Das Eden Project ist die Nachbildung der Flora verschiedener klimatischer Zonen der Erde unter Kuppeln, die hier "Biome" heißen. Das Projekt wurde in einem ehemaligen Porzellanerden-Übertage-Bergwerk in Cornwall (Südwest-England) angelegt. Das Konzept kommuniziert so Ideen wie "Ökologische Verantwortung", Mensch & Natur, Bionik, ethnische Kunst und sozialie Verantwortung gegenüber den Entwicklungsländern. Es beeindruckt durch seine Dimensionen, gute didaktische Gestaltung und das Gesamtkonzept, das auch Events umfasst. Viele Besucher kaufen sich eine Jahresmitgliedschaft, und kommen regelmäßig in diesen Garten Eden.Wenn man ankommt von den Parkplätzen, sieht man herab in das terrassenförmig abgetragene Gelände des ehemaligen Abbaus, darin die Biome. Derweilen gibt es zwei klimatische Zonen unter den Biomen, "Feuchttropen" und "Warm gemäßigt". Sie sind verbunden durch ein Gebäude unter einem Grashügel, das sehr stylish im Inneren mit bionischen Formen gestaltet ist. Außerdem gibt es "The Core", ein Kunst-Öko-Bionik-Museum. 2007 soll ein weiteres Biom öffnen, mit Wüsten drin.
Das Gelände ist sehr weitläufig. Bei schönem Wetter ist der Außenbereich auch einen Spaziergang wert, hier gibt es neben Pflanzen auch verschiedene Kunstobjekte einheimischer Künstler, im Winter eine Eislaufbahn und im Frühling blühende Blumen. Das heißt dann "Bulbmania", Blumenknollenwahn. Während unseres Besuchs bretterte der Wind durch die Grube und es überkam uns ein Schnee-Eis-Regen. Es war unangenehm. Darum nahmen wir den Trekkerzug herunter zu den Biomen.
Die drei Bubbles links beherbergen den tropischen Regenwald. An einem Schiffsrumpf vorbei betritt man den Wald. Tiere werden nicht zur Schau gestellt.
Ich liebe es, wenn andere Gäste sich immer so unnatürlich verhalten, wenn man mit einer Foto- oder Videokamera herumsteht. Entweder sie starren wie zur Salzstange erstarrt oder sie stehen dämlich am Bildseitenrand und denken, sie seien nicht drauf. Ganz toll ist auch, wenn im Video leute gekrümmt am unteren Bildrand vorbeibuckeln.
Hier ist ein Blick von oben in die "grüne Hölle". Im Inneren der Biome wurde die Topologie des zerklufteten Geländes beibehalten. Dadurch wirkt die Darstellung nicht so inszeniert wie in manchen Zoos. Bei Temperaturen außen so im Bereich von ca. 3-5 Grad war es drinnen auch nicht wirklich tropisch schwülwarm. Das war nicht unangenehm, wenn man mit den dicken Kleidern da herumläuft. Vielleicht waren so 15-18 Grad da drin.
Sehr schön ist, dass "der Mensch" als Teil der Natur dargestellt wird. Und zwar ziemlich gut kopiert, also 'authentisch', wenn's sowas überhaupt gibt. Also nicht so idealisierten Wunschvorstellungen vom romantischen Leben der Wilden im exotischen Paradies entsprechend. Dabei gibt es Häuser und Gärten usw. aus allen Bereichen der Erde, in denen es tropischen Regenwald gibt, z.B. Afrika, Süd/Mittelamerika und Asien. Auch wie der Mensch die Natur benutzt zum Leben.
Dies ist ein Zuckerrohr-LKW aus Indien. Wichtige Nutzpflanzen aus den Tropen werden erklärt. z.B. Kaffee, Cola, Kaugummi (Chicle), Gummi, Ananas, Reis, Gewürze, Banane, Kakao. Und auch Probleme durch den Anbau.
Kunst aus Mittelamerika.
Das warmgemäßigte Biom folgt denselben Gestaltungsprinzipien. Anstatt irgendwelche "wilden" Kakteen in jungfräulicher Natur darzustellen, gibt es die Nachbildung einer Kaktusfarm. Die meisten Kakteen leben nämlich nicht in der Natur, sondern werden in Töpfen für Wohnzimmer gezüchtet. In dem roten Gebäude ist das Kaktusfarm-Manager-Büro.
Kunst aus Spanien.
"The Core" hat interaktive Exponate zu den bereits erwähnten Themen. Das Gebilde links ist eine Lunge, in der Pflanzen wachsen, deren Sauerstoff die durch die Schläuche verbundenen Objekte animiert.
Auf Kühlschränken mit Kühlschrankmagnetbuchstaben habe ich mich verewigt mit meinem wahren Namen.