Im ersten Lockdown saßen Anna und ich beide den ganzen Tag zu Hause und mussten da ab und zu mal raus, damit uns die Decke nicht auf den Kopf fällt. So haben wir zahlreiche Ausflüge in der Umgebung unternommen. Spazierengehen im Taunus, Touren Entlang Rhein, Nahe und Mosel usw.
Von zwei Touren möchte ich euch noch ein paar Bilder zeigen, weil ich die ganz nett fand.Los geht es am 14.3.20 an der Nahe. Zunächst waren wir etwas am Rotenfels bei Bad Kreuznach/Bad Münster am Stein wandern. Parken kann man ganz problemlos dort oben auf dem Plateau am Wanderportal Rotenfels und es gibt verschiedene (Rund-)Wanderwege. Unter anderem mit durchaus toller Aussicht über das Nahetal:
Ein Stückchen weiter die Nahe hinauf waren wir auch noch am Nahe Skywalk. Das Hinweisschild habe ich schon so oft gesehen, wenn ich hier von der Arbeit aus auf dem Weg zu unserem Schreiner vorbeigekommen bin, jetzt wollte ich ihn mir auch mal von oben anschauen. Dabei handelt es sich um eine kleine Aussichtsplattform, die Über die Felskante hinaushängt über das Nahetal:
Am nächsten Tag konnte ich Anna tatsächlich überzeugen es etwas sportlicher anzugehen. Ziel war dieses Mal nicht die Nahe, sondern der Rhein. Bei Boppard gibt es einen ganz besonderen Wanderweg: den Mittelrheinklettersteig. Im Sommer kann man auch mit dem historischen Sessellift hinauf zum Gedeonseck gondeln, aber die Klettersteigstrecke ist noch interessanter
Zu beginn geht es unter dem Sessellift entlang den Hang hinauf:
Da ich irgendwie kaum Bilder gemacht habe, leihe ich mir mal meine alten Bilder von 13 Jahren zuvor. Für Anna war es aber der erste Besuch hier.
Der Klettersteig ist in weiten Teilen ein Wanderweg, der aber immer wieder von Klettersteigpassagen unterbrochen wird. Ich fand diese damals alle recht einfach. Wer eine Leiter im Haushalt klettern kann, dürfte auch diesen Weg schaffen, dachte ich. Daher entschied ich mich auch keine Sicherungsgurte mitzunehmen, gefährlicher als oben auf der 4m-Leiter beim Messebau rumzuturnen (damals, als es diesen Job noch gab…) war das hier eigentlich auch nicht.
Ein bisschen Leiter steigen:
Wie gesagt: In weiten Teilen „nur“ Wanderweg:
Ganz viele Leitern, mal hoch, mal runter:
Bis da hin klappte das Ganze auch recht gut…
Und dann kommt die Stelle, die auch nicht wirklich schwieriger ist, wo bei Anna dann aber einfach die Panik einsetzte. Das hatte ich total unterschätzt, was das für die Psyche ausmacht, wenn man nicht die „gewohnte“ Leider klettert, sondern längs lang auf Eisentritten an der Wand entlang geht:
Das war dann auch der Moment, wo ich es verflucht habe, keine Gurte mitgenommen zu haben... Hätte Anna einen Gurt getragen, wäre wenigstens ich nicht nur äußerlich vollkommen ruhig gewesen, sondern auch innerlich
Mit viel gutem Zureden hat sich Anna dann doch wieder ein kleines bisschen beruhigt und es schließlich wieder auf festen Boden geschafft. Natürlich jetzt völlig fertig. Umdrehen war aber für sie keine Option (dann hätte man aber auch wieder diese Wand zurück gemusst…) .
So ging es dann also weiter:
Jetzt folgt erst mal ein relativ langer Wanderabschnitt. Aber entweder der gesperrte Weg wäre unser weiterer Weg gewesen oder wir waren noch nicht weit genug bis zum Abzweig. Da ich unsicher war, beschlossen wir dann doch umzudrehen und von hier aus für den Rückweg den „normalen“ Wanderweg zu nehmen.
Zum Abschluss noch der Ausblick von oben:
Inzwischen ist Anna aber so weit, dass sie ihre Angst weiter überwinden möchte und war mit mir auch schon in der Kletterhalle sowie auf dem Klettersteig in Todtnau. Und auch den Mittelrhein-Klettersteig in Boppard wollen wir noch einmal besuchen, um ihn zu vollenden. Zumal das Finale eigentlich ganz nett ist, da fast die ganze Höhendifferenz vom Rheintal zum Höhenzug mehr oder weniger in einem Stück senkrecht nach oben führt:
Jetzt muss nur noch das Wetter mal wieder etwas besser werden, damit wir das noch mal in Angriff nehmen können. Dieses Mal aber mit Gurt.