gestern haben sich Christoph Vent, Michael Henrichs, Sandra und meine Wenigkeit auf die deutschen Autobahnen gewagt, um dem vom Forum besonders verwöhnten HansaPark einen Erstbesuch abzustatten.

Die Hinfahrt verlief ohne weitere Komplikationen, so daß wir rechtzeitig gegen 10:30 im bzw. vor dem Park eintrafen:

Die Main-Plaza erinnert mich an nordische Kaltherzigkeit; als Rheinländer sicherlich ein schwieriges Unterfangen. Um sich noch ein wenig mehr abzukühlen, haben wir gleich zu Beginn die Skoda-Hall mit dem etwas anderen Autoscooter besucht:

Der Scooter war recht schön und spannend. Die Jagd nach dem neuen Rekord wird sicherlich viele anliegende Besucher öfters in den HansaPark locken. Wo lag der Rekord ? Bei 16 Sekunden ? Wie geht das ?

Nach der an die Benz-Hall im EuropaPark erinnernde Skoda-Hall erst einmal die Familienachterbahn "Rasender Roland" und natürlich den alten Schwarzkopf-Coaster "Nessie" getestet:

Panorama:

Der Rasende Roland macht wirklich sehr viel Spaß. Streckenführung ist spannend und Geschwindigkeit ist weder zu schnell noch zu langsam. Für Familien genau der richtige Coaster.

Nessie - nun da teilen sich die Meinungen. Obwohl ich bedenke, daß der HansaPark Familien-orientiert arbeitet, muß ich trotzdem sagen, daß die alte Schwarzkopf-Schachtel viel zu viele Streckenelemente besitzt, die zu langsam durchfahren werden bzw. an nicht gerade wenigen Abschnitten recht unraffiniert daherkommt. Da wäre zum Einen der Turn nach dem Looping und zum Anderen die Pseudo-Helix zu nennen. Vielleicht sollte ich erwähnen, daß mir nur zwei Passagen gefallen haben: Schöne Airtime nach dem zweiten Turn und der Drop, der direkt in die Schlußbremse führt. Der Looping wird viel zu langsam durchfahren und die komplette Bahn mag mich nicht überzeugen.
Ich bin noch nicht besonders viele Schwarzkopf-Coaster gefahren (Wild Cat Skyline Park, Turbine und Looping Star BBJ), muß aber dennoch sagen, daß Nessie schon seit meiner ersten Fahrt auf dem letzten Platz der favourite Schwarzkopf-Coaster steht.
Geschmackssache.

Danach erst einmal Opfer bringen...

...und die Müdigkeit mit Kaffee ertränken:

Apropos Kaffee:
Der Park bietet die fairsten Gastro-Preise seit ich denken kann. Aber nicht nur Essen und Trinken: Selbst das Parken mit 2€ kann nur noch durch Tripsdrill und Fort Fun (Parken unmsonst) überboten werden.

Nach der Stärkung ging es in die Wildwasserfahrt:

Ich muß schon sagen, daß mir der Flume wirklich sehr gut gefallen hat. All die kleinen sonderbaren Sprühwassereffekte, der liebevoll gestaltete (wenn doch trashige) Streckenverlauf, die schöne Station: So muß eine Wildwasserfahrt aussehen.
Und naß ist das Teil auch noch...Daumen hoch!

Nun zur Hängebrücke und dann SuperSplash:

Die spillwateresque Wildwasserschußfahrt "SuperSplash" ist durch die leichte Kanaldeformierung im Drop nicht ganz so spannend, wie es von unten aussieht. Auch wenn das Geld nicht vorhanden ist: HansaPark, bau' lieber einen richtigen Spillwater! Man wird zwar nass, aber es wird nicht besonders viel Wasser verdrängt, um es noch nasser zu machen.

