Letzte Bearbeitung am 22-Dez-04 um 12:23 Uhr ()
Moin!

Der Evangelische Pressedienst meldet folgendes:

Biblische Botschaft im Europapark

Karlsruhe/Rust (epd). Die "beste Botschaft der Welt" wird im kommenden Jahr als Sinnenpark ihren Platz im Europapark in Rust finden. Vier Wochen lang vom 19.03. bis 17.04. werde der "Linkenheimer Ostergarten" Teil des Vergnügungsparks, teilte die badische Landeskirche mit. Zwischen der großen Wasserachterbahn Poseidon und der Euro-Mir wird der Ostergarten als "Treffpunkt Jerusalem" im griechischen Viertel eingerichtet.
Dort könnten die Besucher dann mit allen Sinnen mitten im Geschehen der Passions- und Osterzeit sein, heißt es. Für den Chef des Europaparks, Roland Mack, gehöre die biblische Botschaft auch in einen Freizeitpark.

Seit vier Jahren gibt es den Ostergarten in Linkenheim. Mehr als 23.000 Besucher seien insgesamt gekommen. Annette und Lutz Barth hatten den Garten im Evangelischen Gemeindehaus in Linkenheim in monatelanger Arbeit zur Osterzeit aufgebaut. Da der Garten nur etwa vier Wochen geöffnet war, mussten sie in diesem Jahr rund 2.000 Menschen absagen.

Oberkirchenrat Michael Nüchtern unterstrich die Bedeutung dieses landeskirchlichen Projekts:
"Die Bibel gehört auf den Marktplatz", sagte er. Auch für die ökumenische Zusammenarbeit sei der Garten ein Musterprojekt. Dort arbeiten Mitarbeiter aus evangelischen, katholischen und freikirchlichen Kirchengemeinden zusammen. Mit dem Aufbau soll im Januar begonnen werden. (1434/20.12.04)

Link zur Meldung

Unter www.ostergarten.de findet man Infos zu diesem Projekt.

Auch wenn mich die Homepage nicht wirklich anspricht, halte ich es im Prinzip durchaus für eine nette Idee. Ich persönlich bin in einem Freizeitpark zwar eher nicht in der Stimmung, mich mit dem Leidensweg Jesu Christi auseinanderzusetzen, aber das heißt ja nicht, dass andere nicht die Zeit und Muse finden, sich darauf einzulassen.

Im Hinblick auf Angehörige anderer Religionen und der Kirche weniger nah stehende Menschen hoffe ich nur, dass die Umsetzung nicht "zu aufdringlich" ist.

Generell stellt sich mir (u. a. auch angeregt durch diese Diskussion im Phantasialand-Forum) die Frage, ob Kirche und Religion in tiefergehender Form überhaupt etwas in einem Freizeitpark zu suchen haben. Wenn ja, ist das dann der richtige Weg?

Grüße,
Frank

Edit: Wortwiederholung entfernt

Schöne Weihnachten erstmal,

das Projekt im Europapark finde ich persönlich eine sehr gute Sache. Gut finde ich auch, dass es ökumenisch ist, also nicht für eine bestimmte Glaubensgemeinschaft wirbt sondern den christlichen Glauben bekanntmacht.

Meiner Meinung nach gehört der christliche Glauben in den Alltag. Es ist nicht gut, wenn das Christliche, abgestempelt als alte Religion,die hinter die Kirchenmauern verbannt wird. Das fördert eine christliche "Subkultur".

Der christliche Glaube vermittelt unbedingt wichtige Werte und Vorstellungen, die sehr wichtig sind in der momentanen Wertediskussion. Wird der christliche Glaube als Relikt vergangener Tage hinter Kirchenmauern verbannt tut sich ein Vakuum auf, das mit irgendeiner anderen Art von "Religion" gefüllt wird. (Auch wenns nur das Vergnügen ist, wofür man lebt.) Religiös ist der Mensch immer.

Ich brauche auch eine Ethik, einen Glauben wenn ich in den Freizeitpark gehe. Ohne Nächstenliebe wäre es in der Warteschlange vielleicht oft nur halb so schön.

Und ganz nebenbei, ist die Osterbotschaft die froheste Botschaft überhaupt.

Fazit: Klasse Aktion Europa Park! Ich komme gerne.

MfG Berhard
Jesus is life, the rest is just details!

Grundsätzlich sehe ich es positiv, dass der antiquierte christliche Glaube sich etwas mehr am Trend der Zeit zu orientieren versucht. Weg vom grundsätzlich schuldigen Gläubigen (dem man mit dieser Einstellung in der Vergangenheit besser kontrollieren konnte) hin fröhlichen Gläubigen? Wie weit ist die Kirche bereit da mitzugehen? Ja – Glaube ist Alltagssache – egal wo sich der Gläubige befindet. Ob die Kirche bereit ist, dass mit allen Konsequenzen einzugestehen?

Eigentlich gibt es zu diesem Thema nur eines zu sagen - und das hat schon der Jesuit Anthony de Mello vollkommen richtig definiert: Gebet, Liebe, Spiritualität und Religion bedeuten, sich von Illusionen frei zu machen. Wenn Religion einen dazu bringt, großartig. Wenn sie einen davon abbringt, ist sie eine Krankheit, eine Plage, die es zu vermeiden gilt.

Auf europapark.de ist ein Bild dazu aufgetaucht:

Sinnenpark - Ostergarten

Gruß
Mat
::Lifthill.de::

Frank,
kennst du eigentlich das Holyland Experience?

http://www.theholylandexperience.com

Und hier ist noch ein junger Autor, der sich Gedanken gemacht hat zum Thema "Religion und Themenpark" und eine Parodie auf das Holyland Experience ins Internetz gestellt hat:

http://www.angelfire.com/fl3/Defymcbeth/Holyland.html

Eine Augenweide auf dieser Seite sind auch die animierten Grafiken.

Nachschlag:

Fotobericht zum Holyland Experience gab's schonmal hier im Forum.

http://freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi?az=read_count&om=1319&forum=DCForumID39

Hallo,

auf Grund vieler Anmeldungen wurde schon vor der Saisonöffnung beschlossen, dass Projekt Ostergarten bis zum 8. Mai zu verlängern (Quelle: Presseabteilung EP).
Kirchliche Gruppen erhalten übrigens ab 10 Personen einen Sonder-Eintrittspreis von 17 Euro pro Person. Die Gruppe muss sich nur beim EP Anmelden und ein Schreiben des Pfarramtes mitführen.

Letzten Sonntag habe ich mir den Ostergarten angesehen und ich kann für mich sagen, Kirche und Religion passen auch sehr gut in einen Freizeitpark. Da das ganze unter "Griechenland" stattfindet, wirkt es auch nicht sehr aufdringlich für solche Besucher, die damit nichts Anfangen können. Einzig die Frauen, welche das Projekt betreuen, gehen etwas zu offensiv auf "Beutefang". Aber ich denke, sobald mehr Besucher im Park sind, haben sie dies nicht mehr nötig .

Gruß Thomas
http://www.ep-fans.de