Gazprom wird Hauptsponsor

Rust - Der russische Energieriese Gazprom steigt als
Kooperationspartner beim größten deutschen Freizeitpark,
dem Europa-Park im badischen Rust (Ortenaukreis), ein.
Sein Unternehmen habe mit Gazprom einen Fünf-Jahres-Vertrag
abgeschlossen, sagte Parkchef Roland Mack. Über den
finanziellen Umfang der vereinbarten Zusammenarbeit wurde
Stillschweigen vereinbart.

Roland Mack vor der Achterbahn "Blue Fire Megacoaster",
die bereits von Gazprom gesponsert wird. Foto: dpa

Gazprom ist laut Mack der größte Werbepartner seit Gründung
des Parks vor 34 Jahren. Es ist die zweite bedeutende
Werbepartnerschaft des russischen Energiekonzerns in Deutschland.
Gazprom ist seit zweieinhalb Jahren Hauptsponsor des
Fußball-Erstligisten Schalke 04.

"Für uns als mittelständisches Familienunternehmen ist diese
Partnerschaft, die Zusammenarbeit mit einem Weltkonzern, ein
wichtiger und entscheidender Schritt auf dem Weg zu mehr
Wachstum", sagte Mack. "Wir erhoffen uns, neue Kundengruppen
erschließen zu können." Gazprom und sein Unternehmen planten
eine langfristige Zusammenarbeit. "Beide Partner haben das Ziel,
dieses Miteinander länger als die nun fest vereinbarten fünf Jahre
zu betreiben."

Gazprom ist Sponsor der vor einem halben Jahr eröffneten
Looping-Achterbahn "Blue Fire Megacoaster". "Neben der Achterbahn
wird in den kommenden Monaten eine 1200 Quadratmeter große und drei
Stockwerke zählende Multifunktionshalle gebaut, in der sich Gazprom
mit einer interaktiven Ausstellung zum Thema Energie und
wissenschaftlichen Themen präsentieren wird", sagte Mack.
"Diese Themen, die den Besuchern in Form einer Erlebniswelt nahe
gebracht werden, passen zu der energiegeladenen und spannungsvollen
Achterbahn."

Zudem werde in der Halle ein Tagungszentrum eingerichtet, das
aus zwei großen Konferenzbereichen bestehe. Es stehe vorrangig
Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung und werde von Gazprom als
Ort für Tagungen, Kongresse und Präsentationen genutzt. Eröffnet
wird die Halle im nächsten Frühjahr, zum Start der Saison 2010.
Zum Investitionsvolumen wollte sich Mack nicht äußern.

"Für ein international führendes Energieunternehmen wie Gazprom
ist der Europa-Park ein idealer Partner, um unsere Marke
sympathisch zu präsentieren", sagte Burkhard Woelki, Sprecher
von Gazprom Germania. "Insbesondere die Lage im Dreiländereck
zwischen Deutschland, der Schweiz und Frankreich ermöglicht es
uns, ein vielfältiges Publikum und Menschen verschiedener
Kulturen anzusprechen und diese mit unserem Unternehmen
vertraut zu machen."

"Unsere Zusammenarbeit geht weit über eine Werbepartnerschaft
hinaus", sagte Mack. Am Park selbst, der als Familienunternehmen
geführt wird, sei Gazprom finanziell nicht beteiligt. Einfluss
auf das badische Freizeitunternehmen habe der Konzern aus Russland
nicht. "Ich bin mir sicher, dass beide Seiten von dieser
Geschäftsbeziehung profitieren werden", sagte Mack.

"Sponsoren sind für ein Unternehmen unserer Größe und mit einem
derart hohen Investitionsbedarf dringend notwendig", sagte Mack
weiter. "Ohne sie und ihre Gelder wären viele Attraktionen nicht
umsetzbar." Der Europa-Park habe bereits unter anderem den
Getränkehersteller Coca-Cola, den Nahrungs- und Genussmittelkonzern
Kraft Food, den Automobilhersteller Mercedes und den Eis-Hersteller
Schöller als Sponsoren.

Stuttgarter Nachrichten, 14.10.2009

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Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner
Seele hat, als die Realität zerstören kann.

Ich habe ja nichts gegen Sponsoring, besonders wenn es dezent ausgeführt wird. Negativbeispiel ist SilverStar, bei der ich mich nur sehr ungerne anstelle um mit Autokonzern-Werbung zugedröhnt zu werden.

