Freizeitparkweb - Das Freizeitpark Forum

Titel: "Tierpflegerin von Bullen getötet - Gehege offen"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
Druckversion    
Foren-Gruppen Zoos & Tierparks Beitrag Nr. 142
Beitrag Nr. 142
Maaahzel


 

 
eMail senden Maaahzel Private Nachricht senden an Maaahzel Freundesliste ICQ
Tierpflegerin von Bullen getötet - Gehege offen
15-Mai-07, 18:08 Uhr ()
Tod im Tierpark
Tierpflegerin von Bullen getötet - Gehege offen
Von Hans-Rüdiger Bein

Im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde ist am Dienstag eine Pflegerin von einem Moschusochsen erdrückt worden.

Das teilte Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz mit. Den Angaben zufolge war der Sicherungsbalken der Gehegetür nicht vorgeschoben worden, so dass der Bulle in das Vorgehege zur Pflegerin gelangen konnte. Das vier Jahre alte Tier drückte die Frau gegen ein Gitter. Die Tierpflegerin wurde kurz darauf von anderen Mitarbeitern tot gefunden. Auch ein Arzt konnte wenig später nur noch den Tod feststellen. „Sie muss in Sekunden tot gewesen sein, der Bulle wiegt etwa 350 Kilogramm“, sagte Blaszkiewitz der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Nach ersten Ermittlungen hat die Tierpflegerin, die seit mehr als 20 Jahren im Tierpark beschäftigt war, selbst vergessen, den Sicherungsbalken am rund 2000 Quadratmeter großen Freigehege von Bulle „Ludovico“ einrasten zu lassen. Zuvor hatte sie die Tiere im kleineren Vorgehege gefüttert und anschließend wieder auf das große Gehege geleitet. Sie müsse dann ihren Fehler bemerkt haben und zu den Schwenktoren zurückgekehrt sein, um den Sicherungsbalken zu schließen, vermutete Blaszkiewitz. Da müsse ihr der Bulle entgegengekommen sein und sie am Gitter erdrückt haben.

Nach Angaben des Tierparkdirektors galt die 41-jährige Pflegerin stets als „gewissenhaft und erfahren“. Sie habe „seit Jahren“ mit den Moschusochsen gearbeitet. Die Pflegerin hinterlässt zwei Kinder im Schulalter und einen Ehemann, der ebenfalls als Pfleger im Tierpark arbeitet. Die Mitarbeiter reagierten tief geschockt auf das Unglück. Im Tierpark war es der erste tödliche Unfall dieser Art. Im Zoologischen Garten im Westteil Berlins erdrückte 1963 ein Elefant einen Tierpfleger.

Die Polizei und Experten des Landesamts für Arbeitsschutz überprüften am Nachmittag die technischen Bedingungen auf der Anlage der Moschusochsen. Nach ersten Erkenntnissen, so Blaszkiewitz, konnten keine technischen Mängel ermittelt werden. Bei dem Unfall am Vormittag waren weder Besucher noch Mitarbeiter zugegen, nach ersten Befragungen gab es folglich keine Zeugen des Vorfalls. Am Nachmittag war die Anlage wieder freigegeben. Die Polizei sprach von einem „Arbeitsunfall“.

Tierparkdirektor Blaszkiewitz sagte: „Das Tier kann nichts dafür, für das Tier gibt es keine Konsequenzen. Ein Moschusochsenbulle ist leider kein Schmusetier.“ Der Bulle sei nie als aggressiv aufgefallen. Das Tier wurde im Tierpark Friedrichsfelde geboren, lebte aber zwischenzeitlich in einem anderen Zoo. Erst in diesem Jahr kam er als neuer Zuchtbulle zurück, nachdem der alte Bulle des Tierparks gestorben war. Die Herde der Moschusochsen ist zur Zeit relativ klein. Im Sommer vergangenen Jahres hatten die Mütter „Zottel“, „Murmel“ und „Schnuppel“ drei Kälber zur Welt gebracht, die inzwischen in anderen Zoos leben. (dpa)

Quelle: SZ-online

Moderatoren benachrichtigen Druck-Version | Bearbeiten | Antworten | Mit Zitat antworten | nach oben

Onkel Juergenmoderator

3817 Beiträge
 
eMail senden Onkel%20Juergen Private Nachricht senden an Onkel%20Juergen Freundesliste
1. RE: Tierpflegerin von Bullen getötet - Gehege offen
15-Mai-07, 21:11 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Tragisch

Euer Jürgen

www.parkscout.de

Moderatoren benachrichtigen Druck-Version | Bearbeiten | Antworten | Mit Zitat antworten | nach oben


Foren-Gruppen | Beiträge | Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag

(c) Freizeitparkweb.de (Alexander Jeschke)
Für alle Beiträge sind die jeweiligen Autoren selbst verantwortlich.
Es gelten die allgemeinen Nutzungsbedingungen aus dem Impressum