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Titel: "Die Wunden des Brandes heilen langsam (KStA30.4.2002)"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Die Wunden des Brandes heilen langsam (KStA30.4.2002)
01-Mai-02, 10:57 Uhr ()
Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom 30.4.2002
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Die Wunden des Brandes heilen langsam

VON ALEXANDRA RINGENDAHL, 30.04.02, 18:20h

Nach umfangreichen Investitionen in Brandschutz und mit neuen Attraktionen will das Phantasialand Besucher zurückgewinnen.
Brühl - Die geheimnisvolle Burg in der Mitte des Parks nimmt Woche um Woche mehr Gestalt an. Hinter der liebevoll gestalteten Steinfassade sollen die Gäste bald auf einer Raftingbahn Strudelschnellen entlang jagen. Nichts erinnert noch daran, dass an dieser Stelle vor genau einem Jahr 20 000 Besucher in Panik aus dem Park flüchteten, als die Achterbahn in Flammen aufging.

Optisch sind die Wunden der Brandes geheilt, trotzdem wirkt die Katastrophe nach. Vor allem für die 63 Verletzten: „Ich besteige heute noch keinen Aufzug, prüfe in jedem Gebäude die Notausgänge. Die Unbefangenheit ist einfach weg“, erzählt Brigitte Johag, eine der Verletzten, die einen steifen Daumen zurückbehalten hat. Die vierjährige Tochter ihrer Stieftochter Susanne Wieland aus Kerpen reagiert immer noch selbst auf brennende Kerzen mit Panik. Die Hälfte aller Sach- und Personenschäden sind nach Angaben des Parks durch die Versicherung beglichen worden. Der Rest werde sukzessive abgearbeitet.

Laut Kölner Staatsanwaltschaft, die das Ermittlungsverfahren gegen den Park im August einstellte, sind auch von den zehn eingegangenen Strafanzeigen wegen fahrlässiger Körperverletzung mittlerweile die meisten Verfahren eingestellt. „Die übrigen werden wohl in den nächsten Monaten folgen“, schätzt Oberstaatsanwalt Bernhard Jansen. Als Brandursache konstatierten Landeskriminalamt und Versicherung Kurzschluss mit Kabelbrand. Die Sach- und Ausfallschäden in Höhe von 38 Millionen Euro wurden laut Parksprecherin Birgit Harpke inzwischen von der Versicherung „mehr oder weniger“ reguliert. Der 1. Mai - ein Tag, der auch deutlich gemacht hat, welch ein sensibles Gebilde ein Hightech-Freizeitpark ist. Die Fernsehbilder einer Achterbahn, die sich in Rauch auflöst, schreckte potenzielle Besucher: Auf 30 Prozent des Vorjahres ging die Besucherzahl zurück. Gegen Ende der Saison kletterte sie nach Angaben des Parks wieder auf 80 Prozent.

Nach dem Brand war allen Beteiligten klar: „Nachbessern“ war angesagt. Und zwar in Sachen Brandschutz. Kreisordnungsdezernent Hans Herrmann Tirre verlangte damals nicht nur die Vorlage des Nachweises aller verbauten Materialien. Er forderte zudem ein Sicherheitskonzept für den Park sowie die Aufhebung des Bestandsschutzes für alte Bahnen. Künftig müssten auch die Materialien der alten Anlagen dem neuesten Stand der Technik entsprechen, erklärte er.

