Hallo zusammen,Warnung: (Fast) keine Fotos, keine Freizeitparks! Da kommt aber bald ein anderer Bericht.
Nach dem fantastischen Zwischenstopp in Dubai ging es mit Emirates weiter nach Shanghai. Ploetzlich waren im Flugzeug nur noch Asiaten und selbst das Essen war schon typisch chinesisch. Ich war aber so muede von der Stadtbesichtigung, dass ich noch vor dem Start auf dem Rollfeld eingeschlafen bin. Irgendwo ueber Indien bin ich dann aufgewacht, und da ist mir zum ersten Mal klar geworden, warum man hier von einem Subkontinent spricht. Es hat gefuehlt eine Ewigkeit gedauert, bis wir da endlich drueber hinweg waren. Dann ging es ueber China und wir flogen sogar ueber die Anhui Provinz: Hefei und Wuhu, meine zukuenftige Heimat.
In Shanghai gelandet ging das Abenteuer weiter: Es kamen Sicherheitsbeamte in hermetisch abgeschlossener Schutzkleidung an bord. Mit einer Laserpistole nahmen sie von jedem Gast auf der Stirn die Koerpertemperatur. Wegen Schweinegrippe- Gefahr.
Nun sollte ich erwaehnen, dass ich die Woche zuvor noch mit Fieber im Bett lag, denn ich hatte eine Erkaeltung. Entweder deshalb, oder weil ich beim Reisen generell ziemlich warm bin, hat den Beamten an meinem Messwert etwas nicht gefallen. Als einziger Passagier bekam ich noch ein normales Fieberthermometer in den Mund gesteckt. Mann, hatte ich Angst. Aber endlich waren sie zufrieden und wir durften das Flugzeug verlassen.
Die Einreise nach China war schon etwas komplizierter als anderswo. Natuerlich hatte ich mir vorher in Deutschland ein Visum besorgt. Trotzdem musste ich noch zwei Formulare am Flughafen ausfuellen und wurde noch mehrfach kontrolliert.
Dann passierte das Unmoegliche: Ich traf eine Kommilitonin von mir. Am anderen Ende der Welt in einem riesigen Flughafen!! Sie macht ein Praktikum in Shanghai. It’s a small world after all! Wir gingen dann gemeinsam zum Geldwechseln und ich ueberzeugte sie, den Maglev in die Stadt zu nehmen. Das ist das chinesische Wort fuer den Transrapid.
"Wir steigen dann also in Shanghai in den Flughafen ein... "
Die Fahrt war extrem ruhig und mit unglaublichen 431km/h blitzschnell.
Ich habe ein Handy Video gemacht, aber (a) gibt es bestimmt hunderte bessere Videos und (b) kann ich von hier die beruehmten Video Upload Webseiten nicht erreichen. Kennt jemand eine etwas unbekanntere Seite fuer den Videoupload? Am besten eine deutsche. Oh, oder einen schnellen gratis- Proxy?
In der Station in der Innenstadt angekommen, wurden wir sofort angesprochen, ob wir ein Taxi brauchen. Gut, dass wir vor solchen Methoden gewarnt worden sind. Stattdessen stellten wir uns brav in die ofizielle Taxi Warteschlange und bekamen so ein richtiges Taxi mit Taxameter. Und in der Schlange wurden uns die ersten Fake- Uhren angeboten . Keine 2 Minuten in Shanghai und schon so etwas....
Dort trennten uns unsere Wege, da ich zu meinem Hotel fuhr und sie zu ihrer Wohnung in Shanghai.
In dem sehr schoenen und fuer gute 20 Euro preiswerten Hotel konnte ich mich endlich von dem Anzug befreien und ausgiebig Duschen. Danach noch kurz ins gratis Internet. Doch es war gerademal 18 Uhr Abends oder so. Ich wollte also noch in die Innenstadt zum World Financial Center. Dies ist mit ca. 492m das hoechste Gebaeude der Stadt, und weltweit das Gebaeude mit der hoechsten Besucherterasse (hoeher als auf dem Burj Dubai) und dem hoechsten Dach. An der Rezeption verstand mich jedoch niemand. Auch die der englischen Sprache maechtigen anderen Gaeste konnten mit dem Namen WFC nichts anfangen. Da das WFC mit einem "Loch" oben im Turm sehr markant aussieht, malte ich es auf. Auch das half nichts. Das war echt unglaublich! Als ob man in Paris den Eiffelturm skizziert, und niemand versteht, was man meint. Sooo schlecht war meine Skizze auch nicht.
Zum Glueck erinnterte ich mich, dass der Stadtteil des WFC Pudong heisst. Also habe ich das dem Taxifahrer gesagt. Irgendwie habe ich ihn dort dann zum WFC navigiert.
Der von Thyssen Krupp gebaute "Turbolift" brachte mich mit 10m/s "Hoch hinauf in den Turm. So nah' and das Boese, dass ich fast danach greifen konnte. Und im Angesicht des Boesen, hat sich meine gesammelte Energie, gegen das Boese entladen." (Anm. an mich: Ich sollte aufhoeren, Zitate in meinen Bericht einzubauen, die vielleicht nicht jeder Versteht)
Die Spitze des Turmes hing in den Wolken. Aber ab und zu oeffnete sich die Wolkendecke und es bot sich ein einmaliges Panorama der Lichterstadt. Zudem war oben der Fussboden an einigen Stellen aus Glas. Da wurde selbst mir etwas schwindelig. Aber das Erlebnis war ueberwaeltigend. Nebenan im Oriental Pearl Tower sollte es eine kleine Achterbahn geben. Aber mitlerweile war es so spaet, dass sie mit Sicherheit zu hatte. Schade – aber vielleicht kann ich sie nach dem Praktikum fahren. Deshalb bin ich zurueck zum Hotel und die Strasse entlanggebummelt, auf der Suche nach etwas Essbarem.
