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Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 9082
#0, Das Internet
Geschrieben von peterbourbon am 12-Apr-10 um 01:47 Uhr
Es gab eine Zeit, da gab es kein Internet.
Sie war nicht schlecht, aber ich kann es auch schlecht beurteilen.
Da war ich Kind und hatte eh besseres zu tun. Z.B. draußen Kanäle erkunden.

Dennoch vergisst man schnell, was dieser Quantensprung eigentlich bedeutet hat.
Man wird sich dessen nur schwer bewusst, weil es selbstverständlich geworden ist.

Damals gab es zwar BTX, aber das konnten eh nur die Junior-Kengs dieser Welt bedienen.

Wenn ich mir mal überlege, wen ich heute ohne das Internet kennen würde, dann fiele mir nichts dazu ein.
Wahrscheinlich ein ganz anderes Leben.

Natürlich könnte man hier auch nichts posten ohne Internet.
Aber auch die ganzen Naturburschen, die lieber draußen sind als sich in Kellern einzusperren,
würden sicherlich ohne Internet heute woanders sein.

Was will Turgut mit diesem doofen & sentimentalen Posting eigentlich bezwecken?
Nunja, ich kenne das Geburtsjahr des offiziellen kommerziellen Internets nicht, aber ich erinnere mich noch
an die vielen widerlichen AOL-CDs und den perversen AOL-Chat.

Wie seid ihr eigentlich in das Internet abgetaucht? Gibt es da lustige Anekdoten?
Es ist die einzige Sache, die uns verbindet. Und vielleicht wäre das ja auch etwas für kengslair.de.

Was sind eure peinlichsten Nicknames in Chats? Etwa sunshine1984?

Egal, ich google mal was zur Abwechslung.

Gruß,
Turgut

I wish the milkman would deliver my milk in the morning.

#1, RE: Das Internet
Geschrieben von smuflow am 12-Apr-10 um 07:41 Uhr

Letzte Bearbeitung am 12-Apr-10 um 19:19 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 12-Apr-10 um 18:44 Uhr ()


Ich weiss noch, wie irgendwann ein Kollege von mir auftauchte 1995 mit einem Modem und ich dann zum ersten mal im Internet surfen konnte. Cityweb hiess (soweit ich mich erinnere) damals das Angebot der WAZ. Erster Nickname dort DJTC (DJ = Hobby,Thorsten = der Kollege, C = Carsten).

Lustig waren dann auch die Zeiten, wo dann die Tomorrow-Mobilcom Internetflat herauskam. Für 77 Mark einen ganzen Monat kostenlos surfen. Eine Sensation, dass die Leitungen zusammenbrachen. Da man dann über Alternativen surfte, wurde die Telefonrechnung dadurch nicht billiger sondern höher. 600 Mark. Ich weiss noch, wie meinen Eltern und mir das Herz in die Hose rutschte. Lehrgeld halt...

Davor gab es dann irgendwie noch "germany.net", worüber man surfte. Mist, wenn ich das mal alles noch so zusammenkriegen würde.

An die Unmengen an AOL CD's (sehr tolle und creative Wanddekoration) kann ich mich auch noch gut erinnern. Wobei ich damals Compuserve immer toller fand


#2, RE: Das Internet
Geschrieben von BabyTeffan am 12-Apr-10 um 18:53 Uhr

Das Internet kam für mich mit dem ISDN-Zeitalter auf, als damals "Die Dinos" erstmalig im deutschen Fernsehen liefen. Die Zeit der glorreichen ISDN-Telefonanlagen für den Heimgebrauch Eumex 306 + 308.
Ich konnte damals das Baby von "Die Dinos" damals ganz gut nachmachen, daher ist damals mein erster (und fast einziger) Nick entstanden, den ich noch bis heute benutze.


Gruß

Stefan

Bin das Baby, musst mich lieb haben.


#3, RE: Das Internet
Geschrieben von The Knowledge am 12-Apr-10 um 21:56 Uhr

Ich weiß nicht mehr, wann das war. Ich tippe auf so ca. 1997/98. Damals gab es das legendäre Ringbuch-Forum von Phantaweb. Und Stefan Peck, Heiko Schimanzik und André Blunck meinten: "Du brauchst einen PC! Für's Internet! Das ist soooo lustig dort mit den ganzen Spackos! Was die für eine Shice posten, das hältst du im Kopf nicht aus!"

Und ich bin bis heute hier. Und im Grunde hat sich ja nicht so viel verändert. Nur die Leitungen sind schneller geworden.

Mein erster Internet-Zugang damals: AOL per einer dieser schlimmen CDs. 56k-Modem. Da hat man so eine Internetseite, wenn sie denn mal geladen hatte, noch richtig gewürdigt!

Und "The Knowledge" hieß ich damals schon. Ich bin damals Taxi gefahren, und der Link ist eine Würdigung der Kollegen, die eine City-Lizenz für London hatten, der schwersten Taxi-Prüfung der Welt. Die armen Säue (naja, arm sind sie eigentlich nicht, die verdienen saugutes Geld) müssen, so will es der Londoner Gesetzgeber, 10.000 Adressen im 6-Meilen-Umkreis von Charing Cross auswendig kennen. Das schafft man nur, wenn man sich dazu Bilder einprägt. Und dafür fahren die angehenden Taxi-Chaffeure der City of London auf Klapprädern mit einem Clipboard auf dem Lenker die Straßen ab und merken sich alles. Der schlichte Name des Lehrbuches, das auf dem Clipboard montiert ist: "The Knowledge". Da dachte ich mir: "Was für ein cooler Nickname!" Und sollte Recht behalten.