Ein Jahr, nachdem sich der Rauch verzogen hat, hört sich das schon anders an: Die Aufhebung des Bestandsschutzes sei ein Eingriff in bestehendes Recht und damit ein langwieriges Verfahren, erläutert Tirre. Für eine solche Aufhebung müsse „drängend nachgewiesen werden, dass Gefahr im Verzug ist“, zitiert der Leiter des Brühler Bauamtes, Helmut Wiesner, das Gesetz. Und das sei eben ein schwieriges bis aussichtsloses Unterfangen. Daher sei es wirkungsvoller, auf Freiwilligkeit des Phantasialandes zu setzen. Zumal auch Brandschutzkonzepte für die einzelnen Anlagen laut Wiesner rechtlich erst ab dem Baujahr 2000 eingefordert werden können. Denn für die Anlagen aus der Zeit davor gilt: Bestandsschutz. Die Zusammenarbeit bezeichnen beide Seiten als hervorragend. „Das Phantasialand hat schon im eigenen Interesse freiwillig in den Brandschutz investiert“, betonte Ralf-Richard Kenter von der Geschäftsführung. So wurden nach dem Brand alle Anlagen sowie die Genehmigungen von Bauaufsicht und Feuerwehr detailliert geprüft. Für alle Attraktionen wurde eine Mängelliste erarbeitet. Die enthielt zum einen verpflichtende Auflagen, da, wo das Gefahrenpotenzial nachgewiesen werden konnte. So wurden etwa ein zusätzlicher Rettungsweg für die Wildwasserbahn eingefordert oder Ampeln in der Silbermine, die von dem einspurigen Phanti-Jet durchfahren wird. „Diese Maßnahmen sind vor der Saisoneröffnung abgenommen worden“, sagte Wiesner. Bei dem Rest handele es sich um Empfehlungen, die der Park freiwillig umsetzen könne und wolle.

So wurden 35 Brandschutzkonzepte für einzelne Anlagen, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, entwickelt. „Von den darin aufgelisteten Maßnahmen wurden 80 Prozent bereits umgesetzt“, erläutert Kenter. Nächster Schritt ist nun die Umsetzung eines Gesamtsicherheitskonzeptes, das den kompletten Park berücksichtigt. Laut Bauordnung ist der Park auch dazu nicht verpflichtet, da er aufgrund der Emissionswerte nicht unter die Störfallverordnung fällt. „Trotzdem werden wir das von Brühler Bauamt entwickelte hervorragende Konzept umsetzen und zertifizieren lassen“, sagt Kenter. Dieses enthält Regelungen von Fluchtwegen aus dem Park über die Löschwasservorhaltung bis zum Schutz der Wohngebiete. Erste Ansätze, wie die nach dem Brand viel kritisierte Versorgung mit Löschwasser, wurden bereits in Angriff genommen: Die Stadtwerke haben die Kapazität erhöht und auch im Park wurden die Löschwasserreservoirs im Zuge der neuen Baumaßnahmen miteinander vernetzt und ein eigenes Tanklöschfahrzeug angeschafft.

Neben der Verbesserung des Brandschutzes hat das Phantasialand vor allem ein Saisonziel: Die im Jahr 2000 erreichte Zwei-Millionen-Marke soll und muss wieder angepeilt werden. Dafür geht der Park in die Vollen: Neben der mit großem Aufwand zu Saisonbeginn eröffneten Achterbahn „Wuze Town“ soll die oben erwähnte Rafting-Anlage im Laufe des Sommers die Zuschauermassen ebenso anziehen wie das sinnenverwirrende Abenteuer in dem mysteriösen chinesischen Palast, der an der Stelle des abgebrannten Tanagra-Theaters aufgebaut wird. Langfristig setzt der Park auf die von Freizeitpark-Experten empfohlene Strategie, mehr Besucher gleich für ein ganzes Wochenende zu gewinnen: Auf der wegen des Brandes ein Jahr brachliegenden Baustelle für das Phantasialand-Hotel wird seit April wieder eifrig gewerkelt. Eine aufwändig gestaltete Herberge im chinesischen Stil mit Luxus-Suiten, Pools und vielfältigen Wellness-Angeboten soll dafür sorgen, dass spätestens zur Hoteleröffnung im Sommer 2003 die magische Marke wieder erreicht wird.
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Grüße,
Alex

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  Schwesterartikel, Alexadmin, 01-Mai-02, 11:16 Uhr, (1)
  RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam, Casa, 01-Mai-02, 16:50 Uhr, (2)
     RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam, Andy S, 01-Mai-02, 19:54 Uhr, (3)
         RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam, Onkel Juergenmoderator, 01-Mai-02, 20:10 Uhr, (4)
             RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam, Marco, 02-Mai-02, 14:44 Uhr, (5)

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Alexander Jeschke


 

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1. Schwesterartikel
01-Mai-02, 11:16 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Und der "Schwesterartikel" dazu (es werden oft immer 2 geschrieben, einen für den Regionalteil und einen für den überregionalen, die sich in Details unterscheiden):
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Mehr Sicherheit und eine neue Attraktion

