Die WAZ meldet:Neue Konzepte für Bottroper Alpincenter
WAZ Bottrop. Christoph Adrian, Geschäftsführer und Sanierer des Alpincenters in Bottrop, dementierte am Montag den Bericht des österreichischen "Wirtschaftsblatts", wonach Geschäftsführer Marc Girardelli aus seiner eigenen Skihalle hinausfliegen soll.
Der Unternehmensberater fühlt sich falsch und aus dem Zusammenhang gerissen zitiert: "Fakt ist, dass es neue Konzepte für das Alpincenter gibt und es an der Investorengruppe liegt, ob sie mit oder ohne Marc Girardelli verwirklicht werden."
Christoph Adrian ist seit vergangenem September im Rahmen eines Beratervertrages im Alpincenter tätig, um die verlustreiche Anlage vor der Insolvenz zu retten. Den Kontakt stellte der 72 Jahre alte Friedrich Dieckell her, ein angesehener Bremerhavener Unternehmer und 40-prozentiger Gesellschafter. Die anderen 60 Prozent halten Marc Girardelli und sein Vater Helmut. Das Bottroper Alpincenter galt als einer der spektakulärsten Ansiedlungserfolge im Ruhrgebiet. Aber seit über einem Jahr sorgt die "längste Indoor-Skihalle der Welt" immer wieder für schlechte Nachrichten. Im vergangenen Sommer drohte die Pleite, weil die Freizeitattraktion in eine gefährliche Schieflage geraten war und zehn Millionen Euro fehlten. Zwar gewährte das Land Nordrhein-Westfalen eine Bürgschaft von 13,7 Mio Euro. Aber das war nicht die Rettung.
Für zwei Konzepte sind laut Christoph Adrian Investoren im Gespräch: Eines habe das jetzige Management vorgeschlagen und auch zwei Investoren für die erforderlichen 20 bis 25 Mio Euro gefunden; ein Dritter werde noch gesucht. Das andere kommt von österreichischen Seilbahn-Betreibern. Beide sehen eine Erweiterung des Ski-Angebotes zu einer alpinen Erlebniswelt mit Klettern, Sommerrodeln oder Mountain-Biken vor.
Helmut Girardelli hatte sich im Dezember aus dem operativen Geschäft des Alpincenters zurückgezogen. Welche Rolle Marc Girardelli dort in der Zukunft spielen wird, ist offen. "Er steht auf jeden Fall weiter im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung", sagt Christoph Adrian.
Ende April hat sich der Sanierer als Frist gesetzt, um die Verhandlungen mit Investoren erfolgreich abzuschließen. Sonst meldet er Insolvenz an. Marc Girardelli berichtete, dass er in den vergangenen beiden Monaten überwiegend im Ausland tätig war.
09.02.2004 Von Sabrina Steiger