Spannendes aus dem Redaktionsalltag
VON SARAH STEFFEN, 14:13hDrei Tage volles Programm erlebten die Teilnehmer des JugendMedienEvents in Köln und Essen.
Es ist früher Morgen, noch ziemlich kalt, und gleich werde ich auf mehr als 450 medieninteressierte Jugendliche aus ganz Deutschland treffen: Ich bin auf dem Weg zum 6. JugendMedienEvent (JME), das dieses Jahr im Phantasialand in Brühl beginnt. Nach dem „Einchecken“ fängt bereits meine erste „Arbeit“ an: Ich habe mich für das Presse-Team beworben und erfrage nun mit ungefähr zwölf Anderen im Team die Namen und Wohnort der Teilnehmer.
Fotoshootings geplant
Später wollen wir sie dann ausführlich interviewen, um über ihre Erlebnisse berichten zu können. Und während sich die anderen im Park vergnügen, planen wir die Fotoshootings mit den Teilnehmern und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sowie mit NRW-Bildungsministerin Ute Schäfer.
Nach der Eröffnung verleiht Bulmahn den „Deutschen Schülerzeitungspreis“, um dann anschließend mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Doch trotz der exakten Pläne gibt es erste Pannen: Nach der Diskussion hat die Ministerin gerade mal Zeit für zehn Fotos. Außerdem steht uns im Phantasialand nur ein sehr kleiner Raum zur Verfügung, in dem gerade mal das Team Platz hat und die vorher ausgewählten Gruppen dort nicht interviewt werden können. Über Handys bemühen wir uns schließlich, die Teilnehmer zum Beispiel über ihr Engagement in den Medien zu befragen. Letztes Jahr sei die Arbeit im Presse-Team problemloser verlaufen, da der Raum um einiges größer gewesen wäre, erzählt Oliver Leismann, stellvertretender Veranstaltungsleiter der Jungen Presse NRW.
Die Presseparty am Abend ist dann schon eher ein Erfolg: Die Vorband „Disequal“ heizt den Besuchern ein, bevor dann die „3. Generation“ auftritt. Viele Jugendliche tanzen, andere nutzen den Abend, um sich zu unterhalten. Danach werden wir alle mit Bussen nach Essen gefahren, um in Sporthallen zu übernachten - selbst verständlich getrennt nach Geschlechtern. Um ungefähr halb zwei wird in der Mädchenhalle das Licht ausgemacht. Ziemlich spät dafür, dass es am nächsten Tag schon um halb sieben weitergeht.
Nach dem Frühstück im Rathaus erwartet uns in der FOM, der „Fachhochschule für Oekonomie und Ma nagement“, die Diskussion mit NRW-Bildungsministerin Ute Schäfer. Wir als Presse-Team sorgen anschließend dafür, dass ausgewählte Gruppen mit der Ministerin fotografiert werden. Ein paar Klicks, ein bisschen Smalltalk, dann steht das erste Seminar auf dem Programm: „Recherche“ mit Referent Torsten Knödler.
Aus fast 40 unterschiedlichen Angeboten konnten sich die Teilnehmer vier Seminare auswählen; glücklicherweise bekam ich sogar die zugeteilt, die ich mir auch ausgesucht hatte. In zwei Stunden lernen wir dann im kleinen Kreis, welche effektiven Wege es für die Recherche gibt. Nach dem Mittagessen geht es dann auch gleich weiter mit „Rhetorik“: Michael Fuder, der sonst Management-Training und Coaching betreibt und zu dessen Kunden auch hochrangige Politiker gehören, zeigt uns, wie wir richtig mit Wort, Körpersprache und Mimik umgehen. Zur Übung hält jeder eine kurze Rede vor der Gruppe.
Nach einem kleinen Snack geht es weiter zu der Show „Stars in Concert“ in der Weststadthalle Essen. Doppelgänger von berühmten Stars zeigen dort ihre Live-Show. Nach und nach legen „Jerry Lee Lewis“, „Tina Turner“ oder „Joe Cocker“ grandiose Auftritte hin. Anschließend stehen uns die Doppelgänger für ein Gespräch zur Verfügung - Moderator ist der Veranstaltungsleiter Christian Kolb von der JPNW.
Im Kino eingeschlafen
Spät in der Nacht wandern wir noch in ein Kino, um in einer Überraschungs-Preview „Natürlich Blond 2“ zu sehen. Für viele Teilnehmer ist es anscheinend schon zu spät: Sie sind in ihrem Sessel eingeschlafen. Sonntag ist der härteste Tag von allen: Eigentlich jeder leidet unter einem Schlafdefizit, die „Teamer“, also die Jugendlichen, die helfen, das ganze Event auf die Beine zu stellen, wohl noch mehr als die normalen Teilnehmer. Nach einem kurzen Beitrag der FOM folgen dann zwei weiteren Seminare. „Reportage“ ist nicht so überzeugend, da das meiste schon bekannt ist, dafür schlägt „Investigativer Journalismus“ mit der „Spiegel“-Redakteurin Barbara Schmid-Schalenbach alles andere. Sehr anschaulich, sehr interessant und sehr spannend erzählt sie uns aus ihrem Redaktionsalltag und erklärt, was es heißt, investigativ, also nachforschend und aufdeckend, zu arbeiten.
Viel zu schnell ist das Wochenende zu Ende und es wird Zeit für die Abreise. Hastig werden E-Mail-Adressen ausgetauscht, Erinnerungs-Fotos geschossen und dann ist es schon vorbei: Das JME 2003. Abschließend kann ich sagen: Hervorragendes Programm, besonders die Seminare, die ich gemacht habe, waren qualitativ hochwertig. Und dass das gesamte Event ausschließlich ehrenamtlich von Jugendlichen der JPNW organisiert wurde, verdient große Anerkennung. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!
Journalistischer Nachwuchs übte sich beim JugendMedienEvent in Köln und Essen.
Gemeinsam gehts leichter: erste Gehversuche in der Medienbranche beim JME 2003 mit über 40 unterschiedlichen Angeboten.
(KStA)
http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1058193140483&openMenu=992279212953&calledPageId=995273546357&listid=1019767900381
mb bye -isitrobheli-