Spaß im Osten Teil 1.Hallo Forum, mein erster Tagesbericht.
Am vergangenem Freitag machte ich mich zusammen mit meinem Bruder endlich mal auf, Belantis im Süden von Leipzig zu erkunden. Das Wetter war genial, der Andrang hielt sich in Grenzen und so stand einem vergnüglichem Tag eigentlich nichts im Wege. Für mich, der ich in Leipzig studiere und das Gelände von Belantis noch als ebene Schlammwüste in Erinnerung habe, war es ein ziemlich aufregendes Gefühl, endlich von innen heraus begutachten zu können, was sich dort innerhalb von knapp drei Jahren getan hat.
Wir waren kurz vor Parköffnung um zehn vor Ort. Der Parkplatz war nur mäßig gefüllt. Die meisten Autos gehörten den Mitarbeitern. Im Laufe des Tages wurde es dann zwar etwas voller, die Wartezeiten an den einzelnen Attraktionen lagen aber trotzdem überall bei 0-5 min.
Also Tickets besorgt, rein in den Park und eine große Runde gedreht.
Das Eingangsschloss von hinten. Ein großer Kompass mit Parkplan weist den Weg. Die einzelnen Bereiche werden akustisch durch Dutzende „versteckte“ Lautsprecher abgegrenzt, aus denen den ganzen Tag bereichsspezifische Musik rieselt (oder plärrt, je nach Veranlagung, mir hats ganz gut gefallen).
Erster Stop: Die „Küste der Entdecker“ a.k.a. Spanien. Hauptattraktion: Schiffschaukel. Als Einstieg nicht schlecht. ERT, da keiner weiter da (stand später ne ganze Weile still, weil jemand sein Frühstück drin vergessen hatte).
Dann weiter zur „Insel der Ritter“, hier im Hintergrund von Spanien aus zu sehen.
Hauptattraktionen: „Drachenritt“ – Gerstlauer-„Sau“-Achterbahn und „Das Verließ des Grauens“ – Vekoma (?) Madhouse (hatte am Vormittag technische Probleme, lief aber im Laufe des Tages). Das Madhouse ist innerhalb der Burg untergebracht, die Bahn fährt außen drum herum.
Fazit „Verließ des Grauens“: Nett gemacht, aber ein Madhouse ist ein Madhouse ist ein Madhouse, will sagen, wenn der Effekt bekannt ist, nützt auch die beste Thematisierung nicht viel. Trotzdem ganz okay.
„Drachenritt“: Die Elemente waren uns von der „G´sengeten Sau“ schon bekannt, hier sind sie aber spiegelbildlich angeordnet. Außerdem wurde die Burg im Gegensatz zu Tripsdrill eher trutzburgartig auf Mittelalter getrimmt. Weitere Unterschiede: Die Bahn in Belantis hat statt einem First-kreisel einen Drop außen um die Burg herum, der einen ganz schön in Deckung gehen lässt. Außerdem fährt sie sich für eine neue Bahn erstaunlich ruppig, was uns ziemlich überrascht hat. Rumpelt ganz schön, hat aber trotzdem Spaß gemacht, auch dank des Sitzenbleiben-Faktors am Vormittag (bester Platz: Wagen Nummer drei, hintere Reihe rechts).
Hier im Hintergrund zu sehen: Der Vorgeschmack auf den neuen Bereich „Amerika“.
Man hatte ein paar Indianerzelte aufgebaut und Bisons auf die Weide gestellt. Die Kids konnten sich Kriegsbemalung ins Gesicht malen lassen und Lassotricks üben. Etwas dürftig gemacht, aber war ja erstens nur Vorgeschmack und fand trotzdem den ganzen Tag über Zuspruch.
Danach gings weiter ins „Land der Grafen“. Im wesentlichen eine Fressmeile im Stil eines mittelalterlichen Marktes. Sehr schön gestaltet. Attraktionen: Wackelfahrräder, Show im Zirkuszelt und Rutschenparadies.
Dann weiter am See vorbei nach „Griechenland“. Dort gabs ne Bootsfahrt über den großen See, zwei Sessellifte („Flug des Ikarus“) und die „Säule der Athene“, ein Turm mit Sitzen zum Selberhochziehen. Nicht wirklich spektakulär, aber nett.
