Thomas Bug erklärte gerade live im WDR Fernsehen, dass es offenbar 10 Tote und mehr als 100 Verletzte bei der Loveparade gegeben hat. Auslöser war eine Massenpanik am einzigen Zugang zum Güterbahnhofgelände in Duisburg.

Sollte das stimmen, sind meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Ich habe das Konzept für logistisch absolut untauglich gehalten, aber mit Toten hätte ich nicht gerechnet.

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8621192/Zehn-Tote-bei-Massenpanik-auf-der-Loveparade.html

Gruß,

Dennis

Bin im Moment noch etwas sprachlos. Sowas darf einfach nicht passieren...
Auch wenn der Mensch nicht berechenbar ist, so hätte man doch sowas kommen sehen müssen.
Es bleibt nur jetzt zu hoffen, dass die Massen friedlich bleiben und nicht noch schlimmeres auf dem Gelände oder dem HBF passiert.

>...so hätte man doch sowas kommen sehen
>müssen.

Und genau deshalb habe ich auch gerade meine zweiten Wutheulkrampf hinter mir: Es gab und gibt genug Menschen, die im Vorfeld, also so ab 2006/2007 darauf hingewiesen haben, dass gerade BO (gottseidank abgesagt) und nach Bekanntwerden der Pläne für DU deutlichst darauf hingewiesen haben, dass das gewählte Setup nur dann funktioniert, wenn aber auch überhaupt kein Pups querläuft. Oder darauf hingewiesen haben, dass man nicht die A59 gleichzeitig als Entfluchtung und als Rettungsweg auswählen kann. Dass der Platz keinen gleichmäßigen Zustrom erfährt (es hieß ja immer, man steuere das über die Menge der abgefertigten Züge am HBF), sondern Peaks unterliegen wird. Und dass der gewählte Shortcut, in dem jetzt der Unfall passierte, nicht "mal eben" von Polizei und BGS abgesichert werden kann.

Dem ersten, der heute oder in den nächsten Tagen sagt: Das konnte man nicht kommen sehen, haue ich mit Anlauf in die Fresse! Jede Sche!ßdorfkirmes ist logistisch besser organisiert, als das, was die Duisburger hier angeboten haben...

Oh Mann... ich bibbere mit allen, die da sind! Rückmeldungen, dass es Euch gut geht, gerne willkommen...

http://leenio.de - Dein Freizeitradio
GAM!NG IS NOT A CRIME - http://kengslair.de

Wir waren zum Glück auf der anderen Seite im Medienbereich, und das auch nur bis ca. 15:30. Aber der Zugang für die Besucher war eine Zumutung. Meine Freundin hatte sich das vor der Loveparade ein paar Mal angeschaut und da schon gesagt, dass das nicht gut gehen kann. Dass es jetzt so heftig kommt, hat sie aber auch nicht gedacht.

Schon als wir wieder gegangen sind, war es eng auf den Straßen... Und wir sind frh, dass wir da nicht geblieben sind.

Grüße,
DB - Der Birki

--

Atheismus - schlafen Sie sonntags aus!

Von der Tragödie mal ganz abgesehen: Eine Love Parade gehört auf die Straße und nicht auf einen abgesperrten, vermoderten Güterbahnhof.
Und wenn Kommerz nun endgültig über Realismus und Verantwortung gesiegt hat können wir das Buch LP auch gerne für immer schließen.

*unterschreib*

Ich habe mich im Vorfeld gar nicht über die Loveparade in Duisburg informiert und habe erst heute morgen erfahren, dass die ganze Veanstaltung auf einem abgeschlossenen Gelände stattfinden wird und auch dort die Floats fahren.

Die Loveparade gehört einfach auf die Straße und sollte eine offene Veranstaltung sein. Wenn man sich dazu entschließt, sie auf einem solchen Gelände zu veranstalten, sollte man Eintrittskarten verkaufen und wirklich nur eine bestimmte Menge an Personen auf das Gelände lassen.

