Spannendes für Greifvogelfreunde im Wildparadies Neue Falknerei in Tripsdrill
Wildparadies Tripsdrill, Cleebronn: 1972 öffnete das Wildparadies Tripsdrill seine Tore. Besucher finden hier neben 130 tierischen Bewohnern den Walderlebnis-Pfad, den Barfuß-Pfad sowie einen Abenteuerspielplatz. Naturpädagogische Führungen, wie die Fütterung von Wolf, Bär & Co. oder die Flugvorführung stehen auf dem Tagesprogramm. In der Hochsaison startet die Flugschau mit den Greifvögeln zweimal täglich (außer freitags) auf der neuen Falknertribüne. Von hier aus kann man das gesamte Areal gut überblicken. Und die Tiere fühlen sich sichtlich wohl – zwei Geierpaare haben bereits für Nachwuchs gesorgt.
Die Falknerei in Tripsdrill
Über den Winter ist im Wildparadies ein neues Areal für Greifvogelfreunde entstanden, durch das die Besucher bei ihrem Rundgang spazieren können. Vorbei an 13 neuen Volieren mit Schutz- und Sitzmöglichkeiten lassen sich Schwarzmilan, Schnee-Eulen, Mönchsgeier und verschiedene andere Arten beobachten. Die von Greifvögeln ausgehende Faszination ist bei Alt und Jung gleichermaßen ausgeprägt. Auch Roland Werner, Falkner aus Leidenschaft, kommt ins Schwärmen, wenn er über die Flügelspannweite eines Steppenadlers oder die Gefiederzeichnung der Sperbergeier erzählt. Bereits 16 Jahre lang ist Roland Werner ausgebildeter Falkner und seit 2008 für Tripsdrill tätig. Hier leitet er neben den Fütterungsrunden täglich (außer freitags) auch die Flugvorführungen für interessierte Besucher. Um 11.30 Uhr startet während der Hochsaison die erste Flugschau auf der Falknertribüne. Roland Werner erzählt viel Spannendes aus dem Flugtraining mit den Greifvögeln: „Da sind beispielsweise unsere Wüstenbussarde Tom und Jerry, der Steppenadler Terry und die beiden Rotmilane Max und Moritz, die ihre Beute im Flug mit den Fängen greifen. Auch die Bartkauz-Dame Pippi Langstrumpf ist mit von der Partie – Noch unter einer geschlossenen Schneedecke kann sie Mäuse orten und zielgenau zugreifen.“
Was macht ein Falkner?
Die Falknerei im ursprünglichen Sinn ist das Jagen mit speziell dafür trainierten Greifvögeln. Diese natürliche Jagdmethode, auch Beizjagd genannt, entstand bereits vor über 3500 Jahren, um die Ernährung des Menschen zu sichern. Kaninchen, Hasen und Fasane zählten zu den Beutetieren. Seit Mitte der 90er Jahre erlebt die Falknerei einen starken Interessenzuwachs – vermutlich steigt in unserer hochtechnisierten Gesellschaft wieder das Bedürfnis nach Ausgleich und Naturerleben. In Deutschland gibt es derzeit 3000 ausgebildete Falkner. Doch heutzutage nutzen die wenigsten ihr Handwerk für die Jagd. Um die Falknertätigkeit ausüben zu können, müssen verschiedene rechtliche und praktische Voraussetzungen erfüllt sowie die Falknerprüfung abgelegt werden. Berufsfalkner werden heute unter anderem auch in der Flugsicherung eingesetzt, um größere Vogelschwärme abzuwehren, die für den Flugverkehr gefährlich werden könnten.
Geier-Nachwuchs
Im Wildparadies leben derzeit 15 Geier, darunter Sperber-, Gänse-, Mönchs- und Weißrückengeier. Zwei Sperbergeier-Paare sind ihren Frühlingsgefühlen erlegen und haben in den letzten Wochen für Nachwuchs gesorgt. Die kleinen Nesthocker sind nun bereits zwei bzw. vier Wochen alt und halten die Mitarbeiter im Wildparadies ganz schön auf Trab. In den kommenden fünf Monaten wollen sie gut ernährt werden, bevor sie anfangen, sich selbst zu versorgen. Bei der Aufzucht füttert das Wildpark-Team wichtige Mineralstoffe sowie Calcium zu. Außerdem sorgt es dafür, dass die Nestunterlage rutschfest ist, sonst kann es bei den Jungtieren zu Knochenschäden kommen.
Übrigens: Nachzuchten von Sperbergeiern sind sehr willkommen, da der Tierbestand außerhalb Afrikas aufgrund eines Ausfuhrverbotes in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet befindet sich in Afrikas steppenähnlichen Habitaten und Randgebieten der südlichen Sahara.
Text: Tripsdrill / Bilder:Tripsdrill-info.de
Die besten Grüße PAPArazzie
www.empire-fotografie.de | www.tripsdrill-info.de | www.coasterprints.de