Trifft die Krise bei Babcock&Braun den Flugplatz Lahr?LAHR. Babcock & Brown geht es nicht gut. Der Betreiber des Lahrer Flughafens steckt in ernsten Schwierigkeiten, seitdem weltweit die Finanzwelt ins Schlingern gekommen ist. Schulden in Milliardenhöhe drücken. Da ist eine Frage legitim: Wie geht es auf dem Black Forest Airport Lahr weiter? Die Antwort des BFAL-Geschäftsführers Axel Grossmann: "Dazu kann ich nichts sagen." Und B & B-Europachef Martin Rey ist seit nunmehr sechs Monaten für die Badische Zeitung nicht zu sprechen.
"Es gibt im Moment keine Anzeichen dafür, dass man uns fallen lässt", sagt Grossmann auf die Frage, ob die Entwicklung bei Babcock direkte Auswirkungen auf den Flugplatz-Betrieb hat. Unzweifelhaft aber dürfte sein, dass der Flugplatz im Lahrer Westen auch im vergangenen Jahr nicht mit schwarzen Zahlen abgeschlossen hat. Der Frachtflugbereich hat sich nicht im einmal erhofften Maß entwickelt. Von den ursprünglichen Plänen, auf der Basis der begrenzten Lizenz aus England, Holland und Österreich im nennenswerten Umfang Passagieraufkommen für den Europa-Park zu generieren, ist nicht viel übrig geblieben. Wien bleibt im laufenden Jahr die einzige Destination. Nach einer nicht bestätigten Aufstellung der Bürgerinitiative gegen den Flugplatz kamen im vergangenen Jahr lediglich 450 Fluggäste aus der österreichischen Metropole an. Im Jahr zuvor waren es noch 2400 Passagiere gewesen – damals hatte man allerdings noch Flüge aus Großbritannien im Angebot.
Über die Geschäftsbilanz für 2008 gibt Grossmann keine Auskunft: "Wir sind als privates Unternehmen dazu nicht verpflichtet." Dieselbe Antwort gibt es auf die Frage, wie denn der Businessplan für das laufende Jahr aussieht. "Die Arbeit", so Grossmann, "geht normal weiter. Wir planen derzeit für 2009 und in Ansätzen auch schon für 2010." Immerhin gibt der BFAL-Geschäftsführer bekannt, dass 2009 keine Investitionen geplant sind: "Wir sind auf einem gangbaren Weg, nachdem wir vor allem in die Entwässerung einen einstelligen Millionenbetrag investiert haben."
Beim Europa-Park sind im laufenden Jahr 19 Flüge aus Wien gebucht: Am 11. und 12. April wird jeweils ein Flugzeug landen. Vom 4. bis 16. Juli fliegt im Rahmen eines Pauschalangebots täglich ein Flug von Wien nach Rust. Schließlich gibt es zu Halloween zwischen dem 17. und 26. Oktober noch drei Flüge. Auskömmlich ist das alles nicht. Unbestätigten Meldungen zufolge belaufen sich die Ausgaben für den Betrieb auf dem Lahrer Flughafen auf rund eine Million Euro pro Jahr. Bei der Stadt Lahr sieht man die Lage durchaus mit Sorge und setzt darauf, dass die wertvolle Infrastruktur und die Lizenz erhalten bleiben.
Derweil kämpft Babcock & Brown ums Überleben. Unter diesem Titel hat das Handelsblatt die Ergebnisse eines Gesprächs gepackt, das die Fachzeitung mit Rey geführt hatte. "Es steht außer Frage, dass auch Babcock & Brown vor Problemen steht", räumte der Europachef ein. Das Geschäftsmodell der Investment-Firma – durch Fondsprodukte finanzierte Einkäufe – ist durch die Finanzkrise nahezu zum Erliegen gekommen. Um Bankforderungen nachzukommen und Schulden zu tilgen hat das Unternehmen sich bereits von Teilen seines Imperiums getrennt. Die Zeitschrift Neue Energie berichtete im Dezember, die Babcock-Tochter Wind Partners habe nach der Veräußerung seiner Windparks in Spanien sich auch für knapp eine Milliarde australische Dollar vom 50-prozentigen Anteil an der portugiesischen Enersis getrennt. Der größte Teil des Geldes wurde zur Schuldenreduzierung verwendet. Für rund 274 Millionen australische Dollar, kaufte die Firma eigene Aktien zurück.
"Der Wert unseres Geschäfts spiegelt sich derzeit nicht im Aktienkurs wieder", wird Firmenchef Miles George zitiert. Wohl wahr. Auf Wunsch des Unternehmens wurde der Aktienhandel ausgesetzt, nachdem deren Wert an der Börse nahezu vollständig eingebrochen war. Der Wert der Aktiengesellschaft verfiel von 6,5 Milliarden auf 120 Millionen. Auf über drei Milliarden australische Dollar sollen sich die Schulden belaufen. Das Unternehmen kündigte ein Restrukturierungsprogramm an, das auch Arbeitsplätze kosten wird.
Badische Zeitung
Der Flughafen steht möglicherweise vor dem Verkauf:http://www.epfans.info/?id=2806&
Ist alles nicht sehr überraschend.
Ich verstehe nur icht, warum seitens des EP nicht an einer verbesserten Anbindung an den Baden-Airpark (FKB) gebastelt wird. Die Direkt-Busverbindung ist doch recht teuer, nur auf Ryanair abgestimmt (London-Verbindung) und verkehrt im Winter gar nicht.
Ich bin im Dezember erstmals mit Air Berlin von Hamburg nach FKB geflogen und habe die restlichen 40 Minuten mit einem Mietwagen zurück gelegt. Kein preiswerter Spaß (wobei der Flug billiger war als der Mietwagen), aber im Vergleich zu einer Autofahrt aus Norddeutschland (vor allem bei der damaligen Witterung) echt entspannend. Der EP macht am Flughafen auch recht deutlich Werbung, von wg. Nähe... Das wäre echt ausbaufähig! Zumal auch z. B. Ryanair doch sicherlich den einen oder anderen Kunden bringt - so wie in Reus.
Viele Grüße,
Micha