Und warum bitte plant man für eine solche Großveranstaltung eine Fläche, auf die nur ca. 500.000 Leute passen, wenn man doch aus der Vergangenheit weiß, dass es regelmäßig mehr als 1 Million Besucher bei der Loveparade gab. Und dass es nur einen einzigen Zu-/Abgang zum Gelände gab, ist ein Witz und absolut unverständlich.

>Ich habe mich im Vorfeld gar nicht über die Loveparade in Duisburg informiert und habe
>erst heute morgen erfahren, dass die ganze Veanstaltung auf einem abgeschlossenen
>Gelände stattfinden wird und auch dort die Floats fahren.

Ging mir ebenso. Allerdings weil ich wusste, das ich eh nicht vor Ort sein werde. Wenn ich ehrlich bin war ich noch nie bei einer LP außerhalb von Berlin. Liegt wohl am Alter. 1995 durfte ich die Parade zum ersten Mal erleben.

>Die Loveparade gehört einfach auf die Straße und sollte eine offene Veranstaltung sein.
>Wenn man sich dazu entschließt, sie auf einem solchen Gelände zu veranstalten, sollte
>man Eintrittskarten verkaufen und wirklich nur eine bestimmte Menge an Personen auf das
>Gelände lassen.

Yep. Vor allem, weil die Reaktionen des "normalen" Volkes auch immer Teil der Veranstaltung waren. Wenn man ein "geschlossenes" Event möchte kann man auch zur Nature One fahren.

Mittlerweile gibt es ja neue Erkenntnisse. Angeblich sollen 10-15 Leute von oben auf die Tunnelmenge gefallen sein und somit die Panik ausgelöst haben.
Selbst wenns so wäre - dieser einer Zugang zum Gelände war unverantwortlich. Und hier dürfen sich Stadt genauso wie die restlichen Behören schuldig am Tod von 15 Menschen fühlen. Wozu gibt es Ordnungsämter, welche so etwas prüfen? Amateurhaft.

>Mittlerweile gibt es ja neue Erkenntnisse. Angeblich sollen 10-15 Leute von oben auf
>die Tunnelmenge gefallen sein und somit die Panik ausgelöst haben.

Das verstehe ich nun nicht ganz. Wie kann man von oben auf Menschen IN einem Tunnel fallen? Habe erst heute vormittag realisiert, dass die LP stattfindet und mich dann erst angefangen darüber schlau zu machen.
Nachdem ich dann aber per TV "live" das alles gesehen habe, überkam mich die ganze Zeit folgende Frage: Wenn die Veranstalter die A59 schon als "Notausgang" gesperrt haben, warum nicht vom HBF direkt einen Weg über die Autobahn zum alten Güterbahnhof machen?

17 Tote, 40 Schwerstverletzte, weitere 80 Verletzte.
24. Juli X

18 Tote...

Das ging auf der A40 mit wesentlich mehr Leuten (bei wesentlich mehr Platz) wesentlich besser.
Auch wenn man heute viele ungefilterte Aussagen von offensichtlich extrem linksgerichteten Menschen in den Medien serviert bekam scheint bei objektiver Betrachtung - soweit möglich - die deutsche Polizei ihr Nichtkönnen exzellent demonstriert zu haben. Und auch wenn es eine private und kommerzielle Veranstaltung war hätte man hier viel früher viel mehr tun müssen.
Das bewusst deeskalierende Verhalten der Beamten kann man gut mit laissez-fairer Erziehung vergleichen, die als ein Extrem ebenfalls nicht funktionieren kann.

Gruß

Stefan

Schade, dass es auch noch eine offizielle Ruhr.2010 Veranstaltung war.

