#0, Kultusministerium bringt Europapark neue Kunden
Geschrieben von Michelfeit am 12-Mar-02 um 22:10 Uhr
Hallo,ein Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 12.3.2002: "Parteispenden Kultusministerium bringt Europapark neue Kunden Stuttgart - Die Verbindungen zwischen der CDU und dem Europapark Rust werden enger. Allein über das Kultusministerium, in dem der Lahrer CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Rau als Staatssekretär wirkt, laufen heuer drei Großveranstaltungen in dem Vergnügungszentrum. Die Firma steht auf der Spenderliste der Partei. Von unserem Redakteur Andreas Schanz Seit sechs Jahren gehört der Europapark-Chef Roland Mack symbolisch der Landesregierung an. Denn beim damaligen Ausflug des Kabinetts in die Freizeitoase wurde er zum baden-württembergischen "Spaßminister" ernannt. Seither werden die Kontakte zwischen Mack, der jährlich drei Millionen Besucher empfängt, und der CDU regelmäßig gepflegt. Im Oktober 1997 feierte der Landesverband beim Parteitag im zugigen Ruster Festzelt vor allem Lokalmatador Wolfgang Schäuble. Helmut Kohl bescheinigte seinem Kronprinzen "phantastische Arbeit". Doch die Kanzlerkandidatur übernahm er wieder selbst. Dennoch ist Schäuble bei Roland Mack hochangesehen. "Er war der erste Politiker, der mir beim Aufbau des Parks geholfen und die nötigen Türen aufgestoßen hat." Dafür zeigte sich Mack beim Parteitag erkenntlich. Die 500 Delegierten bekamen ein Gratis-Abendessen. Ein Spitzenpolitiker der südbadischen SPD versicherte, Schäuble habe dem Europapark auch den eigenen Autobahnanschluss verschafft, der zum Saisonstart am 23. März eröffnet werden soll. Dafür habe sich der Unternehmer mit einer Spende bedankt, behauptet der SPD-Bürgermeister. Der jetzt veröffentlichte Rechenschaftsbericht der CDU für das Jahr 2000 weist tatsächlich eine Zuwendung von Macks Kommanditgesellschaft in Höhe von rund 11500 Euro aus. Er habe in den vergangenen 20 Jahren immer mal gespendet, erklärte der Firmenchef, aber an alle Parteien. Mit Bestechung habe das nichts zu tun. "Die Leute kommen freiwillig", versicherte er. Im vergangenen November fand sich die Union wieder zum Parteitag in Rust ein und wurde von Gauklern empfangen. Später ging es wieder um die Kanzlerkandidatur. Ministerpräsident Erwin Teufel forderte seine Parteifreunde auf, die lästige Debatte endlich zu beenden. Parteichefin Angela Merkel wurde dennoch umjubelt. Schon 1995 hatte die CDU-Landtagsfraktion einen "Familientag" in der Märchenwelt gefeiert. Seitdem der langjährige südbadische CDU-Bezirksgeschäftsführer und Spendeneintreiber von Wolfgang Schäuble, Helmut Rau, im Kultusministerium die Strippen zieht, rücken im Europapark Scharen von Schülern an. Im September werden in Rust erneut die "Science Days" ausgerufen, um Jugendlichen Themen aus Wissenschaft und Technik zu vermitteln - diesmal sogar drei Tage lang. Alle Schulen aus dem Oberschulamtsbezirk Freiburg sollen eingeladen werden. Beim ersten Mal kamen 15000. Schon im Juni wird das Kultusministerium herausragende Schulmusiker zum Festival "Euro-Musique" nach Rust bitten. Und zum Landesgeburtstag am 15. April dürfen Schüler zwischen zehn und 18 Jahren im "Dome", unweit der neuen 73 Meter hohen Achterbahn, herausragende Projekte aus verschiedenen Unterrichtsfächern vorstellen. Macks Unternehmen geht daher die Kundschaft nicht aus." Stefan A. Michelfeit www.michelfeit.net
#1, hmmpf
Geschrieben von SkyAngel am 13-Mar-02 um 14:48 Uhr
Schäuble habe dem Europapark auch den eigenen Autobahnanschluss verschafft, der zum Saisonstart am 23. März eröffnet werden soll. Dafür habe sich der Unternehmer mit einer Spende bedankt, behauptet der SPD-Bürgermeister.so kann man das natürlich auch nennen, hmmmpf. Enttäuschter Blick Richtung EP.
