Disney profitiert von Fußball-WM und Blockbustern
Burbank (dpa) - Von wegen US-Amerikaner schauen keinen Fußball: 
Die Weltmeisterschaft in Südafrika hat dem weltgrößten 
Unterhaltungskonzern Walt Disney gute Einschaltquoten und 
hohe Werbeeinnahmen beschert. 
Der Gewinn im dritten Geschäftsquartal, das am 3. Juli endete, 
stieg kräftig. «Die Veranstaltung war ein voller Erfolg», sagte 
Konzernchef Robert Iger am Dienstag. Disney hatte die Spiele in 
den Vereinigten Staaten auf seinem Sportkanal ESPN und seinem 
Massensender ABC übertragen.
Disney verdiente unterm Strich 1,3 Milliarden Dollar und damit 
40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte 
um 16 Prozent auf 10,0 Milliarden Dollar. Neben dem sportlichen 
Großereignis bewies Disney dabei mal wieder sein Gespür für 
Kassenschlager: Streifen wie «Toy Story 3», «Alice im Wunderland» 
und «Iron Man 2» füllten die Kinosäle; Serienerfolge à la «Lost», 
«Ghost Whisperer» und «Criminal Minds» ließen sich blendend ins 
Ausland verkaufen.
Drei der fünf weltweit erfolgreichsten Kinostreifen in diesem 
Jahr seien aus dem Hause Disney gekommen, sagte Iger. Er hatte 
die Sparte mit viel Aufwand umgebaut. Kern sind die Studios 
Touchstone und Pixar. Hinzugekauft hatte Disney den Comic-Kultladen 
Marvel. Das Superhelden-Spektakel «Iron Man 2» war die erste 
Produktion unter der Regie des neuen Besitzers. Dafür trennte 
sich Disney vom Studio Miramax, das Blockbuster wie «Der englische 
Patient», «Pulp Fiction» oder «Shakespeare in Love» hervorgebracht 
hatte.
Die Börsianer waren sehr zufrieden mit dem Abschneiden und ließen 
die Aktie nachbörslich um 2 Prozent steigen. Selbst das Geschäft 
in den Freizeitparks, wo in der Rezession die Besucher ausgeblieben 
waren, zog wieder leicht an. Nach den Fernsehstationen ist dies das 
größte Standbein von Disney. Hier sind Mickey Mouse und Donald Duck 
noch die Stars.
Mit den interaktiven Medien verliert Disney weiterhin Geld. 
Doch die Konzernführung baut das kleine Feld weiter aus. 
Disney hatte zuletzt für Millionenbeträge zwei junge Firmen übernommen, 
die Spiele für soziale Netzwerke und Handys entwickeln. Disney will so 
die bekannten Namen und Gesichter des Konzerns in den neuen Medien 
hochhalten. Die Leute würden mittlerweile mehr Zeit in sozialen Netzwerken 
verbringen als beim Schreiben von E-Mails, begründete Iger die Investitionen.
Bei allen Medienkonzernen läuft das Geschäft gerade blendend, vor allem 
weil die Werbung auf die Mattscheibe zurückgekehrt ist: Viacom 
(MTV, Paramount Pictures) verdiente zuletzt unterm Strich 420 Millionen 
Dollar, Time Warner (CNN, Warner Brothers) 562 Millionen Dollar und die 
News Corp. von Medienmogul Rupert Murdoch (Fox, Sky Deutschland, 
Wall Street Journal) 875 Millionen Dollar.
© LVZ-Online, dpa
_____________________________________________________________
NEW ELECTRO TRACK!
Frank Kohnert - City Lights Video
Single on iTunes