Letzte Bearbeitung am 27-Feb-09 um 10:29 Uhr ()
Afrikanische Tiere in einem afrikanischen Zoo - das klingt doch sehr vielversprechend. Zumindest vielversprechend genug, um den organisierten Ausflug mit dem Bus (ab Hotel, 15 Euro inklusive Eintritt) auf den Ausflugsplan zu hieven.
Der wunderschön gestaltete Eingang
Im Ausflugsprospekt verspricht der Zoo, der im tunsesischen Winter täglich von 9-16, und im Sommer von 9-19 Uhr geöffnet ist (außer montags, auch in den Ferien!):
Der Zweck des Tierthemaparks FRIGUIA ist, Tierarte zu erhalten, und vor allem die Entwicklung der am stärksten gefährdeten Arten zu unterstützen. Gemeinsam mit der tunesischen Fortwirtschaftskommision un dem zoologischen Garten in Paris, arbeiten wir hier vor allem in Hinsicht auf die Wiedereingliederung der dezimierten Tierarten, in ihren natürlichen Lebensraum (Orginalzitat Ende)
Auf dem Parkplan sieht das dann so aus
360 Tiere aus 53 Tierarten auf 36ha, und die Möglichkeit einen Kamelritt durch ein naturbelassenes Gebiet von ca 8ha vorbei an einer großen Anzahl von Antilopen. Ja, dann - kann ja nix mehr schiefgehen...
Schulausflug auf tunesisch
Blick von innen zurück auf den Eingang
Wohl der einzige Ort in Tunesien, an dem die Frage "Want a camelride" nicht mit aufgehaltener Hand begleitet wird...
Trotzdem sehen Touris auf Kamelen (die eigentlich Dromedare sind, but we call it camel, immer gleich dämlich aus...
Interessant ist die Beschilderung, die offensichtlich keinem einheitlichen Muster folgt. Hauptsächlich zeigen die Schilder an: Die nächsten Viecher sind
DA
und da, und DA
Bitte nicht füttern - auch auf arabisch
.oO(Stell Dir vor, mein Rüssel hat 40 000 Muskeln)
Unterbrochen wird das Ganze immer wieder von wunderschön gestalteter Landschaft und zahlreicher afrikanischer Kunst, meistens als mannshohe Schnitzereien.
Flamingos sind Schattenparker
Zu den beindruckendsten Tieren gehört natürlich alles was groß ist.. Dazu selbstverständlich auch die Dickhäuter, die, ich kann mir nicht helfen, in dieser Landschaft einfach völlig anders wirken als im Kleinstadtzoo Krefeld-Gartenstadt...
40 000 Muskeln im Rüssel, und doch nur zum Klauen benutzt
Auch hier heißt es wieder: Ja Herr Lehrer, aufgepasst!
Selbst die schnöde Giraffe wirkt hier - irgendwie authentischer
Nicht minder interessant sind die Seelöwen, die man hier in der versteppten Wüste, äääh, in der verwüsteten Steppe nicht unbedingt erwarten würde, die aber als Showhighlight nicht nur Mätzchen machen müssen, sondern pädagogisch wertvoll auch komplett erklärt werden.
Gut, Mätzchen machen müssen sie trotzdem
Aber diesen Kindern haben sie sicher was beigebracht
Vorbei an etlich anderem Getier (und ja, es gibt sehr viel mehr, als man vorher glaubt)
Tasche ohne Griff
Spontane Mitgliederversammlung des örtlichen Insektenzüchtervereins
geht es dann zum heimlichen Höhepunkt des Rundwegs, der eher ein, ach gehen wir mal hier, nein dort, ach nee dahin Laufen ist - zu den Predators!
Wie soll man 5 Personen auf einen Quadratmeter bekommen?!
Die Katzenanlage ist als ein Rundweg angelegt, der über einen aufgeständerten Holzweg führt, zu dessen Füssen die Tieranlagen liegen. Interessantes Konzept, und man kommt den Tieren verdammt nah.
Was guckst Du?
Zum Abschluß - oder mittendrin, oder gleich zu Anfang, bietet sich eine kleine Einkehr im Restaurant an, welches im hinteren Parkteil liegt. Das ist natürlich kein Vergleich zum riesigen Eventrestaurant SHAKA, welches 450 Plätze bietet, und in dem tolle Bands spielen sollen, und in dem afrikanischen Spezialitäten gereicht werden. Aber da das eh nicht auf hatte, hab ich es auch nicht fotografiert. Däh!
Ah-ha, mjamm
Matamba in Tunesien - oder so...
Fazit:
Wen es in seinem Urlaub nach Tunesien verschlägt, und wer dabei nicht unbedingt auf der Ferienhalbinsel Djerba landet, der sollte einen Halbtagesausflug in den Friguia Park durchaus in Betracht ziehen. Klein aber fein stimmt hier nicht so ganz, denn so klein ist der Zoo allemal nicht. Fein ist allerdings trotzdem. Er besticht vorallem durch die Landschaft, die Tierauswahl (von der es hier nur einen kleinen Teil zu sehen gab) und faire Preise. Wie gesagt, 15 Euro für Hin- und Rücktransfer, Eintritt und ein "Camelride" ist für 4-5 Stunden Ausflug pro Nase sicher kein schlechter Preis. In diesem Sinne, viel Spaß in Friguia, was übrigens soviel heißt wie "Oase in den Bergen"...