#2, Wie sonst?
Geschrieben von EP Fanclub Schweiz am 13-Mar-02 um 15:57 Uhr
Letzte Bearbeitung am 13-Mar-02 um 15:58 Uhr () Ich möchte mich hier klar NICHT für eine Partei aussprechen... auch will ich NICHT sagen, dass ich Bestechung unterstütze!!Aber andererseits muss man sagen, dass heute (früher vielleicht auch schon, war aber noch nicht geboren ) ohne einen "guten Draht" zu Personen mit gewisser Macht alles ungemein schwieriger durchzuführen wird. Wenn der EP einen Autobahnanschluss für nötig hält, dann warum nicht mit Politikern (egal welcher Partei) "zusammenarbeiten". Das erleichtert doch vieles... *** visit www.epfans.com ***
#3, Badische Zeitung zu diesem Thema :
Geschrieben von Tyker am 13-Mar-02 um 19:50 Uhr
Direkter Anschluss ans Vergnügen Am Freitag wird die A-5-Anschlussstelle "Rust" freigegeben / Sie entlastet mehrere Gemeinden vom Verkehr zum EuropaparkRUST. Die Staus auf der Rheintalautobahn A 5 sollen ein Ende haben - zumindest jene in Höhe des Europa-Parks Rust, aber gewiss auch die Staus in Ringsheim und Kappel-Grafenhausen, in Rheinhausen und in Rust selbst. Wer von der Autobahn zum EuropaPark will, fährt künftig direkt zu dieser Attraktion für Millionen: die neue Anschlussstelle "Rust" zwischen Ettenheim und Herbolzheim wird am Freitag für den Verkehr freigegeben. Nach 26 Jahren geht der Wunsch der blechgeplagten Anrainer rund um den Europa-Park in Erfüllung, und ebenso alt ist, so Europa-Park-Pressesprecherin Martina Evers, der Wunsch des Unternehmens selbst nach einer direkten Zufahrt von der Autobahn. Denn viele der Gäste kommen von weit her und so über die Autobahn. Der Bau der A-5-Anschlussstelle Herbolzheim hatte vor Jahren für etwas Entlastung gesorgt, doch die Lösung, die die Anrainer wirklich vom Verkehr befreit hätte, war sie nicht. 20 Millionen Euro sind seit dem ersten Spatenstich 1999 verbaut worden; 1,8 Millionen Euro trug, so bilanziert der Chef des Autobahnbetriebsamtes Freiburg, Helmut Mall, der Bund für die Investitionen unmittelbar an der Rheintal-Autobahn. Der große "Rest" für die knapp vier Kilometer lange Strecke wurde in der Regie des Ortenaukreises über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bezahlt. Auch der Kreis selbst sowie die Gemeinden beteiligten sich. Die Diskussion um ein Konzept gegen die im Sommer zeitweise verheerende Verkehrsbelastung ist politisch auch von der Frage begleitet worden, ob der zahlenden Kundschaft des Privatunternehmens Mack der kürzeste Weg zu den Attraktionen wirklich auf Kosten der öffentlichen Hand geebnet werden müsse. Und als dann der Bau begann, kam die Frage auf, ob die guten Beziehungen von Europa-Park-Geschäftsführer und CDU-Mitglied Roland Mack und dessen Spenden an die Christenunion möglicherweise nachgeholfen haben könnten. Die Schwäbische Zeitung zitierte am Dienstag einen "Spitzenpolitiker der südbadischen SPD" mit der Aussage, Wolfgang Schäuble habe dem EuropaPark den eigenen Autobahnanschluss verschafft und dafür habe sich "das Unternehmen mit einer Spende bedankt". So weise der Rechenschaftsbericht der CDU für das Jahr 2000 eine Europa-Park-Spende über 11 500 Euro aus. Was Roland Mack aber mit dem Hinweis relativiert habe, er spende an alle Parteien. "Der CDU nicht über das normale Maß hinaus gespendet"
