Tag 8 – Sonntag 13. Juni 2004: Kennywood, West Mifflin, Pennsylvania

Rauchende Fabrikkamine der Schwerindustrie und alte Häuser im englischen Stil zieren die von Schlaglöchern übersäten Strassen durch West Mifflin. Hier ist die Zeit in den 50ern stehen geblieben. Nur anhand winzig kleiner Strassenschilder lässt sich der Weg zu Kennywood erahnen. Ein Vergnügungspark in dieser Gegend? Es erscheint absurd, doch plötzlich heben sich aus der Industriekulisse die mattgrünen Farben von Phantom`s Revenge heraus. Wir sind da. Parkmöglichkeiten gibt es zur Genüge auf einer riesigen Schotterpiste die sich entlang einer 4spurigen Bundesstrasse erstreckt. Ob diese Zufahrt wohl einfacher gewesen wäre?

Wie alt dieser Park ist zeigt sich gleich am Eingang:

Der Weg führt uns von den Kassen unter der Bundesstrasse durch und führt uns in ein überraschen schön gestaltete Gartenanlage.

Gleich zur rechten steht die Old mill. Diese Indoorbootsfahrt, welche 2004 in den Garfield Darkride umgestaltet wurde, lassen wir wegen des Andrang erst mal beiseite und gehen gleich weiter zu Jack Rabbit. Ein äußert gut in das bestehende Gelände eingebundener Woodencoaster.

Die Fahrt ist sehr intensiv. Ein besondere Leckerbissen der Bahn sind die vielen double dips. Airtime satt Jack Rabbit hat zwar ein simples oval Layout, macht aber einen Höllenspaß. Die ungebankten 180° Kurven an jedem Ende schmeißen uns gnadenlos in die seitliche Auspolsterung.

Direkt daneben wartet auch schon der nächste Woody auf uns. Racer ist sein Name und Programm. Auf den zwei parallel verlaufenden Spuren kann man sich ein heißes Duell liefern. Die Bahn ist etwas gemächlicher als Jack Rabbit , macht aber durchaus Spass.

Nach diesen beiden Coaster war es erst mal Zeit für eine Abkühlung. Die gibt es entweder so:

Oder so:

Nach der äußerst leckeren Zitronenlimonade entschieden wir uns dann doch noch für eine Fahrt auf Log Jammer. Aber wie jeder anständige Parkbesucher mussten wir natürlich erst einen Blick auf die Hinweisschilder werfen.

Eine nette Wildwasserbahn, die jedoch etwas unthematisiert Kirmescharakter ausstrahlt. Interessant war der erste Drop mit anschließender Bergauffahrt. Da schienen ein paar physikalische Gesetzte ausgetrickst zu sein.

Der nächste und letzte Woodencoaster von Kennywood war Thunderbolt.

Ebenfalls geschickt in das Gelände eingepasst und extrem rau zu fahren. Aus der Station heraus stürzte die Bahn erst mal in ein Tal hinab, wieder nach oben, 180° Kurve, wieder ein Drop und dann erst auf den Lifthill. Hier ist nur ein kleiner Teil der Strecke zu sehen:

Direkt nebenan, zwischen Thunderbolt und den Raging Rapids, lag etwas versteckt der Minen Darkride Gold Rusher. In winzigen Loren ging es in einer Mischung aus Geisterbahn und Themenfahrt durch die Minen von Kennywood. Zum Teil glänzte dieser Ride durch genial trashige Gestaltung und humorvoll umgesetzte Szenen. Wenn z.B. die Köpfe von 6 hungrigen Kojoten synchron der vorbeifahrenden Lore hinterher schauen könnte ich mich wegschmeißen vor Lachen.

Achja, falls sich jemand wundert warum wir die Raging Rapids nicht gefahren sind:

Wenn man 3 Wochen unterwegs ist kann man sich nicht jeden Tag die Klamotten ruinieren

Kommen wir nun zu den Stahlachterbahnen des Parks. Da wäre zum einen der Exterminator, der leider geschlossen hatte, weshalb wir direkt zu Phantom`s Revenge überleiten.

Genial, heftig, überraschend. Die Fahrt ist unglaublich da die Strecke auch nicht komp. einsehbar ist. Als Ausnahme in diesem Park startet die Bahn aber endlich mal mit dem Lifthill:

Anschließend geht es in einer 180° Kurve abwärts.

Dann folgte eigentlich ein Looping der jedoch entfernt wurde. Deshalb geht es einfach ein Stück geradeaus und wieder einen kleinen Berg hoch. Ab hier wird die Bahn schrecklich schön. Ein endloser Drop stürzt tief in ein Tal hinab:

Es folgt eine wilde Fahrt durch zahlreiche Kurven und über viele Hügel. Zum Teil ist die Bahn in Thunderbolt verstrickt. Hier sieht man im Hintergrund noch mal schön den Drop der einfach im Abhang verschwindet:

Jetzt haben wir vor lauter Aufregung ganz die Aussicht vergessen. Macht nix. Der Park hat j noch einen Free Fall Tower. Hier bekommt man noch mal einen schönen Blick auf Thunderbolt:

Auf dem Rückweg zum Eingang findet man dann noch folgende interessante Rides:
Ein netter alter Spillwater

Nohas Arc: Ein Funhous das ständig von rechts nach links schaukelt. Hier drin sollte man sich gut festhalten. Neben den üblichen Spiegellabyrinthen gibt es noch ein paar nette Überraschungen.

Außerdem gibt es zahlreiche alte und ungewöhnliche Rundfahrgeschäfte.

Jetzt wird es aber noch Zeit für die Neuheit 2004. Garfields Nightmare

In kleinen Booten geht es eine engen Kanal in die alte Mühle hinein. Von einer netten Dame bekommt man noch eine art 3D Brille, die jedoch nicht horizontal und vertikal polarisiert ist, sondern eine Art Kreismuster hat. Im inneren der Bahn sind Pappszenen in grellen Neonfarben aufgebaut mit Garfiled, Odie und Co. Je nach Winkel in dem man auf die Szenen schaut, scheinen sie sich jetzt zu bewegen oder zu verziehen. Das ganze ist etwas vergleichbar mit der Hocus Pocus Hall in Chessington.

Im Fazit lässt sich sagen das Kennywood eine schön gestalteter Park mit sehr guten Woodies und einem abwechslungsreichen Rideangebot ist. Das Personal ist wie in fast jedem amerikanischen Park sehr freundlich. Das Essensangebot war durchschnittliches Parkfood. Zeitlich braucht man aber schon einen ganzen Tag um Kennywood in Ruhe zu entdecken.

Gruß Tyker
.: www.lifthill.net :.