Von dort gings weiter nach Ägypten.
Der Platzhirsch dort: „Der Fluch des Pharao“ – Wildwasserbahn von Hafema. Um zur Station zu gelangen muss man durch die (eigentlich dunkle) Pyramide durch (Viva la Blitzlicht).
Station (mitten in der Kies-Wüste)
Tja, also eigentlich sollten diese Gesellen den Tausenden Wartenden die Wartezeit verschönern, aber da kaum Andrang war, hatten sie nicht allzu viel zu tun. Haben sich aber trotzdem Mühe gegeben.
Hohe Erwartungen.
Station mit Boot und Förderband.
Doch dann zunächst erst mal das:
Ich nehme mal an, die trübe Brühe der Bahn soll das auch nicht gerade klare Wasser des Nils versinnbildlichen. Wie auch immer, schön war das nicht. Gehört mal gewechselt.
Die Fahrt selbst ist im Grunde recht kurz. Man fährt aus der Station raus um ein paar Kurven herum und dann in die Pyramide hinein. Dort wird man gestoppt und nach links in den Vertikallift bugsiert:
Der fährt dann hoch und abwärts geht’s.
Und das tut ganz schön weh!
Sehr schön zu sehen: Die einzige Welle dies gibt, schwappt von hinten ins Boot hinein, außerdem verhalten sich die Boote wie Luftmatratzen und schicken ne ziemlich starke Wellenbewegung durchs Boot. Das fetzt definitiv nicht, da sollte man auf jeden Fall noch was tun. Man wird ziemlich zusammengestaucht und so richtig nass wird’s auch nicht oder nur über Umwege.
Dafür geht’s dann mit ziemlich Schmackes in bzw. durch den Strudel, was dann wieder gefällt.
Ohne jetzt irgendwie wunderländisch klingen zu wollen, aber im großen und ganzen finde ich das Konzept der Bahn noch sehr überarbeitungswürdig. Grade am Drop muss dringend noch was gemacht werden. Ich hab allerdings die Vermutung, dass man dafür die Boote auswechseln oder mindestens modifizieren muss. Ob das so ohne weiteres geht? Außerdem sollte man thematisierungstechnisch noch etwas an Details arbeiten. Und Wasser wechseln bitte!
Am Ausgang der Bahn gabs dann noch den obligatorischen Fotopoint.
Und diesen netten Gesellen, der den ganzen Tag in seiner Bude stand und Zauberkunststücke vorführte.
Überhaupt fiel auf, dass der Park vor Mitarbeitern nur so wimmelte, die zudem noch ausgesprochen freundlich und nett waren. War echt angenehm. Zur Stunt-Show in der Pyramide kann ich leider nix sagen, da wir uns die, ebenso wie die Zirkus-Show im Land der Grafen, geschenkt haben.
Was angesichts des sonnigen Wetters ein wenig missfiel war, dass sich im Park kaum Schatten finden lässt. Das geht auf Dauer ganz schön in die Rübe, liegt aber daran, dass sich die Vegetation noch nicht soweit entwickelt hat. Überhaupt hat man stellenweise den Eindruck, der Park wäre noch nicht so ganz fertig bzw. etwas hastig zu Ende gebracht worden. Macht aber nix, man kann auf jeden Fall ordentlich Spaß haben, wenn man die Ansprüche ein wenig runterschraubt (ist immerhin erst die erste Saison!).
Allerdings merkt man schon, dass der Park im Moment noch nicht all zu viele Attraktionen zu bieten hat, was den Eintrittspreis von 17 Euro dann doch etwas happig erscheinen lässt. Ich denke, der Park ist auch eher für Familien mit Kindern geeignet. So richtig schnelle und heftige Attraktionen gibt’s (bis jetzt) eigentlich nicht (oder nur ungewollt, siehe FdP).
Dennoch: Genug Potential ist auf jeden Fall vorhanden. Wenn hier und da noch etwas an Details gefeilt und in Zukunft vernünftig investiert wird, wird aus diesem Park in den nächsten Jahren sicher ein ganz großer „Kleiner“.
Hat Spaß gemacht, wir kommen wieder.
(Copyrights bei mich)
Schönen Gruß aus Leipzig,
EckharD