Vorweg möchte ich betonen, dass ich das Resort nahe Paris eigentlich sehr mag und in der Vergangenheit immer positiv berichtet habe. Auch über kleinere Makel habe ich immer gerne hinweggesehen, da für mich das Große Ganze noch immer passte. Es kann also keine Rede davon sein, ich sei ein Parishater oder Fanboy irgendeiner Art.Leider war dieses Vorwort jedoch notwendig, da das nun Folgende nicht sonderlich positiv klingt… Mir ist natürlich klar, dass es an einem Ferienwochenende mit gutem Wetter recht zugehen würde (auch wenn ich zugeben muss, dass ich – bis ich vor Ort war – die Ferien ganz vergessen hatte).
Also der Reihe nach: Am Freitag flogen wir in der Früh von München nach Paris und machten uns bei gutem Wetter einen schönen Tag in der Stadt. Am kommenden Tag fuhren wir dann mit der RER gen Disneyland und da begann dann auch langsam aber sicher das Ärgernis…. Angekommen in Marne la Vallée wanderten wir erstmal entgegen der Menschenmassen zur Bushaltestelle um ins Santa Fe zu kommen. Dort angekommen hieß es erstmal ca. 30 Minuten warten bis zum Einchecken. Endlich am Schalter angekommen die erfreuliche Nachricht – das Zimmer ist bereits frei und der Koffer kann dort abgestellt werden (damit hatte ich um 10.30 nicht gerechnet, zumal die Anlage von Freitag auf Samstag als ausgebucht angegeben wurde). Also ab zum Zimmer und dieses für gut empfunden (klar sollte man nun nicht den Übernachtungspreis ansetzen den wir hatten, da Samstagsanreise -> teuerste Zeit -> um die 100p.P. nach Abzug der Eintritte… das ist für „nur“ 2* natürlich happig, aber ist man mit der Zeit etwas flexibler, halbiert sich das auch ganz schnell). Zur Renovierung ist zu sagen, dass es wirklich mit den vorhandenen Mitteln recht ansehnlich gestaltet wurde – es war dringend notwendig aber hat sich gelohnt.
An dieser Stelle greife ich mal auf ein Erlebnis am kommenden Tag vorweg: Das Frühstücksfiasko! Als zu Bauzeiten des Hotels die Größe der Speisehalle kalkuliert und in diesem Zuge auch die Karten für Essenzeiten gedruckten wurden, hat man sich sicher was dabei gedacht. Das sollte man dem aktuellen Management eventuell nochmals sagen… Denn die Karte dient derzeit unabhängig von der Zeit nur noch als Zutrittsberechtigung. So wird auch beim Check-In auf keine besondere Zeit hingewiesen und nur 6.30 bis 10.30 genannt. Nun kann sich sicher jeder vorstellen, was gegen 9 Uhr dort los ist…. Genau – eine riesige Schlange von der Essenshalle, den langen Gang bis zur Rezeption und dort vorne aus der Tür raus. Ich war gottfroh, dass ich vor dieser Schlange dort war aber beim Verlassen der Speisehalle hätte ich sie auf 45-60 Minuten geschätzt… Kein schöner Start in den Tag.
Dann ging‘s auch schon los in die Parks. Da wir aufgrund des Hopper Tickets ab und an gewechselt haben im Folgenden nur ein paar Eindrücke zu den beiden Parks:
Walt Disney Studios:
Eine unglaubliche Katastrophe! Ich hatte den Park eigentlich bisher in ganz guter Erinnerung – klar, er ist nicht sonderlich groß und das Angebot überschaubar – aber das was an diesen beiden Tagen dort abgeliefert wurde ging gar nicht. Es war natürlich extrem voll und ich kannte den Park bisher nur „gut gefüllt“. Kurz gesagt – es war jenseits von gut und böse und ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine Person an diesen Tagen in diesem Park Spaß hatte. Dies hat beispielsweise folgende Gründe:-Ständige Breakdowns! Ich habe es noch wirklich nie erlebt, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens eine (eher aber 3) Attraktionen eine Störung hatten. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass beim Rock’n’Rollercoaster die angeschlagene Wartezeit von 65 Minuten in der Realität 130 Minuten betrug. Bei Crush’s Coaster war ich bereit mich mal die angeschlagenen zwei Stunden anzustellen – das Problem war jedoch, dass jedesmal wenn ich in diese Ecke des Parks kam, diese Attraktion wieder eine Störung hatte und somit die Warteschlange gesperrt war. Klar, mir ist bewusst, dass die Bahn mit einem sehr hohen Takt fährt und das die ganze Sache wohl anfällig macht … aber auch die Winjas hatten so ihre Problemchen und davon bekommt man selbst an vollen Tagen inzwischen so gut wie nichts mehr mit.
