Disclaimer: Mit diesem Artikel werde ich bei einigen "Alton Towers"-Fans, die es hier im Forum zweifelsohne gibt, garantiert anecken. Ich gebe nur meine Meinung zum Zeitpunkt meines Besuches wieder, und werde dem Park naechstes Jahr bei besserem Wetter wieder eine Chance geben - verprochen. Ausserdem ist das Artikelchen etwas lang geworden - beim naechsten gibts zur Auflockerung ein paar mehr Bilder...Auch wenn die Ueberschrift etwas pathetisch klingt und es keine Tour als solche war, konnte ich der Versuchung doch nicht widerstehen - es klingt einfach zu cool
Begonnen hat alles relativ unspektakulaer - mit einem Trip nach Alton Towers. Es war zwar Ende Oktober und das Wetter erwartungsgemaess bescheiden, dafuer hat sich aber eine nette Ex-Kollegin aus Orlando (wenn Du das liest - hallo Chrissi) als Begleitung angeboten und mich ausserdem auf ein echtes Schnaeppchen aufmerksam gemacht: Mit Virgin Trains von London Euston nach Alton Towers und zurueck, mit Shuttlebus und Eintritt fuer 38.50 £. Und wenn das Buchungssystem nicht nur den 3-Tage-im-voraus-Tarif zugelassen haette, haetten wir das sogar noch ein paar Pfuendchen billiger haben koennen.
Los ging es also nachts um 2:00 Uhr hier in Poole mit dem National Express Bus nach London Victoria (Kosten nach London und zurueck: 2£ - da sag noch jemand, England sei teuer), wo sich Christina dann gegen 7:00 angeschlossen hat. Weiter mit der Tube nach Euston, und von dort mit dem sehr komfortablen, allerdings noch lange nicht ICE oder TGV-Niveau erreichenden Virgin-Pendolino nach Stoke-on-Trent. Das Wetter entschloss sich leider, schlechter zu werden je weiter noerdlich wir kamen, aber damit hatten wir gerechnet. Dafuer erwarteten wir einen schoen leeren Park, weil die englischen Herbstferien erst in der kommenden Woche beginnen sollten.
In Stoke-on-Trent bestiegen wir dann gegen 10 Uhr den Shuttlebus, in dem wir dann auch endlich die Parktickets erhielten sowie KEINE Mealvoucher, weil davon irgendwie niemand etwas wusste. Virgin hatte die kurz vorher aus dem Internet genommen und offenbar ersatzlos gestrichen. Grummel.
Der erste Schock ereilte uns auf der Anfahrt: Ich bin von englischen Strassen und Bussen ja so einiges gewohnt, aber ich wusste nicht, dass England so huegelig und ein Freizeitpark so dermassen schlecht zu erreichen sein kann. 40 Minuten Fahrt durch die englische Pampa spaeter standen wir dann vor dem Eingang (nebenan der Express-PKW-Parkplatz fuer schlappe 10 £ Tagesgebuehr).
Zunaechst ging es erst einmal zu Guest Services, wo ich meinen Rucksack abgegeben habe, weil ich auf die zu erwartenden Miniaturlocker im Park keine Lust hatte. Kostenpunkt: 3 £ - im Thorpe Park war das noch irgendwie kostenlos. Dort war ein topmotivierter, fast volljaehriger junger Mann am Start, der vor Enthusiasmus schier ueberquoll und die Menschenmassen, die bis vor die Tuer reichten, professionell abfertigte. Huestel.
Nach diesem ersten, unheimlich positiven Eindruck ging es die obligatorische Main Street hinunter. Der Blick auf das schoene Alton Towers Castle war ansprechend, auch wenn mich die sichtbaren Hoehenunterschiede schon etwas nachdenklich stimmten. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.
Wir kamen frontal auf die digitale Wartezeitentafel zu. Doch hoppla - Rita, closed? Spinball Whizzer - 50 Minuten? Air und Nemesis immer noch je 30? Hm! Irgendwie sackte meine bis dahin sowieso schon nicht ueberschauemende Begeisterung noch einmal ein bisschen ab.
