Zurück
URL: https://Freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi
Foren-Name: Europa-Park
Beitrag Nr.: 1006
#0, Flughafen Lahr
Geschrieben von knowing_good am 23-Nov-02 um 12:53 Uhr
So etwas ärgert mich total! Bitte macht den Flughafen auf!

Badische Zeitung vom Samstag, 23. November 2002

"Eine Chance für die ganze Region"
BZ-INTERVIEW: Roland Mack

LAHR. Roland Mack, Gesellschafter und Geschäftsführer des Europa-Parks in Rust, ist ein Befürworter von Passagierflügen von und nach Lahr. Er war mit auf der Pressekonferenz, bei der angekündigt wurde, dass Lahr dafür nun eine Genehmigung beantragen will. Roland Mack will sich in Stuttgart für das Projekt einsetzen, nachdem das Verkehrsministerium unter Ulrich Müller weiterhin das Ansinnen der Lahrer Flughafenbetreiber ablehnt. BZ-Redakteur Martin Pfefferle sprach mit ihm.

BZ: Glauben Sie an Passagierflüge nach Lahr trotz der ablehnenden Äußerung des Verkehrsministeriums?

Roland Mack: Ich bin ein gnadenloser Optimist und werde die Hoffnung nicht so schnell aufgeben. Das Verkehrsministerium in Stuttgart hat ohne Not eine Pressemitteilung herausgegeben. Dabei will Ministerpräsident Erwin Teufel die Angelegenheit zur Chefsache machen.

BZ: Was versprechen Sie sich von Passagierflügen in Lahr?

Mack: Das wäre eine Chance nicht nur für den Europa-Park, sondern für die ganze Region. Wir müssen dafür sorgen, dass beispielsweise englische Touristen, die per Billigflieger nach Straßburg kommen und dann das Elsass besuchen, zu uns kommen. Das geht nicht ohne einen Flughafen in der Nähe. Söllingen will keine Billigflieger, also müssen sie nach Lahr kommen.

BZ: Sie gelten als jemand der auch auf politisch wichtige Kreisen durchaus Einfluss hat. Wie wollen sie denn die Landesregierung umstimmen?

Mack: Ich habe Kontakte, selbstverständlich, aber es gibt auch Meinungsverschiedenheiten. Und wenn es um Genehmigungen für Flüge nach Lahr geht, habe auch ich größte Schwierigkeiten. Wir wollten die Genehmigung, dass ein Airbus mit Flutopfern aus Ostdeutschland in Lahr landen kann, für einen Besuch im Europa-Park. Alles wurde gesponsert. Aber um die Genehmigung zu bekommen, benötigte es eines langen Briefwechsels. Selbstverständlich werden wir demnächst mit Herrn Teufel sprechen. Ich habe kein Verständnis, dass hier ein Flughafen - der in Söllingen - subventioniert wird und Lahr nicht einmal die Genehmigung bekommt, obwohl Fluggesellschaften bereit stünden. Das ist nicht mein Verständnis von Marktwirtschaft. In den USA würden sie über ein solches Vorgehen nur lachen.


#1, RE: Flughafen Lahr
Geschrieben von bischy am 23-Nov-02 um 19:28 Uhr

... die usa sind aber nicht das maß aller dinge.

ausserdem gibts da bestimmt auch noch andere interessengemeinschaften (z.B anwohner), die da gerne mitreden wuerden.

------
9x6=42


#2, RE: Flughafen Lahr
Geschrieben von Maaahzel am 26-Nov-02 um 20:40 Uhr

>So etwas ärgert mich total! Bitte macht den Flughafen auf!


Hmmm, hmmm, hmmmm! Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und unter anderem die Webseite http://www.flugplatz-lahr-bi.de besucht.

