Letzte Bearbeitung am 14-Jun-07 um 23:59 Uhr ()
Schlaf gab es fast keinen, denn der Tag begann früh für uns, so musste Pascal bereits kurz nach Mitternacht los. Rund eine Stunde später hatte er mich dann bei mir zu Hause abgeholt und gemeinsam ging die Fahrt weiter nach Deutschland Richtung Donaueschingen. Dort angekommen, stiegen wir in Alex' Auto um und fuhren zu dritt zu Andi. Endlich komplett, konnte gegen vier Uhr morgens dann endlich die Fahrt nach Frankreich beginnen.Die Zeit verging schnell, nicht zu letzt dank dem grandiosen Eurovision Song Contest Hit Dancing von Verka Serduchka, von dem inzwischen schon wieder niemand mehr redet. Dank strömendem Regen und den üblichen Pausen waren wir kurz nach zehn Uhr morgens dann endlich in der Bleibe für die erste Nacht angekommen: Ibis Paris Saint Denis Stade Sud. Diese liegt unmittelbar neben dem Stade de France, dem mit 80'000 Plätzen grössten Stadion Frankreichs. Glücklicherweise konnten wir schon unsere Zimmer beziehen. Kurz frisch gemacht und schon konnte das Abenteuer Paris City beginnen.
Da wir auf keinen Fall mit dem Auto ins Zentrum der Stadt fahren wollten, hatten wir uns ein preiswertes Hotel möchglichst nah an der Autobahn und an einer RER Station gesucht. So erreichten wir dann auch nach fünf Minuten Fussmarsch den Bahnhof La Plaine - Stade de France. Am Ticketautomaten drückten wir ziemlich hilflos herum, doch zum Glück gab es auch einen bedienten Schalter, wo wir dann unkompliziert zu einer Tageskarte für das ganze Netz des öffentlichen Verkehrs innerhalb Paris kamen. Diese kostete unglaublich preiswerte 5.50 Euro pro Person.
Den Zug Richtung Innenstadt hatten wir leider gerade verpasst, doch dies war absolut nicht tragisch, denn kurz darauf folgte schon der nächste auf der Linie B. Im unterirdischen Labyrinth von Châtelet - Les Halles galt es dann durch unendlich Lange gänge und endlose Rollbänder den Weg zur Metro Linie 1 in Richtung unseres ersten Zieles des Tages zu finden: Le Jardin d'Acclimatation. Dieser liegt rund fünf Gehminuten von der Metrostation Les Sablons entfernt.
Bei leichtem Nieselregen betraten wir kurz vor zwölf Uhr dann endlich den ersten Freizeitpark unserer Tour.
Beim Jardin d'Acclimatation hatte ich eigentlich einen durch und durch schönen Blumengarten mit Blüten in allen Farben erwartet. Doch dem ist weit gefehlt, grüne Wiesen, grünes Buschwerk und grüne Bäumen prägen die Landschaft.
Bunt wird es erst durch die mehr oder auch weniger schön in die Landschaft integrierten Fahrgeschäfte. Betritt man den Park und folgt dem Weg rechts herum, so gelangt man erst zu unzähligen Attraktionen für die ganz kleinen.
Umrandet von diversen Spielbuden findet man dann auch eine Achterbahn, den Soquet Powered Coaster Tacot Express mit wirklich hübsch gestalteten Wagen. Doch leider war bei uns weit und breit kein Operator zu sehen.
Von weitem winkte uns dann ein Angestellter und machte deutliche Zeichen, dass diese Achterbahn aktuell nicht in Betrieb ist. Nun gut, es gibt ja noch zwei weitere Achterbahnen im Park. So zum Beispiel der Reverchon Junior Spinning Coaster Papillons d'Alice, welcher gegenüber des Powered Coasters auf der linken Seite des Weges liegt. Also flux hinüber gelaufen: Steuerpult abgedeckt, kein Mensch weit und breit und ein kleines Schildchen fermé - geschlossen - hing vor dem Eingang. Ja das darf doch nicht wahr sein! Meine Laune war plötzlich auf Keller tiefe abgefallen. Ruhig Blut, denn es soll ja noch eine Achterbahn am anderen Ende des Parks haben. Und siehe da bei Dragon, einer weiteren Soquet Achterbahn, welche nett in ein Gewässer integriert ist, standen sogar zwei Mitarbeiter.
Aber bei unserem Glück bisher hatte das ja noch nichts zu bedeuten. Zaghaft fragten wir die beiden, ob sie denn laufe. Und oh Wunder, die Achterbahn war geöffnet. Tickets für alle gekauft und schon konnten wir den Zug besteigen. Im Jardin d'Acclimatation ist es nämlich so, dass man einen nicht nennenswerten Betrag am Eingang als Eintritt zu entrichten hat, dafür bezahlt man für jede Fahrt praktisch nochmals 2.50 Euro pro Person.
Die Fahrt an sich war ganz nett, wenn auch etwas rauh, als nähme es Soquet nicht so genau mit den Berechnungen. Besonders erwähnenswert bei der Anlage ist der opulent gestaltete Vorbau des Frontwagens in Form eines Drachenkopfs.
Auf unsere Anfrage hin meinten die beiden Mitarbeiter dann auch, dass die weiteren zwei Achterbahnen eigentlich offen sein müssten. Also zurück zum Powered Coaster. Als wir dann wieder davor standen, kam dann auch gleich ein Mitarbeiter, welcher voller Tatendrang die Achterbahn in Betrieb nahm. Natürlich erst mit einer vorhergehenden Testfahrt. Zu unserem Erstaunen schaffte dieser allerdings den Track nicht und blieb vor dem höchsten Punkt der Strecke stehen. Schlussendlich rollte der Zug rückwärts in die Station zurück.