Unerschrocken (Rita - closed?) wandten wir uns nach links und schlugen uns in Richtung Nemesis und Air durch - durch einen netten, englischen Themenbereich, der irgendwie nach Duloc roch und ausser vielen vielen nassen Spongebobs, die man an den unmoeglichsten Upcharge-Wurfbuden gewinnen konnte und durch weiteres wildes Theming, das meistens ganz nett aussah, aber irgendwie nicht wirklich Sinn machte.
Viele Hoehenmeter (sorry, Fuss) auf und ab spaeter lag vor uns endlich das Forbidden Valley. "Now we're talking" - erwartete ich doch dynamisch vorbeirauschende B&M-Waegelchen. Ganz so dynamisch waren die dann aber nicht. Nemesis hing im Lifthill. Das nette, elektronische Laufband ueber dem Eingang (jetzt weiss ich endlich, wo RCT das herhat) schwafelte etwas von "Technical Difficulties". Kein Problem - irgendwann wird die Kiste ja wohl wieder aufmachen. Also weiter bergab zu Air. Doch halt - das naechste, elektronische Laufband vermeldte "Technical Difficulties" fuer Air.
Da hats mir dann doch irgendwie gereicht - zumal ein nett anzuschauendes B&M-Waegelchen auf Air so gar nicht nach Technical Difficulty aussah und froehlich fuhr. Ergo schlossen wir uns den anderen Gestalten an, die sich mittlerweile allesamt Richtung Air draengten. Und siehe da - irgendwie muss das eine Ente gewesen sein, denn die Schlange ging vorwaerts, wenn auch langsam. Mit solchen Meldungen spasst man meiner Meinung nach nicht. Doch Alton Towers hatte noch die eine oder andere Ueberraschung in petto - die Warteschlange verteilt sich in einer Art Buswartehaeuschen auf zwei fuer die beiden Stationen. Deutlich wies einen eine Lautsprecherstimme wiederholt (nerv!) darauf hin, doch bitte ausschliesslich die linke Schlange zu verwenden, genauso wie die aufgeklappte Tafel. Englaender waeren keine Englaender wenn sie sich nicht pflichtbewusst daran halten wuerden. 5 Minuten spaeter sahen wir zu unserer Verwunderung einen voellig leeren Wagen ueber die Strecke jagen. Aus den Tiefen der rechten Station kam die leere Warteschlange ein Buegelzudruecker entlang und rief etwas in der Art von "Eyh ihr Idioten, was stellt ihr Euch nur links an, hier unten ist ueberhaupt keiner, kommt gefaelligst ruebber, eyh!". Verwunderte Blicke allenthalben, bis auf die vier oder fuenf goldkettchenbewaehrten Chavs, die die Situation sofort ausnutzten und ueber die Gelaender sprangen, um zur rechten Station zu rennen. Nach ein paar Schrecksekunden gabs kein Halten mehr und die gesamte Schlange versuchte ueber die Absperrung zu klettern, was von Mr. Buegelzudruecker mit einem Satz wie "Eyh Ihr Idioten, nicht ueber die Absperrung, sondern aussenrum, sonst werf ich Euch raus eyh!" unterbunden wurde. Grosses Kino.
Wir taten wie befohlen und waren entsprechend schnell an den anderen, erst langsam aufwachenden Wartenden vorbei in der Station.
Erfreut stellte ich fest, dass ich auch noch in englische Achterbahnformate passe (damn you, Expedition GeForce!) und genoss die Fahrt. Irgendwie gefaellt mir "Superman - Ultimate Flight" ja besser, vor allem der Pretzel Loop hat mir gefehlt, dafuer hatte die extreme Bodenhaftung von Air auch was, und das Fly-to-lie kam im Regen besonders gut. Eine klasse Achterbahn, und zumindest fuer Europa einmalig, auch wenn man Hoehe und Laenge IMHO nicht ersetzen kann. Zu diesem Zeitpunkt war ich wieder etwas mit der Welt versoehnt, selbst wenn der Park in den Fluten versinken und die letzte Donut-Bude wegen "Technical Difficulties" schliessen sollte, so hatte ich doch zumindest *den* europaeischen Flying Coaster auf dem Kerbholz.
