Umstrittener Punkteabzug wegen falscher Trikots aufgehoben
FIFA begnadigt Kamerun
Der langwierige "Trikot-Streit" scheint nun endlich beigelegt. Am Freitag begnadigte der 54. Ordentliche Kongress des Weltverbandes FIFA in Paris den Verband Kameruns und hob den Sechs-Punkte-Abzug in der WM-Qualifikation für 2006 auf.Die afrikanische Fußball-Konföderation (CAF) hatte zuvor im Namen ihrer 52 Mitgliedsverbände ein Gnadengesuch an Präsident Joseph Blatter gerichtet. Dieser konnte allerdings keine Begnadigung aussprechen, dies kann nur der Kongress.
Einstimmig votierten die mittlerweile 201 stimmberechtigten Mitgliedsverbände für eine Aufhebung der Sanktion, allerdings bleibt die Geldstrafe in Höhe von 120.000 Euro für Kamerun bestehen.
Mayer-Vorfelder begrüßt Abmilderung
Die Abmilderung der Strafe begrüßte auch DFB-Präsident und FIFA-Exekutiv-Mitglieder Gerhard Mayer-Vorfelder, der aber das Verfahren kritisierte. "Ich hatte die Strafe auch für zu hart angesehen. Allerdings wundere ich mich über das Verfahren der Begnadigung. Kamerun hatte angekündigt, vor das Sportgericht CAS zu ziehen, und eigentlich kann man Gnade erst walten lassen, wenn ein Rechtsverfahren abgeschlossen ist", erklärte "MV".
Der Einspruch des kamerunischen Verbandes (Fecafoot) vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne, der erst am Freitag offiziell eingelegt worden war, ist damit offensichtlich gegenstandslos geworden. "Möglicherweise war es die Angst vor der Entscheidung des Schiedsgerichts, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Davon bin ich überzeugt", sagte Fecafoot-Anwalt Reinhard Stünkel. Ein Einspruch vor der FIFA-Berufungskommission war zuvor bereits gescheitert. Auch der von Kameruns Ausrüster Puma angekündigten Zivilklage entfällt nun offensichtlich die Grundlage.
Umstrittener Einteiler beim Afrika-Cup
Die Nationalmannschaft Kameruns, Olympiasieger von 2000, wird vom ehemaligen Bundesliga-Profi und -Trainer Winfried Schäfer betreut. Beim Afrika-Cup im Januar waren die "unbezähmbaren Löwen" im umstrittenen Einteiler ihres Ausrüsters Puma angetreten. Für die drei Vorrundenspiele hatte der Verband Kameruns eine Ausnahmegenehmigung. Da sie jedoch im Viertelfinale trotzdem im Einteiler antraten, erfolgte die Bestrafung. Laut FIFA sei der Verband Kameruns auf eine harte Bestrafung im Falle einer Zuwiderhandlung im Viertelfinale zuvor hingewiesen worden. Dies war von den Afrikanern bestritten worden.
Durch den Punktabzug wären die Kameruner in der WM-Qualifikation praktisch chancenlos gewesen. Als erstes afrikanisches Land hatte sich die Mannschaft, damals mit Superstar Roger Milla, 1990 in Italien für das WM-Viertelfinale qualifiziert. (sid)
(21.5.2004)
Quelle: http://www.koeln.de/
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