Allerdings finde ich es schon etwas seltsam, das jetzt zu lesen.

In den Zeitungsartikeln im Frühjahr zur Eröffnung von Island hat Herr Mack immer wieder betont dass dieser Themenbereich, die größte Einzelinvestition des Parks, ausschließlich aus eigenen Mitteln finanziert wurde und dass man sehr stolz darauf sei, keine fremden Geldgeber zu benötigen.

Jetzt lese ich hier dass Blue Fire quasi von Gasprom finanziert wurde. O-Ton RM: "Sponsoren sind für ein Unternehmen unserer Größe und mit einem derart hohen Investitionsbedarf dringend notwendig", sagte Mack weiter. "Ohne sie und ihre Gelder wären viele Attraktionen nicht umsetzbar."

Bin ich der Einzige der sich jetzt irgendwie werbetechnisch verarscht fühlt? Erst dieser Stolz, alles in Eigenarbeit zu leisten, jetzt, 1/2 Jahr später, der gleiche Stolz, eine Cooperation mit einem Weltkonzern zu haben, ohne den - so verstehe ich den Text - Island gar nicht möglich gewesen wäre?

meint
Erik

>Ich habe ja nichts gegen Sponsoring, besonders wenn es dezent ausgeführt wird.
>Negativbeispiel ist SilverStar, bei der ich mich nur sehr ungerne anstelle um mit
>Autokonzern-Werbung zugedröhnt zu werden.

Bei Silver Star find ich das Sponsoring gar nicht so schlimm, denn immerhin verbreiten die Formel- und DTM-Wagen im Wartebereich (auch wenn sie "komischerweise" nur von einem Hersteller sind ) ein gewisses Motorsport-Feeling, was mit der Bahn ja auch erzielt werden soll.

Gazprom passt bei Blue Fire (dessen Story ja eine neuartige Energiequelle sein soll) natürlich genau so wie die Faust auf's Auge. Natürlich hätte man sich bei dem Logo und der Farbgebung von Gazprom in Verbindung mit "Blue Fire" etwas denken können, immerhin hat ein gewisser silberner Stern ja auch bei der anderen Großbahn einen bezug zum Firmenlogo, aber da hätte man schon sehr weit ausholen müssen.

Was man davon halten soll, dass der Park jedoch behauptet hat, eine Bahn ohne Investor zu bauen um dann später genau das Gegenteil bekanntzugeben, steht auf einem anderen Blatt...

- Tobi

Homepage | DüsselShop

The Bird is the Word!

So schön das für den Park ist, so schwierig finde ich die Assoziationen, die mit diesem Sponsor auftreten. Ganz davon abgesehen, dass man einen russischen Bereich erwarten würde, keinen isländischen.

Hier ein Foto von der Halle:

Wenn sie so umgesetzt wird, dann muss ich den Daumen nach unten heben. Wo ist der Wasserfall vom Artwork aus der Arte-Reportage? Wo die Felsen rechts und links, die die Halle schön in den Themenbereich integrieren?

Gruß Thomas
www.epfans.info - Offizieller Europa-Park Fanclub

Vorne sind ja Felsen und Links wohl auch wenn man nach dem Modell geht das im Kaffihus stand

Letzte Bearbeitung am 14-Okt-09 um 21:15 Uhr ()
Ich hätte die Halle aber lieber so gesehen:

Also die rechte und linke Fassade komplett mit Felsen verkleidet und nicht nur ein paar am Eingang und so zwei "Alibi-Felsen" über blue fire.

Gruß Thomas
www.epfans.info - Offizieller Europa-Park Fanclub

Letzte Bearbeitung am 14-Okt-09 um 22:18 Uhr ()
Das ist es, was mir am EP nicht gefällt: gute Ansätze, halbherzige Umsetzung.
So schön Blue Fire ist: mit Island assoziiere ich als erstes grüne Hügel, riesige Wasserfälle und Geysire.

