Vorab, bevor einer dieser BigMods (gibt es die eigentlich noch, ach die können hier ja so oder so nichts anrichten) böse wird, dieser Bericht könnte genauso gut in der Plauderecke oder Tagesberichte stehen, aber Disney ist halt Disney.„Welcome, foolish mortals“
Ich möchte euch über einen kleinen Sturzflug durchs Haunted Mansion berichten, oder besser, wie disneyverrückt man in einem Monat werden kann.
Unsere Stationen werden sein, das Original in den Händen von Jack, ein Buch und ein Kinofilm.
„Believe in Magic”
Vor 1 ½ Monaten bin ich das erste Mal durch das Drehkreuz ins Land der Phantasien gegangen (nein, es war nicht die Movie World). Ich war, wie manch anderer, am Anfang ein wenig enttäuscht. Ich bin mit den Augen eines Freizeitparkenthusiasten durch den Park geschlendert und nicht mit den Augen eines Kindes. Ich war derjenige, der in einer Magicshow sitzt und versucht jeden Trick zu durchschauen, anstatt sich ‚verzaubern’ zu lassen. Als mir das bewusst wurde, habe ich mich fallen lassen und Disney hat mich gepackt.
/Sentimentalmodus an/
Bei meinem letzten Besuch habe ich die „A Christmas Fantasy“ Parade gesehen. Mir schräg gegenüber war ein junges Mädchen, das in einem Rollstuhl saß. Eines der Paradewagen war ein sehr wendiger fliegender Teppich mit Genie, Aladdin und Jasmine. Dieser Wagen hielt vor dem Mädchen und Aladdin hat mit ihr gesprochen. Als ich gesehen hatte, wie ihr Gesicht strahlt, standen mir die Tränen in den Augen, das ist Disney.
/Sentimentalmodus aus/
Ich habe auch noch nie so viele Amerikaner heulen gesehen, wie nach dem herzergreifenden Feuerwerk „Believe ... in Holiday Magic“.
Diese ‚kleine’ Einführung möchte ich mit einem Zitat aus dem Buch „Disneyland, Inside Story“ beenden: „Disneyland. Is it a playground for the child that lives within us, imprisoned in some, running nearly out of control in others?“ Meine Antwort lautet ’Ja’. (Ich habe das Buch „Disneyland, Inside Story“ zweimal, wenn jemand Interesse hat und es kaufen möchte, PM an mich.)
1. Act – Das Original
Das Mansion liegt, versteckt hinter Bäumen, am New Orleans Square. Bei meinem Besuch waren Wartezeiten von 90 min keine Seltenheit, mit diesem Andrang hat man 1967 wohl nicht gerechnet und hat die Fläche für den Wartebereich recht beschaulich gestaltet. Aus diesem Grund wird ein Teil des Weges und ein anliegender Platz gesperrt und als Wartebereich genutzt. Die Sperrung des Weges ist der Auslöser einer lustigen Menschentraube, die sich den ganzen Tag am Nadelöhr bildet und versucht sich Richtung Splash Mountain zu quetschen. Diesem Chaos haben die Imagineerings in Paris entgegengewirkt, wenn man sich den großen Wartebereich von Phantom Manor ansieht. Das selbe Phänomen hat auch Pirates, in LA steht die Schlange auf der Strasse, in Paris läuft man sich einen Wolf.
Doch zu dieser Jahreszeit heißt die Attraktion nicht nur „Haunted Mansion“, sondern ein kleines unscheinbares Wort wird angehangen „Holiday“. Das Gebäude ist in den Händen von Jack Skellington. Die Braut ist spurlos verschwunden und die Fahrt handelt von Tim Burton’s „The Nightmare Before Christmas“. Ich war am Anfang recht skeptisch, weil ich nicht dachte, daß es möglich ist, eine so gute Attraktion vernünftig umzubauen. Ich hätte auch sicher recht behalten, wenn das ‚Haunted Mansion’ nicht in Disneyland gestanden hätte.
Von außen sind ein paar Kürbisse an der Fassade und auf dem Grundstück verteilt. Auf dem Eingangstor sitzt Jack als Santa verkleidet und hält eine drehende Schneeflocke in den Händen.
Doch lasst uns die Tour beginnen.
„Our tour begins here, in this gallery“
Wir gehen durch die geöffnete Eingangstür in das Foyer. Der flackernde Kronleuchter (mein Traum, leider würde mir dann meine Decke auf den Kopf fallen.) taucht das Foyer in einen mysteriösen Glanz. Die Tür des ‚Stretching Rooms’ öffnet sich und wir betreten einen schwach beleuchteten Raum. Dämonen, die Kerzen in den Händen halten schauen uns an. Zur Feier der Season tragen sie Nikolausmützen.
Der Ghost Host fängt an die Geschickte von Jack zu erzählen. Meine erste Überraschung, ein spezieller Soundtrack, gesprochen von einer markdurchdringenden Stimme. Der Raum beginnt sich zu bewegen und die Gemälde an den Wänden, auf denen Jack & Co abgebildet sind, entrollen sich. Bunte Totenköpfe huschen über die Wände, plötzlich wird es dunkel. Über unseren Köpfen ist ein riesiges Gesicht von Jack, was uns angrinst. Die Tür öffnet sich und wir sehen einen langen Gang, geschmückt mit Gemälden von Jack und Sally, aber was ist das die Bilder verändern sich. Keine Zeit darüber nach zudenken, wir müssen weiter, unser Doombuggies warten nicht.
