Das Legoland sollte der krönende Abschluß unserer Dänemarkreise sein. Leider machte zunächst Marie uns einen Strich durch die Rechnung und bekam Fieber.
So fuhren wir eine Woche später mit gesunden Kindern und bei tollem Wetter erneut in den Norden. Wir hatten kurzfristig ein Zimmer im Legoland Hotel gebucht.Nach 4h reiner Fahrzeit kamen wir pünktlich um 10 Uhr im Legoland an. Nach der langen Autofahrt haben sich die Kinder erst einmal im Duplo Land ausgetobt. Hier ist alles auf die Kleinsten ausgerichtet. Mini-Eisenbahn, Duplo Flugzeuge und ein großer Spielplatz mit Duplohäsuern zum Toben und Ausprobieren.
Spielplatz mit Duplohäusern
Marie führt wichtige Gespräche
Was mir gut gefallen hat, war eine Meßlatte vor jedem Fahrgeschäft an der man feststellen konnte ob die Kinder alleine, zusammen mit einem Erwachsenen oder gar nicht mitfahren durften. Dazu war die Meßlatte in drei Farben markiert: unten Rot = darf nicht mitfahren; dann gelb = mit Erwachsenen und grün = allein. Sehr klar und vorbildlich. Zudem haben auch die Mitarbeiter kontrolliert und nachgemessen.
Überhaupt ist das Legoland der kinderfreundlichste Park den ich je besucht habe. Ausreichend Wickeltische auf allen Toiletten, einen Bereich zum Stillen und erwärmen von Babynahrung und kostenlose Windeln. Genial auch: Wait and Play. Während die Eltern in der Warteschlange stehen bleiben, können die Kinder im Wartebereich spielen (natürlich mit Lego) und reihen sich erst später wieder in die Warteschlange ein.
Weiter ging es in den Wilden Westen nach Legoredo Town. Die Wildwasserbahn hat leider nur einen Drop der auch nicht sonderlich hoch ist, dafür fährt man an Tieren erbaut aus Legosteinen vorbei. In der Legomine geht es mit einem kleinen Zug vorbei an Figuren die in einer Mine arbeiten. Die Achterbahn Timber Ride ist ausgelegt auch die ganz kleinen Achterbahnfahrer. Zudem gibt es Mitmachaktionen, wie Stockbrote und Goldwaschen.
Westernbereich Legoredo Town
Lego Canoe
Indianaskulptur aus Millionen von Steinen
Tim Ride die Mini-Achterbahn
Die Fahrgeschäfte sind sehr schön in die Thematisierung eingebunden und es ist oft von Außen nicht ersichtlich wie die Strecke verläuft. Geräusche und Musik sorgen für zusätzliche Stimmung. Und dazwischen immer wieder Legoskulpturen, die man oft erst auf dem dritten Blick sieht.
Weiter ins Piratenland. Hier ist die Hauptattraktion eine Bootsfahrt vorbei an Piraten. Auch sehr schön gemacht. Höhepunkt der Themenfahrten aber ist die Drachenbahn im Knights Kingdom. In der Burg erwartet einem ein Powered Coaster der zuerst einen Themenfahrt in der Burg ist und dann eine Achterbahn im Freien.
Piratenfahrt
Auch Piraten duschen (und wackeln mit den Augenbrauen)
Leuchtturm mit Piraten-Möwen
Eingang zur Drachenbahn
Drachenbahn
In der Burg hängt Wäsche zum trocknen
Im Adventureland war unser Ziel die Wilde Maus mit dem Namen x-treme Racers. Diese war jedoch auf Familienfreundlichkeit getrimmt und durchfuhr die Kurven in einer recht geringen Geschwindigkeit. Schade, ich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht, die anderen Besucher hatten trotzdem ihren Spaß mit der Bahn, zumal Kinder schon ab 120cm mitfahren durften. Florian fährt derweil mehrere Runden mit den Autos der Jungle Rally und schlug sich tapfer.
x-treme Racers
Dann wurde es Zeit für das Mittagessen. 7,50 Euro für Hähnchenschnitzel mit Salat und Pommes ist nicht wenig, aber wir sind ja auch in Dänemark wo Essen gehen generell teuer ist.
Gestärkt ging es dann zur großen Herausforderung: dem Power Builder. Als ich zum ersten mal von der Idee hörte, Sitze an einem Roboterarm zu befestigen, dachte ich: was für eine bescheuerte Idee. Aber aufgrund der positiven Berichte war ich doch sehr gespannt. Ich bin kein großer Freund von Überkopffahrgeschäften und da das Mittagessen noch schwer im Magen lag, fingen wir mit Stufe 1 an. Die Idee den Roboterarm selbst zu programmieren ist genial. Leider konnte ich mir nicht immer vorstellen, wie die Bewegung in echt abläuft, trotz animierter Icons auf dem Bildschirm. Nach der Programmierung an einem Touchscreen Gerät ging es zu der Ladeplattform. Rein in die Sitze und dem Mitarbeiter die Chipkarte geben. Die Fahrt ist mit ca. 45 Sekunden nicht besonders lang, machte aber auf Stufe 1 schon Spaß. Da die Wartezeit gleich null war, probierte ich gleich noch mal ein paar andere Fahrprogramme auf Stufe 4 und 5 aus. Es wurde zwar wilder, die Fahrfiguren blieben dabei aber immer im angenehmen Bereich. Mir hat es einen großen Spaß gemacht immer wieder zu experimentieren. In der Zwischenzeit konnte Florian mit großen Legosteinen bauen, die idealerweise vor der Halle vom Power Builder lagen. So brauchte er sich nicht zu langweilen währen Mama und Papa sich durch die Luft wirbeln ließen. (Oma und Opa passten natürlich auf ihn auf.)