Ich hatte erwartet, dass der Katapultstart mit einem Geysirausbruch zusammenfällt, und Wasserfontänen rechts und links des Zuges hochschießen (ähnlich wie die simulierte Flossenberührung mit dem Wasser bei Manta in Seaworld Florida), oder einen größeren See unter dem Looping mit einem Geysir der ausbricht wenn der Zug darüber entlang fährt und ihn fast berührt. Und einen wirklich großen Wasserfall mit einer Wasserleistung eines Rafting Flusses. Hätte man realisieren können. Sicher, das kostet Strom, aber das ist es nun mal, was man von Island erwartet.

Was sieht denn der Besucher, der nicht BF fährt, von dem Themenbereich? Außer einem Souvenirshop und einem Kaffee (in einem Kirchengebäude...) und der relativ nackten Achterbahn .... nichts. Fühle ich mich nach Island versetzt? Nein. Die schönen Blicke der Bahn ergeben sich auch erst in der Q-Line.

Diese Halle erscheint mir wieder mal eher unter die Kategorie "zweckmäßig" zu fallen, als Kompromiss mit Gasprom. Schade, sehr schade. Wieder eine Menge vertane Möglichkeiten. Mir scheint, der EP hat zu viel Platz und will den auf Teufel komm raus schnell bebauen.

Und noch was: Will der Besucher sich überhaupt in einer Halle über Gasprom informieren? Ich denke: GANZ KLAR NEIN. Das wird genau so ein Griff ins K** wie damals das Labyrinth der 100 Europäer. Aber Hauptsache mit Ungerer hatte man einen Promi, dass der keine Ahnung hat was das Freizeitparkpublikum interessiert interessierte wohl auch die Geschäftsleitung des Parks nicht. Was bringt das denn? O.k., hier sehe ich den Zwang um an das Geld zu kommen. Bei so viel Werbung im Park frage ich mich dann allerdings warum mein Eintrittsticket nicht billiger wird, da ja gesponsert?

Edit:
So wie ich den Pressekonferenz-Text bei den EP-Fans lese wird die Q-Line in Zukunft durch die Gasprom-Halle gehen. Das heißt ich darf mich nicht mehr in der freien Natur anstellen, in Zukunft werde ich - wie bei Silver-Star, im Anstehbereich der Achterbahn mit Werbung zugedröhnt. Ich habe jetzt schon keine Lust mehr auf den Park nächstes Jahr ... jetzt weiß ich, warum ich mich mittlerweile im Phantasialand wohler fühle.

Meint
Erik

>Und noch was: Will der Besucher sich überhaupt in einer Halle über Gasprom informieren?
>Ich denke: GANZ KLAR NEIN. Das wird genau so ein Griff ins K** wie damals das Labyrinth
>der 100 Europäer.

Falsche Frage. Richtig wäre: können die Besucher sich in der Halle über Energieformen informieren? Und vor allem: kann dieser neue zusätzliche Edutainment-Faktor zum Anwerben von Schulklassen (bzw. Genehmigungen von Klassenfahrten in den Europa-Park) genutzt werden?

>Ich hatte erwartet, dass der Katapultstart mit einem Geysirausbruch zusammenfällt, und Wasserfontänen rechts und links des Zuges hochschießen<

Das ist wohl auf Dauer zu teuer.

Von dem Setting, speziell dem absolut umcharismatischen, kalt wirkenden, isländischen Dorf, war ich sehr enttäuscht. Die Bahn ist absolute klasse. Beim Dorf jedoch hätten Wasserfälle, kleine Wasserläufe quer durch ganz Island und kleine Geysire dem ganzen ein wenig Atmosphäre gegeben.

Die Halle sieht ja grundsätzlich nicht so schlecht aus, aber die Q-Line sollte keinesfalls da durchgehen. Die Q-Line vom Silver Star ist architektonisch innen schon eine Katastrophe (wirkt kalt und zu nüchtern), den selben Fehler sollte man in Island nicht wiederholen.

Das Setting rund um Atlantica Super Splash ist ja mittlerweile gut gelungen, hoffen wir das in Island das auch noch passiert.

Ein eindeutiger Fingerzeig, in Zukunft weiter konsequent kleinere bis mittlere Parks zu besuchen. Nicht nur, dass der EP eh ständig überlaufen ist (die Tage mit erträglichem Andrang muss man ja mit der Wünschelrute auspendeln), und nicht genug, dass es schon mehr als genug Product Placement gab und gibt - nee, jetzt auch noch der unsympathische Gasdealer aus Russland...

