Eins möchte ich vorweg schicken: Ich habe keine Lust mich über den Killerspiel-Aspekt des Games auszulassen, und auch die Preispolitik mag ich nicht kommentieren. Warum? Weil mit Red Dead Redemption endlich mal wieder ein Silberling mit einem unfassbar guten Inhalt vorliegt, habe ich gar keine Lust, auch nur eine freie Minute auf die o.g. Diskussionen zu verschwenden, wenn ich stattdessen als Outlaw durch die Prärie reiten kann.Denn endlich ist es soweit: Rockstar hat aus dem mich gar nicht ansprechenden GTA-Thema eine Open-World-Version gezaubert, in der es sich vortrefflich Cowboy-und-Indianer spielen läßt. Hauptsächlich Cowboy, und dann auch noch am zeitlichen Ende des Wilden Westens, aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Wir sind John Marston, ein ehemaliges Bandenmitglied, das angeblich geläutert ist. Dummerweise sind Frau und Kind gefangen gesetzt, und werden erst freigelassen, wenn Mr. Marston einen seiner ehemaligen Bandenkollegen... blablabla.
Die Story ist so herrlich dünn wie in jedem guten Spaghetti-Western, so dass man sich auch ohne epische Vorgeschichte direkt ans eigentliche Spiel machen kann. Die ersten paar Spielstunden, die ich jetzt hinter mir habe, sind mehr oder weniger ein Tutorial in Sachen reiten, schießen, Vieh zusammentreiben, Pokerspielen - kurz Steuerungskennenlernen, damit dem Ausflug auf eigene Faust bald nichts mehr im Wege steht. Und ich muss zugeben, genau darin - eben der eigenen Entdeckung - liegt für mich die Stärke des Spiels. Man kann sich zwar an jeder Stelle an einer in Missionen vorgegebenen Storyline entlang hangeln, aber das Spiel ist auch nicht böse, wenn man einfach mal für eine Weile den Gaul tritt, und durch die schier endlosen Weiten der Spielwelt galoppiert, sich am Wetter oder Sonnenuntergang ergötzt, oder einfach dem unglaublich reduzierten aber gerade dadurch verblüffend starkem Soundtrack lauscht.
Genrefans des Westerns werden höchst erfreut feststellen, dass Rockstar wirklich nicht mal das allerkleinste Klischee ausgelassen hat. Einfach mal drauf achten, und überlegen, woher die ganzen Gimmicks in der Handlung kommen könnten. Wild Bunch sei dabei schonmal verraten genau wie die zwei glorreichen Halunken. Wer sich darüberhinaus am bissigen Humor der Houser-Bros erfreuen möchte, sollte sich einfach mal eine Zeitung kaufen oder ins Kino gehen (!).
Fazit bisher: Kaufen, Kautabak für die bullet-time (aka Dead Eye) einwerfen und sich virtuell in die Prärie versetzen lassen. Bountyhunter oder Blümchensammler - ich hab mich noch nicht entschieden...
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Gruß Marcel
Radio: tba | Aktuelle Fotos: 4 Jahre Black Mamba
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High Noon Konsolero: Red Dead Redemption,
MarcelR, 01-Jun-10, 00:19 Uhr, (0)
