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Marco
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Blairs Berater: "US-Umweltpolitik gefährlicher als Terrorismus"
09-Jan-04, 13:33 Uhr ()
Kritik aus London

"US-Umweltpolitik gefährlicher als Terrorismus"

Der oberste Wissenschaftsberater des britischen Premiers Blair hat die US-Regierung scharf angegriffen: Bush versage im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe. Diese gefährde die Menschheit jedoch mehr als der internationale Terrorismus.

Hamburg - "Aus meiner Sicht ist der Klimawechsel das größte Problem, mit dem wir heute zu tun haben. Er ist noch ernster zu nehmen als die Terrorgefahr", schreibt Sir David King in einem Beitrag für das Wissenschaftsmagazin "Science". Die USA seien der weltweit größte Umweltverschmutzer und müssten die Gefahr der globalen Erwärmung ernster nehmen als bisher.

Die Bush-Regierung habe bereits mehrere Fehler begangen. Es sei falsch gewesen, sich aus den Beschlüssen von Kyoto zur Reduzierung der Treibhausgase zu stehlen - und dies mit einem negativen Effekt auf die amerikanische Wirtschaft zu begründen. Von der einzig verbleibenden Supermacht in der Welt verlangt Blairs Wissenschaftschef eine Führungsrolle in der Bekämpfung der sich anbahnenden Klimakatastrophe. Diese Verantwortung anzunehmen, versäume Bush.

Der Klimawandel sei bereits eingetreten, schreibt King in dem Beitrag, der Zusammenhang mit der Zunahme von Schadstoffemissionen, die den Treibhauseffekt verstärkten, nachgewiesen. Wetteraufzeichnungen ergeben, dass die zehn heißesten je gemessenen Jahre in dem Zeitraum seit 1991 registriert wurden. In den vergangenen 100 Jahren sei die Durchschnittstemperatur um 0,6 Prozent gestiegen.

Eine neue große Studie habe ergeben, dass in den nächsten 50 Jahren mehr als eine Million Arten aufgrund der globalen Erwärmung aussterben werden. Die Meeresspiegel stiegen, die Eismassen auf der Erde schmölzen dahin und es käme immer öfter zu Hochwassern. Ein Beispiel: In den achtziger Jahren wurde die Flutbarriere der Themse im Schnitt einmal jährlich geschlossen, um London vor Hochwasser zu schützen. Heute werde sie rund sechs Mal im Jahr dicht gemacht.

King gibt die Hoffnung noch nicht auf: "Wenn es uns gelingt, die Konzentration an Kohlendioxid auf ein relativ niedriges und realistischerweise erreichbares Level zu bekommen, haben wir noch immer gute Chancen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen."

Doch Länder wie Großbritannien können das weltweite Problem allein nicht in den Griff bekommen. Laut King sind die USA die mit Abstand größten Erzeuger der für den Treibhauseffekt verantwortlichen Gase. Sein Land, so der Wissenschaftler verursache etwa zwei Prozent der weltweiten Emissionen, die Vereinigten Staaten dagegen mehr als 20 Prozent.

Bush fahre in der Umweltpolitik eine Linie, die auf freiwillige Impulse und Anreize vertraue, die der Markt schaffe, schreibt King. Bushs Ratgeber gingen davon aus, dass der Klimawandel ein natürliches Phänomen sei. Sie kritisierten Klimaforscher, die davon ausgehen, die globale Erwärmung sei Ergebnis eines vom Menschen verursachten Treibhauseffekts. Dieser Zusammenhang sei jedoch nachgewiesen, schreibt King in "Science".

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,281136,00.html

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