Mei-ne Fres-se, was war der Park runtergekommen. Nachdem so ziemlich jeder mal an dieser damaligen Perle auf Flevoland rumgedoktort hatte, hatte ich mir geschworen, keinen Fuß mehr in diese Destination der Rideschließung, Müllberge, Siffecken, und Bröselbeton im Servicenirvana der Post-SixFlaggs-Ära zu setzen.Dabei habe ich den Park mal geliebt: Wunderschöne Lage, hervorragende landschaftliche Gestaltung, toller Angebotsmix. Aber wie gesagt, jeder durfte mal, und hat den Park auf seine Art verschlimmbessert. Klar, Halloween war und ist ne große Nummer auf dem Polder, aber erstens total überrannt, und zweitens, nun ja: Movie Park vor der Tür, im Fort Fun selbst involviert, also eben auch kein echtes Argument für die gute Zweistundenfahrt ins Käseland.
Zwei Dinge haben dann (gottseidank) doch dazu geführt, dass ich mal wieder reingeschaut habe. Erstens hieß es ständig was von Veränderung, Walibi is back, irgendwas mit Rockband gepaart mit ein paar positiven Berichten - und zweitens eben der Vorschlag von Mr. Parkscout mal rüber zu schnitzen um die Summernights zu begutachten. Okay, der Reiz einen Park mal in kurzer Hose und T-Shirt bis gegen Mitternacht zu erleben, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Also, rein ins Opamobil und gemütlich ein paar Rillen in den Asphalt gefräst.
Angekommen fallen mir noch vor dem Parkeintritt zwei Sachen auf. Erstens, die Gebühr für das Abstellen eines Kraftfahrzeuges ist mit 7,50 Euro immer noch ein schlechter Witz. Wir hatten schon gemutmaßt, irgendwo auf dem Itchyparkplatz zu landen - mit ohne Bimmelbahn zum Eingang versteht sich - und ich frage mich ernsthaft, was bieten die für siebeneinhalb Klumpen eigentlich auf ihrem Parkplatz - gibt's wenigstens den T-Rex zu sehen? Aber der zweite Aspekt ist positiv: Wo früher, egal wann man kam, gnadenlos hinten parken angesagt war, gibts heute beim Besuch gegen 16.30 Uhr den Wink nach vorne in die erste Reihe, schließlich sind schon genug Besucher wieder auf dem Heimweg und es ist vorne Platz genug. Löblich!
Dann der zweite Eindruck im Eingangsbereich und der angeschlossene Minimainstreet: Ein Farborgasmus an knallbunter Optik. Bei einem Tag wie heute mit rigorosem Sonnenschein wirkt das natürlich doppelt toll. Großartig. Mike sagt, mittlerweile hat der Bereich was von Studio1 in den WDS und er hat recht. Zwar was kleiner, klar, aber auf sehr gutem Niveau. Klasse. Was mir ebenfalls auffällt, sind die neuen Character runter um das "alte" orangefarbene Känguruh. So langsam verstehe ich was gemeint war in den Berichten - ich gebe zu, vorher hatte ich den Dreh nicht ganz verstanden. Jetzt, nach erstem Blick in den Merchshop (ich brauche eine neue Mütze, damit mir der Lenz nicht das Dach versengt) denke ich mir: Joah, nett. Ich bin noch nicht überzeugt, aber: Nett! Ohne das böse zu meinen. Eine Mütze finde ich auch, und zwar eine der coolsten, die ich je gefunden habe. Eigentlich sind es zwei, die ich gerne möchte, aber Kollege DonkeyKong muss bis zum nächsten Besuch warten. Übrigens, tolle Ergänzung mit dem Mario-Merch, das zwar gewollt nur einen kleinen Teilaspekt ausmacht, aber eben das ganze Ding gut abrundet.
Der nächste Eindruck läßt mich denken: Siehste, den Tag nicht vor dem Abend loben! Gemeint ist das Foodoutlet mit Wandessen am Spaceshot. Fünf Mitarbeiter, fünf Kunden und ein heilloses Chaos. Dabei ging doch nur um "Wer kriegt Pommes". Ich bin mir nicht ganz sicher, ob überhaupt einer der MA auch nur das kleine Einmaleins beherrscht. D'oh! Aber ich nehme es vorweg: Wir werden noch mehr mampfen, Kaffeetrinken, Flüssigkeitshaushalt auffrischen, Merchkaufen etc. Und überall anders gibt es guten bis hervorragenden Service! Die junge Dame Kerstin, die mir meinen Abendburger kredenzen wird, reißt sich den Allerwertesten bis an die Ohren um mir im typischen holländideutenglischen Wortmix Honig um den melierten Bart zu schmieren und mich wie die Morgensonne anzustrahlen! Und sie ist nur ein Bespiel unter den highfivenden Streetacts, schnellen Servicemitarbeitern, und die mich unverschämt-wissend angrinsende Merchverkäuferin der ich versuche klarzumachen, dass ohne ein Fibi-Poster meine Welt zusammenbrechen würde!