Ein Parkbesuch soll Freude vermitteln und Spaß machen. Und nicht Bühne für noch mehr Imagewerbung von irgendwelchen Konzernen sein Nix gegen die wohl unvermeindlichen Lagnese/Schöllerbeflaggung an den Buden eines Parks und die von Spatenbräu(hierbiermarkeeinfügen) gesponsorte Sitzgarnitur nebst Sonnenschirm. Schlimm genug schon, wenn mancher Park mir zoom-zoom die Mazdatage präsentiert, oder sowas.

Aber irgendwann ist auch gut. Wenn ich mich über Gazprom oder Kraft informieren will, buche ich ne Konzernbesichtigung, und wenn ich Mercedes sehen will, geh ich ins Autohaus oder ruf mir nen Taxi - aber dafür fahre ich nicht in einen Park für teuer Geld... Das ist genau so annoying wie am Kiosk ne Zeitschrift kaufen, wo jede dritte Seite Werbung ist und man redaktionelle Beiträge nicht mehr von Reklametexten unterscheiden kann...

Nee, da lobe ich mir einen gewissen norddeutschen Chef, der mir mal klar sagte: Wir sind die Marke. Wir sind der Anlass und wir haben unseren Preis. Die Besucher kommen nicht wegen Crossmarketing oder einem Partnerrabattprogramm zu uns.

Recht hat er!

Solange das Sponsoring nicht negativ im Sinne von nervig auffällt (wie z.B. diese schreckliche Kodak-Preshow in Disney Paris bei "Honey I Shrunk the Audience" oder das moralinsaure Drumherum bei "Pandadroom" in Efteling), habe ich grundsätzlich nichts dagegen. In diesem Falle gewinnt jeder: der Werbepartner durch die Präsenz seiner Produkte, der Park durch zusätzliche Einnahmen und der Besucher durch neue Attraktionen, die von dem Geld gebaut werden können. Im Falle von Silver Star ist es doch z.B. völlig latte, ob da jetzt neben Mercedes auch noch Ferrari oder Renault vertreten sind - das Thema ist "Autorennen", und da paßt die Ausstattung der Halle durchaus.

Ob die Kombination Island - Gazprom nun so glücklich war, steht auf einem anderen Blatt.

Ich stehe ja Sponsoring oft kritisch gegenüber, aber im Falle von Freizeitparks habe ich weiß Gott überhaupt nichts dagegen. Dort ist das doch wirklich eine völlig unkritische Geschichte. Ist doch schön, wenn durch Gazprom Kohle reinkommt, die für neue Attraktionen verpulvert werden kann. Das damit verbundene product placement juckt mich ehrlich gesagt nicht die Bohne... Hauptsache der Coaster hat Drive.

Was macht der Park eigentlicht mit dem ganzen Geld, das durch die Eintrittskarten reinkommt, wenn doch jede neue Attraktion in irgendeiner Weise durch andere Unternehmen (mit-)finanziert wird? Wie schaffen es andere Parks fast ohne Sponsoring auszukommen und trotzdem nicht wenig zu investieren? Und wie kann man sich in der Presse nur immer so selbst aufblasen, wie es der Europa Park schafft?

Fragen über Fragen...

MfG Krummbein123
Liebklicken!

Naja,

immerhin macht das Sponsoring nur einen Bruchteil der Kosten aus...wenn jemand glaubt, dass ein Coaster komplett durch einen Sponsor finanziert wird, der soll sich lieber nochmal informieren.

Abgesehen davon wüßte ich keine Stelle im Park, wo ein Sponsoring negativ auffällt...lasse mich aber gerne korrigieren...

Ich muss noch mal auf den Kern meines ersten Postings zurückkommen.

Ich denke, dass ich längst nicht so dagegen wettern und es "unmöglich" finden würde wären nicht die Botschaften zu Beginn der Saison gewesen.

Die Aussage, man habe die €50 Millionen aus eigener Kraft und ohne irgendwelche Partner gestemmt, hat bei mir, aber auch in der Fachwelt, einen enormen Respekt hervorgerufen. Jetzt kommt die Wahrheit auf den Tisch. Aber nicht kleinlaut, sondern - CLEVER! - man ist jetzt Stolz auf die Kooperation. Und lächelt in die Kameras.

