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Disney macht «mathematischen Fehler» in der Buchführung
30-Jun-02, 20:52 Uhr ()
Burbank (dpa) - Der zweitgrößte amerikanischen Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney Co. hat im Zusammenhang mit neuen US-Buchführungsregeln Bilanzangaben bei der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC revidiert. Die jetzt erfolgte Fehlerkorrektur hat die Disney-Ergebnisse für die beiden vorherigen Geschäftsjahre allerdings verbessert und nicht verschlechtert.

Disney-Finanzchef Thomas Stagg führte die fehlerhaften Angaben in einem Interview mit der amerikanischen Wirtschaftsagentur «Bloomberg» auf einen «mathematischen Fehler» zurück. Er habe weder die Bilanz noch die Gewinn- und Verlustrechnung betroffen. Die Disney-Fehler seien nicht wesentlich gewesen, erklärte Stagg. Die Disney-Aktien gaben am Freitag um 15 Cents auf 18,90 Dollar nach. Man könne nicht alle menschlichen Fehler beseitigen, sagte der Disney-Finanzchef.

Disney schloss für das am 30. September 2001 beendete Geschäftsjahr Ausgaben für «Goodwill»-Amortisation in Höhe von 255 Millionen Dollar (258 Mio Euro) ein, die das Unternehmen nicht hätte verbuchen sollen. Im vorherigen Geschäftsjahr betrug dieser Betrag 549 Millionen Dollar, berichtete «Bloomberg».

Goodwill ist der Unterschied zwischen dem bei einem Unternehmenskauf gezahlten Preis und dem Buchwert des Unternehmens. Im Rahmen einer neuen amerikanischen Buchführungsregel brauchen die US-Unternehmen den Buchwert nicht mehr quartalsmäßig über lange Zeiträume abzuschreiben, sondern müssen die Wertberichtigungen vornehmen, wenn der Wert eines Investments tatsächlich gefallen ist. Disney hatte die neue Regel erst im Oktober 2001 angenommen.

Disney wollte in Unterlagen an die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC zeigen wie sich die Gewinne in früheren Zeitabschnitten entwickelt hätten, falls die neue Buchführungsregel bereits damals in Kraft gewesen sei. Disney hatte dabei aber nicht alle Goodwill-Amortisationen im Zusammenhang mit seiner Internet-Gruppe ausgeklammert.

Disney hätte 613 Millionen Dollar oder 29 Cents je Aktie für das Ende September 2001 beendete Geschäftsjahr verdient, falls die neue Regel in Kraft gewesen wäre. Disney hatte zuvor berichtet, das Unternehmen hätte nur 358 Millionen Dollar oder 17 Cents je Aktie verdient. Im Geschäftsjahr 2000 wäre ein Gewinn von 2,16 Milliarden Dollar oder 1,03 Dollar je Aktie angefallen statt des angegebenen Gewinns von 1,61 Milliarden Dollar oder 76 Cents je Aktie.

DONAUKURIER , 30.06.2002, 10:06

Sebastian Horacek alias Coasters

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