Das nächste Beispiel die Studios Tour – anfangs fragte ich mich immer wie diese Attraktion eine Störung haben kann – bis ich die Zustände dort erlebt habe… Einerseits unglaublich inkompetentes Personal – Es standen 9 Personen beim Einstieg – ich vermute mal, dass bei der Personalplanung eine Rolle spielte, dass der normale Zug aus 8 Wägen, für welchen jeweils ein Schiebetor vorgesehen ist, besteht. In der Realität stehen die Mitarbeiter jedoch in Grüppchen zusammen und zwei reißen vorne und hinten die Türen auf. Verständlicherweise rennen die Gäste dann sofort zu irgendeinem Wagen …. Das sehen jedoch die eher gelangweilten Angestellten nicht so gerne und pampen die Gäste daraufhin in einem völlig unangemessenen Ton an, dass diese auf ihre Anweisungen warten sollen – also sorry – einerseits ist dieser Ton den Gästen und Kindern gegenüber ein absolutes No-Go, andererseits soll es auch nicht das Problem der Gäste sein, wenn die Angestellten keinen Bock auf Ihren Job haben oder diesen nicht begreifen. Im Zug angekommen erklärten sich die Zustände dann immerhin teilweise. Scheinbar stehen 4 Züge zur Verfügung, bei denen aber immer unterschiedliche Wagen defekt sind und nicht beladen werden dürfen. Zu erkennen ist dies an einem großen DinA3 Plan welcher an der Mitte der Station befestigt ist und auf welchem die Züge mit teils geschwärzten Wägen abgebildet sind. Dies deckte sich auch mit unserem Zug, bei welchem 3 Wägen nicht besetzt wurden (diese hatte übrigens auch nichts mit den Monitoren oder so zu tun – immerhin waren diese in 6 Wägen des Zuges kaputt und nicht nur bei den 3 nichtbeladenen…).
An dieser Stelle sollte man sich nochmals an den Name des Parks erinnern: „Walt Disney Studios“ Man sollte nun der Meinung sein, dass eine Studio Tram Tour das Aushängeschild eines „Filmparks“ sei, aber ich habe nur eine Bitte: „Bitte, bitte, reißt diese Lachnummer lieber früher als später ab… Den Catastrophe Canyon kann man jedoch gerne noch stehen lassen und meinetwegen als Walkthrough gestalten…“
-Überforderte Gastro: Aus unerfindlichen Gründen wurden nicht alle Gastrostände an den Wegen geöffnet. Gepaart mit der Inkompetenz der Angestellten ist es natürlich eine Freude, 15 Minuten für eine Coke anstehen zu müssen (sofern es eine gibt…). Das gleiche Bild also auch beim Fastfoodschuppen in Studio 1. Lange Schlangen an den Countern aber nur die Hälfte der Kassen offen. Ist aber halb so wild – Plätze gibt es immerhin auch keine, da die Galerie nicht geöffnet wurde.