Bin ich der Einzige der das mehr als dreist findet? Mein Respekt ist dahin, es kommt mir vor wie schmierige Politik, aber nicht ehrliches unternehmerisches Handeln nach christlichen Werten, was immer so groß herausgestellt wird. Mir scheint, jetzt werden die ganzen Medien-Tricks aufgefahren um als IAAPA-Präsident gut dazustehen - so erfolgreich wie kein Anderer. Ein abgekartetes Spiel, welches man erst im Nachhinein erkennt. Im Blue-Fire Logo ist die Gasprom-Flamme integriert, und das Motto "Abenteuer Energie" war ja auch schon in den frühen Werbefilmen drinnen. Ich hatte mich immer gewundert, was das bedeuten soll. Meinen die den Katapultstart? Nein! Jetzt wissen wir es: erlebe Gasprom.

Natürlich bin auch ich froh über BlueFire und Island. Keine Frage. Und eine strategische Partnerschaft mit einem Weltkonzern ist an sich auch nichts Schlechtes. Vielleicht ist das hier die Möglichkeit für Gasprom, den negativen Beigeschmack, der einem russischen Unternehmen auf Grund von Vorurteilen (ob begründet oder nicht will ich hier nicht diskutieren) anheftet, abzuwaschen. Aber die unehrliche Vorgehensweise, mit der das jetzt geschehen ist, erzeugt bei mir Zweifel, ob das je gelingen wird.

meint
Erik

Die Auswahl des Sponsors und das verlogene Timing der Ankündigung sprechen doch eine ganz klare Sprache wo Herr Mack steht und in welchen Kreisen er sich repräsentiert sehen möchte. Allein der Gedanke, dass ein erpresserischer Monopolist sein verdientes mieses Image im Umfeld einer "captive audience" in einem Freizeitpark reinwaschen kann, ist doch sehr Simpson-esque.

Wählt Quimby!

---

StellaVista

Kurze Frage: würden sich einige genauso aufregen, wenn Microsoft der neue Sponsor wäre?
Sicher, Gazprom spielt in einer ganz anderen Liga, aber letztlich ist Gazprom auch nur Monopolist mit allen Nachteilen (und dass in Russland die Uhren nochmal anders ticken, dürfte auch klar sein). Grundsätzlich ist Gazprom nicht besser oder schlechter als andere. Das Image mag nicht gut sein, aber es gibt ja auch viele Kritiker, die unsere (auch von mir geliebte) heile Europapark-Welt als Abzocke und Umweltzerstörung und oberflächliche Kunstwelt sehen. Es kommt bei allem nur auf den Standpunkt an. Die billigen T-Shirts und Fußbälle aus China-Kinderproduktion nehmen wir ja auch.

Übrigens: ich finde das Vorgehen von Roland Mack auch nicht berauschend (wir brauchen keine Sponsoren/ohne Sponsoren geht's nicht), aber immerhin bewegt er vieles und investiert permanent Summen, von denen andere nur träumen können (der Mack-Clan könnte ja auch die deutlich höheren Einnahmen aus 2009 für sich behalten).

Bei aller Kritik an Gazprom: wir Europäer werden die Russen (und Gazprom) noch brauchen, da wir ja noch lange nicht ohne fossile Brennstoffe auskommen. Von daher ist es eigentlich garnicht so dumm, sich mit denen gut zu stellen. Und wer sagt denn, dass man sich in einer guten Partnerschaft nicht auch mal unangenehmes sagt bzw. den Finger in die Wunde legt???

>Grundsätzlich ist Gazprom nicht besser oder schlechter als
>andere.

Ich empfehle Dir dringend, bevor Du weiterhin solche Aussagen leichtfertig von Dir gibst:
Gazprom - Das Geschäft mit der Macht, ISBN-10: 3426274523 von Waleri Panjuschkin und Michail Sygar. Übrigens zwei Russen, die sehr objektiv und nicht anti-russisch an ihr Buch herangegangen sind.

>Bei aller Kritik an Gazprom: wir Europäer werden die Russen (und Gazprom) noch
>brauchen, da wir ja noch lange nicht ohne fossile Brennstoffe auskommen. Von daher ist
>es eigentlich garnicht so dumm, sich mit denen gut zu stellen.