VON A. RINGENDAHL, 30.04.02, 20:41h, aktualisiert 21:01h

Ein Jahr nach dem Feuer im Phantasialand steht ein neues Brandschutzkonzept.
Brühl - Die geheimnisvolle Burg in der Mitte des Brühler Phantasialandes nimmt Gestalt an. Dort, wo von diesem Sommer an die Gäste auf einer Raftingbahn die Stromschnellen entlangjagen sollen, hat bis vor einem Jahr die Achterbahn gestanden. Am 1. Mai 2001 ging sie in Flammen auf. Tausende von Menschen strömten in Panik aus dem Park, 63 wurden verletzt. Sach- und Ausfallschäden von 38 Millionen Euro beklagte der Park. Mittlerweile ist das Verfahren gegen Phantasialand ebenso eingestellt wie die meisten der zehn Zivilverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Für die neue Saison investierte der Park nicht nur in Attraktionen, sondern auch 1,9 Millionen Euro in Brandschutz. In Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Bauamt wurden 35 Brandschutzkonzepte für einzelne Anlagen erarbeitet. Die von Sicherheitsexperten aufgestellte Mängelliste ist abgearbeitet: So wurden etwa Sprinkler- und Brandmeldeanlagen installiert und Fluchtwege begradigt. Nächster Schritt ist die Umsetzung eines vom Bauamt erstellten Gesamtsicherheitskonzepts, das von der Löschwasserversorgung bis zum Anwohnerschutz alle Maßnahmen im Brandfall umfasst.

Nachdem der Park erhebliche Zuschauereinbußen verkraften musste, soll in diesem Jahr wieder die Zwei-Millionen-Marke erreichet werden. Neben der neuen Rafting-Anlage wird im Laufe der Saison ein mysteriöser chinesischer Palast für virtuelle Abenteuer eröffnet.
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Wer dem Artikellink folgt, sieht außerdem ein kleines Bild des Rafting von China Town aus.

Grüße,
Alex

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Casa

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2. RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam
01-Mai-02, 16:50 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Letzte Bearbeitung am 01-Mai-02 um 18:42 Uhr ()
Hi!

Zu diesem Thema gibt es heute Abend in der "Aktuellen Stunde" auf WDR (19.10) einen Bericht.Hier die Beschreibung vom WDR-Text (S.315):
"Ein Jahr nach dem Brand auf der Achterbahn im Phantasialand Brühl".
Und die von wdr.de:
"Ein Jahr nach Brand im Phantasialand
Vor einem Jahr brannte es auf der Achterbahn im Phantasialand Brühl. Die Achterbahn ist nach dem Unglück renoviert worden und wieder im Betrieb.(???)Ein Opfer erzählt, wie sich sein Leben nach dem Unglück entwickelt hat."

Casa

Good Fight! Good Night!
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Andy S


 

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3. RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam
01-Mai-02, 19:54 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 2
 
Viel neues gabs nicht im Bericht,es wurde nur ein kurzes Resumee der Katastrophe vom 1. Mai gegeben, dannach wurde die über die neuen Brandschutzmaßnahmen berichtet.
Ausserdem gabs ein paar Bilder von den Bauarbeiten an RQ und es wurde erwähnt dass die Bauarbeiten in wenigen Wochen abgeschlossen sein sollen.
Leider kann der Begriff "wenige Wochen" sehr unterschiedlich definiert werden.

MfG Andy

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Onkel Juergenmoderator

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4. RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam
01-Mai-02, 20:10 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
>Leider kann der Begriff "wenige Wochen" sehr unterschiedlich
>definiert werden.

...wie wahr, wie wahr...

Allerdings bin ich immer noch der Meinung, das ich lieber eine FERTIGE Attraktion habe, als eine "wir basteln noch dran"-Bahn...


...ach ja: Video ist online! --> http://schleimspur.de


Euer Onkel Jürgen

http://schleimspur.de

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Marco
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5. RE: Die Wunden des Brandes heilen langsam
02-Mai-02, 14:44 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 4
 
"Allerdings bin ich immer noch der Meinung, das ich lieber eine FERTIGE Attraktion habe, als eine "wir basteln noch dran"-Bahn..."

Ist mir persönlich eigentlich auch lieber. Obwohl das Beispiel Wuze Town ja zeigt, dass auch als fertig deklarierte Bahnen durchaus "wir basteln noch dran"-Bahnen sein können.

Marco

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