Marcel: Do you know Aqua Park Flipper in Hammamet?
Taxidriver: Yes, of course.
Marcel: Can you bring us there?
Taxidriver: Yes, sure. But it's closed.
Marcel: Never mind, I only want to take pictures.
Taxidriver: For what?
Marcel: For a German magazine - our readers like to see different water parks.
Taxidriver: You're crazy, you can't swim there or anything else...
Marcel: I know, but I'll take a return fare and give a tip...Zugegeben, auf diesem schmalen Englischniveau bewegte sich unser Gespräch tatsächlich, aber Abdul freute sich doch irgendwie. Vermutlich, weil er wusste, dass er die Fahrt hin, die Fahrt zurück und sogar ein Trinkgeld würde einsacken können. Wir saßen erstmal staunend im Auto, beobachteten die Fahrt von Yasmine nach Hammamet mit großen Augen, und er konnte mit seiner Liebsten am Handy ein paar Liebesgrüße austauschen und seinen Kumpel für die abendliche Discosession einladen. Geld würde ja genug reinkommen. Ob er so freizügig gesprochen hätte, hätte er gewusst, dass ich mittlerweile arabisch fast so gut verstehe wie englisch (hust), werden wir nie erfahren...
Bei uns würde das vermutlich "Charlies Bummelzug", oder "Gleis 13" heißen. Hier hängen aber wenigstens keine Besoffenen rum...
Interessant sind die Gegensätze...
... die man so erlebt
Aber hier werden sie gelebt und sind Alltag
Frisch angekommen meinte Abdul nur, "take your time". Und was soll ich sagen. Die Fahrt hat ungefähr eine halbe Stunde oder so gedauert, und irgendwas um die 5-6 Euro gekostet. Absolut nicht der Rede wert, wenn man sich überlegt, dass wir mit nem Taxi unterwegs waren, und wenn man das ganze mit den Kosten des ÖPNV in Deutschland vergleicht. Insgesamt würde uns der Ausflug, eigentlich eine fast anderthalbstündige Sightseeingtour mit Fahrpreis und Tip keine 15 Euro kosten, soviel hatten wir dann jetzt schon ausgemacht. Abdul freut sich, Barbara staunt, und ich freue mich auch...
Kommt mir bekannt vor - fehlt nur die Fontäne...
Blick vom Parkplatz aus gesehen
Ein bisschen Bakschisch hier, ein nettes Wort da, eine dumme Frage hinten an, und schon kann man sich auch Orte ansehen, die eigentlich noch nicht offen haben. So auch der Aqua Park Flipper, bei dem man sich noch entscheiden wollte, ob man schon am 15 Mai, oder doch erst am 1. Juni eröffnet. Immerhin brauchts zum Renovieren die typische afrikanische Woche, und zweitens ist eigentlich noch Winter...
Schnell erkenne ich, dass Flipper ein zwar echter Aqua Park ist - aber das direkt am Meer. Das ist gleichzeitig auch sein größtes Problem. Während keine 50 Meter weiter ein wunderbarer Sandstrand wartet, versucht man hier, zwar in einer der touristischen Hochburgen, jeden einzelnen Gast davon zu überzeugen, dass Rutschvergnügen und Sonnenbaden im kostenpflichtigen Schwimmbad viel mehr Spaß macht, als Beachsportvergnügen und, ähm, Sonnenbaden am günstigen Stand. Auf Dauer sicher ein schwieriges Geschäft...
Doch was hier noch so verloren, verlassen und überholungsbedürftig ausschaut, soll schon in wenigen Wochen eine pulsierende Oase sein. Es gäbe viel mehr Besucher, die lieber ins Schwimmbad gehen, als im Salzwasser prusten, versichert mir der Chef. So war es immer, und so wird es auch dieses Jahr wieder sein. Nicht umsonst hat man über die Jahre in immer mehr Rutschenattraktionen investiert, die Gastro ausgebaut und einige weitere Einnahmequellen, wie die Arcade-Halle erschlossen. Ich kanns nicht überprüfen, aber mir zumindest anschauen...
Fazit: Abdul hält uns für verrückt, dass wir hierhin kommen. Aber er würde den Teufel tun und irgendetwas sagen. Viel mehr bereichert er unseren Tourplan mit weiteren Tipps, von denen wir einen so gar nicht auf der Rechnung hatten. Friguia Park. Doch dazu später hier mehr. Dafür werden wir ihm noch lange dankbar sein. Über den Ausflug zum Flipper mit seinen 11 Rutschen, dem Erhaltungszustand und dem hoffentlichen Bild zur Eröffnung machen wir uns unser ganz eigenes Bild...
Am Stand war auch noch gaaaaar nix los - Vorsaison eben!