Zitat einer lesenswerten Rezension zum oben empfohlenen Buch: "Die Sicherheit Europas ist gefährdet, wenn sich die Deutschen noch weiter in die Hände von Gazprom begeben, denn aus dem freundlichen russischen Bären kann schnell eine mordlüsterne Bestie werden. Dies zeigen auch die internen Details zum Machtkampf zwischen GAZPROM und der russischen Regierung."

Da wird sich ja der verlogene Opportunist mit den gefärbten Haaren aus Hannover über freien Eintritt im EP freuen dürfen.
Ich finde dieses Sponsoring schlicht zum Kotzen, und kann den Gedanken auch nicht loswerden, dass hier ein skrupelloser Konzern im falschen Feld agiert.

Grüße,
Olli

Letzte Bearbeitung am 16-Okt-09 um 11:52 Uhr ()
Zum Thema:

>Die Aussage, man habe die €50 Millionen aus eigener Kraft und ohne irgendwelche Partner gestemmt, hat bei mir, aber auch in der Fachwelt, einen enormen Respekt
>hervorgerufen. Jetzt kommt die Wahrheit auf den Tisch. Aber nicht kleinlaut, sondern - CLEVER! - man ist jetzt Stolz auf die Kooperation. Und lächelt in die Kameras.

Jetzt will ich aber mal Wissen, was an Blue Fire 50.000.000€ gekostet hat. Millenium Force hat lt. rcdb 25.000.000USD also ~ 16.800.000€ gekostet. Gut die Thematisierung, aber die ist in Island wirklich Lachhaft, eine Kirche in der es ein Café gibt und einen "Fashion Store" - und dann bitte nicht vergessen, die tollen Toiletten Anlagen im Container Format .

Wir waren heuer definetiv das letzte mal in Rust. Es gibt viele Kleinigkeiten, die erst bei längerer Aufenthaltsdauer auffallen (5 Nächte). Terenzi Horror Nights 3: Was ist das bitte? 1. viel zu Unübersichtlich, ein Übersichtsplan, bei dem man sich nicht auskennt und dann werden Pegasus und Kassandra schon um 21.00h geschlossen Der Bereich unterm Matterhornblitz war gar nicht zugänglich. Die Mazes waren alle Stockdunkel und es herrschte in den Mazes Monstermangel, im Freibereich sind Massenweise Erschrecker herumgelaufen, drinnen hingegen ganz wenig! Der Brüller mit "verarschung des Kunden" kommt aber noch: Wir haben uns an der Bar gegenüber vom Poseidon Ausgang einen Cocktail gekauft um 7.00€ und was bekommen wir? Einen Coktail aus dem Becher, das ist wohl ein übler scherz, wir haben zwar ein glas + eis dazubekommen und das wars. Das Colosseo war während unserer Zeit voll mit Tagungs/Firmen Kunden. Da hat man als EP Besucher das Gefühl, man stört!. Wir haben 5 Nächte bezahlt á 110€ pP also 550€ pP für die Woche und dann mussten wir für den 4 Besuchstag noch 18€ draufzahlen. Also das kanns nicht sein!.

Aber nun backtotopic: Zum Thema Werbung: Schaut euch mal die Warteschlange vom Alpenexpress an, glaube kaum das die Milka + Suchard Werbungen da aus Zufall hängen. Silverstar ist sowiso Mercedes, aber das lustigste, der EP hat nichtmal einen SLR in der "Austellung" stehen, der Hansa Park schafft dies aber schon

Zum Thema GasProm finde ich, das das wohl mal ein Schritt nach hinten macht, mit einem Konzern, welcher 2 Gesichter besitzt und nicht gerade das beste Ansehen hat, aber die Leute zu verarschen, das am Anfang wie oben erwähnt man alles allein bezahlt, die GasProm Flamme aber schon seit beginn drauf hat. Wenn sie eine Sponsorenhalle bauen müssen, da sie anderswertig kein Geld mehr hereinbekommen, dann weiß ich nicht, warum man sich "Größter Freizeitpark" schimpft. Wenn die Marke "Europapark" nichteinmal in der Lage ist, Investitionen alleine durchzuführen. Was passiert den als nächstes? Bekommen die Hotelgäste Bettwäsche mit Werbeaufdrücken oder? Aber wie erfolglos so eine Sponsor Kampange ausgehen kann, sieht am "ex Nivea Kinderland" welches jetzt so ziemlich verlassen ist, das Universum der Energie, wobei ich nie verstanden haben, was Energie (Strom) mit Dionosauriern zu tun hat und das Labyrinth der 100 Europäer. Was in weiter folge mit dem "Milka Land" Passiert bin ich gespannt, da die nähe zu Russland ja da währe, könnte man ja mit Gasprom was tolles machen
Mal sehen was als nächste "Überraschung" auf uns zu kommt.

