TÜV-Techniker testen die Silver Star im Europa-Park auf Herz und Nieren / Start am 23. März

Von unserem Redakteur Hubert Fetterer

RUST. "Die Bahn zieht eine sehr schöne Flugbewegung." Ernst Donislreiter ist Mitarbeiter des Technischen Überwachungsvereins ( TÜV ) München und voll des Lobes über den Silver Star im Europa-Park. Zusammen mit Kollegen inspiziert er die Hochgeschwindigkeits-Achterbahn, die am 23. März für die Öffentlichkeit freigegeben wird, auf Herz und Nieren.

Und noch ein Kompliment, ein ganz wichtiges, verteilt Donislreiter. In die Anlage wurden Sicherheitskriterien eingebaut, die über das vom TÜV geforderte Maß hinaus gehen, bescheinigt er. An mangelndem Vertrauen kann es also nicht liegen, dass dem Bayer immer noch mulmig wird, wenn er bei Testfahrten in schwindelnde Höhen aufsteigen muss. "Daran gewöhnt sich der Magen nie", sagt er.

Einen sehr positiven Adrenalinausstoß verspürt dagegen Walter Mitternacht, Sicherheitsingenieur des Parks. Für ihn ist der Sturz aus 73 Metern bei Tempo 130 so angenehm, dass er sogar zwei, drei Mal hintereinander fährt. Doch im Augenblick bestimmen mehrheitlich Dummies das Bild auf der Strecke. Bis zu 90 Kilo schwere, mit Wasser gefüllte Plastikfiguren werden auf den Sitzen der Züge platziert, um einen wirklichkeitsnahen Test zu ermöglichen.

Im Juni vergangenen Jahres wurden die Fundamente gegossen, mit der Stahlbaukonstruktion wurde am 2. Oktober begonnen. Am 18. Februar nahmen Techniker die Probeläufe für den Silver Star auf. Gestern standen Fahrversuche mit Beschleunigung sowie Notstopps auf dem Dienstplan. Alle Ergebnisse werden akribisch mit den Berechnungen des vorab angestellten Computer-Simulationsprogramms verglichen. Außerdem werden alle erdenklichen elektronischen Fehlersituationen bis ins letzte Detail durchgespielt.

"Verglichen mit den Berechnungen stimmt alles bis aufs i-Tüpfelchen", freut sich Mitternacht. Probleme in der Praxis habe es nicht gegeben. Das bestätigen auch die sechs TÜV-Leute, zwei Elektro-, Bau- und Maschinenbauingenieure.

So dreht immer einer der drei Züge, in denen jeweils 36 Personen Platz finden werden, seine Runden. Wenn sich der Silver Star nach 1620 Metern und drei Minuten Fahrzeit dem Bahnhof nähert, wird er von einer praktisch verschleißfreien Magnetbremse auf 30 Metern von zuletzt 80 Stundenkilometern auf Schritttempo herunter gefahren.

Die Tests werden weiter fortgeführt, ehe das 25-Millionen-Projekt in zwei Wochen in Dauerbetrieb geht.

© 2002 Badische Zeitung

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Gruß Thomas Krezer vom EP Fan Team
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*am 23 März wird Silver Star eröffnet*