Monheim: Beim Playmobil-Park ist Langenfeld mit im SpielOffiziell gibt es keine Stellungnahmen, aber laut WZ-Information ist der Bereich südlich der Berghausener Straße im gemeinsamen Visier der Planer.
Monheim/Langenfeld. Ungläubiges Staunen vor einigen Tagen in Sachen Playmobil-Park: Auf der Bürgermeisterkonferenz wurde verkündet, dass Monheim und Langenfeld tatsächlich an einem Strang ziehen wollen. "Neues Jahr neue Vorsätze", kommentiert das Bürgermeister Magnus Staehler nicht ohne Humor. Monheims Stadtoberhaupt Thomas Dünchheim sieht darin einen Sieg der Vernunft. Und weil die beiden "Regenten" so vernünftig sind, sagen sie auch nichts Konkretes über eine gemeinsame Ansiedlung.
So weit, so gut. Unserer Zeitung liegen nun Informationen vor, wonach tatsächlich bereits eifrig gemeinsam geplant wird. Allerdings ist der Bereich Laacher Hof wohl definitiv vom Tisch. Das hatte ja nicht nur Langenfeld mit Blick auf das dortige Wasserschutzgebiet abgelehnt.
Die Firma Bayer als Eigentümer großer Flächen wollte überdies nicht verkaufen. Jetzt deutet alles weiter in Richtung Norden. Dort gibt es eine Fläche, die städteübergreifend tatsächlich in Frage kommen würde: Von der sanierten Kleingartenanlage Knipprather Busch nach Osten auf Langenfelder Gebiet erstrecken sich Flächen, die größtenteils in städtischem Besitz sind. Und genau dieses Areal ist offensichtlich ins Visier der Planungen geraten.
Monheim hat dort östlich der Baumberger Chaussee inklusive dem Gelände des alten Sandsteinwerkes eine Fläche von etwa sechs Hektar zu bieten. Zwar sind etwa ein Drittel des Gewerbegebietes Knipprather Busch bereits vermarktet. Aber ganz sicher könnte man diese Betriebe ohne großen Aufwand auch einige hundert Meter weiter auf dem alten Shell-Gelände ansiedeln.
Der neue Standort hat viele Vorteile. Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe, von Playmobil-Chef Brandstätter gefürchtet mit Blick auf Anwohnerklagen, gibt es kaum. Der Park ausgedehnt auch auf Langenfelder Gebiet lässt den S-Bahn-Anschluss Berghausen in Fußnähe rücken.
Die Autobahn 59 ist ebenfalls "direkt vor der Tür". Und Visionen erlaubt: Wenn der Playmobil-Park, immerhin angelegt auf bis zu 20 Hektar, sich südlich der Berghausener Straße an den Stadtgrenzen ausbreitet, dann könnten Wasserski-Gelände und Sportzentrum wunderbar darin integriert werden.
"Ich gebe keinen Kommentar dazu ab. Das verschreckt nur Investoren. Wir lassen das auf uns zukommen", wirkt Johannes Sühs, Inhaber der Wasserski-Anlage erstaunlich gelassen bei WZ-Anfrage. "Fragen Sie doch die Bürgermeister", so sein Tipp.
Da wären wir wieder bei der anfangs erwähnten Stellungnahme der Stadtoberhäupter, dass es nichts Konkretes gebe. Tatsache ist: Wenn im Norden vom Knipprather Busch bis in Langenfelder Gebiet ein neuer Standort für Playmobil angeboten werden kann, dann wäre es wohl das erste Mal, dass die vom Landrat so oft beschworene interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Mettmann tatsächlich funktioniert hat.
16.01.06
Von Norbert Jakobs
Quelle: Westdeutsche Zeitung