Da gab es den naechsten Kulturunterschied: Mit Koerpersprache und Gesten kommt man in China nicht weit! Die Geste fuer „Essen“ ist ein kreisen der Handflaeche neben dem Kopf, was in Deutschland die Geste fuer „verrueckt“ oder „bescheuert“ ist. Trotzdem fand ich ein Restaurant. Ein Pfoertner zeigte mir, in welche Etage ich mit dem Aufzug ins Restaurant fahren musste. Aber die Chinesische Art, Zahlen mit den Haenden zu zeigen ist voellig anders als im Westen. So dauerte es einige Versuche, bis ich im Restaurant sass und einfach auf gut Glueck auf eine Zeile in der Speisekarte gedeutet habe. Ich bekam Fleisch, Gemuese, Reis und Suppe – Glueck gehabt! Es haette ja sonstwas sein koennen . Zufrieden ging ich dann ins Bett.
Am naechsten Tag wollte ich mich mit dem Taxi in einen kleinen Freizeitpark in Shanghai fahren lassen, den Gongqing Forest Park (oder so aehnlich). Dafuer hatte ich einen Internetausdruck, aber ohne chinesische Schriftzeichen. Der Taxifahrer verstand nicht, und nach einigen erfolglosen Kommunikationsversuchen fuhr er mich zur Train Station.
Ich entschied, einfach mal auf gut Glueck mit der Ubahn in die Stadt zu fahren. Das war sehr aufregend, und ich habe es tatsaechlich ins Zentrum zum People’s Square geschafft. Dort sprachen mich zwei junge und sehr nette Chinesische Studentinnen an . Sie waren Touristen aus einer anderen Provinz. Weil wir uns sehr gut verstanden, gingen wir gemeinsam zu einer traditionellen chinesischen Tee Zeremonie.
Das war zwar nicht geplant, aber die Chance auf etwas original chinesische Kultur abseits der Touristenstroeme war zu verlockend. In dem Tempel artigen Gebaeude bekamen wir eine private Teestube und eine Teeexpertin von der Regierung gestellt. Sie erklaerte uns alles ueber die Teesorten, und wir probierten sie alle durch. Zum Glueck bekam ich alles von den beiden Maedels uebersetzt. Der Tee war phantastisch:9. Am besten war ein schwarzer Lychee Tee, und ein Tee mit einer Bluete, die sich beim Aufguss oeffnet. Wirklich toll. Nach der Zeremonie verabschiedeten sich die beiden mit dem Tipp, ich solle die Yuyuan Gardens besuchen.
Diese alte Tempelanlage mit einem riesigen chinesischen Garten liegt in der Altstadt. Es war wie in China Town im Phantasialand, nur 100 mal so gross. Da lernt man den Themenbereich in Bruehl wirklich zu schaetzen, so originalgetreu ist es dort. Ueberall waren kleine Geschaefte mit Nippes und Kram. Ich habe dort auch eine Disney DVD fuer ca. 3 Euro gekauft. Vermutlich nicht echt, aber sie ist von einem Original nicht zu unterscheiden (mit Hologramm auf der Huelle und allem). Spaeter habe ich gehoert, dass diese DVDs in den Originalen Disney lizensierten Werken nach Betriebschluss hergestellt werden . Herrlich, ich mag China! Die uralte Gartenanlage selber kostete dann noch ein paar Euro Eintritt, aber das war es Wert. Leider habe ich nur gefilmt, und ueberhaupt keine Fotos davon. In der Anlage habe ich mich einfach einer Schweizer Reisegruppe angeschlossen, und bekam so kostenlos noch alles erklaert.
Fuer mehr Sightseeing war danach aber keine Zeit, denn ich musste zurueck zum Hotel meinen Koffer hohlen und dann zur Central Train Station. Dort traf ich im Wartesaal unseres Zuges einen Italienischen Kollegen von meiner Firma, der mit mir gemeinsam mit den Zuegen ueber Nanjing bis nach Wuhu reiste. Der erste Zug war aehnlich wie ein ICE, der zweite eine Mischung aus Vietransport und S-Bahn. Dort trafen wir auch Leute, die ihr gesamtes Hab und Gut in einem Sack mit sich trugen, um in der Stadt ein neues Leben zu beginnen. Da wurde mir zum ersten mal bewusst, wie Arm einige hier sind. Es ist wirklich noch ein Entwicklungsland. Waehrend der Fahrt gab es noch eine amuesante Zahnbuersten Verkaufsveranstaltung. Sehr interessant.
Und schliesslich waren wir am Ziel der Traeume: Wuhu in Anhui. Hier habe ich mein Zimmer im Sales Manager Apartment im 13ten Stock der schoensten Wohnanlage der Stadt bezogen. Mein schottischer Mitbewohner ist auch super drauf. Es hat bis jetzt also alles perfekt gepklappt! Die „verpassten“ Achterbahnen in Shanghai sind auch nicht schlimm, weil ich nochmal nach Shanghai fahre nach dem Praktikum. Also „Moumentai“, wie der Chinese sag. Alles mit der Ruhe, es ist noch genug Zeit fuer Freizeitparks . Wenn ich hier viele Kommentare bekomme, dann setze ich mich noch dran um dieses Wochenende einen ausfuehrlich bebilderten Bericht des Fantaland Freizeitparks hier in Wuhu zu schreiben . Also schreibt fleissig Kommentare^^.
Lieber Gruss, Felix
MfG, Wuzefelix
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I believe in Pearce's Leisure Ladder for theme park settings,
as I went through all steps myself being at the top now.