Ein Gadelander Hobbybastler hat die größte Holzachterbahn
Europas maßstab- getreu nachgebaut.46 000 Bauteile, 500 Milliliter Farbe, 635 Gramm Klebstoff und
rund 1700 Arbeitsstunden: "Der Aufwand war schon riesig", lacht
Malte Snoyek (26), "aber er hat sich gelohnt." Der Gadelander hat
in akribischer Kleinarbeit ein maßstabgetreues Modell der größten
Holzachterbahn Europas, der "Colossos" aus dem Heidepark Soltau,
geschaffen. Das Endergebnis hat die Mitarbeiter des Vergnügungsparks
so überzeugt, dass der "Mini-Koloss" ab heute neben seinem großen
Bruder auf dem Gelände des Heideparks zu sehen sein wird.
Der Nachbau der "Colossos" ist das bisherige Meisterstück des
Chemiestudenten, der schon immer vom Modellbau fasziniert war.
Bereits im Alter von zehn Jahren bastelte er an seinen ersten Bausätzen,
Nachbildungen von Kirmes-Fahrgeschäften. "Ich war schon immer an
Jahrmärkten und Vergnügungsparks interessiert", erklärt der Gadelander,
der mittlerweile rund 50 Modellbauten im elterlichen Keller zusammengetragen
hat.
Der "Colossos"-Bau bedeutete dennoch eine besondere Herausforderung
für Snoyek. "Ich habe über 16 Monate daran gebaut", erzählt er, "ich wollte
eben ein absolut perfektes Modell schaffen". Um diesem Anspruch gerecht zu
werden, stand er für sein Projekt im regelmäßigen Kontakt zum Heidepark.
"Die Mitarbeiter dort waren sehr kooperativ", lobt der Bastler, der nicht
nur mit Bauplänen versorgt wurde, sondern auch selbst Vermessungen an den
Achterbahnwagen vornehmen durfte.
Stolz zeigt Malte Snoyek seine Holzkonstruktion, ab heute baut der
Chemiestudent sein Modell im Heidepark auf. Foto: Ivers
Vorzeitiger Höhepunkt der fruchtbaren Zusammenarbeit: Pünktlich zum
30-jährigen Jubiläum des Vergnügungsparks, das in dieser Woche gefeiert
wird, baut der Gadelander ab heute sein Modell neben dem großen Original
in Soltau auf. In Zukunft wird die Mini-Achterbahn dann im Servicecenter
des Parks zu sehen sein. Eine große Ehre für den Hobbykonstrukteur -
und die Lösung eines praktischen Problems: "Im nächsten Jahr möchte ich
zuhause ausziehen. Da meine Eltern das Modell nicht haben wollten, hat
sich die Frage gestellt, wohin damit", schmunzelt Snoyek, dessen Leistungen
sich mittlerweile herumgesprochen haben. Die Firma Holzbau Cordes, die 2001
die "Colossos"-Bahn entworfen und gebaut hat, zeigte seinen Nachbau auf der
Holzbaumesse in Hannover. Aufträge für die Konstruktion weiterer
Achterbahnmodelle folgten.
Für Snoyek ist das aber kein Grund, das Wesentliche aus den Augen zu
verlieren. "Das Studium geht erst mal vor", betont der Gadelander, für
den im Frühjahr die Diplomprüfung ansteht. Sein Wissen als angehender
Chemiker hat Snoyek beim Bau der "Colossos" übrigens wenig geholfen.
"Ich weiß höchstens, welcher Kleber am Besten für mein Material geeignet
ist", lacht der Bastler, "ansonsten habe ich leider komplett an meinem Hobby vorbeistudiert."
Quelle: Holsteinischer Courier
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