Start sollte am Donnerstag nachmittag am Frankfurter Flughafen sein. Wir waren sehr zeitig dort, so dass wir noch in Ruhe im Squair, dem riesigen Gebäude über dem Fernbahnhof, essen gehen konnten. Und auch der Standseilbahn zwischen Squair und Parkhaus haben wir einen kurzen Besuch abgestattet. Damit auch jeder den Knopf findet, gibt es einen neuen Aufkleber
Die zwei Wägelchen pendeln von Stahlseilen gezogen zwischen dem Gebäude und dem Parkhaus.
Die Bahn ist aber immer noch nicht (oder nicht mehr?) rund um die Uhr in Betrieb, so wie es anfangs geplant war. Und wenn mich nicht alles täuscht, wurde die Fahrgeschwindigkeit reduziert. Damals wurden die Wagen vor der Ausweiche noch abgebremst, jetzt fahren sie wohl die ganze Strecke in dieser abgebremsten Geschwindigkeit.
So langsam wurde es Zeit zur Bushaltestelle aufzubrechen. Meinfernbus fährt am Flughafen, wie die meisten Fernbusse (Bohr, Flibco, DeLuxExpress) am Terminal 2 auf der Vorfahrt ab. In der Ankündigung wurde die Position noch als P17 angegeben, was kein Mensch kennt. Aber noch während der Fahrt wurden nach den ersten Rückmeldungen die Angaben geändert und nun als Charterbusspur vor dem Terminal 2 angegeben.
Das hier ist unser Bus, in dem wir nun die nächsten 7,5 Stunden unterwegs sein werden:
Eine kleine Aufmerksamkeit für alle Premierengäste:
Kleine Snacks erhält man auch im Bus:
Hier bei Meinfernbus ist das ganz offiziell organisiert, bei den anderen Anbietern, mit denen ich bisher gefahren bin, gar nicht oder nur inoffiziell.
Die Verkehrslage war an diesem Tag mehr als ungünstig: Rund um Frankfurt war Feierabendverkehr, was die ersten Minuten kostete. Dann stand ein defekter LKW im Weg, der einen ordentlichen Stau produzierte und später noch ein brennendes Fahrzeug im Weg. So hatten wir bis Friedberg schon rund eine Stunde Verspätung.
Es waren aber zwei Fahrer (und für die Premierenfahrt zusätzlich noch ein Kundenbetreuer) an Bord, die sich am Steuer abwechseln konnten. Dadurch konnten die zwei geplanten Pausen auf einen kurzen Halt zum Ein- und Aussteigen reduziert werden und der größte Teil der Verspätung damit kompensiert werden. Ob immer 2 Fahrer an Bord sind, stand damals noch nicht fest, unter optimalen Bedingungen wäre das wohl auch mit einem Fahrer möglich. Aber die Prognose aller direkt an der Linie beteiligten ist, dass es bei zwei Fahrern bleiben muss
Mit noch knapp 15 Minuten Verspätung erreichten wir kurz nach Mitternacht den Berliner Busbahnhof:
Für uns ging es nur noch schnell in unser Zimmerchen im Generator:
Am nächsten Morgen führte unser erster Weg zum Reichstag.
Denn um dort aufs Dach und in die Kuppel zu kommen braucht man seit einiger Zeit kostenlose Reservierungen. Online waren aber bereits alle Plätze vergriffen, ein paar Plätze (offenbar 100 pro halbe Stunde) werden aber freigehalten und vor Ort an dem kleinen Registrierungspavillon auf der anderen Straßenseite vergeben. Nach nur einer Stunde Warten hatten wir unseren grünen Passierschein für den nächsten Morgen.
Also weiter im Touri-Programm.
Nächster Anlaufpunkt war der Alexanderplatz. Welches Datum hatten wir nochmal? Ende Mai? Kann nicht sein: Denn hier liegt Schnee und es ist ein Weihnachtsmarkt aufgebaut:
Sogar mit Fahrgeschäft
Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter Richtung Fernsehturm. Kurz einen Blick ins Amtsgericht Berlin-Mitte werfen, das laut Reiseführer sehenswert sein soll:
Nebenan steht die Franziskaner Klosterkirche als Mahnmal:
Am höchsten Bauwerk Deutschlands angekommen:
Da hinten versteckt sich der Spreepark im Dunst:
Das rote Rathaus:
Nikolaiviertel:
Berliner Dom und Stadtschloss-Brache:
Wieder unten setzen wir unseren Rundgang auch genau in diese Richtung fort:
Ein kleiner Vorgeschmack auf das vielleicht irgendwann hier wieder aufgebaute Stadtschloss:
Über die Museumsinsel sind wir nur kurz drüber geschlendert, für die Museen fehlte die Zeit und das Interesse:
Die Kommode:
Auf dem Gendarmenmarkt. Der französische Dom:
Im deutschen Dom ist eine kostenlose Ausstellung über über die Entwicklung des politischen Systems Deutschlands untergebracht:
Und immer daran denken: Psst!
Wir waren mindestens auf der Etage die einzigen Besucher, haben uns in normaler Lautstärke über das gezeigte unterhalten bis meine Schwester von der Aufsicht einen Anschiss kassiert hat. Wer meine Schwester kennt, weiß wie lächerlich das ist
Es hätte mir ja auch fast leid getan, dass wir die Dame während ihre Arbeitszeit geweckt haben...