Und siehe da - auch Nemesis bewegte sich wieder. Was fuer ein Ungetuem - Alton-typisch unter den Baumwipfeln (und davon gibts ne Menge) verborgen ist Nemesis wirklich tief in den Fels gegraben, wesentlich mehr als ich erwartet hatte. Auch die Stuetzenkonstruktionen sind gewagt, und zusammen mit den roten Blutwasserfaellen und den versteinerten Pseudoschienenelementen eine echte Augenweide. Ich hatte von Nemesis ja viel erwartet, und wurde nicht enttauescht - welch ein Inverter! Wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde ein atemberaubendes Tempo und ich musste neidlos anerkennen, dass doch auch ohne Hoehe und Laenge grosses moeglich ist. Ganz geschafft, Montu von seinem Spitzenplatz in meinem Herzen zu verdraengen, hat Nemesis dann doch nicht, denn ich brauche nun mal einfach eine gewisse Fahrtzeit, die Nemesis leider einfach nicht hat. Aber er kriegt von mir doch die Krone fuer den bestgethemten Coaster, den ich kenne. Auch wenn der Bruder Nemesis: Inferno den stimmungsvolleren Start hat - dieses Tempo gibt es sonst einfach nirgends.
Dann hatten wir von Regen, unfreundlichen MAs und unangenehmen Wartezeiten (d.h. > der zu erwartenden 5-10 Minuten in der Offseason) erst einmal genug und machten uns auf die Suche nach etwas zu Essen.
Dummerweise scheint Alton Towers nur "Pizza Hut Express" zu besitzen (ausser wir waren blind), so dass das bewaehrte Buffet aus dem Thorpe Park ausschied, und wir entschieden uns stattdessen fuer die Lowcost-Loesung McDonalds. 3.29£ fuer ein Big Mac-Menue ist nun wahrlich nicht zu viel. Auch wenn uns alle 10 Sekunden ein ohrenbetaeubender Kindergarten-Soundeffekt im Gespraech stoerte, der wohl selbst die Kinder nervte. Was ein Schaaawachsinn. Zu besagtem McDonald's zu gelangen war gar nicht so einfach. Richtung Oblivion sollte es gehen. Pluspunkte gibts fuer die Parkkarte, die im schoensten isometrischen Rollercoaster-Tycoon-Design gehalten ist, allerdings muss ich die Punkte gleich wieder doppelt abziehen, weil sie vorne und hinten nicht stimmt, Toiletten plaziert, wo nur grosse Taeler sind, und ueberhaupt die Hoehenunterschiede kolossal untertreibt - aber wenn ein Park schon ne isometrische Karte braucht, kann man sich das ja schon denken. Als wir dann also zwischen Forbidden Valley und Alton Castle einen Canyon-artigen Abgrund erspaehten, den wir zu durchqueren haetten, dachten wir uns, dass der Skyride vielleicht doch keine so schlechte Idee waere. Doch siehe da - closed. Wundert das noch?
Schweisstreibende Umwege ueber Stock und Stein spaeter machten wir dann auf dem Weg von McDonald's zu Oblivion noch Halt bei Hex - dem genialen Madhouse IM Schloss. Fuer mich das Highlight des ganzen Trips, geniales Theming (kein Wunder bei der Bausubstanz), eine nette Preshow, deren Film im Gegensatz zu deutschen Parks nicht mal peinlich wirkte und ein ganz nettes Madhouse (nix im Vergleich zur Preshow, aber irgendne Attraktion musste ja ans Ende der Warteschlange). Auch die Tatsache, dass mittels Pressspan-Waenden geschickt die Illusion vermittelt wurde, das waeren echte Gaenge, sowie der schaurig schoene verfallene Garten am Ausgang (wobei das ja alles echt ist) geben von mir ein Two-Thumbs-Up. Mehr davon!
Und zu guter Letzt gings dann zu Oblivion in den X-Sector (vorher nochmal kurz verlaufen, weil das Klo auf der Karte ganz woanders war). Huestel - was fuer eine daemliche Bahn. Der Neigungswinkel, in dem man gehalten wird, ist gerade mal 45 Grad und der 90 Grad Drop ist nun wirklich ein kurzer Lacher, den man auch auf dem Freefall-Tower haben kann und schwuppdiwupps ist man wieder in der Station. Alles ausser Walk-On ist fuer diese Bahn eindeutig zu viel.
