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Titel: ""Taboo" - Köln, Mediapark , September 07"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Foren-Gruppen Kino, Circus, Varieté & Musicals Beitrag Nr. 384
Beitrag Nr. 384
DonErnesto
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"Taboo" - Köln, Mediapark , September 07
16-Okt-07, 23:58 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 17-Okt-07 um 00:00 Uhr ()
Ich habe die Tage anlässlich meines Studienbeginns mal mein
Jahr '07 Revue passieren lassen und festgestellt, dass sich
der Mangel an Fernreisen durch an Mehr an Entertainment und
Kulurveranstaltungen kompensiert. Dabei dachte ich , dass ich
gerade da wäre an Grenzen gestoßen wäre...

Es gab jedenfalls einige Highlights (Cirque Bouffon,
Tanz der Vampire mit Herrn Klaws, die
Filme "2 Tage in Paris" und "Hallam Foe")
- und einge Enttäuschungen (BlueManGroup, die Gründe sind
hier im Forum schon genannt worden, STOMP).

DER Höhepunkt, um den Spannungsbogen mal zu
entlasten;-), war die Varieté-Show der Sorellas mit
Tim Fischer und Gästen in einem Spiegelzelt des Roncalli/Bernhard Paul.
Die für den Erfolg ausschlaggebenden drei Elemente
der Show sind damit auch schon genannt.

Das Spiegelzelt wirkte im kölner Mediapark, neben dem
Cinedom, wie ein UFO neben Neuschwanstein. Klein, verloren,
isoliert - und völlig fehl am Platz. Sobald man das Zelt
betreten hat, erschlägt einen die Atmosphäre förmlich mit
visueller Wärme und dem Flair der Bohème. Es ist ein mobiles
"Moulin Rouge" en miniature. Das Publikum war mit Betreten des
Zeltes Teil der Show und hat sich dementsprechend verhalten,
nach 20 Sekunden gab es den ersten "Begeisterungsaplaus" - obwohl
das zu dem Zeitpunkt noch längst nicht durch das Programm
gerechtfertigt werden konnte

Was folgte war ein Mix aus Chansons, bekannteren Varieténummern,
Zauberei und Witz. Der alternatve Faden wurde beibehalten und
natürlich auch das Frivole, das auch für die Einlassbeschränkung
"Ab 18 Jahren" maßgebend war. Gegenüber Varietéshows wie im Apollovarieté
viel vorallem auf, dass hier die Darsteller ihr eigenes Programm
mit den Kollegen aufgebaut haben. Es war keine Nummernfolge die
von einem Konferencier zusammengehalten wurde sondern eher ein
"Klinke in die Hand geben". Das kleine Team hat sich zu ständig
neuen Gruppen zusammengeschlossen, jeder marginale Aufgaben von Tanz
bis Gesang übernommen um den Hauptact zu unterstützen. Die
persönliche Freundschaft der Darsteller war offenkundig und das
eigentlich Besondere der Show die (hier muss ein Kraftausdruck
her:) fette Authentizität und Nähe (kleines Zelt )

Schade! Die Idee des angesexten Erwachsenenvarietés kommt hier
wohl vom „Cirque du Soleil – Zumanity“ und nicht unmittelbar
aus der langen europäischen Tradition. Aber das ist nur mein
Eindruck – und angesichts der Qualität des CdS auch kein Manko.

Weitere Highlights:

die Kostüme - riesige Dinger aus Federn, Strass, Leder und Fell
bekamen kurz einen Auftritt. Hat mich an die alten Phantasialand-Wintergartenshows
erinnert, leider habe "Zeit der Originale" wie Josephine Baker nur
eingeschränkte Erinnerung...

Stripmagierin Ursula Martinez - bekannte Nummer aber live einfach
"mächtig". Da macht die Reaktion des Publikums 50% der Show aus.
...könnt ja mal Rainer aus der ersten Reihe fragen.

Tim Fischer - guter Manager von Stimmungsschwankungen aller Art.
Sowohl seine Melancholie als auch der Witz kommt ohne Zeitverzögerung
beim Publikum an. Dass er singen kann ist wohl nichts Neues. Ich kannte
ihn vorher aber nicht, das hat sich jetzt glücklicherweise geändert.
Mein Eindruck hat sich im anschließenden Gespräch bestätigt: "Taboo" ist
zunächsteinmal ein Experiment das vielleicht in einer kleinen Tour in ein,
zwei Jahren eine Fortsetzung findet. Daher war es wohl auch kein riesiger
Erfolg - ein Geheimtipp ist es nach dem Monat geblieben.

Bestürzt stelle ich fest, dass sich mein Text stark nach dem Lärm einer
Werbetrommel anhört - mein erster Bericht hier hat lange auf sich warten
lassen, aber bei meiner Begeisterung konnte ich mir weder den Bericht noch
meine Freude verkneifen. Macht nix - habe nach der Show noch 3 Stunden im
Zelt verbracht und bin mit der Crew ins Osman30 im Mediapark, habe damit
bewusst meinen letzten Zug nach Hause verpasst und so den Abend um 5 Stunden
bis in den nächsten Morgen verlängert. Toll!


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