Endlich war ich nach Jahren mal wieder im Movie-Park. Zusammen mit meinem Mann, unserer Nichte (14) und dem Neffen (9) eroberten wir den Park.

Da mein Neffe noch nicht über Freizeitpark-Erfahrungen verfügte, fragte ich ihn natürlich immer vor den Attraktionen, ob er denn tatsächlich und ganz sicher mitfahren möchte. Bei den meisten Attraktionen hoffte ich natürlch, er würde nein sagen (z.B. beim Tower) Zum Glück wollte auch nur unsere Nichte auf den Tower und da ich nur angeheiratet bin und dadurch meine Nichte nicht mein "Fleisch und Blut" ist, mußte mein Mann auf den Tower. Bei der Fahrt hat er ca. 3 Jahre seines Lebens verloren. Er hat nämlich auch Höhenangst und fand die Idee toll, man könne ja nach vorne und nicht nach unten gucken, damit man die Höhe nicht sieht. Aber leider kippt der Sitz kurz bevor man nach unten saust nach vorne und er muß sich wie der Esel bei Shrek gefühlt haben, nach dem Motto "jetzt guck ich aber doch nach unten".

Als wir dann zu der Holzachterbahn kamen konnte ich meinem Neffen stolz erzählen, daß seine (zu diesem Zeitpunkt noch Lieblings-) Tante damals diese Holzachterbahn zusammen mit anderen 1Live-Hörern eingeweiht hatte. Die Geschichte, daß wir ca. 4 Runden gefahren waren und dann erst der TÜV kam und die Abnahme machte, konnte ihn nicht direkt beeindrucken, da er den darin enthaltenen (leider wahren) Fehler bzgl. der Reihenfolge nicht auf Anhieb entdecken konnte.
Ihm war auch viel wichtiger, ob diese Bahn denn steil sei. Als liebende und fürsorgliche Tante mußte ich jetzt abwegen: Die Wahrheit sagen und zusammen mit dem Puper vor der Bahn sitzen und jammernd den Wagen nachschauen oder lügen und Achterbahnfahren. Was macht eine Tante, die dem Lieblingsneffen natürlich nicht schaden will, immer nur an das Kind denkt und ihr Leben für das Kind opfern würde??? Sie lügt natürlich, daß sich die Holzachterbahn-Balken biegen und zerrt das bis zur Fahrt noch unschuldig lächelnde Kind auf die Bahn.

Fazit: Das Kind rollt heute noch mit den Augen wenn nur die Worte Holz, Achterbahn oder steil fallen. Das Kind wird mir nie wieder etwas glauben und es hat einen neue Lieblingstante.

Mein Fazit: Man muß auch Opfer bringen können und bis zu seinem 40. Geburtstag hat er mir bestimmt verziehen