Letzte Bearbeitung am 19-Okt-13 um 21:53 Uhr ()
Bereits im Zug von Bergen nach Oslo kam mir die Idee mitten IN der Stadt, in der Innenstadt sozusagen, mein Zelt aufzubauen um dort zu übernachten. Morgens habe ich dann die Essenssachen ausgepackt die ich mir abends noch gekauft hatte, ein Fruchtdrink und ein Brötchen. Mhh lecker 
Dann habe ich mir schnell die Contactlinsen rein gemacht und schön gefrühstückt während ich die Testfahrten im Freizeitpark gegenüber als auch den Sonnenaufgang im Blick hatte. Mein Körper war warm im Schlafsack.
Ich habe dann mein Zelt eingepackt und bin ins Kunstmuseum direkt nebenan gegangen.
Davon gibt es keine Fotos weil das Fotografieren nicht erlaubt war.
Ich hatte Glück und konnte eine Gesprächsrunde mit Marcel Duchamp miterleben, der im Rahmen seiner Ausstellung eingeladen wurde. Er ist durch seine Ready-Mates bekannt geworden. Besonders imposant ist die Toilette mit der schwarzen Schrift an der Seite. Ich habe mir ein Autogram abgeholt und dann habe ich mir noch die Pop-Art Ausstellung im Gebäude nebenan angeschaut.
Es war schon nach zwölf als ich mich dann richtung Gröna Lund auf den Weg gemacht habe.
Wegen Geldmangel habe ich mir vor dem Eingang ein All-Inclusive-Band geschnorrt. Ein Familienvater hatte was für mich über und gab mir beim verlassen des Parks sein Gold-Karten-Band. Sein Sohn schaute ganz neugierig zu. Sicherlich hat der Vater ihm später erklärt dass es wichtig ist auch mal etwas abzugeben im Leben.
Er gab sich mühe beim abtrennen, aber das Band hing schon beim betreten des Park am seidenen Faden.
Der Rucksack passte nicht ins Schließfach, das hat mich neben dem Eintritt dann noch einmal ca. 4,50 Euro gekostet.
Der Park füllte sich rasch, also bin ich direkt zu Insane gegangen:
Ich dachte ja vorher: Bestimmt eine langweilige Anlage von der Stange, eindimensionale Dramaturgie.. das übliche wenn es darum geht den vorhanden Raum irgendwie noch mit einer Anlage zu füllen.
Aber ich mochte die fahrt. Kurz aber Intensiv und ein nicht vorhersehbares Fahrerlebnis.
Coastercount = Costercount +1
Ich dachte: Was passiert wenn das Band jetzt genau noch eine Fahrt hält und sich dann (z.b vom Fahrtwind erfasst) davon macht? Was ist der größere Verlust? Jetline oder die neue Holzachterbahn? Neu gegen Alt, Klassiker oder Count?
Die Entscheidung zu treffen war eine Leichtigkeit.
Nach wie vor einer der schönsten Anlagen in Eruopa, das Fahrgefühl kann am Tag der Eröffnung nicht besser gewesen sein!
Ich habe original Pläne der Anlage aus BHS-Zeiten. Wer möchte kann gerne mal vorbeikommen (Mittelhessen) und einen Blick darauf werfen. Kontakt bitte per PM.
Der Park wurde voller und voller. Jetzt stand nur noch die Holzachterbahn auf dem Programm.
Viel Zeit hatte ich nicht mehr, meine Fähre nach Turku legte um 19:30 ab und obwohl die Fähre schon in Sichtweite bereitstand, ist es ein weiter Fussweg von Gröna Lund bis zum Fährableger und die Fährgesellschaft (oder auch: Reederei) empfiehlt ja auch schon immer ein bisschen eher aufzutauchen. Den Park habe ich also dann um 18:00 Uhr verlassen. Und rennen ist mit einem großen Rucksack ja nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Eine nicht ganz sauber verarbeitete Gehwegplatte in Kombination mit einem Moment der Unaufmerksamkeit reicht ja dann schon aus um vornüber zu fallen. Sturz, Verletzung, Heimreise. Ende Aus - Micky Maus! Dann lieber langsam gehen und eine Attraktion weniger mitnehmen 
Immerhin hatte ich noch viel vor mir. Aber gut, erstmal die neuste Achterbahn:
Die Wartezeit betrug über dreißig Minuten. Mein Band hatte ich unter die langen Ärmel der Fleece Jacke geschoben. Kurz vor der Station ging das Band ab. Ohje auch das noch! Ohne die Aufmerksam zu sehr auf mich zu lenken versuchte ich das Ding irgendwie wieder zu fixieren. Gleichzeitig merkte ich wie der Bügelzudrücker jedes Band verhältnismäßig genau überprüfte, nicht bloß ein flüchtiger Blick in richtung Handgelenk wie bei den anderen Attraktionen.
Die Naht, also die Stelle wo die unsaubere Klebestelle zu sehen war drehte ich in einen für den Mitarbeiter nicht einsehbaren Bereich. Ich glaube es lag auch an meiner vertrauensvollen Gesamterscheinung dass er mein Band nicht genauer unter die Lupe nahm. Das Tor öffnete sich, der Bügel schloss sich.. die Bahn fuhr los. Geschafft!
Die Bahn ist genauso wie ich es erwartet hatte. Kompakt aber dynamisch!
Danach bin ich noch einmal Jetline gefahren weil das Band doch noch ganz gut in Schuss war.
Alle anderen Attraktionen waren zu voll.
Nun noch einige Impressionen:
Normalerweise bin ich ja kein freund von Nachbearbeitung, aber bei diesem Selbstportrait habe ich mich mal ein bisschen mit den Optionen auseinander gesetzt die mein Bildbearbeitungsprogramm so zur verfügung stellt:
Dann noch zwei Schnappschüsse auf dem Weg zur Fähre:
Die Nachtfähre nach Turku kann ohne Bett gebucht werden. Beförderung only sozusagen. Auf dem Anchor-Deck gibt es gratis Duschen. Übernachten lässt es sich gut im Sitzbereich auf Deck sieben. Mein Tip: Zwischen den Sesseln auf dem Boden, letzte Reihe. Dort ist es dunkel, kaum Jemand verirrt sich dorthin und ruhig ist es auch.
Während der Abfahrt habe ich noch mit einem Bier in der Hand die feine Meeresbriese genossen:
Per Autostop ging es dann weiter nach Helsinki.
Der Linnanmäkki Fotobericht folgt.
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