Artikel aus der Financial Times Deutschland (vom 08.11.2002):Disney: Kinoerfolge gleichen Schwächen aus
Der Medienkonzern Walt Disney hat im vierten Quartal seinen Gewinn vervierfacht. Aber nicht alle Sparten waren erfolgreich, Schwächen zeigt beispielsweise das Geschäft mit Freizeitparks.
Disney steigerte den Umsatz im vierten Quartal um 15,1 Prozent auf 6,7 Mrd. $ im Vergleich zum Vorjahr. Dies hat Disney am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt. Der Gewinn verbesserte sich von 53 auf 222 Mio. Das gute Ergebnis resultiert nach Angaben des Medienkonzerns vor allem aus dem Filmgeschäft, gleichzeitig seien Kosten gesenkt worden.
Für das kommende Jahr kündigte Disney ein Gewinnwachstum von höchstens 30 Prozent an. Das Ergebnis entsprach weitgehend den Prognosen von Branchenanalysten an der Wall Street. Offen ließ Disney Fragen nach einer Prognose für den defizitären Fernsehsender ABC. Der Sender leidet unter verhältnismäßig schwachen Einschaltquoten und geringen Werbeeinnahmen.
Es sei auch zu früh, etwas über die Entwicklung in Freizeitparks zu sagen. Dort muss der Konzern wie die gesamte Touristikbranche Rückgänge verbuchen. Die Buchungen lagen im Vergleich zum Vorjahresquartal 20 Prozent im Minus. Disney-Chef Michael Eisner kündigte an, Ausgaben zu senken und bezeichnete das als grundsätzliche Änderung der Geschäftspolitik. Während in den vergangenen fünf Jahren der Fokus auf Investitionen lag, gehe es nun darum, diese Investments zu vermarkten.
Der Umsatz stagnierte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 25,3 (25,2) Mrd. $. Das in Burbank (Kalifornien) ansässige Unternehmen verdiente
im Gesamtjahr 1,3 Mrd. $ gegenüber einem Verlust von 158 Mio. $ im Vorjahr.