Ich bin so sche!ße wütend, das kann man sich kaum vorstellen. Eigentlich habe ich ja mit der Duisburger Veranstaltung kaum was an der Brause - bei mir ging es eher um die BO LP 2009, die ja abgesagt wurde. Wie ich bereits erwähnte, habe ich mich mit einigen anderen in der Komunalpolitik zu dem Thema engagiert, weil ich auf der einen Seite die LP zusammen mit der Mayday als prägendes Ereignis der eigenen Jugend im Kopf habe, aber auf der anderen Hand auch überzeugter Ruhrstädter, Stadtteil Bochum bin. Wir wollten damals nicht mal ebenso die LP 2009 verhindern, sondern dafür sorgen, dass die Parade so organisiert wird, dass sie auch funktionieren kann. In Bochum hat man damals den Fehler gemacht, dass man erst Ende Oktober nach der LP in Dortmund überhaupt erst angefangen hat "sich mal was zu überlegen". Das Konzept war nicht nur amateuerhaft, es war schlichtweg stümperhaft. Wir haben damals zwei Alternativkonzepte der Stadtverwaltung vorgelegt, von denen aber niemand etwas wissen wollte. Gottseidank hat man die LP 2009 dann in ihrer ursprünglichen und einzigen Form abgesagt, weil die Sicherheitskräfte hier in BO genug Eier hatten um zu sagen: Geht nicht, machen wir nicht! Das war zwar peinlich vom Termin her (viel zu spät) und peinlich, weil es sicher gangbare Lösungen gegeben hätte, aber es wurde nicht auf Biegen und Brechen versucht.

Wir, das sind übrigens Leute vom THW, DRK, von der Feuerwehr und Polizei hier in BO, E, MH, OB, DU und aus dem Umland. Viele davon richtig engagiert, viele davon regelmäßig auf den öffentlichen Sitzungen zum Thema in ihren Städten, und und und. Ende letzten Jahres sind wir dann auf DU angesprochen worden, ob wir nicht nochmal so zusammen kommen würden, wie 2008 für BO. Ich selber war weniger oft dabei, hatte aber regen Mailkontakt und Diskussionbeiträge gelesen, usw. Uns allen war klar, das DU einen komplett anderen Weg würde gehen müssen, als DO. Ähnlich wie wir das für BO auch vorgeschlagen hatten. Aber die Überlegungen waren immer etwa 6-Seen-Platte, oder ähnliches - offenes freies Gelände. Das Ding mit dem Güterbahnhof haben wir eigentlich immer für einen schlechten Witz gehalten, zumal als einziger Zu- und Abgang nur der Tunnel geplant war. Das schlimmste Szenario, dass ich mir ausgemalt hatte, war, dass es irgendwann zum kompletten Kollaps kommt. Dass die Leute nicht mehr vom HBf wegkommen, und der Tunnel irgendwann gesperrt werden muss. So nach dem Motto: Stell dir vor, es ist LP und alle stehen vor der Tür.

Es hat im Vorfeld genug Leute gegeben, die darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Leute eben nicht "über den Tag verteilt" kommen, sondern dass es Peaks geben wird. Einzige Aussage dazu: Das steuert die Bahn über die Anzahl der abzufertigenden Züge am Bahnhof. Es hat auch genug Leute gegeben, die darauf aufmerksam gemacht haben, dass der Tunnel durch baulich geeignete Maßnahmen eine abgesperrte Rettungs- und Entfluchtungsgasse haben muss. Aussage hierzu: Im Zweifel ist die A59 Rettungs- und Drainageweg. Genauso wurde darauf aufmerksam gemacht (Szenario: Unwetter kurz vor 17 Uhr), dass es dazu kommen kann, dass gleichzeitig alle Menschen vom Platz wollen, während immer noch Menschen im Zuweg sind. Es wurde auch auf die Problematik mit dem Klettern im Vorfeld hingewiesen. "Nee, die Treppe im Tunnel ist dann abgesperrt und es gibt Notausgänge".