Lego Nachbau vom Power Builder (man beachte die grüne Gesichtsfarbe)
Gebäude Power Builder
Einer der insgesamt 10 Roboterarme
Dann ging es wieder in den vorderen Bereich vom Park. Vorbei an den Jungle Racers und Watersplash wo man nass werden konnte. Wir entdeckten dann den Spielplatz „Adlerhorst“, von dem wir Florian nur schwer weg bekamen. Der Spielplatz ist aber auch wirklich toll gestaltet, mit Versteckmöglichkeiten, viel zum klettern und ausprobieren.
Jungle Racers
Spielplatz Adlerhorst
Legoschweine
Den Rest des Tages verbrachten wir dann im Miniland. Hier ist die ganze Welt in Miniatur aus Legosteinen nachgebaut. Ich hatte ja schon hohe Erwartungen, aber das was es dort zu sehen gab, übertraf alles was ich erwartet hatte. Alles war liebevoll im Detail umgesetzt. In Amsterdam führen Schiffe durch die Kanäle. Brücken gingen hoch, wenn sich ein Schiff näherte. Viele Autos führen durch die Gegend, warteten auf die Fähre, diese setzte über und das Auto fuhr weiter. Viele Knöpfe wollten gedrückt werden um anschließend zu beobachten was passiert. Eisenbahnen fuhren kreuz und quer über die Anlagen. Es gibt einen Flughafen, Autorennstrecke und Bohrinsel. Schiffshebewerke die richtig funktionieren und auch eine Kirmes. Ich kann gar nicht alles aufzählen. Wir haben jedenfalls über 2h dort verbracht und noch lange nicht alles gesehen.
Amsterdam
Kopenhagen
Deutschland
Bohrinsel
Fähre
Kirmes
Zwischendurch sind wir noch kurz den Lego Zug und die Lego Safari gefahren. Mit Shopping ging dann der erste Tag im Legoland zu Ende. Steffi hat Kleidung für die Kinder gekauft und ich habe im Brick Shop gestöbert. Immerhin ist das einer der wenigen Geschäfte, wo man lose Legosteine kaufen kann, die dann nach Gewicht bezahlt werden.
„Baum fällt!“
Shopping
Das Legoland hatte bis 18 Uhr auf, um 17 Uhr schlossen allerdings schon die Fahrgeschäfte. Die Wartezeiten lagen überall bei unter 5 Minuten. In der Regel war durchgehen bis zur Station angesagt.
Wir sind dann auf unser Hotelzimmer gegangen. Das Zimmer war ok, hätte für den Preis aber doch etwas schöner sein können. Der Europapark hat da doch das bessere Preis-Leistung Verhältnis bei den Hotels. Schön sind jedoch die vielfältigen Spielmöglichkeiten für die Kinder im Legoland Hotel.
Unser zweiter Besuchstag war ein Samstag und wir erwarteten erheblich mehr Besucher. Und wir hatten recht. Der Park versuchte dem entgegenzuwirken in dem (dort wo möglich) mehr Züge eingesetzt wurden. Trotzdem waren Wartezeiten von 15 bis 20 Minuten angesagt. (Ich habe jetzt keine Erfahrung wie voll es im Legoland zur Haupt zeit werden kann, fand die Wartezeiten aber noch akzeptabel)
Wir sind zunächst die Attraktionen gefahren, die wir am Vortag ausgelassen hatten. Die Hochschienenbahn fährt leider nur über einen Teil vom Park. Schön sind die Miniboote, die an berühmten Gebäuden der Welt vorbeifahren und die man selber lenken kann.
Miniboote
Wir besuchten dann noch das 4D Kino in der Imagination Zone. Der Film, welcher ohne Sprache auskommt behandelt das Thema Autorennen. Die Effekte sind eher sparsam eingesetzt und der Film auch auf das jüngere Publikum zugeschnitten. Es war ok, andere 4D Kinos bieten mehr, sind dafür aber auch weniger Kleinkindkompatibel.
4D Kino
Gegen 17:30 Uhr haben wir dann die Heimreise angetreten. Wir waren mit dem Kurzurlaub im Legoland alle sehr zufrieden. Jeder aus der Familie ist auf seine Kosten gekommen: Oma, Opa, die Kinder und wir auch.
Ich kann das Legoland besonders Familien empfehlen. Auch mit recht kleinen Kinder kann man hier schon viel Spaß haben. Aber auch Erwachsene die noch Spaß an Lego und an Themenfahrten haben wird der Park sicherlich gefallen. Nur wer auf Thrill und große Achterbahnen steht, sollte sich eher einen anderen Park suchen. Gut hat mir die konsequente Ausrichtung auf Familienfreundlichkeit gefallen und die vielfältigen Spielmöglichkeiten neben den eigentlichen Attraktionen.
Hier endet die Beschreibung unserer Nordtour. Vielen Dank für das Interesse.
Stefan