Die Story:
Die Story? Ich glaube, da muss ich Euch enttäuschen. Ich kenne zwar nicht das Original in London, aber ich bin mir sicher, dass es da eine Story gibt. Zugegeben, hier und da wurde etwas angeritzt, aber es war schlicht und einfach absolut gar nicht schlüssig. Ich spoile jetzt mal etwas, auch, wenn es eigentlich vollkommen überflüssig ist, da ich genaugenommen sowieso nix verraten kann:

Spoiler - Markieren zum Anzeigen Der erste Akt beginnt mit der Erläuterung des Katzenlebens und deren Namensgebung. So weit, so gut. Irgendwie muss man ja nen Einstieg finden. Anschließend werden einige Katzen einzeln vorgestellt, und genau hier beginnt der springende Punkt, der einfach kein Ende nehmen wollte. Bis zur Pause wurden (mit Ausnahme des ersten Titels) NUR Katzen vorgestellt. Das an sich war schon kurios, aber macht auch Hoffnung auf den zweiten Akt. "Wenn all diese elfundelfzig Katzen nachher eine Rolle in der Gesschichte spielen, dann wird's bestimmt nocht toll!" Fehlanzeige. Der zweite Akt ging weiter mit, na? Genau, Katzenvorstellungen. Irgendwann wurde dann Macavity eingebracht. Und plötzlich.. Was war das? Ein Hauch einer Geschichte! Ich weiß zwar nicht, warum besagter Macavity den dicken Oberkater klaut, aber er tuts. Glücklicherweise wird er am Ende aber vom kurz zuvor vorgestellten Katzenmagier wieder zurückgezaubert... HÄ?

Die Darsteller:
Ich will den Darstellern natürlich nicht die Schuld in die Schuhe schieben. Ich denke, sie haben ihr Bestes gegeben. Es ist nur leider Verschwendung, ein paar schöne Stimmen für so etwas Grottiges zu verbrauchen...

Die Technik:
Was in Gottes Namen war denn das? Bei We Will Rock You wurde das Mischpult noch geqäult, bis aber der letzte Ton perfekt eingearbeitet war. Der Techniker war offenbar zu teuer. Ein Praktikant musste wohl eingesetzt werden, was Kratzen, kurzzeitig abgestellte Mikrophone und Rückkopplungen zur Folge hatte.

Die Übersetzung:
Wie ja schon hier im Thread bemerkt wurde, wird die englische Originalfassung gezeigt (wenn auch nur die Lieder das Original zu sein scheinen). Aus Rücksicht auf nicht allzu Englisch-Bewanderte Deutsche hat man sich dazu entschlossen, links und rechts neben der Bühne die deutsche Übersetzung an Leinwände zu projizieren. Gedanke: Gut. Umsetzung: Leider nicht. Man konnte zwar alles klar und deutlich lesen, doch WAS es da zu lesen gab, war schlicht und einfach Dünnschiss. Offensichtlich musste besagter Praktikant parallel zum Ton auch noch den Text in Echtzeit auf dem PC tippen, und was dabei rauskam, war ein Gewurschtel aus plenken, falschen Satzzeichen und defizitiärer Groß- und Kleinschreibung...

To put it all in a nutshell:
55 Euro sind definitiv zu viel für das, was man geboten bekommt. Es ist schlichtweg eine drittklassige Inszenierung von einem sicherlich erstklassigen Musical. Bei einem Höchstpreis von 20 Euro für die besten Plätze wäre sicherlich nichts einzuwenden gewesen, so gehts jedoch nicht!

Und ja, ich habe eine Katzenallergie... Wie ich diese Viecher hasse