Und dann passiert das, was nicht passieren darf. Gestern habe ich mit Barbara noch gewitzelt, dass man ja eigentlich auch zur LP fahren könnte. War aber nicht ernstgemeint, da uns klar war, dass dort ein heilloses Verkehrschaos herrschen wird. Barbara war dann heute nachmittag unterwegs, und ich hab mich schön auf die Couch gefläzt, Tiesto, Monika Kruse und Tiefschwarz am Fernsehen verfolgt. Der Rest ist Geschichte. Irgendwann hieß es nur: Ständig Krankenwagen, Leute rausfischen... bla. Als dann Thomas Bug betroffen in die Kamera guckt und sagt: Eigentlich ist die Party jetzt zu Ende, tragische Nachricht, dachte ich noch: Na herzhaft, erster Kreislauftoter. Mist. Dann sagt der aber was von 10 Toten und Massenpanik. Und es folgen Bilder von dem Zugang. Und ich dachte nur: Nein, das darf nicht wahr sein.

Von da ab habe ich mir fünf Stunden lang das ganze im WDR und auf n-tv angeguckt. Stundenlang konnte ich es nicht glauben. Vorallem nicht, dass Rabe, Sauerland, Schaller und Co sich in PKs und vor die Kamera begeben und einen davon erzählen, dass nicht der Tunnel schuld sei, sondern ein paar Menschen die widerrechtlich über Absperrungen geklettert sind. Hallo? Warum haben die das wohl gemacht? Weil die bissken Sport machen wollten am Samstag? Ich hoffe ernsthaft, dass die ganze Baggage zur Verantwortung gezogen wird, und das wirklich rückhaltlos aufgeklärt wird. Es kann doch nicht sein, dass eine Organisation, von der wirklich jeder VORHER und WÄHRENDDESSEN gesagt: unmöglich, unverantwortlich, unzumutbar, am Ende damit davon kommt, die Schuld auf die Verstorbenen zu schieben.

Ich kann gerade gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte!

Letzte Bearbeitung am 25-Jul-10 um 09:38 Uhr ()
>Von da ab habe ich mir fünf Stunden lang das ganze im WDR und auf n-tv angeguckt.
>Stundenlang konnte ich es nicht glauben. Vorallem nicht, dass Rabe, Sauerland, Schaller
>und Co sich in PKs und vor die Kamera begeben und einen davon erzählen, dass nicht der
>Tunnel schuld sei, sondern ein paar Menschen die widerrechtlich über Absperrungen
>geklettert sind. Hallo? Warum haben die das wohl gemacht? Weil die bissken Sport machen
>wollten am Samstag? Ich hoffe ernsthaft, dass die ganze Baggage zur Verantwortung
>gezogen wird, und das wirklich rückhaltlos aufgeklärt wird. Es kann doch nicht sein,
>dass eine Organisation, von der wirklich jeder VORHER und WÄHRENDDESSEN gesagt:
>unmöglich, unverantwortlich, unzumutbar, am Ende damit davon kommt, die Schuld auf die
>Verstorbenen zu schieben.

Kann ich alles nur voll unterschreiben. Zumal dann noch der WDR-Moderator den Kommentar von sich gab: "Wenn die Leute so unverantwortlich handeln, dann kann auch das beste Sicherheitskonzept nicht greifen."
x(

Einfach mal so:

Kommentar unter einem Artikel auf derwesten.de zum Thema, ob man in Flip-Flops zur LoPa gehen sollte:

"sehe ich das richtig, dass die versuchen 1 million menschen über die 1-spurige! TUNNELSTRAßE! Karl-Lehr-Straße mit zwischendurch 2 kleinen trampelpfaden hoch zum veranstaltungsgelände zu führen?
also in meinen augen is das ne falle. das kann doch nie und nimmer gut gehen. wer in essen und dortmund dabei war weiß, wie groß das gedränge schon auf recht weitläufigen zugangswegen war. das war ne katastrophe und die wollen ernsthaft den zugang über nen einspurigen TUNNEL leiten?
ich fass es nicht!!!!

ich seh schon tote wenn nach der abschlußkundgebung alle auf einmal über diese mickrige straße das gelände verlassen wollen.
#18 von klotsche , am 22.07.2010 um 17:08"

Ein Teil eines Berichtes, der mich nicht mehr loslässt, ist dieser:

Und ich weiß jetzt schon, daß die Polizei nicht schuld sein wird - ist sie nie...

