An diesem Wochenende war es wieder so weit: Der längste Samstag des Jahres lud wie seit vielen Jahren zur Extraschicht, der langen Nacht der Industriekultur. Ja, wir im Ruhrpott sind mit Klischees belegt: Malocher, Stahl, Kohle, Hütten und Zechen, Bier und Fußball, Zweckarchitektur und Kleingartensiedlung. Doch leider schwinden sie immer mehr, die echten Wahrzeichen einer Zeit, als das Ruhrgebiet der Kernpunkt deutscher Schwerindustrie war, und in seiner Hochzeit Hunderttausende im Revier montane Arbeit hatten.

Deshalb ist es gut, richtig und wichtig, dass solche Erinnerungen erhalten und gepflegt werden. Und damit die Erinnerungsstücke alter Tradition und Geschichte nicht nur zur musealen Sonntagnachmittagbeschäftigung verkommen, öffnen sie einmal im Jahr eben zur langen Nacht namens Extraschicht. Über 50 Spielorte mit "Kultur meets Industrieerinnerung". Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht freie Fahrt im ÖPNV und dazu zahlreiche Sondershuttles zwischen dem Museum der Deutschen Binnenschifffahrt im Westen, dem Maximilianpark im Osten, Fürst Leopold im Norden und Zeche Nachtigall im Süden.

Seit vielen Jahren machen wir mit, seit vielen Jahren genießen wir das im Prinzip größte Straßenfest der Welt bei Bier, Bratwurst und Museumsbesuch. Schnuppern schräge Kultur und erfreuen uns an stilvoll beleuchteter Industriekulisse. So auch dieses Jahr bei unserer Tour Dortmund - Die verbotene Stadt. Hoesch-Museum, Brauerei-Museum, Kulturort Depot, Kokerei Hansa und Zeche Zollern standen auf dem Programm, bevor - Wohnort bedingt - wie immer im Westpark und später im Absinth der lange Abend sein Ende fand. Von 17.30 bis 02.30 Uhr waren wir unterwegs. Von unseren Streifzügen sollen die folgenden Bilder erzählen, und vielleicht Lust machen aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Extraschicht - die Nacht der Industriekultur. Dann in der Version 2013...

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Gruß Marcel
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