Davon darf man sich nicht täuschen lassen, es war an diesem Tag etwas kühler als erwartet :

Tolle Kanalfahrt mit einem singenden Baum:

Koggenfahrt:

Design-technisch sind der Indianer- und Westernbereich seelisch befreiende Theming-Lichtblicke im Park:

Leider sind der mexikanische Bereich und die Piraten-Bucht optisch unheimlich misslungen. Während die Piraten-Bucht mit nordischen Wiesen und einigen Alibi-Schiffen ihr bestes (äh schlechtestes gibt), weiß der mexikanische Bereich sich nur mit Farbkombinationen der übelsten Sorte zu helfen (Rot, Blau, Grün, Orange, ach wir mischen einfach mal). HansaPark, laß' besser die Finger davon!

Barracuda Slide:

Crazy Mine:

Tolle Maus insofern, daß die Bremsen nicht immer greifen. Macht wirklich viel Spaß & immer wieder gute Laune.

Rio Dorado:

Ich weiß zwar nicht, was an dieser Rafting-Rutschbahn besonders gut sein soll, kann aber ruhigen Gewissens sagen: Darf man auslassen.
Imposant erstreckt sich "Rio Dorado" in das Panorama das HansaParks, langweilt aber in der ganzen Linie. Sorry, HaPa: da gibt es nichts, was ich schönreden kann. Demnächst lieber sparen und was schönes bauen.

3 Shows:

- Der sprechende Brunnen:
Wirklich schöne Idee, da werden sich wohl die Kleinen richtig freuen.

- Laser-Show:
Ich weiß ja nicht, wieviel Geld der HansaPark in die Lichtanlage investiert hat, aber die Laser-Show ist wirklich bombastisch und hat mich nachhaltig beeindruckt.

- Varieté Show:
Viele Trash-Nummern, einige beeindruckende Szenen. Besonders hervorzuheben sind der Einrad-Artist und die Trapez-Künstler. Alles weitere fällt zwar in die Kategorie "Semi-Professionell", aber man sollte eines bedenken: Für einen HansaPark eine gute und beachtliche Investition.

Die Seelöwen-Show habe ich ausgelassen, da ich keine Tier-Shows unterstütze. Kann also in der Hinsicht nichts berichten.

Die Parade:

Bevor ich zu sehr ausschweife, möchte ich doch zum Ende dieses Berichtes kommen:
Ich versuche mich ein wenig in meiner Kritik zurückzuhalten, um nicht den leidenschaftlichen 3 Dauer-Postern im HaPa-Forum auf die Füße zu treten. Für mich persönlich gab es kein einziges positives Bild des HansaParks am 10.06.2003.

Einige wenige Bahnen, die Spaß machen, sind noch lange nicht wirklich repräsentativ für einen Park, der sich hätte besser präsentieren können. Sehr viele Bereiche sind durch vermutlich geringes Budget innerhalb von kurzer Zeit zusammengeschustert worden, eine Design-Abteilung existiert bestimmt nicht wirklich. Es kommt ein Gefühl der gutgewollten Billigkeit im Park auf, die viele besonders kleine Parks (Tripsdrill, Bellewaerde, Skyline Park) durch gut plazierte Eigenartigkeit umschiffen können.

Die vermeintliche Ausrichtung in eine pseudo-moderne Präsentation (Techno-Montezuma, Techno in der Laser-Show, Techno, soweit das Ohr reicht) besitzt einen bitteren Vor- und Nachgeschmack. Das ist alles andere als cool, lieber HansaPark.

Ich weiß ja nicht, ob das nordische Volk wirklich so unsympathisch erscheint, wie stets angenommen. Im HansaPark würde ich den lieben Mitarbeitern eine gezielte Schulung anbieten, um etwas über Gastronomie und Freundlichkeit zu erfahren. Sicherlich gibt es nur sehr wenige Menschen dort oben im Ostsee-Kaff, die generell Menschen kennen und je erlebt haben. Im HansaPark scheinen sich obige zu ballen.

Was macht denn den HansaPark aus ?

Ganz einfach: Sandra, Michael und Christoph.

Weiter so, lieber HansaPark.

Gruß,
Turgut

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