Tja, und das wars eigentlich schon. Wir haben noch je einmal Nemesis und Air gemacht, auf dem Weg dorthin kurz darueber nachgedacht, warum dieser Park so riesig ist, wenn doch gar nichts rumsteht, den Gedanken, Spinball Whizzer auszuprobieren ad acta gelegt (Ueberraschung - Technical Difficulties UND 1h Wartezeit) und uns ueber die Single Rider-Queues gefreut und geargert. Gefreut, weil wir in Nemesis problemlos zusammen in die Backrow gesteckt wurden, geaergert, weil bei Air das Personal so dermassen grenzdebil war, dass die voellig gleichgueltig pro Wagen mindestens 5 Plaetze verschenkt haben - und das, obwohl die Single Rider-Queue bis deutlich in den Regen reichte. Die Schilder "wir koennen nicht versprechen, das Single-Rider schneller dran sind" haetten mir zu denken geben sollen.
Zu diesem Zeitpunkt war es 15:00. Wir waren gegen 11:00 angekommen. Natuerlich haette man noch einige Fahrten auf Nemesis und Air einbauen koennen, aber der Regen war stark, die Schlangen lang und wir hatten ehrlich gesagt die Schnauze ziemlich voll.
Ergo wurde beschlossen, auch aus beruflichem Interesse meiner Begleitung, die beiden Hotels zu besuchen. Dorthin gelangt man mit einer Monorail ausserhalb des Parks - von Handstamps irgendwie keine Spur, das war uns zu diesem Zeitpunkt dann aber auch relativ schnurz. Die typische Miniatur-Monorail (also keine Disney- oder Las Vegas-Groesse) war in einem desolaten Zustand, inklusive aufgeschlitzten Sitzen und etwas Erbrochenem hier und dort. Nice!
An der Zielstation angekommen erblickte ich erstaunt einige Posterchen, die jemand auf seinem Tintenstrahler ausgedruckt hatte - Rita hatte demnach diese Woche geschlossen! Schoen, dass man das dort angebracht hatte, am Eingang oder gar im Internet war davon vorher nichts zu lesen. In die Monorail-Station - da gehoerts hin! Selbst wenn der gewoehnliche Tagesgast vom Parkplatz auch diesen Weg nehmen muss...
Umso ueberraschter waren wir dann von den Hotels - gepflegtes Ambiente, ruhige Stimmung, MAs in Kostuemen (woopsa, wieso gibts sowas in den Parks nicht), und im Splash Landings-Hotel konnte man sich in bequemen Karibik-Stuehlchen an eine grosse Fensterfront setzen und den Cariba Creek-Wasserpark beobachten. Der sah erstaunlich einladend aus fuer einen Indoor-Park, dabei bin ich eigentlich kein Wasserpark-Fan. Auch wenn das Preisniveau der Hotels direkt obszoen ist, so hatten die Hotels doch eindeutig Weltniveau. Wir haben die restlichen zwei Stunden dann damit verbracht, uns in jedem Hotel ein Stuendchen umzusehen und zu trocknen. Und um 17:30 gings dann wieder mit Holpertours im Shuttle Bus zurueck nach Stoke.
Fuer Parkfotos war der Regen zu stark (und ich zu faul), aber zwei Bildchen aus den Hotels gebe ich dann doch zum besten:
(c), (tm) und (r) ich. So!
Irgendwie habe ich das Gefuehl, andere Leute haben einen anderen Park besucht. Ich gebe zu, dass das Wetter bescheiden war, die Wartezeiten enttaueschend und meine Erwartungshaltung wohl etwas zu hoch, aber was uns geboten wurde, war allenfalls Kreisklasse. Und Christina als nicht ganz so parkverrueckte Unparteiische war da ganz meiner Meinung. Air und Nemesis sind Highlights, aber sonst ist in diesem Park einfach mal gar nichts. Dass JEDE vorhandene Attraktion im Laufe des Tages entweder ganz geschlossen war oder zumindest wegen "Technical Difficulties" geschlossen war, geht bei mir nicht mehr als Zufall durch sondern als "Six Flags Europe". Vollkommene Planlosigkeit bei Wartezeiten, Queues und Single Rider Queues, sowie Mitarbeiter, die vom Aldi um die Ecke kommen koennten werfen kein gutes Bild auf den Park. Drei B&M-Coaster machen noch kein Weltniveau! Zumal wenn einer davon ein Schenkelklopfer wie Oblivion ist.