Selbst Walter Caroli, der Lahrer SPD-Landtagsabgeordnete, hält einen Zusammenhang zwischen Spenden und Autobahnanschluss für "abstrus". Diese Straße sei von allen gefordert worden, denn sie komme auch mehreren Gemeinden zugute. Das betont auch Matthias Wolf, Pressesprecher von Landwirtschaftsminister Willi Stächele; dieser war bis vor kurzem CDU-Kreisvorsitzender in der Ortenau. Roland Mack habe jedenfalls der CDU "nicht über das normale Maß hinaus gespendet", beteuert Wolf, weshalb derlei Behauptungen "ein alter Hut und völlig abwegig" seien. Heidi Janischewski, die als Diplom-Ingenieurin am Straßenbauamt Offenburg das Projekt realisiert hat, legt Wert auf die Feststellung, wie vielen Zwecken zugleich die Straße diene: Auf beiden Seiten seien Wirtschaftswege geschaffen, das Ruster Gewerbegebiet sei erschlossen und Ringsheim an die A 5 angebunden worden. Der Europa-Park habe die Straße nicht mitfinanziert, so Pressesprecherin Martina Elvers, aber Roland Mack habe für 15 bis 20 Millionen Mark die Zahl der Parkplätze für Gäste auf 7000 erhöht und den Parkbereich für Mitarbeiter neu geordnet.
#4, RE: Badische Zeitung zu diesem Thema :
Geschrieben von Thomas K am 14-Mar-02 um 00:34 Uhr
Neider gibt es doch immer und überall.....Und was ist mit der neuen Zufahrt für Lego.... Gruß Thomas Krezer vom EP Fan Team http://www.ep-fans.de
*am 23 März wird Silver Star eröffnet*
#5, RE: Badische Zeitung zu diesem Thema :
Geschrieben von theinformer am 14-Mar-02 um 14:19 Uhr
Die SPD Südbaden rätselt über einen anonymen Alleingang Stadtoberhaupt erhebt völlig aus der Luft gegriffene Vorwürfe gegen die CDU und den Europa-ParkVon Rüdiger Klausmann Eigentlich hätte alles so schön sein können. Morgen wird die A5-Anschlussstelle »Rust/Europa-Park« für den Verkehr freigegeben. Die Gemeinden Rust, Ringsheim und Kappel-Grafenhausen atmen auf, die Staus durch ihre Ortskerne gehören der Vergangenheit an. Kreis-, Landes- und Bundespolitiker der Region feiern das Ende eines zehnjährigen Kampfes. Wie gesagt, alles hätte so schön sein können. Doch einem südbadischen Spitzenpolitiker der SPD gefällt die allgemeine Zufriedenheit offensichtlich nicht. Er wendet sich an die »Schwäbische Zeitung« und findet dort mit einem abenteuerlichen Märchen Gehör. In dem Artikel ist von auffällig vielen CDU-Veranstaltungen im Europa-Park die Rede, da wird über einen Staatssekretär im Kultusministerium fabuliert, der nichts Besseres zu tun habe, als dem Europa-Park Neukunden, das heißt Schüler, zu verschaffen. Und als Krönung der Geschichte: Der Bau des neuen Autobahnanschlusses, so der erfindungsreiche SPD-Mann (der natürlich in dem Artikel nicht mit Namen genannt werden will), wurde allein durch die Fürsprache von Wolfgang Schäuble ermöglicht. Dafür habe sich Europa-Park-Chef Roland Mack mit einer Spende bedankt: 11 500 Euro, die die CDU in ihrem Rechenschaftsbericht 2000 auch ausweist. Ein mit Parteispenden erkaufter Autobahnanschluss? Da platzt selbst den SPD-Genossen in der Ortenau der Kragen. Der Ruster Bürgermeister und SPD-Fraktionschef im Kreistag, Günter Gorecky, ist entsetzt über seinen Parteikollegen: »Das ist wirres und verlogenes Geschwätz. Wer unseren Kampf für diese Autobahnabfahrt kennt, der weiß, wie hirnrissig diese Vorwürfe sind.