Hey!Da Muse seit einigen Jahren eigentlich immer auf Platz eins meiner Lieblingskombos stehen, konnte ich das neue Album natürlich kaum abwarten und habe es mir natürlich direkt am ersten Tag zugelegt. "Supermassive Black Hole" kannte ich bereits, da es ja die erste Single war. Aufgrund des Sounds hiervon war ich zujnächst sehr skeptisch. Mich hat es schon vorab geärgert, dass der Song bei Eins Live rauf und runter lief, aber was solls, erstmal den Rest abwarten. Immerhin hatte Bellamy bereits im Vorfeld gesagt (wie du es auch beschreibst), dass man die Fans -auf hoffentlich positive Art- schocken will.
Nach dem ersten Hören dachte auch ich zunächst: "Was ist das denn?" Viel mehr Elektronik, weniger harter Rocksound, dafür eine interessante Ansammlung von experimentell zusammengefügten Einflüssen aller Art, die mich beim ersten Hören deutlich überfordert haben. Allerdings: Schlecht war das nicht. Direkt das Ganze auf Repeat gestellt und nochmal gehört. ja, so langsam beginne ich durch das Sound-Sammelsurium durchzublicken. Ich denke, das hat fast jeder, der sich die Platte unvorbereitet anhört und meiner Meinung nach ist es auch genau das, was ein gutes Album ausmacht. Bei jedem Hören wird es ein Strück besser.
Mein Favorit von Black Holes and Revelations ist "Starlight" (BTW: auch die zweite Singleauskopplung, wie ich vorgestern im Radio hören konnte), das sich so hemmungslos an "Take a Bow" anschließt, dass man keine Zeit zum Luft holen hat. "Supermassive Black Hole" höre ich mittlerweile auch immer lieber, obwohl - oder weil?- es doch aufgrund seiner untypischen Tanzbarkeit ein wenig aus dem Museuniversum heraussticht.
Zu "Map of the Problematiqué" und "Soldiers Poem" hast du schon was gesagt, "Invincible" ist eine wunderschöner Ballade, deren ersten zweieinhalb Minuten sich jedoch meiner Meinung nach etwas zu lang ziehen. "Assassin" haut dafür aber von der ersten Sekunde an voll rein, Matthew leidet in alter Manier am Mikro und zerreißt sich und seine Stimme, wie wir es kennen, geil!
Zu "Exo-Polotics" muss man nicht viel sagen, eingängiges Riff im Hintergrund, Bellamys Stimme steht klar im Vordergrund, für meinen Geschmack ein wenig zu langweilig. Guter Song, aber für mich sicher kein Aspirant auf einen oberen Platz .
Mit "City of Delusion" wird dann schön das Finale der CD eingeläutet. Stimmungsvolle Spanish-Guitar Passagen, am Ende mit mexikanischen Trompeten und Western Rhytmus, dazu aber auch knarzende E-Guitare-Riffs und natürlich ein Gesang, der kein Auge trocken lässt. Durch "Hoodoo" kehrt dann zunächst noch einmal Ruhe ein, bevor es dann kurz so richtig dramatisch wird, um am Ende leise auseinander zu fallen. Den fulluminanten Höhepunkt zum Schluss bietet dann natürlich "Knights of Cydonia" ein Song, der so genial ist, wie das Cover der CD (vier Männer in seltsamen Space Outfit sitzen an einem Tisch auf dem Pferde herumlaufen. Das Ganze scheinbar am Grand Canyon, blickt man jedoch genauer hin erkennt man, dass vor dem Mond, der am Himmel steht, die Erde als weiterer Himmelskörper in weiter Ferne schwebt). Mit Pferdegetrampel und Lasergunsound im Intro bewegt sich das Stück durch stampfende Drumpassagen, elektroverstärkte Gesangsoli sowie soliden Gitarrensound und schraubt sich so über sechs Minuten zu einem würdigen Abschluss dieses Meisterwerks.
Textlich zeigt das Album den bekannten Mix aus kritischen, pathtetischen und schmerzerfüllten Lyrics, auf die es sich sicher zu achten lohnt. Macht man sich auf die Suche nach den Einflüssen, die Muse auf diesem Album kombiniert haben, so findet man eine nahezu unerschöpfliche Ansammlung von Namen aller Musikrichtungen. Von Queen und Prince über U2 und Depeche Mode bis hin zu Nancy Sinatra oder Coldplay - alles soll man schon herausgehört haben. Aber wie auch immer, es ist schon etwas besonderes, das alles auf einer Platte zu kombinieren.
Leider hab ich es bisher noch nie geschafft, Muse einmal live zu sehen. Bei RaR haben die Herre abgesagt, nachdem ich mich nicht zuletzt ihretwegen zum kauf einer Karte entschieden hatte (ok, war trotzdem geil), beim Hurricane hab ich lange überlegt, mich dann aber (zum Glück) gegen ein ticket entschieden und jetzt muss ich sehen, ob ich im Winter Zeit und Geld für ein ticket der Deutschland Tour habe. Reizen, würd es mich sehr. Aus deinem Beitrag schließe ich, du wirst sie live sehen? Wann, wo?
Felix
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