Der Mitarbeiter meinte dann in gebrochenem englisch, dass der Zug kaputt sei, schaltete die Bahn aus und ging frisch fröhlich davon. Lange Gesichter bei uns. Das Pech war also doch nicht abgewendet. Inzwischen hatte es wohl aufgehört zu regnen, aber weil die Schienen noch feucht waren, drehten die Räder des Powered Coasters leider durch.
Zufälligerweise sahen wir dann wie gerade eine Mitarbeiterin zum Spinning Coaster hinlief. Also hin und nachgefragt, und ja, die Bahn würde in 15 Minuten öffnen. Wunderbar, meine Laune besserte sich schlagartig wieder. Doch noch waren wir sie ja noch nicht gefahren. Da gleich in der Nähe der Eingang zur Bootsfahrt Rivière Enchantée lag, bot sich eine Fahrt damit an, um die 15 Minuten kurzweilig zu verbringen.
Von bunten Blumen fehlte auch hier jegliche Spur, stattdessen war grün die dominante Farbe durch und durch. Trotzdem hatten wir unseren Spass, sass man nämlich nicht genau mittig im Boot, neigte sich dieses sogleich zur Seite und es drohte mit Wasser geflutet zu werden.
Anschliessend waren die 15 Minuten effektiv vorbei und der Spinning Coaster machte seine Testfahrten, anschliessend fuhren die ersten Kinder.
Die Bahn machte nicht gerade einen rasanten Eindruck, die Chaisen fuhren recht langsam und von Drehung war auch so gut wie nichts zu sehen. Naja, erst fahren und dann urteilen. Also wieder 2.50 Euro pro Person gleich beim Fahrstand bezahlt und schon griff der Wagen für jeweils zwei Personen in die Kette und fuhr den Lifthill hoch. Bis zum Punkt, wo der Wagen sich dann zu drehen beginnt, war dann die Fahrt auch unspektakulär, doch dies änderte sich schlagartig, als die Drehung freigeben wurde: Die Chaise mit Pascal und mir drin, begann sich wahrlich wild zu drehen. Ja wir hatten wahrlich Spass!
Anschliessend machten wir uns daran, den Park in aller Ruhe komplett zu entdecken. So gab es diverse Tiergehege mit Hasen, Schafen, Kühen und Bären. Ebenso fanden wir eine Voliere mit diversen Vögel. Dazu gab es noch eine Kreutergarten und mittig im Park einen See mit Ansätzen von asiatischem Theming.
Natürlich mussten wir uns auch mal noch stärken, und so kauften wir an einem Stand Baguettes gefüllt mit Käse und einer weiteren Zutat nach Wahl, welche dann erst im Ofen erhitzt wurden. Eigentlich ganz lecker. Leider begann es dann wieder leicht zu Regnen, aber viel gab es ja auch nicht mehr zu sehen. Wir gingen also vom hinteren Ende zurück Richtung Eingang vorbei an dieversen Kinderspielplätzen mit Rutschbahnen und Klettergerüsten, Wasserspielplätzen und manuellen Sandbaggern. Sah übrigens interessanter aus, als es dann beim baggern wirklich war.
Ebenso gibt es noch eine Driving Ranch, wo der Parkbesucher Golfbälle en masse abschlagen kann.
Schlussendlich standen wir wieder beim Eingang. Von hier fährt übrigens auch ein Dampfzug einen Rundkurs, welcher auf Google Earth gar nicht so klein aussieht und grösstenteils ausserhalb des Parkgeländes verläuft.
Nun, es regnete zwar, aber man konnte ja dennoch nochmals kurz beim Powered Coaster vorbeischauen. Also sind wir nochmals hingelaufen und da war gerade eine Horde Kinder und auch ein Mitarbeiter - Testfahrt. Und wieder hat der Zug die Strecke nicht geschafft, doch dieser Mitarbeiter war etwas motivierter und hat einen Vorgesetzten gerufen. Der hat dann wie wild am Steuerpult rumgedrückt und Testfahrt um Testfahrt gestartet. Doch immer und immer wieder rollte der Zug zurück. Doch dann auf einmal, der Zug schaffte die Strecke, Freigabe für uns Besucher, ein Wunder? Fahrt bezahlt, Platz genommen, Bügel zu und los gings, jetzt hiess es Daumen drücken, dass der Zug die Strecke schafft und wirklich, zwar super langsam und mit Müh und Not kroch er dahin, aber er schaffte es über den Hügel und wir wurden auch noch mit satter (unerwarteter) Airtime belohnt. Klasse, doch noch "alles" gefahren, das Schicksal meinte es doch gut mit uns.
Und so verliessen wir gut gelaunt den Park und machten uns auf in Richtung Metrostation, denn wir wollten ja noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten besuchen.
Fortsetzung folgt.
Wer gerne weitere Bilder vom Jardin d'Acclimatation sehen möchte, findet diese in unserer Bildergalerie.
Ebenso gibt es ein Video von unserem Aufenthalt im Jardin d'Acclimatation zum downloaden: High Quality 27mb - Low Quality 7mb. Der DivX Codec wird benötigt.
Wegen Wartungsarbeiten bleibt diese Signatur geschlossen.