>Und ich weiß jetzt schon, daß die Polizei nicht schuld sein wird - ist sie nie...

Davon mal abgesehen: Wie kann man als Vater ein vierjähriges Kind mit zur LoveParade nehmen? Sorry, dafür hab ich auch absolut kein Verständnis.

>Davon mal abgesehen: Wie kann man als Vater ein vierjähriges Kind mit zur LoveParade
>nehmen? Sorry, dafür hab ich auch absolut kein Verständnis.

Das sehe ich genauso, einfach unverantwortlich.

Genauso erzeugt bei mir Kopfschütteln und Fassungslosigkeit, wenn nachts um 1, kleine Kinder im Buggy über die Rheinkirmes geschoben werden.
Meines Erachtens sollte es Kontrollen geben, die solche Eltern erst gar nicht mehr auf ein Veranstaltungsgelände lasse.

Gruß, Andreas Walter.

"Der einmal auf der LP war, 1999 in Berlin, dort, wo sie auch immer hingehörte!"

>
>Und ich weiß jetzt schon, daß die Polizei nicht schuld sein wird - ist sie nie...
Und jetzt ist die Frage: Wer ist die Polizei? Sind es die 30 Beamte, die den Tunneldurchgang überwacht haben?

Ist es nicht interessanter zu wissen, warum ein Beamter aus der Unteren Bauaufsichtbehörde eine Ausnahmegenehmigung ausstellt, dass die Rettungswege schmäler sein dürfen, wie eigentlich vorgeschrieben?

Warum darf eine Großveranstaltung ohne Feuerwehrpläne durchgeführt werden? (In solchen Plänen werden Wege um die Zuschauer zu evakuieren auch festgehalten)

So unberechenbar wie manche Leute machen, sind Menschenmassen eigentlich nicht. Es ist vergleichbar mit einer Viehherde. Solange es alles läuft laufen alle in die gleiche Richtung. Geht es nur schleppend voran, werden Alternativwege gesucht. Sind damit ein paar erfolgreich werden immer mehr diesen Weg wählen. Geht nichts mehr, werden alle in Panik versuchen sich selbst in Sicherheit zu bringen!

Blauäugig könnte man denken, dass so etwas nicht im bürokratischen Deutschland passieren kann. So etwas kennt man eigentlich nur von irgendwelchen Wallfahrtsorten in irgendwelchen Entwicklungsländern...

Den Schilderungen hier im Forum, aus den Nachrichten und aus anderen Quellen entnehme ich: das musste schief gehen...
________________
Morrrpheus

Gestern im Chat fragte jemand, ob wirklich bereits vor der Veranstaltung deutlich geäußert wurde, dass das Festivalgelände nur für 400.000 - 500.000 Menschen geeignet sei. Nach dem am 20.7.2010 veröffentlichten Artikel auf www.derwesten.de muß diese Frage wohl leider ganz klar mit "Ja" beantwortet werden:

http://www.derwesten.de/kultur/musik-und-konzerte/loveparade/Loveparade-wird-zum-Tanz-auf-dem-Drahtseil-id3265037.html

Ich bin fassungslos über so viel Arroganz und Ignoranz im Vorfeld bei den verantwortlichen Planern!

Smoerf

"Eventuell haben ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um den schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen. Was das angeht, kann man nur erleichtert aufatmen!"

Mehr Ansichten von Eva:
http://twitpic.com/28jbx7/full

- ohne Worte meinerseits -
Alex

Eva ist einfach ungeil... schade, aber belegbar.

>Eva ist einfach ungeil... schade, aber belegbar.
Hat sie denn so unrecht?