Interessant dabei einige take-outs aus Presseartikeln (komplett liegen sie auf der genannten Seite vor)

"Badische Zeitung" 22.11.02
Kurz und knapp beantwortet Ann Reynolds die Frage nach Passagierflügen: "Wir haben keine Lizenz." Allerdings habe sie ein "offenes Ohr" falls Anfragen kommen sollten. Nicht rütteln wolle sie jedoch am Inhalt der Konsensvereinbahrung. Sollte Passagierflug für die Entwicklung der Region (Stichwort: Europa-Park) als notwendig erachtet werden, müsse genau überlegt werden. Die Frage, ob sie dieses Thema mit Roland Mack schon besprochen habe, quittiert Ann Reynolds mit einem Lächeln und der Feststellung: "Wir haben eine ausgezeichnete Beziehung."

"Offenburger Tageblatt" 21.11.02
Hubert Burda, Roland Mack und die IHK unterstützen die Pläne.
Der Black-Forest-Airport Lahr will in zwei Wochen Passagierflüge beantragen. Unterstützt wird er dabei vom Europa-Park und der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein. Bereits heute finden Gespräche mit Ministerpräsident Erwin Teufel statt. Ann Reynolds, Geschäftsführerin des Lahrer Flugplatzes, sagte gestern vor Medienvertretern im Europa-Park-Hotel »El Andaluz«, dass sie ab Mitte kommenden Jahres 70 000 Passagiere erwartet, in zwei bis drei Jahren hält sie 500 000 für möglich. Zwei Billigfluglinien, die mit modernen Maschinen pro Flug bis zu 190 Passagiere befördern, hätten ernsthaftes Interesse signalisiert.

Gleiche Zeitung, gleiches Datum:

Pro & Kontra Passagierflüge in Lahr?

Ja

Von Thomas Reizel

Die Chance, Passagierflug in Lahr zu bekommen, muss genutzt werden. Im Gegensatz zu den Frachtflügen zeigt sich, dass die regionale Wirtschaft wirklich dahinter steht. Bei den Frachtflügen musste sie sich gefallen lassen, zwar laut ja zu schreien, doch echten Bedarf zeigte sie bislang nicht. Der Europa-Park sieht in Billigfluglinien Perspektiven, für die eigenen Expansionspläne, aber auch für die Region. Die vertritt der geschäftsführende Gesellschafter Roland Mack im Landestourismusverband und stößt auf größtes Interesse. Natürlich kann das Land argumentieren, Söllingen schützen zu müssen und damit Lahr die Genehmigung zu versagen. Das aber hat nichts mit wirtschaftlichem Denken zu tun. Kein Betrieb kann es sich auf Dauer leisten, nur deshalb viel Geld in ein Unternehmen zu pumpen, weil schon zu viel Geld hineingepumpt worden ist. Das kann nur in die Pleite führen. Die Black-Forest-Airport Lahr GmbH ist privatwirtschaftlich organisiert. Sie kostet das Land keinen Cent, das dafür aber Steuern einnimmt. Ganz nebenbei geht es um 400 Arbeitsplätze. Wie sich der Staatsbetrieb Söllingen entwickelt, weiß keiner. In der Wirtschaft gilt: Wer marode Strukturen subventioniert, lähmt den Fortschritt. Mit Passagierflügen lässt sich mit Lahr leichter ein Aufschwung erzielen als mit reinem Frachtverkehr. Überlassen wir dieses Feld doch einfach der Wirtschaft.