Einfachheit ist das Resultat der Reife.

michael86

Ich denke, die immer wieder im Frühjahr genannten 50 Millionen decken auch den Kauf des Island-Geländes, Verlegung der Straße, Erschließungskosten etc. ab.
Blue Fire ist da zwar der größte Einzelposten, geht aber in den Komplettkosten unter. Möglicherweise decken die 50M auch den weiteren Ausbau von Island bis zur kompletten Fertigstellung?

>wobei ich nie verstanden haben, was Energie (Strom) mit Dionosauriern zu tun hat
Das ist ja noch zu verstehen: Wir machen den Strom hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen. Aber darum ging es eigentlich nicht: UDE ist eine billige Kleinkopie zu Universe of Energy in Epcot. Man hatte das Thema 1:1 beibehalten, aber das passt halt nicht im Kontext des Eurosat-Bunkers. Sogar der Name wurde (eingedeutscht) 100% übernommen. Dass damit kein Besucher was anfangen konnte zeigt, dass man später große Schilder aufstellen musste "Hier geht's zu den Dinosauriern". Aber Hauptsache, man hat in Rust auch sein "Universe of Energy". So auch Batavia: eine billige Kopie von Pirates in the Carribian. Es wird trotz Aufmotzen niemals an das Original rankommen, Efteling dagegen beweist, dass man mit eigenen Ideen etwas Anderes schaffen kann, was mir stellenweise sogar besser gefällt als bei Disney.

Letzte Bearbeitung am 16-Okt-09 um 12:33 Uhr ()
...ob der Europa Park in wenigen Jahren eine maximale Investitionssumme von 70% der erzielten Einnahmen fordert!

Ich finde das Sponsoring eigentlich praktisch. Immerhin laesst sich damit eine Menge Geld sparen. Immerhin kann man sich schoen langsam den Weg zur Verbrauchermesse sparen und bekommt alles aus einer Hand - Verkaufsausstellung von Mack Rides und die Teile der GlobalEn Wirtschaftsimperien.

Wo bleibt eigentlich Substitute wenn man ihn braucht?

Letzte Bearbeitung am 16-Okt-09 um 20:16 Uhr ()
Dass der Europa-Park mit Gazprom einen Sponsoring-Vertrag abschliesst, finde ich eine sehr ungeschickte und einigermassen bedenkliche Entscheidung.

Soweit ich es beurteilen kann, ist Gazprom ein mächtiger Konzern, welcher in der Vergangenheit seine Vorteile mehrmals ziemlich skrupellos ausgespielt hat, und es scheint mir, dass er der russischen Regierung teilweise als machtpolitisches Instrument dient.

Mehr ist nachzulesen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Gazprom

In diesem Sinne hat der Park meiner Meinung nach mit Gazprom eine falsche Wahl getroffen. Vielen Park-Besuchern wird der Name "Gazprom" kein Begriff sein. Mit dem Sponsoring dürfte es dem Konzern dank dem Europa-Park gelingen, bei ihnen, wie auch bei solchen Leuten, die ein schlechtes Bild von ihm haben, ein gutes Image aufzubauen. Und das scheint mir ja auch nicht so recht zum Image des EPs zu passen...

Gruss
arcimboldo

Gazprom Logos befinden sich inzwischen schon auf den Zügen von Blue Fire:

Man mag davon halten was man will aber wenigstens fällt das Branding auf den Zügen noch recht dezent aus.

Sieht super aus! warum ist auf Silverstar nirgends das Mercedes Logo, bzw. der Stern zu finden?

Allein schon die Tatsache, das von Saisonbeginn an, die Gazprom Flamme auf der Front zu sehen war, reicht schon völlig aus, um das alles Irrsinnig zu finden!

