Aus der Rubrik „Freizeitparks die fast keiner kennt“ möchte ich euch heute den Ersepark vorstellen. Dieser Park befindet sich östlich von Hannover in dem kleinen Stadtchen Uetze, existiert schon 27 Jahre und zählt zu den regionalen Kleinparks.Der Park ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt kostet 11 Euro, Kinder ab 2 Jahren (!) zahlen 10 Euro.
Die erste Attraktion auf die man hinter dem Eingang im dichten Wald stößt ist, die „Reise durch die Urzeit“. Diese Bootsfahrt gehört zu den ältesten Attraktionen im Park. Die Figuren am Ufer sind neuen Datums. Gegenüber befindet sich der Einstieg zur Hochschienenbahn. Auch diese hat schon einige Jahre ihren Dienst geleistet, bietet aber eine ausreichend lange Fahrstrecke über den Kernbereich vom Park.
Eingang
Bootsfahrt am Urzeit-Hai vorbei
Folgt man dem Rundweg, so kommt man in den Märchenwald. Die Figuren und Gebäude sind ebenfalls schon sehr alt und entsprechend ist auch ihr Zustand. Nur wenige bewegen sich noch und viele Lautsprecher sind defekt. Anscheinend wurden einige Figuren schon ausgetauscht. Diese passen vom Stil her jedoch nicht zu den alten Figuren. Insgesamt ein sehr trauriger Anblick.
Eingang Märchenwald
Figuren
Weg durch Märchenwald
Im hinteren Bereich vom Park befindet sich der Grossteil der Fahrgeschäfte. Hier findet man die klassischen Geräte, die man in einem Familienpark erwartet: Luna Loop, Wasserrutschen, eine Kinderachterbahn von Zierer, Pferdekarussell, Oldtimerfahrt, Schiffschaukel, Hüpfburg und Rutschen. Insgesamt laut Parkprospekt 30 Attraktionen.
Wasserrutschen
Steilrutsche
Karussell
Achterbahn
Auffallend die geringe Anzahl von Personal. Fast alle Fahrattraktionen lassen sich von den Besuchern per Knopfdruck starten. So zum Beispiel auch die Schiffsschaukel. Dumm nur, wenn alle fahren wollen und sich niemand findet, der draußen bleibt und den Knopf drückt.
Schiffsschaukel
Bitte Knopf drücken...
Neben diesem Kernbereich befindet sich die Erweiterungsfläche, auf der in diesem Jahr eine Bobcartbahn von Wiegand eingeweiht wurde. Definitiv das Highlight im Ersepark. Eine kompakte, aber interessante Streckenführung. Neu sind ebenfalls die Dinosaurierfiguren in diesem Parkabschnitt, welche angeblich nach streng wissenschaftlichen Vorgaben erstellt wurden. Leider stehen diese auf einer Wiese, die nicht betreten werden darf, daher ist es nicht möglich sie aus der Nähe zu betrachten. Weitere Figuren sind am Ende von einem neu erbauten Weg aufgestellt. Dort befindet sich ein Gewässer, welches mit Wasserfahrrädern erkundet werden kann.
Neuer Weg
Dinos
Bobcart
Blick auf die Strecke
Folgt man dem Rundweg vom Kernbereich durch den Wald zurück zur Einschienenbahn und Bootsfahrt, so kommt man noch an dem Drachenland und dem Drachen Ersi vorbei. Auch an diese Figuren kann ich mich noch aus meiner Kindheit erinnern, stammen also auch aus der Anfangszeit vom Park. Auch hier wieder ein trauriger Anblick der zum Teil schon zerstörten und defekten Figuren.
Ersi
Eine Parkeisenbahn fahrt nach Bedarf und umrundet fast vollständig den Park.
Parkbahn
Mein Fazit:
Regionale Familienparks bieten oft eine gute Alternative für Familien mit Klein- und Grundschulkindern. An älteren Fahrgeschäfte und Märchenwälder ist im Prinzip ja auch nichts auszusetzen. Was mich aber stört, ist der ungepflegte Zustand der Figuren in diesem Park. Ein Eimer mit Wasser und etwas Farbe würde wirklich nicht schaden. Beschädigte Figuren sollten entfernt werden, oder instandgesetzt werden.
Alte Figuren
Bedenklich finde ich die geringe Präsenz vom Personal, welches zudem nicht wirklich motiviert war. Die Aufsicht an der Bobcartbahn ist zugleich noch als Einverkäufer tätig. Das Vertrauen in die Sicherheit ist nicht gerade hoch und wird durch die zum Teil maroden Fahrgeschäfte nicht erhöht.
Das Angebot an Speisen ist gering, das Preis-Leistungsverhältnis schlecht. Wir haben im ganzen Park nur eine Toilette gefunden.
Mir ist klar, dass gerade die kleinen Parks sehr stark um das Überleben kämpfen müssen. Der Anspruch der Gäste wird immer größer und die laufenden Kosten Jahr für Jahr höher.
Trotzdem gibt es kleine Parks die es schaffen zu begeistern und ein gewisses Niveau erreichen. So ist Tripsdrill als gutes Beispiel zu nennen. Aber auch das ca. 50 km vom Ersepark entfernte Rasiland weis zu gefallen. Leider hinkt der Ersepark hinterher. Ich gebe zu, dass ich mich wundere, wie dieser Park 27 Jahr überlebt hat.
Aber evtl. schafft der Park ja doch den Anschluss an die anderen Parks. Ein Anfang ist mit der sehr guten Bobcartbahn gelegt. Ich werde trotz der Kritik den Park in 1 bis 2 Jahren sicher erneut zusammen mit meinen Kindern besuchen und bin gespannt, ob er sich weiterentwickelt hat.
gliep