Am Einstieg sehen wir die ganze Brigade von Tim Burton. Alle mit lustigen Gimmicks versehen, der Professor, z.B. öffnet seinen Schädel und auf seinem Gehirn leuchtet ein roter „Noel“ Schriftzug. Am unteren Rand steht „Merry Christmas“ geschrieben, nein, jetzt steht da „Scary Christmas“. Was mag das bedeuten, doch schon sind die Bügel geschlossen. Die Fahrt beginnt entlang am ‚endless Hallway’ in dem Jacks Geisterhund schwebt hin zu Madame Leota. Auch sie berichtet uns von einem Skelett, was Weihnachtsmann werden wollte. Im Ballroom haben einige der 999 Geister Urlaub, werden aber hervorragend vertreten. Die Fahrt geht durch den, mit bunten und Neonfarben bestrichenen Geschenken bestückten Dachboden nach draußen auf den Friedhof. Am Eingang zum Friedhof werden wir mit einem freundlichen „Merry Christmas“ begrüßt. Uns steht ein über 2,5m großer ‚Sandy Claws’ Audio-Animatronic gegenüber und fuchtelt wild mit dem Arm, sehr beeindruckend. Wir umfahren einen großen Weihnachtsbaum, oder doch besser einen Schneehügel, geschmückt mit Kürbissen und Geschenken. „The Phantom Five“ haben auch etwas abbekommen, sie wurden mit Kürbissen beschmissen. Jeder Kopf steckt in einem Kürbis, nur die Sockel sind zu sehen.
Wir verlassen den Friedhof und fahren, an den obligatorischen Spiegeln vorbei zum Ausstieg. Auf dem Fließband, was uns ans Tageslicht bringe, werden wir von Sally mit einem freundlichen „Hurry Back“ verabschiedet. Der Rummel hat uns wieder.
Im Ganzen eine sehr gute und schöne Umgestaltung mit der Liebe zum Detail. Natürlich sind viel mehr Elemente umgestaltet worden, die ich nicht wiedergegeben habe.
2. Act – Das Buch
Seit Oktober 2003 gibt es das Buch “The Haunted Mansion: From the Magic Kingdom to the Movies“ im Handel.
Vorab muss ich klären, ich bin keine Leseratte und Englisch ist nicht gerade mein bestes Fach. Doch als das Buch ankam war ich so fasziniert, das es keine 24 Stunden gebraut hat, bis es durch war.
Das Buch hat mich so begeistert, das ich nachts aufgestanden bin um mir Jogorette zu holen, ne, Moment, falsch, um das Buch weiter zu lesen.
Doch last uns einen kleinen Blich in dieses Buch wagen, nicht zu viel, da jeder dieses Buch selber einmal lesen sollte (nein, ich bekomme für diese Werbung kein Geld von Disney).
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, die Entstehungsgeschichte, die einzelnen Räume der Attraktion in jedem Park und der Film. Das Buch handelt nicht nur vom ‚Haunted Mansion’ in Disneyland, sondern von allen Geisterhäusern.
Die Entstehungsgeschichte beginnt sehr früh, mit den ersten Gedanken und Skizzen. Das Buch ist gefüllt mit seltenen Bilden und Geschichten. So sollte die Attraktion erst ein Walk Through werden, mit einer Storyline basierend auf einen Kapitän. Diese Idee wurde jedoch verworfen, doch Gore, so war sein Name, ist immer noch im Mansion zu sehen, wo, das wird nicht verraten. Es werden auch alle anzutreffenden Effekte beschrieben und erklärt. Vom Pepper Effekt hinzu Madame Leota.
Über das Phantom Manor erfährt man, daß selbst die Fanzeitschrift vom DLP eine falsche Geschichte über das Phantom Manor erzählt und, daß die Aufmachung des Hauses nicht in Walts Sinne gewesen wäre. Der sehr detaillierte Gang durch die einzelnen Räume mit ihren Hintergeschichten ist sehr aufschlussreich. Schön ist, daß jeder Unterschied der verschiedenen Häuser beschrieben wird.
Der letzte Teil, der Film, ist meiner Meinung nach nicht so interessant. Es kommt rüber, daß das Buch nicht zu viel vom Film verraten sollte, deshalb sind die Informationen recht rar. Es wird nicht auf die Geschichte eingegangen, sondern mehr auf Effekte und Kostüme.
Ein sehr gutes Buch was ich sehr interessant finde und eigentlich jeder Mal lesen sollte. Nach diesem Buch habe ich Walt Disney ein Stückchen mehr verstanden.
3. Act – The Movie
Hierzu möchte ich nicht zu viel erzählen, da die Spannung vorhanden bleiben soll.
The Haunted Mansion hat es, in meinen Augen, nicht einfach nach einer so grandiosen Verfilmung wie Pirates of the Caribbean. Es ist gelungen, alle Elemente der Attraktion in den Film einzubinden, z.B. der Ballraum, der Dachboden oder die Phantom Five, in abgespeckter Form, einer hat Urlaub. Der Film ist sehenswert, ist aber nicht so gut wie Pirates, was größtenteils mit der übertriebenen Art von Eddie Murphy zusammen hängt. Wie es aussieht sind ihnen am Ende die Ideen ausgegangen, wie sie den Film beenden können. Zum bedauern des Films wurde ein amerikanisch kitschiges Happy End gewählt, was meiner Meinung nach überhaupt nicht passt. Positiv ist dem Film anzurechnen, daß die Evers einen 745i von BMW fahren (Da hatte der richtige Mensch Geschmack).
Ein Film, den man sich anschauen sollte, aber bitte nicht mit Pirates im Hintergedanken.
The End.
„Believe in Magic“
In diesem Sinne
Oliver
Gruß Oliver
Im Kühlschrank sind Zwerge, die frier'n, fallera!