Na gut – dann mal ein Experiment wagen und diesen Fasfoodschuppen im Backlot testen…. Bei einem noch immer brechend vollen Park um 16 Uhr (Öffnung bis 19 Uhr) also das Backlot Cafe betreten und erstmal von den Auswahl etwas verwirrt gewesen, aber das ist halb so wild. Dass aber 3 Stunden vor Parkschluss an einem solchen Tag nur noch ein Bruchteil der Auswahl bereit steht sollte man auch nicht glauben – ist aber so…. Na gut – dann eben irgendwas anderes genommen, das es noch gab. Eine richtige Coke hätte ich aber schon gerne dazu, da ich mir nach diesem Tag recht unterzuckert vorkomme – aber siehe da – keine Coke im Getränkefach. Nach 4-maligem „Sorry“ und „Excuse me“ zu zwei Angestellten rufend, welcher hinter der Theke umhershakerten und Fange spielten, fand ich endlich kurzzeitig gernevte Beachtung… Antwort: „No Coke!“ … Ähm hallo?! Dieser Park hat lediglich zwei Fast Food Restaurants (das All u can eat lasse ich mal ungeachtet), im Jahr um die 5.000.000 Gäste, ist aktuell noch zu 170% ausgelastet und die Angestellten haben 3 Stunden vor Schluss keinen Bock mehr die Getränke zu füllen (Und man kann nur vermuten, dass ein solches Szenario im Vertrag mit Coca Cola ebenso ausgeschlossen ist…)?! Sorry, aber das-geht-gar-nicht! Ich habe auch etwas Erfahrung aus familiengeführten Freizeitbetrieben… Sei es nun ein liebevoll geführter Familienpark oder eine riesige Badewelt … aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass dort solch etwas nicht passieren würde/könnte! Und selbst wenn der Chef den Praktikanten mit dem Caddy losgeschickt hätte die Getränkeautomaten in den Hotels leer zu machen oder die nächste Tankstelle leer zu kaufen… Wobei ich ja noch immer davon überzeugt bin, dass hier einfach „Kein Bock“ der ausschlaggebende Grund war.
Und genau das ist es auch was die Studios so katastrophal macht: Mieses Personal! Aus meiner Erinnerung wusste ich noch, dass man wirklich an jeder Ecke gegrüßt wird – das war in den Studios keineswegs der Fall… Eher empfand man 3% als freundlich, 25% als unfreundlich, 30% als total genervt und der Rest einfach nur teilnahmslos. Aus diesem Grund fragte ich mich im Laufe der beiden Tage auch ob die beiden Parks eigentlich unterschiedliche Managements haben, denn der Unterschied war wirklich enorm. Im Disneyland Park grüßte sicher noch immer etwa die Hälfte und das Personal hinterließ dort im Großen und Ganzen einen guten Eindruck. Einzig beim ToT konnte das Studios-Personal über die beiden Tage hinweg überzeugen.
- Moteurs Action: Was ist da passiert?! Ich hatte die Show echt in guter Erinnerung aber geblieben davon ist irgendwie wenig. Nach dem spektakulären Start der Show freute ich mich schon auf die Sprungszene als die beiden LKWs vorfuhren… aber was passierte dann? – Sie fuhren wieder weg?! Stattdessen gab es dann nur gefühlt unendlich lange Passagen französischen Gelabers. Das gleiche bei dem spektakulären Ende?! … Da kam doch irgendwas mal aus der Tür im 1. Stock rausgeschossen und das Auto schanzte zum Schluss durch den Feuerball?! Naja –aus der Tür kommt gar nichts mehr und es springt zum Schluss nur ein Motorrad durch den Feuerball – leider ist das eben so klein, dass der Effekt vollkommen verloren geht. Ich fasse also für mich zusammen: Auch diese Show kann ich mir in Zukunft sparen, denn Spektakuläres (evtl. zu hoher Verschleiß bei maroden Finanzen?!) wurde durch unglaubliche Längen ersetzt – NEXT!
Zusammenfassend zu den Studios kann ich nun also nur berichten: Das Personal ist unfreundlich, die Gastro eine Katastrophe (wegen dem Personal), die Attraktionen sind an vollen Tagen eigentlich unfahrbar aufgrund der ständigen Breakdowns bzw. bereits defekten Hardware (diese Menge ist doch nicht normal?!) und die Stuntshow wurde zur absoluten Langeweile runterkastriert.
Disneyland Park
Na gut – es bleibt ja noch der Disneyland Park. Auch hier war es natürlich brechend voll. Was mich hier störte war nicht direkt, dass es voll war, sondern eben, dass der Park eigentlich viel besser mit der Menge an Menschen umgehen könnte... Immerhin waren hier die Angestellten um Welten freundlicher als nebenan und auch die Breakdowns hielten sich in einem normalen Bereich. Dass es jedoch nicht schaden würde, wenn „Tarzan Encounter“, „Legend of the Lionking“ und eine Show im Fantasylandtheater wieder ein paar tausend Besucher von den Wegen wegziehen würden, steht aber außer Frage. Am meisten fehlt hier wohl Tarzan, da durch diesen Wegfall der gesamte hintere Bereich im Frontierland zur echten Geisterstadt mutiert ist und somit eben auch viel Lauffläche ungenutzt bereitsteht… Folgend zwei Bilder aus dem Discoveryland, welche hoffentlich verdeutlichen, wieso ich gerne eine Entzerrung der Besucherströme an vollen Tagen hätte. Glücklicherweise habe ich sonst nicht viel aus dem Disneyland Park zu berichten, außer dass 17.00 Uhr wohl die perfekte Zeit ist um im Blue Lagoon essen zu gehen. Dort war es wie gewohnt super – sowohl vom Essen als auch vom Service. Space Mountain hatte bei beiden Fahrten Musik – eine Fahrt recht weit hinten war ganz angenehm, eine zweite weiter vorne schon etwas brutaler, wobei ich die Bahn nach wie vor als vollkommen in Ordnung und auch als gut fahrbar empfinde.
