Anscheinend wird heute entschieden, wo der neue Playmobil Funpark gebaut werden soll. Die Westdeutsche Zeitung berichtet: Langenfeld: Playmobil Staehler spielt nicht mit
Vor der Entscheidung, ob die Nachbarstadt den Zuschlag für den Freizeitpark erhält, meldet der Bürgermeister Bedenken gegen einen möglichen Standort an.
Langenfeld. Am vergangenen Donnerstag erhielt Bürgermeister Magnus Staehler Post wieder einmal von seinem Monheimer Amtskollegen. Thomas Dünchheim bat in dem Schreiben darum, Langenfeld möge als rheinische Gemeinde Monheims Werben um den Playmobil-Park unterstützen. Die Entscheidung, ob mit Monheim das Rheinland oder Duisburg das Ruhrgebiet den Zuschlag erhalte, stehe heute an. "Grundsätzlich befürworten wir eine solche Freizeitmöglichkeit in unserer Region", sagte Staehler gestern. Dennoch gab er keine Unterstützungsadresse in Richtung Playmobil-Chef Brandstätter auf den Weg. Warum, darüber möchte er heute auch den Stadtrat (18 Uhr, Bürgersaal, Rathaus) informieren.
Angesichts eines derart groß aufgehängten Projekts, das in die ganze Region ausstrahlen soll, beklagt der Langenfelder, dass die Nachbarn zu keiner Zeit das Gespräch über das Vorhaben gesucht hätten. "Hier besteht keine Wettbewerbssituation und es geht auch nicht um einen Friedensgipfel", sondern um die Klärung existenzieller Fragen", sagt Staehler.
Nur aus der Presse habe man davon erfahren, dass ein Playmobil-Park im Rheinbogen nicht weiter verfolgt werde. Stattdessen würden sich die Spekulationen jetzt auf ein Areal am Schloss Laach konzentrieren. "Wenn Dünchheim behauptet, dass die wasserrechtliche Begutachtung einer solchen Einrichtung mit dem Kreis 100-prozentig abgeklärt sei, dann stimmt das zumindest nicht in Bezug auf dieses Gelände. Kreisumweltdezernent Serwe hat mir versichert, dass man in die Alternative Laacher Hof nicht eingebunden worden sei. Und auch die Bezirksplanungsbehörde weiß von nichts", macht Staehler deutlich, dass man versucht habe, sich anderweitig schlau zu machen.
Sehr viele Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Brunnen des Verbandswasserwerks, diese Brisanz will auch Geschäftsführer Gisbert Schwarz geklärt wissen. Gestern Nachmittag traf er sich deshalb mit dem Geologen Prof. Dr. Treskatis. "Dünchheim hat mich vor 14 Tagen angerufen und bat mich um Verschwiegenheit, die werde ich nicht brechen", will er vorerst nicht mehr zu dem Thema sagen.
"Es handelt sich um eine Wasserschutzzone, die eine städtebauliche Entwicklung, die ein Freizeitpark ohne Zweifel darstellt, grundsätzlich ausschließt", erklärt dafür Hans-Otto Weber. Der Stadtbaurat hat aber auch aus anderem Grund planungsrechtliche Bedenken. "Sicher, das sich jetzt abzeichnende Plangebiet lässt sich über das Autobahnkreuz Monheim (A 542/A 59) leicht anbinden", sagt er und deutet auf eine Luftbildaufnahme. Doch der Gebietsentwicklungsplan weise es als einen Grünzug von regionaler Bedeutung aus, der eben nicht der Bebauung, sondern dem ökologischen Ausgleich diene. Eigentümer des fraglichen Grund und Bodens sei zudem nicht die Stadt Monheim. Weber: "Aus meiner Sicht ist ein solches Vorhaben dort zum Scheitern verurteilt".
"Gerade weil Wasser unser wichtigstes Lebensmittel ist, haben wir 2003 in Berghausen von der Nutzung einer 60 Hektar großen Freihaltefläche Abstand genommen", betont Staehler, dass es ihm allein um den Schutz des Einzugsgebiets der Brunnen gehe.
15.11.05
Von Holger Bangert