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Titel: "Supersize Me"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Foren-Gruppen Kino, Circus, Varieté & Musicals Beitrag Nr. 65
Beitrag Nr. 65
DB Der Birki
Christian Birkmann
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Supersize Me
13-Jul-04, 23:30 Uhr ()
Moin!

Da ich auf dem JugendMedienEvent die Gelegenheit hatte, diesen Film zu genießen, möchte ich Euch eine kleine Inhaltsangabe und meinen Kommentar nicht vorenthalten:

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Ausführliche Besprechung
Ein Jahr bevor Doku-Guru Michael Moore sein neues Projekt über das amerikanische Gesundheitswesen in Angriff nehmen will, liefert Morgan Spurlocks in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnete Dokumentation Präventivdaten. In einem grotesken Selbstversuch untersucht Spurlock die körperlich-seelischen Folgen der amerikanischen Fast-Food-Obsession, die längst auch international ein Seuchenproblem geworden ist. Für den gefestigten Durchschnittseuropäer, der tatsächlich noch regelmäßig das Ernährungsglück in der eigenen Küche findet, mag das Ergebnis weniger Tragweite haben als für amerikanische Big-Mac-Junkies. Aber unterhaltsame Aufklärungsarbeit leistet "Super Size Me" dennoch, ohne dabei missionarisch oder polemisch zu wirken.


Regiedebütant Spurlock, der mit seiner Produktionsgesellschaft den MTV-Hit "I bet you will" kreierte, spürt den gesellschaftlichen Veränderungen nach, die die Ausbreitung des Fast Foods begünstigten: das Leben im Zeitraffer, die Bequemlichkeit und auch der uramerikanische Wesenszug, alles größer haben zu wollen. So auch die angebotenen Fast-Food-Portionen, die bescheiden begannen, mittlerweile aber Super-Size-Format erreicht haben. Spurlock zeigt aber auch den Einfluss wichtiger Interessensverbände, der TV-Werbung und die Bedeutung konzernaler neben individueller Verantwortung.

Ohne die dreiste, manchmal zwischen Peinlichkeit und hohem Amüsement changierende Penetranz von Michael Moore oder Nick Broomfield, lässt Spurlock mit sanft ironischem Ton seine Fakten sprechen. Führt Interviews mit Ärzten, Anwälten, Konsumenten, geht in Schulen, um die erschreckenden Missstände in Ernährungs- und Sportfragen aufzuzeigen und liefert mit seinem masochistischen Selbstversuch die überzeugendsten Argumente. Einen ganzen Monat lang nimmt er drei tägliche Mahlzeiten ausschließlich bei McDonald's ein - mit der Vorgabe, die größten Portionen (Super Size) zu nehmen, sollte er am Counter danach gefragt werden. Diese Grundidee, die wie ein endloser Stunt bei "Jackass" anmutet, ist brillant und witzig, während die regelmäßigen Selbstbeobachtungen beim Essen der Zucker-und Cholesterinbomben weniger amüsieren als quälen. Wie eben auch Spurlock selbst, der wie seine Ärzte gelassen seine Aktion beginnt, um sie, einigermaßen geschockt und krank, schließlich zu beenden. Um 25 Pfund schwerer, mit Schäden an Herz und Leber, gibt Spurlock mit seinem Extremexperiment überzeugend Warnung, wohin der Weg auch bei reduzierterem Konsum langfristig führt. Im harmlosen Fall zum sporadischen Übergeben aus dem Autofenster (geöffnet), im schlimmsten Fall zur operativen Magenverkleinerung, die hier mit einer Reise ins Speckgewebe, begleitet von Walzerklängen, angetreten wird.

Dass viele Schulvorstellungen "Super Size Me" buchen werden, ist angesichts der Machart und der zentralen Konsumentengruppe relativ sicher. Dass aber auch insgesamt im Kino gute Ergebnisse erzielt werden können, ist sehr wahrscheinlich. kob.

Quelle: Blickpunkt:Film
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Trailer: http://www.super-size-me.de/trailer.html#

Nun, mir ist in Film der Appetit auf McFastFood definitiv vergangen. Bei unserer Preview gab es Szenenapplaus, aber auch viele Ekelgeräusche, da der Film kaum halt macht.

Nun eine objektive und wissenschaftliche Berichterstattung kann man den Film kaum nennen. Das möchte der Film auch gar nicht sein. Er möchte wachrütteln und das schafft er sehr gut. Auch wenn sich niemand von uns 30 Tage lang ausschließlich von McDoof Produkten ernährt, und das ohne auf die Alarmsignale seines Körpers zu hören - der Film macht deutlich, mit welcher verbrecherischen Industrie wir es auf diesem Sektor zu tun haben.

Ein paar kleine Schwächen und Längen gibt es zwischendurch schon. Das kann aber auch an meiner chronischen Übermüdung bei diesem Event liegen.