Bei Big Thunder Mountain und Star Tours fragte ich mich ob die Anlagen denn noch auf voller Kapazität laufen – irgendwie hatte ich da alles flotter mit Taktzeiten wie bei Space Mountain (also BTM) in Erinnerung. Was jedoch sehr schade war – It’s a small world bekommt hoffentlich bald ein Rehab – da war wirklich viel an Beleuchtung und Animatronics defekt. Sonst weiß man ja vor lauter Reizüberflutung nie wohin man schauen soll, aber dieses Mal musste man schon beinahe nach den sich bewegenden Elementen suchen.
Ja, das war es eigentlich schon. Um es nochmal zu sagen: Ich nörgel eigentlich nicht so viel bei Disney, aber dieses Mal war ich wirklich enttäuscht. Auch bisher hatte ich dort viel Geld liegen lassen, aber hatte dennoch immer ein gutes Gefühl danach – dieses Mal fühlte ich mich jedoch nur ausgenommen. Und man muss auch klar sagen, dass sie bei dem, was dort aktuell abgeliefert wird, tatsächlich keine Werbung in Deutschland machen müssen – denn von hiesigen Standards wie sie das Phantasialand oder der Europa Park vorlegen, sind sie aktuell leider Welten entfernt.
Achso - und irgendwie habe ich an diesen beiden Tagen auch nur französische PreShows beim ToT und Phantom Manor erlebt – werden die englischen denn überhaupt noch gespielt oder hat man sich nun komplett davon verabschiedet? Hat jemand Erfahrungen?
Bahnhof
Ansonsten war es nach all diesen Eindrücken auch schon 18.20 Uhr und wir sollten uns Richtung TGV aufmachen. Auch hier noch ein paar vermutlich landestypische Seltsamkeiten…. Tickets online bestellt und es gibt die Optionen „Am Automat abholen“ oder „Postversand“. Ich habe den Automat gewählt. Dieser möchte meine Buchungsnummer – diese bekommt er… Nun möchte er die Visa mit der die Karten bezahlt wurden – diese Visa bekommt er… Nun erklärt mir das Gerät, dass meine Visa keine Visa sei…. Naja… Am Schalter konnte das dann geklärt werden, als dieser endlich offen hatte (wie kann es eigentlich sein, dass bei Europas größter Touristenattraktion der (Fern-)Bahnhof inkl. Schalter und aller sonstiger Einrichtungen bereits Stunden vor Parkschluss schließt?! Evtl. habe ich ja nur zu hohe Erwartungen aber *sollte* der Bahnschalter nicht mindestens bis eine halbe Stunde *nach* Parkschluss geöffnet haben?!?
… Naja egal – weitere Seltsamkeiten: Gleise sind erst 10 Minuten vor Abfahrt bekannt – was natürlich sehr praktisch ist bei zwei gegenläufigen Rolltreppen, welche sich unten gemeinsam treffen – natürlich vor der Anzeigetafel wo sich welcher Wagen beim Zug befindet – das kann sehr lustig werden, wenn 10 min vor Abfahrt, nach Bekanntgabe des Gleises, der gesamte Menschenstrom inkl. Koffern das Gleis stürmt, von zwei Punkten nach unten befördert wird und dort in einen Menschenhaufen geschoben wird, der versucht den Wagenplan zu lesen… Die 10 Minuten-Regelung sollte eventuell überdacht werden… Ebenso die Platzvergabe im TGV wenn man scheinbar keine Ahnung hat mit welchem Zug man fährt. Laut Tickets 2 Plätze nebeneinander – Fenster & Gang. Realität im Zug: Die Nummern passen zu Fenster und Fenster – Rücken an Rücken – na prima….Aber immer wieder schön - das Schloss :-D