Ruster Anwohner klagen im Gemeinderat über Lärm vom Park, aber auch von SportfliegernVon unserer Mitarbeiterin Ilona Hüge
RUST. Lärm vom Europa-Park nervt die Bürger. In der Frageviertelstunde zu Beginn der Ratssitzung gab es Klagen, vor allem im Zusammenhang mit der neuen Achterbahn und Messungen, die im März stattfanden, als kein Publikumsverkehr herrschte.
Die Lärmbelästigung ist nach Ansicht der Bürger groß und vielfältig. Vor allem bei Wind aus westlichen Richtungen kriegen die Anwohner einiges zu hören. Einen ruhigen Sonntagmorgen gebe es nicht, klagte ein Ruster. Ab halb sieben Uhr in der Früh "fliegen die Franzosen ein", beschrieb er die flotte Fahrweise der Besucher, die es in jeder Kurve quietschen ließen, und "ab acht Uhr kommen die ersten Schreie" von der Bahn direkt in Richtung Schlafzimmer. Dabei hatte der Bauherr dessen Lage seinerzeit so geplant, dass es vom Straßenlärm abgewandt nach Westen gehe.
Den "mords Geschreipegel" beklagte auch ein Anwohner der Austraße. Er empfand es geradezu als "seelische Folter" und er sei nun auch sensibler für die andere Art von Lärm, etwa vom Fahnenmast auf dem Turm, die vom Park ausgehe. Dazu komme, das die Bahn auch manchmal nachts zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens zur Wartung unterwegs sei.
Kritik gab es an den Messungen des Landratsamts zum Lärmpegel. Als es im März um die Werte der neuen Bahn ging, war noch kein Publikumsverkehr. Außerdem ändere sich der Geräuschpegel je nach Windrichtung.
Ärger gibt es zudem über den Lärm, den die Fliegerei verursacht. Am Wochenende sei es der Ausflugsverkehr der Sportflieger, die gern über dem Park kreisen. Zugenommen hätten auch die Hubschrauberlandungen, vor allem beim Besuch von Prominenz im Park. Alles zusammen ist den Bürgern zu viel. Vom Bürgermeister wollten sie nun wissen, was sie noch alles erwarten müssen.
Günter Gorecky forderte die Anwohner auf, ihre Beschwerden über den Lärm schriftlich einzureichen, damit er sie an das Landratsamt weitergeben und erneute Messungen veranlassen könne. Den Straßenlärm wertete Gorecky dagegen als ein Problem, das an allen Durchgangsstraßen bestehe. Vorwürfe, die Gemeinde habe einen Hubschrauberlandeplatz genehmigt, wies der Bürgermeister zurück. Es sei kein ausgesprochener Hubschrauberlandeplatz. Genehmigungen wie früher müssten heute für Landungen auf Plätzen, auf denen es gefahrlos möglich ist, nicht erteilt werden.
Die Zunahme von Sportfliegern nannte auch Gorecky "ein Ärgernis". Gemeinderat Torsten Erny regte an, mit den Sportfliegern in Altdorf und Lahr zu sprechen und sie um "freiwillige Selbstbeschränkung" zu bitten.
Dass der Gemeinderat bei der Genehmigung von Vorhaben im Europa-Park nicht genau genug nachhake, wies Gorecky ebenfalls zurück. Er hielt den Bürgern entgegen, dass sich der Rat viele Gedanken gemacht habe und auch Bedenken äußerte. Die seien aber schließlich mit Gutachten zerstreut worden.
Gorecky ermunterte die Bürger stattdessen, im Vorfeld, in der Planungsphase, mehr Interesse zu zeigen. Dort sei eine Bürgerbeteiligung möglich, aber sie werde "in aller Regel nicht wahr genommen". Diese könnte bald genutzt werden: Offenbar steht ein neues Projekt im Europa-Park an - Jürgen Mack und Architekten mitsamt einem großen Modell kamen, als die Bürger gingen, zur nicht öffentlichen Sitzung.
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Ja zur Brücke
RUST (hü). Der Bauantrag des Europa-Parks zum Bau einer Fußgängerbrücke über die Storettenstraße erhielt Zustimmung. Mit der Brücke, die Verwaltungsgebäude und Personalparkplatz verbinden soll, werde eine gefährliche Situation vor allem zum Feierabend beendet, so die Räte. Christian Fix erhob Bedenken wegen des geplanten Werbebalkens, der über der Straße auf Events hinweisen soll.
© 2002 Badische Zeitung
Gruß Thomas Krezer vom EP Fan Team
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