Nein

Von Rüdiger Klausmann

Der Betreiber des Lahrer Flugplatzes, der Mehrheitsgesellschafter Wiggins, ist in den vergangenen Jahren nur durch Pressekonferenzen aufgefallen, in denen das Blaue vom Himmel herunter versprochen wurde. Gehalten wurde bis heute fast nichts. Von der Etablierung als ernstzunehmender Frachtflughafen ist der »Black Forest Airport« noch immer weit entfernt. Doch anstatt dieses gerade für die regionale Wirtschaft wichtige Ziel mit Macht zu verfolgen, träumt Wiggins nun auch noch von Passagierflügen. Natürlich sind das reizvolle Vorstellungen, mit Billig-fliegern von Lahr aus nach London abheben zu können. Nur mit der Realität hat das nichts zu tun. Das Land hat viel (Steuer-)Geld in den Regionalflughafen Söllingen gepumpt. Investitionen, die bei einer Passagierfluggenehmigung für Lahr massiv gefährdet wären. Eine Genehmigung ist deshalb so wahrscheinlich wie ein Zusammenfallen von Ostern und Weihnachten. Statt an Plänen für einen ruinösen Wettbewerb zu arbeiten, unter dem die gesamte Wirtschaftsregion leiden würde, sollten sich die Verantwortlichen der Flughäfen in Lahr, Söllingen und Straßburg endlich an einen Tisch setzten und ein Konzept entwickeln, das die Region im Passagier- und Frachtflugverkehr wirklich nach vorne bringt. Nur so erhält der Oberrhein einen wirtschaftlichen Standortvorteil im Kampf mit anderen Regionen und kann wichtige Investoren anlocken.


Auch wenn sich offensichtlich besonders die Herren Mack und Burda sehr engagiert für einen Flugplatz Lahr mit Personenflug einsetzen... ich glaube nicht, dass angesichts des Söllinger Debakels wirklich gute Chancen für Lahr bestehen. Und bei einer Schätzung von kurzfrisitg 70.000 und mittelfristig 500.000 Passagieren kann ich mir schon vorstellen, wer da dankbar in die Hände klatscht.... die Anwohner! Und diesmal habe ich sogar das Gefühl: zu recht!

Recht aufschlussreich, was sich über die Jahre zum Thema Flugplatz Söllingen, Straßburg und Lahr gesammelt hat. Ob der EP da weiter auf eine Anbindung an die Billigflieger erwarten darf....?


#3, RE: Flughafen Lahr
Geschrieben von knowing_good am 15-Jan-03 um 00:12 Uhr

Badische Zeitung vom Samstag, 11. Januar 2003

"Nein ist politisch unsinnig"
SPD-Landtagsfraktion verlangt vom Land eine zügige Genehmigung für Passagierflüge in Lahr



LAHR (BZ). Die SPD-Landtagsfraktion will sich dafür einsetzen, dass auf dem Flughafen Lahr bald auch Passagiermaschinen starten und landen können. Sie unterstützt deshalb den Antrag der Black Forest Airport Lahr GmbH beim Regierungspräsidium Freiburg auf Erteilung einer Verkehrsflughafengenehmigung für den bestehenden Flugplatz Lahr.

Die Fraktionsspitze hatte sich vor kurzer Zeit in Lahr auf dem Flughafen kundig gemacht und anschließend eine parlamentarische Initiative in diesem Sinne angekündigt. "Die Landesregierung darf diesem mutigen privatwirtschaftlichen Engagement jetzt keine bürokratischen Steine in den Weg legen", sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler in einer Erklärung der Fraktion. Er forderte die Landesregierung auf, die Passagierfluggenehmigung für den Airport Lahr zügig zu erteilen und damit für die Ortenau und die ganze Schwarzwaldregion ein positives Entwicklungssignal zu setzen. Ausdrücklich unterstrich der SPD-Fraktionsvorsitzende, dass die private Flughafengesellschaft allein das unternehmerische Risiko für das Gelingen der beantragten Verkehrsflughafengenehmigung trage. Drexler begrüßte es, dass der private Airportbetreiber in Lahr keine zusätzlichen staatlichen Subventionen erwartet. "Die Genehmigung von Passagierflügen von Lahr aus wird weder die Kommunalhaushalte noch den Landesetat belasten. Ein Nein des Landes wäre politisch unsinnig und überdies nach europäischem Recht äußerst fragwürdig", sagte Drexler.