Gruß Bernhard

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>Hat sie denn so unrecht?

Ja, da man Form und Inhalt nicht von einander trennen kann, kann die Antwort nur lauten: Ja!

Wir können gerne eine offene, unklischeesierte Debatte über die Werte unserer Gesellschaft führen - und wir kämen sicher an einen Punkt, an dem es sich feststellen ließe, dass Frau Herman sicher einiges meint, was durchaus diskussionwürdig wäre, und oftmals ihrer (selbstauferlegten?) Artikulationsbehinderung unterliegt. Aber wer sich zur moralapostolischen Instanz aufschwingt, in dem er 1,4 Mio Menschen grundsätzlich nur besoffen, bekifft, enthemmt und nackt sieht, sollte entweder mit seinem Optiker reden, oder mal den Gehirndoktor aufsuchen. Und wer dann noch "andere Mächte" sieht, die hier eingegriffen haben könnten, sollte man durch höchstrichterliche Anweisung das Aufsuchen von Gotteshäusern der katholischen Amtskirche verbieten. Man könnte jetzt auch sagen, dass sie den "68ern" ein Stück weit dankbar sein sollte, denn ohne "die" dürfte sie ihr Schandmaul gar nicht aufreissen - aber das führte in diesem Thread um die tragischen Ereignisse in Duisburg zu weit.

Tut mir leid - ich kann gut mit dummen Menschen umgehen, aber in mir wohnt eine ostentative Abwehrreaktion auf Dummheit.

>Hat sie denn so unrecht?

Lang leben die Vorurteile.
Jeder "Raver" nimmt Drogen. Nur schade, das die meisten Besucher gar nichts mit mit der "Szene" zu tun haben. Das müssen sie aber auch nicht da die Veranstaltung schon lange primär nichts damit zu tun hat.

Diese verbitterte, r.... orientierte Frau errekt bei mir einfach nur Ekel - und das nicht erst jetzt. Leider bekommt sie noch einige Medienpräsenz.

Ich sage dir somit: Ja, hat sie.
Und nu?

>Lang leben die Vorurteile.
Welche Vorurteile?

Ich bezog mich unter anderem auf die Aussage, dass viele "betrunken oder vollgekifft" erschienen.
Ich habe schon öfter in Zügen gesessen, in denen auch Fußballfans saßen. Die kamen mit Paletten Dosen-Bier und haben sich während der Fahrt durch Zuwerfen versorgt und auf Drehzahl getrunken. Einmal habe ich eine Dose gegen die Schulter bekommen.
Nicht angenehm - aber der Werfer hat sich entschuldigt.

Du wirst mir sicher Recht geben, dass Nüchterne anders reagieren als "Zugedröhnte". Warum gibt es im Straßenverkehr sonst diese Strafen.

Und wenn Du Dir mal das Spiegel-Online Video ab 8:02 ansiehst, wirst Du sehen, dass Sperren zum Verhinden des Andrangs einfach ignoriert wurden. Wieviele der nicht nüchternen haben dazu beigetragen, dass einfach weitergegangen wurde und dadurch zum Stau im Tunnel beigetragen haben?

Ich weiß, dass das Thema ein heißes Eisen ist und ich will auch nichts schön reden.
Und ich möchte mir erst recht nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn eines meiner Kinder dorthin gefahren und vielleicht nicht zurückgekommen wäre.

>Und nu?
Was erwartest Du?

Gruß Bernhard

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>Du wirst mir sicher Recht geben, dass Nüchterne anders reagieren als "Zugedröhnte".

Das muss bei der Planung und Durchführung solch einer Veranstaltung berücksichtigt werden. Es ist einfach nur absurd, die Schuld (bzw. eine Mitschuld) auf "zugedröhnte Raver" zu schieben.