In meinen Augen ist die Anlage voellig Freizeitpark-ungeeignet. Diese fiesen Hoehenunterschiede und dieses weitlaeufige Gelaende mag ja manch einem romantisch erscheinen, mich hats genervt. Und wenn man ohne Schneeketten nicht mal anreisen kann, liegt das Ding einfach unguenstig. Die Toiletten waren unter aller Kanone, Toilettenpapier ueberall und die krueppligen Wasserhaehne in Einhandbedienung sieht man auch nicht mehr ueberall in England.
Ich hoffe instaendig, dass dies nur eine Auswirkung der Offseason war - irgendwie kann ich nicht daran glauben. Mit Grausen stelle ich mir vor, wie die ueberfuellten Wege (ich wiederhole - es war ein Freitag in der ferienfreien Zeit im Oktober!) im Sommer aussehen.
Umso extremer wird der Unterschied im Vergleich zu den Hotels deutlich - gepflegt und kreativ, und sie haben sofort so etwas wie Charme versprueht. Alton, Ihr wisst also doch wie das geht?!
Aber dafuer hat man dieses Jahr Rita gebaut, darauf hat ja jeder gewartet. Ein Hypercoaster ohne Hyper. Den man dann auch gleich mal wieder ne Woche am Saisonende zumachen muss, weil wieder irgendein ein Ersatzteil in den schweizer Bergen verschollen ist. Wieso werden diese Krueppel-Launch-Coaster nach wie vor gebaut wie bloed (Thorpe Park ja leider auch). Der einzige Witz, naemlich die >100 Meter Hoehe geht in Europa ja leider verlustig, und technisch scheinen die einfach unbrauchbar zu sein. Aber das arme X bleibt ein Prototyp. Seufz...
Wer erzaehlt, dass man fuer Alton Towers mehr als einen Tag braucht, hat zu lange im Shuttlebus gesessen: Wir hatten Zweifel, weil wir erst um 11:00 ankamen, und waren um 15:00 mit wirklich allem fertig. Also allen drei Achterbahnen und Hex, alles andere ist ja Kinderkram. Auch wenn ich staendig das bohrende Gefuehl hatte, irgendwas zu verpassen - ich glaube nicht, dass das der Fall ist.
Dem Park fehlt mehr vom Kaliber Hex - Achterbahnen sind fein, aber dann bitte ne Menge davon oder schoene, grosse, lange. Selbst Nemesis geht einem auf den Keks, wenn man staendig ein- und aussteigen muss. Von dem vielzitierten Theming habe ich auch nicht so besonders viel bemerkt (Nemesis mal komplett aussen vor), Air startet durch eine schicke Betonroehre und faehrt ueber saftig gruene Wiesen, Oblivion steht im X-Sector, also der typischen Science Fiction-Ausrede dafuer, Schrott in einem Freizeitpark abzuladen und als Alienequipment zu verkaufen. Die Queue wird aufgelockert durch vereinzelte Bushaltehaueschen im Glasbaustein-Stil. Und im gesamten Park gibt es keine einzige ueberdachte Warteschlange - wofuer auch, ist ja nur England, Land of Sunshine.
Fuer mich hat Thorpe eindeutig das groessere Potential. Wenn dort noch ein netter B&M-Speedcoaster hinkaeme oder ein Flyer, dann wuerde mich nach Alton nichts mehr bringen. Besser zu erreichen, topfeben und schoen kompakt, so dass man die Achterbahn auch mal wechseln kann. So muss ein Park aussehen, der auf Thrill setzt. Und Alton sollte mal darueber nachdenken, die ueberfluessigen Freiflaechen mit was gemaechlichem wie einer richtig guten Themenfahrt zu verzieren.
Fazit: Fuer 40.50£ ein Tag mit Air und Nemesis war kein schlechter Deal. Air ist top und Nemesis in seiner ganz eigenen Klasse. Aber sonst - neee. Zu viel Aufwand fuer zu wenig Resultat. Dann doch lieber Europa Park oder Phantasialand, sobald das mal seine Black Mamba hat - dort kann man wenigstens noch was anderes machen, ausser Coaster zu fahren.