Weiter den Linden nach, gelangt man zwangsläufig zum Brandenburger Tor:
So langsam wurde es für uns Zeit, zum Hauptbahnhof zu fahren, von wo aus uns ein Zug rund 70km südwärts vor die Tore Berlins bringen sollte...
Am nächsten Morgen haben wir unser Programm dann dort fortgesetzt, wo wir am vorherigen Nachmittag aufgehört hatten:
Wir waren noch etwas zu früh für unsere Eintrittszeit zur Kuppel des Reichstags, so dass wir noch zum Holocaust-Mahnmal gingen:
Auch für das Regierungsviertel war noch etwas Zeit übrig:
Und dann war unsere Zeit:
Also zum Besuchereingang... und trotzdem nicht rein. Denn durch den Sonnenschein drohen nun Eisplatten von der Kuppel abzurutschen, weshalb heute keine Besucher eingelassen werden. Super, dafür haben wir gestern also über eine Stunde angestanden...
Dann eben so weiter im Programm. Beim Bundespräsidenten vorbei:
Weiter zur Siegessäule:
Dort kann man übrigens auch rauf. Über eine verdammt enge Wendeltreppe.
Blick hinüber zum Funkturm und der alten Spionagestation auf dem Teufelsberg:
In der anderen Richtung liegt das Brandenburger Tor:
Noch weiter hinten der Fernsehturm:
Bisher hatte ich es noch nie zum KaDeWe geschaffte (und das eine mal, als wir Zeit hatten, haben wir es nicht gefunden...weil wir auf dem Ku´damm gesucht hatten):
Ist eben ein Kaufhaus. Aber richtig geil ist die Lebensmittel-Etage, wirklich sehenswert!
Für uns wurde es nun wieder Zeit, zum Bahnhof aufzubrechen. Für den Nachmittag hatte ich mir zwei Programmpunkte etwas östlich von Berlin gewünscht...
Abends sind wir dann wieder zurück in der Stadt:
Das Sony-Center:
Vorbei am Chackpoint Charlie:
Und anschließend hatten wir auf der Fahrt zurück zum Hotel noch ein etwas unschönes Erlebnis: Eine Schlägerei in der U-Bahn. Keine Ahnung, was der Typ genommen hat, jedenfalls ist der erst von außen auf den U-Bahn-Wagen losgegangen, hat dann versucht durchs Fenster wahllos Passagiere zu erwischen, kam dann durch die schließende Türe ins Fahrzeug gestürmt und ist äußerst brutal auf die Fahrgäste losgegangen. Irgendwie ist das gar nicht lustig, in so einer Situation in einem U-Bahn-Wagen eingesperrt zu sein... An der nächsten Station war dann aber erstmal Ende der Fahrt und innerhalb von Sekunden waren Polizei und kurz danach Rettungsdienste da. Wenn man aber den Blick etwas schweifen ließ, schien das schon fast normal zu sein... Jedes dritte Fahrzeug, das in Prenzlauer Berg unterwegs war, war ein Polizeiwagen im Einsatz...
Am Sonntag stand dann wieder unsere Heimfahrt auf dem Plan. Vorher wollte meine Schwester aber noch ein wenig Mauer besichtigen:
Das müsste die Stelle sein, um die sich die Proteste drehten:
Bis auf den gestrigen Nachmittag ließ ich meiner Schwester beim Programm freie Hand, war sie doch erstmalig in Berlin, wogegen ich das meiste schon kannte. Und so fuhren wir noch zur Mauergedenkstätte am Nordbahnhof:
Dabei haben wir uns dann aber wohl etwas mit der Zeit verschätzt und auch noch genau unsere S-Bahn verpasst... So waren wir exakt zur Abfahrtszeit unseres Busses an der S-Bahnstation ICC/ZOB. Also schnellstens zum Busbahnhof rüberrennen...zu spät! Der Bus ist schon abgefahren. Kommt aber gerade an uns vorbei und hält noch einmal. Glück gehabt. Die Rückfahrt verlief fahrplanmäßig und pünktlich waren wir wieder in Frankfurt:
Insgesamt stellen die Fernbusse für mich durchaus eine gute Alternative zur Bahn dar. Die Preise sind meist deutlich niedriger als bei der DB, insbesondere, wenn man kurzfristig verreist. Die längere Fahrtzeit kann ich dabei durchaus verschmerzen.
Die Meinfernbus-Busse haben auch kostenloses W-Lan an Bord, das aber auf das Vodaphone-UMTS-Netz zugreift. Mit meiner D1-Verbindung war ich meist flotter und mit weniger Unterbrechungen im Internet unterwegs. Die Toilette im Bus ist zwar klein, aber durchaus nutzbar. Muss sie auch bei 7 Stunden fahrt! Auf die versprochenen Steckdosen sollte man sich aber nicht allzu sehr verlassen. Meinfernbus hat nicht zum Jahreswechsel mit Einführung der Fernbuslinien hunderte fabrikneue Busse gekauft, sondern kooperiert mit Reiseunternehmen, die auch die Busse mitgebracht haben, die dann nur entsprechend beklebt werden. Daher sind hier noch nicht flächendeckend Steckdosen vorgesehen. Auf der Hinfahrt gab es wohl genau eine an der Kaffeemaschine, auf der Rückfahrt hat man ein wenig improvisiert und das per Kabeltrommel etwas verteilt
Weitere Fernbus-Testfahrten werden von mir dann schon zwei Wochen später folgen...