Arme verbitterte Frau! Mehr fällt mir dazu nicht ein...

trojs

>Mehr Ansichten von Eva:
>http://twitpic.com/28jbx7/full

Und eine Antwort zu der großen Resonanz:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/eva-herman/grosse-resonanz-auf-loveparade-artikel.html

Gruß Bernhard

vor Transport dieses Postings die Sicherungsschrauben anziehen, Header und Signatur einklappen und arretieren

Die Antwort macht es eigentlich nur noch schlimmer. Als Journalistin müßte sie wissen, daß Worte mächtiger als ein Schwert sind - und tritt trotzdem regelmäßig mit exakter Zielsicherheit mitten in die S.cheiße.

Bewegt dich diese Frau eigentlich noch ohne Personenschutz rum? Bei den Kommentaren die ich in den letzten Tagen an der FH gehört habe, braucht Sie Ihn.

Mir als Veranstaltungstechniker stellen sich hier sämtliche noch vorhandenen Haare in alle Himmelsrichtungen...

ich bin nur noch sprachlos!

Im Vorfeld einer jeglichen Veranstaltung gibt es Gefährdungsanalysen, Vorschriften, Fluchtwegspläne, jedes pups-Dorffest wird streng gehandhabt und ein Grossevent diesen Ausmasses sollte zu 1000% abgesichert sein...

Klar ist der Faktor Mensch nicht voll berechenbar, Fehler passieren, aber dies ist unglaublich..

Mein tiefstes Mitgefühl an alle Opfer und Angehörigen!

ich war da, bin aus Vernunft vor dem Tunnel abgebogen und zum Float am Friedrich-Wilhelm-Platz gegangen.

Ich wohne in Duisburg und auch ich kann bestätigen, dass wir hier in Duisburg alle im Vorfeld über das zu kleine Gelände und den Umstand warum man nicht die großen Rampen direkt am Hbf ebenfalls öffnet diskutiert haben. Aber wir alle sind davon ausgegangen, dass die Veranstalter und alle genehmigenden Behörden wissen was sie tun.

Was mich aber im Moment ebenfalls wütend macht (vielleicht auch zu Unrecht) ist die Tatsache dass es scheinbar alle im Vorfeld gewusst haben. Ich krieg echt nen dicken Hals, wenn die Polizeifunktionäre alle behaupten Sie hätten es gewußt, warum haben Sie es dann zugelassen? Wenn es um Menschenleben geht muss ich mich auch über politische Machtkämpfe hinwegsetzten.

Noch schlimmer ist der Wahlkampf der wieder mal auf dem Rücken einer Tragödie ausgetragen wird. Wir wollen hier keine B-Politiker sehen (auch Frau Kraft) die Ihre Gesichter in jede Kamera halten. Ich weiß auch das dies normal ist, aber ich prangere es dennoch an. Als Angehöriger von Opfern will ich sowas nicht sehen, auch wenn es zu einem Teil echte Bestürzung ist.

>ich war da

http://www.loveparaderavercount.de/

(und beruhigt, dass Du heile rausgekommen bist)

http://leenio.de - Dein Freizeitradio
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>http://www.loveparaderavercount.de/
>
>(und beruhigt, dass Du heile rausgekommen bist)

Danke für den Link, gute Idee. Hab auch gedacht, der stellv. Polizeipräsident gibt mir eine Ohrfeige, als er sagte es wären ca. 150.000 Mneschen da gewesen, er wohl nicht.

Ein guter Kommentar zum Thema:

http://www.faz.net/s/RubCCB49507459C498F8E6FA9E990486D14/Doc~E781E96EF56054DC0A7AC5BB8CF5925CC~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich selbst kann kaum glauben, mit welcher geballten Blödheit man die Veranstaltung realisiert hat. Ich bin mir auch sicher, daß viele Besucher zu Hause geblieben wären, wenn die Planung vor Ort im Vorfeld besser kommuniziert worden wäre. Und wieder einmal mehr wurden Menschenleben dem Größenwahn und der Profitgier der Politik und Kommunalinteressen geopfert. Und auch diesmal wird bestimmt niemand Schuld gewesen sein!

http://www.youtube.com/user/rkjorge70#p/a/u/2/Nb0m_n0KGms

Unglaubliche Bilder - und noch unglaublicher ist, daß anscheinend keine zehn Meter ausgereicht haben, um über Leben und Tod zu entscheiden. Wollen wir hoffen, daß diese Aufnahmen dazu beitragen können, die Schuldfrage zu klären...