Und exakt so wie der Service ist auch der Pflegezustand des Parks an diesem Tag. Es gibt einige wenige Ausreißer in Punkto Wartungszustand von geborstenen Betonplatten, ausstehende Malerarbeiten (Gott, sieht Goliath abgerockt aus), doch das meiste ist tip-top gepflegt, gemäht, gebürstet und sauber. Wieviel Unterschied ein gute Lackierung macht, sieht man an den Beispielen "Speed of Sound & Xpress" vs. "Goliath & SLC". Aber gut, irgendwann sind 20 Mios auch mal alle, und man kann sicher nicht Rom an einem Tag bauen, oder gute zehn Jahre Verdammnis in einer Saison austreiben. Doch der eingeschlagene Weg ist gut und richtig. Bitte, bitte weitermachen damit!
Jetzt aber zu der Sache, die mich aus den Socken gehauen hat: Team WAB und Team SKUNX. Die neuen Character im Park. Im neuen 5D-Theater bleibt mir die Spucke weg. Als 3D-Behinderter (ich muss ständig schielen für den Effekt, und irgendwann ist die räumliche Sicht einfach *plöpp* weg) kann ich die Projektion nicht beurteilen. Wohl aber die temporeiche, witzige Story, das Characterdevelopment und überhaupt die Westernmangaartige Darstellung. Ich verknalle mich in Fibi und verstehe, mit wieviel Akribie, wohl aber auch Glück man diese Hauptdarsteller des Park entworfen hat. Wow! Das ist verdammt cooool! Und das es richtig funktioniert, merke ich später an der Bühne vor dem Riesenrad nach dem Rockstarbattle: Ein Geschiebe, Gekreische, Gezerre, Geschubse und Autogrammkarten hinhalten wie auf einem Justin Bieber-Konzert. Und wir erinnern uns kurz: Es ist eben *nicht* der Bieber, es sind einfach "nur" Parkmaskottchen! Richtig großes Kino.
Und genau mit den Eindrücken verstehe ich auch das Merch: Breitgefächert, qualitativ gut bis hochwertig (okay, teilweise auch Billozeugs) zu anständigen Preisen. Die Character auch in einer quasi Tiny-Toons-Variante anzubieten, wie auch zu sehen im quietschbunten Playland ist dabei ziemlich konsequent. Dass an einigen, wenigen Artikeln ein 50%-Aufkleber pappt zeigt, dass man zwar noch in der Findungsphase ist (was verkauft sich), aber eben alles andere als ramschen muss. Top! Ein großer Mug, eine Fibi(!)-Tasse, die angesprochene Mütze und ein Fibi(!)-T-Shirt im Beutel sind ne verdammt dicke Ausbeute. Um das Ganze nicht noch mit noch mehr Artikeln zu ergänzen, dazu gehörte schon Selbstdisziplin. Aber gut, ich weiss, ich komme wieder - ich wette, meine Frau will demnächst auch auf den Polder 
A propos Eindrücke: Den letzten, den die Besucher mitnehmen ist ebenfalls ein unfassbarer Dämlichgrinsefaktor. Die Abendshow. Schon seit 18 Uhr ist auf dem Riesenradvorplatz Programm mit Musikke. DJs, ein holländischer Coverstar, der bekreischt wird - es herrscht richtig gute Stimmung. Und um 23 Uhr ist es endlich soweit: Feuerwerk. Oder sollte ich sagen: Riesenradsprengung. Denn ich kann weder in Worte noch in Bilder fassen, was es hier zu sehen gibt. Eine Orgie aus Licht, Laser, Musik und Pyros. Den Abschluss macht ein Effekt, der mir Gänsehaut auf die Arme prügelt: Ich spoiler nicht den Song, aber irgendwann setzt die Musik aus, geht das Licht aus, zündet keine Rakete mehr, und doch weiß man, der ist doch noch gar nicht zu Ende. Und dann RUMMS: genau, isser nicht. Und es macht rummsbumms, dass die Schwarte kracht! Leck' mich an der Gesäßtasche!
Und mit diesem dümmlichseligen Grinsen fahre ich nach Hause. Zusammen mit dem Best-Buddy-of-Parklazyness. Wir haben rund sieben Stunden geschwitzt, geschwafelt, gesessen, gegessen, gestaunt, gefachsimpelt und... relaxt. Eine Summernight wie ich sie mir persönlich nicht besser vorstellen kann. Geil-o-mat! Hinfahren, angucken, mitmachen!
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. Toller Park! Muss dringend mal wieder hin. 