Nach seiner Auffassung kann durch eine sinnvolle Kombination von Fracht-und Passagierflügen in Lahr eine zukunftstaugliche ökonomische Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden. Damit erfülle das betriebswirtschaftliche Konzept für den Flughafen Lahr genau jene Bedingung, die Landesverkehrsminister Müller auch von defizitären Mitkonkurrenten verlangt habe. So heißt es in der Stellungnahme Müllers zu einer Parlamentsinitiative der SPD wörtlich, dass die Flughafengesellschaften selbst gefordert seien, "mit kluger Geschäftspolitik die Differenz zwischen Einnahme- und Ausgabenentwicklung zu verringern". Der Antrag auf eine Passagierfluggenehmigung für den Airport Lahr unterstreicht nach Ansicht der SPD die Dringlichkeit einer Luftverkehrskonzeption für das ganze Land.

Der für den Flugverkehr zuständige Verkehrsexperte und Lahrer Abgeordnete Walter Caroli sieht für den Flughafen Lahr die Möglichkeit, mit Passagierflügen eine Marktnische in der touristischen Nachfrage ausschöpfen zu können. "Reiseangebote für den erfolgreichen Europa-Park in Rust bieten ein attraktives Potenzial für einen Verkehrsflughafen Lahr ebenso wie geschäftliche Tagestrips etwa nach London und mittelfristig Urlaubsziele im gesamten Schwarzwald", so Caroli. Lahr könne hier standortbedingt wie technisch gegenüber anderen Flugplätzen klare Wettbewerbsvorteile ausspielen. Überdies zeichne sich, so Caroli, ein Bedarf für Flugreisen der in Lahr wohnhaften Spätaussiedler in ihre frühere Heimat ab.




#4, RE: Flughafen Lahr
Geschrieben von CB am 18-Jan-03 um 11:03 Uhr

Tag auch.

Ich wollt schon lange mal was dazu schreiben, denn ich wohne in Lahr.

Also:

Die Leute aus Lahr die ich kenne sind für eine Öffnung des Flugplatzes. Wegen der Lärmbelästigung muss man sich keine Sorgen machen, denn als vor 2 Jahren die Landebahn des Straßburger Flugplatzes renoviert wurde diente der Lahrer Flugplatz als Ausweichlösung. Damals war von den Flugzeugen nie was zu hören, und wenn, dann nur sehr wenig, was auch nicht gestört hat.

Die einzigen Leute die was dagegen haben sind die, die in Hugsweier wohnen (ein Stadtteil von Lahr der ca. 500m von der Landebahn beginnt.
Aber die konnten schon in der Vergangenheit mit ihren Protesten gegen die Nächtlichen Postflüge kaum etwas ausrichten. Von dem her dürfte das ganze kein Problem sein.

Bis dann...


#5, RE: Flughafen Lahr
Geschrieben von Real Coasterfreak am 18-Jan-03 um 11:40 Uhr

Letzte Bearbeitung am 18-Jan-03 um 11:41 Uhr ()
>Die einzigen Leute die was dagegen haben sind die, die in
>Hugsweier wohnen (ein Stadtteil von Lahr der ca. 500m von
>der Landebahn beginnt.
>Aber die konnten schon in der Vergangenheit mit ihren
>Protesten gegen die Nächtlichen Postflüge kaum etwas
>ausrichten. Von dem her dürfte das ganze kein Problem sein.

Jupp, Bekannte von mir wohnen dort. Der Postflieger, der immer irgendwann früh morgens den Flughafen Lahr anfliegt(flog?), dient dann oftmals als Wecker fürs frühzeitige Aufstehen.
Dass die mit den Protesten nicht viel erreichen können, ist logisch, da Hugsweier selber ein Dorf ist und entsprechend wenig Einwohner hat. Und manche von denen sind auch für die Flüge, nur eben nicht unbedingt nachts.


Keep on riding
Real Coasterfreak