Bei Zirkus denken ich als ersten unwillkürlich an Löwenkäfig und einen Direktor, der durchs Programm führt. Dass es auch anders geht, hab ich gestern Abend erlebt, denn noch bis zum 16.9. gastiert "Manege - Die Circusshow" in Bochum auf dem Kirmesplatz in der Castroper Straße. Das schöne an diesem Platz ist, dass es der Platz so groß ist, dass es neben dem Zirkus immer noch ausreichend kostenlose Parkplätze gibt. Doch nun zur Show. Nachdem man seine Karte gekauft hat (Preise zwischen 15,- € für Sperrsitz und 25,- € für Loge) ist erst einmal alles, wie in einem "normalen" Zirkus, was man bei Manege betont nicht sein will. Also vorbei am Kartenabreisser ins Vorzelt mit drei Verkaufsständen (Popcorn, Würstchen, Pommes, warme und kalte Getränke), dann weiter ins Zelt, wo man von einem Mitarbeiter zu seinem Platz geführt wird. Na ja, Platz ist übertrieben. Ich war ja kniestig und hab mich für Sperrsitz entschieden (ok, ich hatte ne Freikarte ). Übrigens, so schlecht wie sie auf der HP (www.manege-circusshow.de) ist die Lage gar nicht. Allerdings sind die Holzbänke auf Dauer alles andere als bequem, da hätte man vielleicht doch lieber den Aufpreis zahlen sollen, denn in der 1. und 2. Loge gibt es was für einen Circus ungewöhnliches, nämlich Einzelsitze. Nix dolles, Plastikfantastik, aber bestimmt besser als die Bänke.
Im Zelt selbst hatte man dann noch die Möglichkeit, Leuchstäbe zu kaufen. Leider gab es kein Programmheft, womit ich eigentlich fest gerechnet hatte. Na ja, dann wird das gesparte Geld halt in Popcorn investiert. Kurz nach halb Acht startet die Show in einem halbvollen Zelt. Das Programm hat ein gutes Variete-Niveau und kommt so gut wie ohne Tiere aus. In einer Nummer kommen zwar Schlagen, Leguane und ein kleines Krokodil vor, aber die sind mehr schmückendes Beiwerk und sollen wohl vor allem dazu animieren, sich in der Pause die Reptilienschau "auf fast 1000 qm" anzusehen (natürlich gegen Extrakosten). Aber da war doch noch was, ach ja, Ronaldo, der Terrier, der sich an allem festbeisst, was nicht weit genug von ihm entfernt ist.
Ob Vertikalseil, Hochseil, Trapez, Jonglage oder Stangenakrobatik, das knapp 2,5-stündige Programm ist gut gemacht und die 17 Künstler tun ihr möglichstes und das ist nicht gerade wenig. Ich geb zu, die Stangenakrobatik hat mir seinerzeit bei L'Arctistique besser gefallen, aber man ist halt verwöhnt und sollte sowas nicht miteinander vergleichen. Dem restlichen Publikum hats auf jeden Fall gut gefallen.
Alles in allem ein runder Abend zu einem wirklich guten Preis. - Ich würd ja jetzt gerne sagen, dass ihr die Tourdaten auf der HP findet, aber wer da auf Tournee klickt, der kriegt nur das Wort "Sommerpause" gezeigt.
First rider ever on "Fogg's trouble"