In der Tat unglaublich, dass da ein paar Meter weiter die Menschen noch ausreichend Platz haben. Mir vollkommen unverständlich, wie es dann zu so etwas kommen kann.

>Wollen wir hoffen, daß diese
>Aufnahmen dazu beitragen können, die Schuldfrage zu klären...

Diese Bilder visualisieren doch nur die Geschehnisse. Ich weiss nicht, wie da eine Schuldfrage anhand einiger bewegter Sequenzen geklärt werden soll.

Jakob

Schreckliches Video, ganz ehrlich ich hoffe kein TV Sender zeigt die Bilder so. Ich jedenfalls möchte mir die Videos nicht ein zweites mal ansehen. Wie Mike schon geschrieben hat hoffe ich aber, dass die Videos aber zur Aufklärung genutzt werden können.

Nach dem ich den ersten Teil gesehen habe verstehe ich die ganze Situation nicht mehr.
Man sieht nur das beste wäre gewesen die Treppe hätte es nicht gegeben.
In der Ecke drängen viele Richtung Treppe drum herum scheint aber irgendwie alles im Fluss zu sein. Das macht die ganze Situation für mich umso unverständlicher.

Schrecklich auch wieviele Leute sich selbst am nächsten sind. Auch wenn es aus der Ferne natürlich auch schwer zu sagen ist, wie man es in der Masse wahrnehmen konnte.

Es gab ja anscheind Empfehlung die Treppe vorab zu sprengen. Schwerer Fehler dies nicht zu tun.
Sicherlich nicht der einzige Umsetzungsfehler aber der schwerwiegenste.

Hier noch ein "gutes" Video mitten aus der Masse
http://vimeo.com/13608961

und der Bericht einer Freundin von mir

Gerade bekannt geworden:

20 Tote!

Ein wirklich erschütternder Bericht einer Betroffenen:

http://juliasloveparade.blog.de/2010/07/25/verstehe-9037707/

>Ein wirklich erschütternder Bericht einer Betroffenen:

Ohne irgendetwas vermuten oder behaupten zu wollen - aber ich entwickel mittlerweile etwas Distanz zu all diesen Berichten. Nicht alles was gebloggt wird ist auch so geschehen. Wie gesagt, nicht falsch verstehen, das ist keine Wertung!

http://www.express.de/news/panorama/loveparade/polizei--nur-150-000-besucher-bei-loveparade/-/4508926/4521636/-/index.html

Na dann ist ja alles in Ordnung...

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Und warum, das erklärt u.a. Spiegel Online:

...
Das Abwahlverfahren würde Sauerland finanzielle Vorteile im Vergleich zu einem schnellen Rücktritt bieten. Er bekäme bis zum Ende seiner regulären Amtszeit 2014 einen Teil seiner heutigen Bezüge, später hätte er Anspruch auf eine Pension. Würde er dagegen sofort die Entlassung aus dem Staatsdienst beantragen, würde das Landesbeamtengesetz greifen. Darin heißt es: "Nach der Entlassung hat der frühere Beamte keinen Anspruch auf Leistungen des Dienstherrn."

Sauerland hatte zuletzt Vermutungen zurückgewiesen, sein Festhalten am Amt hänge mit möglicherweise gefährdeten eigenen Pensionsansprüchen zusammen. "Das ist so etwas Nebensächliches", sagte er. "Wir sprechen hier über tote Menschen, und da kommen solche profanen Dinge."
...

Der gesamte Artikel: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,709501,00.html