Projekt Yukon Bay ist für 2006 gestorben
Zoo-Geschäftsführer Klaus-Michael Machens hat sich von seinen Plänen verabschiedet, mit dem Bau der Alaskalandschaft Yukon Bay im November 2006 zu beginnen und 2008 fertig zu werden.
Hintergrund ist die Weigerung von Regionsverwaltung und -politik, erforderliche Planungskosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro im Etat zu verankern. „Das wirft das Projekt in jedem Fall um mindestens ein Jahr zurück“, sagt Machens. Beerdigen will er es allerdings vorläufig nicht.Zwar haben SPD und Grüne 106000 Euro für Yukon Bay im Etat vermerkt, aber mit einem Sperrvermerk versehen. Selbst wenn die Summe fließt, reicht sie laut Machens nur für die Entwurfsplanung, nicht aber, um die Anlage für Wölfe, Eisbären und Pinguine bis zur Baureife zu bringen. Damit die Arbeiten anfangen können, braucht der Zoo 25 Millionen Euro. Dass ein Großsponsor diesen Betrag zahlen wird, glaubt Machens nicht: „Wir setzen bei der Finanzierung in erster Linie auf ein Investorenmodell.“ Danach würde ein Finanzier Yukon Bay bauen, der Zoo würde es nach und nach zurückkaufen.
lPreise weitgehend stabil: Für das kommende Jahr rechnet der Zoo wieder mit einer Million Besucher. Für den Betrieb erhält der Tierpark drei Millionen Euro von der Region. Das geht aus dem Wirtschaftsplan hervor, den der Aufsichtsrat in nichtöffentlicher Sitzung debattiert hat. Eintrittspreiserhöhungen nach Ende der Winterzeit sind derzeit nicht vorgesehen, allerdings schließt der Zoo „geringe, punktuelle Korrekturen“ nicht aus.
lSanierung kostet Millionen: Für baulichen Unterhalt ist im Wirtschaftsplan eine Million Euro vorgesehen. Unter anderem stehen Sanierungsarbeiten am Gorillaberg und im Tigerhaus an. Das allerdings reicht bei weitem nicht, um den Sanierungsstau zu beheben. Er liegt nach Angaben des Zoos ohne die Kosten für Yukon Bay bei 25 Millionen Euro. Unter anderem nagt der Zahn der Zeit heftig am Verwaltungsgebäude – dort haben Mitarbeiter kürzlich zum wiederholten Male Rattennester beseitigt – am Betriebshof, am Affen- und am Tropenhaus.
Quelle: http://haz.de/hannover/282965.html
Yukon Bay rückt in die FerneDer Traum von Alaska im Zoo geht vorerst nicht in Erfüllung. Die Region bewilligt kein Geld für die Planung. Damit ist das Projekt bis 2009 nicht mehr umsetzbar.
Zoo-Geschäftsführer Klaus-Michael Machens nahm gestern Anleihen bei Fernsehentertainer Harald Schmidt. Der hatte kürzlich in einer Sendung Hannover als Ort bezeichnet, an dem sich Fuchs und Hase gute Nacht wünschen. „Insofern war der Beschluss, uns in diesem Jahr das Geld für die Planung von Yukon Bay nicht zu geben, eine Bestätigung“, grollte er. Grund für die Enttäuschung: Machens hält es nicht mehr für realistisch, die Alaskalandschaft bis zum Jahr 2009 zu bauen. „Wir brauchen zwölf Monate für die Planung und eineinhalb Jahre für den Bau“, rechnet er vor.
Das Thema stand durch Betreiben der CDU auf der Tagesordnung des Umweltausschusses der Region und führte zu hitzigen Debatten. Ansinnen der Christdemokraten war es, den Bau im Zoo als elementaren Bestandteil des Projektes Gartenregion 2009 zu definieren und dem Tierpark vor diesem Hintergrund die 2,5 Millionen Euro für die Ausführungsplanung sofort zu geben. Ähnlich hatten sich auch die Bewerber von CDU und SPD für das Amt des Regionspräsidenten, Max Matthiesen und Hauke Jagau, geäußert.
Die Fraktionen von SPD und Grünen zogen unter Hinweis auf die Haushaltslage der Region nicht mit. Der Sozialdemokrat Wolfgang Schiemann warf der CDU Populismus vor. „Es ist ein Irrglaube, dass die Gartenregion, bei der die Anlagen in Hannover und dem Umland durch Kulturveranstaltungen vermarktet werden sollen, und der Zoo zusammengehören“, ergänzte Fraktionskollege Fritz Voges.
Angelika Rohde (CDU) wies den Populismusvorwurf zurück. „Das Gutachten für die Gartenregion fordert ausdrücklich Highlights, damit die Veranstaltung national wahrgenommen wird. Der Zoo wäre ein solches“, sagte sie. Parteifreund Paul Pawelski meinte, die SPD sei ja im Prinzip dafür, den Zoo zu bedienen, habe sich aber von den Grünen vereinnahmen lassen.
Dieter Lüddecke (FDP) versuchte es mit einem Kompromiss. Man solle dem Zoo für den Beginn der Planungen per Nachtragshaushalt sofort 500000 Euro geben und den Rest im Jahr 2007. Auch damit drang er bei der Mehrheit nicht durch. „Das würde uns die Kommunalaufsicht nicht genehmigen“, lautete die Begründung. Im Übrigen, so Voges, glaube er nicht, dass baureife Pläne Machens bei der Sponsorensuche für den Bau von Yukon Bay weiter brächten.
Der Geschäftsführer sieht das anders: „Kein Privater wird uns die Planung bezahlen, aber wir brauchen sie ohnehin.“ Jetzt laufe der Zoo Gefahr, seinen Ruf als innovativster Tierpark Deutschlands zu verlieren.
Der Ausschuss fasste schließlich den Beschluss, das Projekt Gartenregion 2009 durchzuführen. Selbstverständlich solle der Zoo dabei mitmachen, zur Not auch ohne die Alaskalandschaft. Die CDU verweigerte sich der Abstimmung. se
Veröffentlicht 04.05.2006 21:28 Uhr
Quelle: http://haz.de/hannover/287336.html