Einfachheit ist das Resultat der Reife.

michael86

Im Fußball, was wohl mit eines der Freizeitvergnügen schlechthin ist, kräht doch auch kein Hahn danach, mit welchem Trikot die (meist noch eigene) Manschaft aufläuft, daher finde ich das Branding - welches ja auch eher schlicht ist und einem Normalbesucher fast gar nicht auffallen dürfte - nicht unbedingt als Irrsinn.
So eine Art Freizeitparksponsoring ist doch nicht schlimm.
Kritischer und grenzwärtiger finde ich, wenn man dem Unternehmen in einem Freizeitpark eine Platform gibt, sein Image mehr oder weniger etwas verbessern zu wollen und da bleibt abzuwarten, wie dies in der geplanten Halle aussehen wird, erst dann kann man sich hier doch ein Urteil darüber erlauben.
Würde jemand ein Sponsoring mit EON hier genauso irrsinnig finden? Eher nein, obwohl diese ziemlich große Geschäfte mit Gasprom noch im Juli gemacht haben. Daher finde ich hier die Diskussion wenigstens teilweise doch etwas scheinheilig.

Prickelnd, wie man mit dem Thema hier das Jahr über umgegangen ist (öffentlichen Aussagen) finde ich es auch nicht, aber um beständig wachsen zu können (Was wir doch eigentlich alle wollen) ist es vielleicht auch nötig Partner zu nehmen und diese dürften bei der jetzigen Wirtschaftslage nicht gerade Schlange stehen. Gazprom wird nun auch einige Veranstaltungen wohl im Park durchführen, was auch den normalen Freizeitparkbesucher neue Attraktionen (und u.a. auch ein neues Hotel) bescheren dürfte. Alleine die nun geplanten Erneuerungen und Attraktionen findet man doch derzeit in fast keinem europäischen Park so.

Blue Fire fährt sich doch wirklich super angenehm, es macht absolut Spass die Achterbahn zu fahren und ehrlich gesagt achte ich weder auf eine Flamme oder auf einen kleinen Schriftzug, wenn ich diese Achterbahn fahre und so wird es den meisten Besuchern gehen und selbst wenn ich durch eine Halle zukünftig geschleust werden sollte, solange man hier nicht einer Gehirnwäsche unterzogen wird, bleibt es auch dann einem selbst überlassen, über das Unternehmen zu denken was man will.

LG

Stephan

Die Badische Zeitung hat noch ein paar Hintergrundinfos zum Gasprom Deal.

Gruß Thomas
www.epfans.info - Offizieller Europa-Park Fanclub

Ein paar Begriffe und Sätze aus dem Artikel, die mir besonders gefallen:

- Gazprom Germania

- Schalker (sic!) 04

- soll vorrangig Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung stehen und werde von Gazprom als Ort für Tagungen, Kongresse und Präsentationen genutzt.

- Nach Informationen der BZ steht der Park schon seit drei Jahren in engem Kontakt mit dem russischen Energieriesen. Die Kooperation sei bis auf wenige Detailfragen schon seit einem Jahr in trockenen Tüchern, weshalb die Macks bei der Farbgebung des Blue Fire Megacoaster ganz bewusst die Gazprom-Farbe Blau gewählt hatten.

- Über den finanziellen Umfang der vereinbarten Zusammenarbeit (...) schwiegen sich Roland Mack wie auch Gazprom-Geschäftsführer Bergscheider gestern aus.

- Nestlé

Dann doch lieber gestutzte Schnurrbärte, schlecht sitzende teure Anzüge, geschmackloser Schmuck und Tropfsteinhöhlen die aus alten Strumpfhosen bestehen. Will sagen: Phantasialand ist super!

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StellaVista

Wenn ich schon lese, das der Park nochmehr Unternehmen bzw. Tagungen in den Park bringen will, dann stößts mir sauer auf. Bei unserem Colosseo "Urlbaub" heuer hatten wir die EHRE das 3 Unternehmen in 5 Tagen dort waren. Echt toll! Der Frühstücksaal ist halb abgesperrt, die Hotel Lobby ist abgesperrt, auf dem Colesso vorplatz verscheucht einen die Security auf die andere Seite. TOLL für das bezahl ich als "Hotelgast" ein heidengeld und fühle mich durch das wirklich "abgegrenzt" bzw. "nicht erwünscht" Hauptsache der hat bezahlt. Fertig! Der nächste Urlaub geht sicher nichtmehr nach Rust!

Einfachheit ist das Resultat der Reife.

michael86

unkommentierte Grüße,

Micha