« Auch der Lahrer SPD-Landtagsabgeordnete Walter Caroli hält diese Bestechungsunterstellungen für »abenteuerlich«. Helmut Rau (CDU), Kultus-Staatssekretär und Lahrer Landtagsabgeordneter, unterstützt seine SPD-Kollegen: »Das ist absoluter Unfug. Wer hier versucht, Vetternwirtschaft oder das Erkaufen von Gunst zu unterstellen, ist völlig falsch gewickelt. Von der Autobahnabfahrt profitiert nicht nur der Europa-Park, sondern auch alle umliegenden Gemeinden. Die Region insgesamt profitiert davon.« Und was sagt Europa-Park-Chef Roland Mack zu den Vorwürfen? Er will keine Stellung beziehen. Der Grund: »Der Artikel entbehrt jeder Grundlage«, lässt der Europa-Park-Chef ausrichten. Doch mit der Spenden-Geschichte ist die Liste der Anschuldigungen durch den Märchenerzähler noch längst nicht zu Ende. Eine weitere Behauptung: Der Landesverband der CDU veranstaltete 1997 einen Parteitag im Europa-Park, und Roland Mack bedankte sich deshalb mit einem Gratis-Abendessen für die 500 Delegierten. Fakt ist: »Alles, auch das Abendessen, wurde von der CDU bezahlt«, so Christine Wenz, Sprecherin des Europa-Parks. Jeder Grundlage entbehrt auch die Anschuldigung, dass seitdem der Lahrer Landtagsabgeordnete Helmut Rau Staatssekretär im Kultusministerium ist, im Europa-Park Scharen von Schülern anrücken. Helmut Rau kann darüber nur den Kopf schütteln: »Die Organisation und die Vorbereitung der ðScience DaysÐ, die im September 2001 im Europa-Park stattfanden, waren vor meinem Amtsantritt. Gleiches gilt für das Festival ðEuro-MusiqueÐ, das 2001 sogar schon zum zweiten Mal in Rust präsentiert wurde. Dennoch betone ich, dass ich hinter diesen Entscheidungen stehe. Nur von Neukunden-Zuschanzung durch meine Person kann keine Rede sein«, so der Lahrer auf Anfrage. Doch wer steckt hinter diesen Behauptungen, welcher »südbadische SPD-Spitzenpolitiker und Bürgermeister« hat ein Interesse daran, wenn der CDU, den Politikern Helmut Rau und Wolfgang Schäuble sowie dem Europa-Park Schaden zugefügt wird? Walter Caroli und Günter Gorecky zucken mit den Schultern. Sie sind ratlos. Sie trauen es niemanden zu, sie wissen aber auch, dass die Zahl der SPD-Spitzenpolitiker in Südbaden, die gleichzeitig Stadtoberhaupt sind, begrenzt ist. Schwerer Stand Die Mittelbadische Presse hörte sich in den südbadischen SPD-Rathäusern um. Überall ein entsetztes »Nein, ich war das nicht.« Auch der Freiburger Oberbürgermeister Rolf Böhme, der wegen einiger Streitigkeiten mit dem Europa-Park und der CDU in Verdacht geriet, die anonymen Anschuldigungen gestreut zu haben, lässt auf Anfrage der Mittelbadischen Presse ausrichten: »Nein, damit habe ich nichts zu tun.« Die SPD muss weiter rätseln, wer aus ihren Reihen die unhaltbaren Beschuldigungen erhoben hat. Sicher ist: Sobald der Name herauskommt, wird der Betroffene innerhalb der Partei und auch in der Öffentlichkeit einen schweren Stand haben.
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