Das neue Europa-Park-Hotel wurde im Ruster Gemeinderat vorgestellt / Nutzfläche von über 20 000 Quadratmetern / Gorecky: ParallelverfahrenWie ein Blick auf eine italienische Stadt
Von unserem Mitarbeiter Bernhard Rein
RUST. Einstimmig fasste der Gemeinderat am Montag den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Elzwiesen" für den Bau des neuen Europa-Park-Hotels auf dem so genannten "Dreispitz".
Bürgermeister Günter Gorecky appellierte an die Bevölkerung, sich im Rahmen des Verfahrens über das geplante Bauvorhaben zu informieren und entsprechende Bedenken und Anregungen bereits im Vorfeld einzubringen. Jörg Lin von der Bau- und Projektleitung des Europa-Parks stellte anhand von Plänen und einem Modell das 40-Millionen-Euro-Projekt auf dem 23 400 Quadratmeter großen Grundstück vor. Der Hotelkörper selbst beschreibt einen offenen Kreis und verfügt über eine Nutzfläche von rund 20 000 Quadratmetern.
Pro Zimmer zwei Stellplätze
Angegliedert an das Hotel wird eine Parkpalette auf zwei Ebenen mit 620 Stellplätzen. Die hohe Anzahl der Parkplätze kommt aus der Erfahrung heraus, dass man pro Zimmer zwei Parkplätze bieten müsse, weil viele Gäste ihren letzten Aufenthaltstag im Park verbringen und die neuen Gäste anreisen.
Das neue Hotel soll über zwei Zufahrten erreichbar sein: Besucher- und Anlieferungsverkehr will man trennen. Die Anbindung des Neubaus an die bestehenden Hotels erfolgt durch eine Unterführung unter der Hausener Straße, am Hotel El Andaluz entsteht ein zusätzlicher Bahnhof für die Monorail-Bahn. Das neue Hotel selbst wird aus fünf Stockwerken bestehen, in denen insgesamt 310 bis 312 Zwei- bis Sechs-Bettzimmer, 16 bis 19 Suiten und auch "Präsidenten-Suiten" ihren Platz finden werden. Teilweise wird der Bau auch sechsstöckig. Er soll den Eindruck einer italienischen Stadtansicht vermitteln. "Wir bauen zwar ganz neu, aber wir trimmen das Gebäude auf alt", erklärte Jörg Lin. So soll auch das Dach ganz universell gestaltet werden, und als Blickfang von der neuen Zufahrtsstraße entsteht eine künstliche Ruine, die dem Kolosseum in Rom nachempfunden ist. Auf einer Freilichtbühne sollen auch Animationen für Kinder stattfinden. Im Obergeschoss wird eine Bar mit rund 400 Sitzplätzen untergebracht, im Erdgeschoss entsteht ein Restaurant mit 1400 Sitzplätzen. Zusätzlich werden Konferenzbereiche mit rund 450 Quadratmetern gebaut. Im Untergeschoss und im Erdgeschoss entsteht ein "römisches Bad" mit Wellnessbereichen und Innen-und Außenschwimmbecken.
Städteplaner Karl-Heinz Allgayer ist von der Gemeinde mit der Aufstellung des Bebauungsplanes beauftragt. Es wird ein "Parallelverfahren", so Bürgermeister Günter Gorecky. Neben der Bürgerbeteiligung und der Anhörung der Träger öffentlicher Belange wird die Änderung des Flächennutzungsplanes beantragt, damit das Verfahren in relativ kurzer Zeit realisiert werden kann. Allgayer stellte in allen Einzelheiten den zeichnerischen und den redaktionellen Teil des Planes vor. Dabei wird die Gemeinde für den Eingriff in die Natur extern entsprechende Ausgleichsflächen ausweisen müssen. Hier sei eine Abmachung zwischen Gemeinde und Landratsamt notwendig. Zum Bau der Unterführung ist ein entsprechender Vertrag mit der Straßenbauverwaltung nötig. Für mögliche Eventualitäten hat der Planer bereits eine Zone vorgesehen, in der eine Elzüberquerung vorgenommen werden kann. "Vielleicht entsteht im Gewerbegebiet eine Wäscherei oder ein ähnlicher Betrieb, der über einen schmalen Steg an das Hotel angebunden werden kann", so der Planer.
Informationsveranstaltung für die Bevölkerung
Thorsten Erny (CDU) regte an, dass ein entsprechender Fußweg bis zur Elz vorhanden sein müsste. Karl-Heinz Debacher (SPD) wollte im Bebauungsplan festgezurrt wissen, dass es von der Freilichtbühne beim geplanten "Kolosseum" in den Abendstunden zur keiner Lärmbelästigung kommen könne. Bevor der Gemeinderat den einstimmigen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fasste, erklärte Gorecky, dass sich die Bevölkerung bei einer Informationsveranstaltung ganz genau über das Bauvorhaben informieren könne. Danach hätte jeder 14 Tage lang Gelegenheit sich zur Planung zu äußern.
Auf BZ-Anfrage teilte Planer Jörg Lin mit, dass die entsprechenden Arbeiten für das neue Hotel in den nächsten Wochen vom Europa-Park ausgeschrieben werden. Inzwischen liegen schon viele Bewerbungen aus der ganzen Republik vor. Die Meldung eines Ortenauer Wirtschaftsmagazins, das der gesamte Bau bereits an die Firma Fischer-Bau vergeben sei, stimme nicht.
© 2002 Badische Zeitung
Gruß Thomas vom EP Fan Team
http://www.ep-fans.de