Gestern Abend wurde ich in die Zauberwelt des Winters entführt.
An einem kleinen Ort hat der Winter mit weißen Christbäumen und vielen Lichtern schon Einzug gehalten. Als es dunkelte bekam ich Besuch von einigen Freunden, die mich überraschen wollten und mich ein Auto packten, das Ziel war mir noch nicht bekannt. Sie machten sich auf der zwanzigminütigen Fahrt einen Spaß daraus mir nicht zu erzählen wo es hingeht. Sei ja schließlich eine Überraschung. Als wir jedoch von der Autobahn abbogen, sah ich schon wohin die Reise führt. Eine Lichterpyramide blinkte und überstrahlte alles, daneben fast unauffällig in der Entfernung war ein riesiger Tannenbaum zu erkennen, der in roten, blauen und gelben Lichtern erstrahlte.
Der sonst so auffällige, beleuchtete Bogen der Silverstar verblasste fast daneben.
Ich schaute etwas irritiert meine Freunde an: „Europapark?“, was soll das denn, der hat doch noch geschlossen. Von den andern bekam ich nur ein breites Grinsen als Antwort. Dort angekommen, wir konnten auf den großen Busparkplatz gleich neben dem Eingang parken, umhüllte uns schon ein Hauch von Weihnachten.
Die Illusion war fast perfekt, da die fast unnatürliche Wärme des Tages der nächtlichen Kälte schon etwas gewichen war. Durch das Gitter konnte man die mit vielen 1000 Lichtern erstrahlte Deutsche Allee sehen. Die noch geschlossenen, geschmückten Weihnachtsmarktbuden warten bereits auf die Besucher, überall stehen weiße, mit Lichtern geschmückte Tannenbäume. Was mich aber besonders berührte war die Stille, die Ruhe, die über der ganzen Szene lag.
Endlich bekam ich die Auflösung, was wir hier eigentlich wollten. Meine Freunde zückten an der Kinokasse einen Brief und übergaben sie einem freundlichen jungen Mann. Kleine Karten wurden von uns in Empfang genommen und wir wurden durch den Eingang in den Parkeingelassen um einzutauchen in die Winter- und Weihnachtswelt, ein Stück Alltag und Sorgen hinter sich lassend. Einfach nur genießen.
Es war für uns unbeschreiblich durch die Stille, entlang der strahlenden Lichter ein paar Schritte zum italienischen Dorf, durch die Türe zum Kino zu gehen. Doch nun kam der Höhepunkt des Abends:
Ins Kino, einfach so, meinten meine Freunde und brachen in Gelächter aus, als sie mein erstauntes Gesicht sahen – nein, sie schoben mich weiter, meinten es sei noch etwas Zeit und zogen mich auf den Vorplatz der Eurosat. Es war ein beeindruckendes Bild, nicht zu vergleichen mit dem was man sonst auf der Webcam zu sehen bekommt. Wir waren richtig gefangen von dem Anblick, dass wir uns kaum losreißen konnten. Jemand sagte: „Kommt, es wird Zeit, wir sollten langsam unsere Plätze im „La Cigale“ suchen.“
Ich konnte es kaum glauben. Meine Freunde haben mich zu einen Abend Dinner & Movie im La Cigale eingeladen.
Wir gingen also zurück, auf dem Weg zum La Cigale begann einer meiner Freunde zu erzählen:
„Wisst ihr eigentlich, das La Cigale war schon einmal Filmkulisse. Der französische Themenbereich war bereits fertig aufgebaut. Da suchte eine Filmproduktion einen Drehort, einen typisch französischen Ort. Sie haben schon sehr lange an Orginalschauplätzen gesucht, aber nichts passendes gefunden. Im EuropaPark wurden sie dann fündig. Diese französische Gasse entsprach genau den Vorstellungen der französischen Filmemacher.“ Leider konnte er uns nicht mehr erzählen wie der Film heißt und wir standen schon mitten im La Cigale als er uns noch einen kurzen Abriss der Story erzählte. Ich möchte euch diese kleine Geschichte nicht vorenthalten. Gegenüber des La Ciale war eine Bibliothek. Der Bibliothekar verliebte sich, leider unglücklich, in die Bedienung des La Cigale. Jetzt deutete mein Freund auf ein Bild mit einem unbekleideten Mädchen und sagte: dieses Mädchen war die unglückliche Liebe des Bibliothekars“. Mehr wusste unser Freund leider auch nicht mehr von der Geschichte.
Von den Erzählungen waren wir so gefangen, dass wir erst jetzt bemerkten, wie liebevoll dieses kleine Bistro hergerichtet war. Ein freundlicher Herr geleitete uns zu unserem Tisch.
Langsam verspürte ich nun doch eine gewisse Leere in meinem Magen, wofür auch das Studium der schön gestalteten Speisekarte sorgte. Das servierte Drei-Gänge-Menü war ein Feuerwerk der Genüsse. Ich möchte hier nicht aufführen was alles serviert wurde, da ich euch nicht den Mund noch mehr wässrig machen möchte.
Nach der Vorspeise kam der Augen- und Ohrenschmauss, das EuropaPark-Ballett und die uns wohl allen bekannte Sängerin Ornella (Fee aus Pinocchio) erfreuten uns mit dem Song „Voulez vous couchez avec moi, ce soir“ wozu die Tänzerinnen des Balletts lasziv ihre Hüften schwangen.
Vor der Nachspeise gab es einen visuellen und akustischen Nachtisch. Die Damen und ein Herr des Balletts erfreuten uns mit einem temperamentvollen getanzten CanCan, der uns auf den nachfolgenden Film Moulin Rouge perfekt einstimmte.
Dieser Abend war eine gelungene Komposition die vom anwesenden, unauffälligen und aufmerksamen Personal gekonnt und professionell angerichtet und bewältigt wurde.
Gruß
Angel