Meine Bewertung:

Grüße,
DB - Der Birki
Große Dinge werfen Ihren Schatten voraus

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  RE: Supersize Me, Tomsc, 14-Jul-04, 14:25 Uhr, (1)
     RE: Supersize Me, DB Der Birki, 15-Jul-04, 00:36 Uhr, (3)
         RE: Supersize Me, Drehwurm, 15-Jul-04, 22:46 Uhr, (4)
             RE: Supersize Me, DB Der Birki, 16-Jul-04, 10:17 Uhr, (5)
  RE: Supersize Me, Alexadmin, 14-Jul-04, 22:59 Uhr, (2)

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Tomsc


 

4291 Beiträge
 
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1. RE: Supersize Me
14-Jul-04, 14:25 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
>der Film macht deutlich, mit welcher verbrecherischen Industrie wir es
>auf diesem Sektor zu tun haben.

Hö?
Und Waffenhändler zwingen uns dazu umzubringen?
Also wer bei McDonalds isst, ist sich doch bewusst das er bei McDonalds isst, oder?
Hab ich vielleicht was verpasst und es wird einem heimlich im Schlaf per Kanüle ein Big-Mäc Brei in den Rachen gepumpt?
Wer Burger isst, darf sich nicht beim Fastfood-Restaurant beschweren wenn er dicker wird
Es gibt ja auch andere Möglichkeiten sich zu Ernähren als das....

Jedenfalls werd ich mir den Film sehr wahrscheinlich anschauen, die Recherche über den Ernährungsalltag der Jugendlichen heutzutage dürfte interessant ausfallen (zumal ich teilweise dazu gehör...)

MfG TomSC
"Der wo erstaunt über "Bowling for Columbine" war"

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DB Der Birki
Christian Birkmann
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3. RE: Supersize Me
15-Jul-04, 00:36 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 1
 
Das was mich zu dem Ausdruck "verbrecherisch" gebracht hat, sind die Hintergrundinformationen dieses Films. Das FF ungesund ist, sollte hierzuland jeder wissen.

Spoiler - Markieren zum Anzeigen
Aber dazu gehört auch des Marketing und das Merchandising. Das sind Punkte, die mich erschreckt haben. BTW: Chicken McNuggets werden mit Zutaten gefertigt, die so niemals den Weg in den Haushalt finden würden, die einzigen beiden zuckerfreien Produkte in Deutschland sind Coke-Light & Pommes und der Cesar's Chicken Salad (wenn ich mich richtig erinner) hat mehr kcal als ein BigMac.
Schön ist auch, dass der Film nicht vor einer Fett-Not-OP stoppt, sondern auf eine Reise ins fettige Innere eines Menschen geht.

Das dazu.

Grüße,
DB - Der Birki
Große Dinge werfen Ihren Schatten voraus

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Drehwurm
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4. RE: Supersize Me
15-Jul-04, 22:46 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
>Geschrieben von DB Der Birki am 15-Jul-04 um 00:36 Uhr

Lässt du mich mal in deiner Zeitmaschine mitfliegen?

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DB Der Birki
Christian Birkmann
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5. RE: Supersize Me
16-Jul-04, 10:17 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 4
 
>>Geschrieben von DB Der Birki am 15-Jul-04 um 00:36 Uhr
>
>Lässt du mich mal in deiner Zeitmaschine mitfliegen?

Äähhm, habe ich nur schlecht geschlafen oder warum versteh ich Dich jetzt nicht?

Grüße,
DB - Der Birki
Große Dinge werfen Ihren Schatten voraus

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Alexadmin
Alexander Jeschke


 

6274 Beiträge
 
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2. RE: Supersize Me
14-Jul-04, 22:59 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Der SWR3-Kinonewsletter schreibt folgendes (auch wenn ich SWR3 nicht mag, sind die Kinobewertungen doch immer zumindest auch meinen Geschmack sehr passend):


======================================================================
Super Size Me (3 von 6 Elchen)
======================================================================
Der New Yorker Filmemacher Morgan Spurlock auf den Spuren von Michael
Moore. Mit seiner Doku-Satire versucht er der Frage auf den Grund zu
gehen: Warum sind Amerikaner so fett? Er hält Fastfood-Ketten im
Allgemeinen und die Firma mit dem großen gelben „M“ im Besonderen für
die Schuldigen. Deshalb startet er den Selbstversuch, 30 Tage lang nur
bei McDonalds zu essen. Schon bald bringt er über 12 Kilogramm mehr
auf die Waage. Fraglich ist nur, was an Spurlocks Enthüllungen so
wahnsinnig neu sein soll. Dass Junk Food nicht gesund ist? Dass
permanentes Hamburger und Pommes Essen dick macht? Am besten ist der
Film, wenn er ganz allgemein US-Befindlichkeiten aufdeckt: zum
Beispiel, wenn befragte Kinder auf Bildern zwar Ronald McDonald
erkennen, jedoch Jesus Christus für George W. Bush halten.
Zwiespältig.

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