Grüße,

Tim
Excess all Areas!


#10, RE: Das Internet
Geschrieben von Christian Ahuis am 13-Apr-10 um 10:05 Uhr

>Ich weiß nicht mehr, wann das war. Ich tippe auf so ca. 1997/98. Damals gab es das
>legendäre Ringbuch-Forum von Phantaweb.

Falsch, das Ringbuchforum war von Frank Hinrichs via freizeitparks.de, auch als Ecce-Terram Forum bekannt...

Historische Karussells mit musikalischer Untermalung, als Dekoration für die Wohnung, gibt es im Coastershop! Lift, Drop, Shop!


#13, RE: Das Internet
Geschrieben von The Knowledge am 13-Apr-10 um 10:59 Uhr

Das ist richtig. Aber es gab von Phantaweb einen Link dorthin. Glaube ich. JUUUUNIOOOOOR!

Grüße,

Tim
Excess all Areas!


#14, RE: Das Internet
Geschrieben von Keng am 13-Apr-10 um 11:11 Uhr

>Das ist richtig. Aber es gab von Phantaweb einen Link dorthin. Glaube ich.
>JUUUUNIOOOOOR!

Tschja, hättest Du Leenio gehört, wüsstest du es

Tip: 2. Sendung

http://leenio.de - Dein Freizeitradio
GAM!NG IS NOT A CRIME - http://kengslair.de


#4, RE: Das Internet
Geschrieben von Sarion am 13-Apr-10 um 08:08 Uhr

Mein erstes Modem habe ich mir irgendwann Ende 1993, Anfang 1994 zugelegt. Das war eine Kiste, etwa so groß wie heutige externe 3 1/2" Festplatten und konnte Daten mit 14400 bit/s übertragen. (man beachte fehlende „k”s oder „M” s) Damals konnte man sich damit in diverse Mailboxen einwählen und dort Nachrichten und Dateien austauschen. Über die Uni - damals versuchte ich ja noch Lehrer zu werden - gab es aber auch schon die Möglichkeit sich „kostenlos” (also man musste nur die Telefonkosten zahlen) ins Internet einzuwählen. Die IIRC 7 Einwahlknoten der Uni Bochum waren aber chronisch belegt. Manchmal gelang es sich nach 15 Versuchen dort einzuloggen und hatte Glück wenn nach 10 Minuten die Leitung nicht schon wieder zusammenbrach. Stabil war anders.

Damit man unter Windows 3.11 überhaupt das Internet nutzen konnte war übrigens nicht unerhebliches herumgefrickel mit Software und Einstellungen notwendig. Und man konnte ja nicht „mal eben” im Internet nachsehen wie das geht.

Da ich davon irgendwann massiv genervt war, meldete ich mich bei AOL an - ich glaube das war sogar noch vor den vielen CDs, die Software kam von Diskette. AOL war auch wenig erquicklich, man musste sich immer erst durch viel Klicki-Bunti hangeln bevor man dahin kam wohin man wollte. Also wurde gewechselt zum Konkurrenten Compuserve. Die dort notwendige Software war weniger verspielt, wirkte sachlicher und brachte einen schneller ans Ziel.

Aus dem 14.4er Modem wurde irgendwann (1996?) ein 36.6er US Robotics Sportster und 1999 ISDN mit einer Eumex 504 USB von der Telekom. Die Eumex läuft übrigens immer noch bei mir als Telefonanlage.

Bezüglich Zugang wurde ich irgendwann auf den Dortmunder Verein Prima e.V. aufmerksam, der seinen Mitgliedern kostenlosen Zugang (also bis auf Verbindungskosten) zum Internet, eine eigene domain und quasi unbegrenzt Webspace (Regel war dort, wer die Platte voll macht, kauft einen neue ) zur Verfügung stellte. Bis zum Umstieg auf DSL - ich glaube das war Anfang 2001 - blieb ich dann bei Prima.

Peinlichere Nicknames als den jetzigen hatte ich eigentlich nie. Denn ich nutze „Sarion” seit ich irgendwo mal einen Highscore in einem Computerspiel eintragen musste. Damals las ich ein Fantasybuch, der Name ist mir entfallen, dessen Held Garion hieß. Mangels Phantasie tauschte ich also den Anfangsbuchstaben gegen mein eigenes Initial ein.
Da mir der Name gut gefiel blieb er bis heute erhalten.

Kann sich noch jemand erinnern wie ich zu meinem Chat-Nick „Dachs13” kam

Insgesamt kann ich sagen, dass sicherlich keine andere Entwicklung mein Leben derartig beeinflusst hat wie die von Computer und Internet.

Gruß, Stefan

Mitglied der Initiative zur Verbreitung seltener Satzzeichen


#11, RE: Das Internet
Geschrieben von Salto am 13-Apr-10 um 10:46 Uhr

>Kann sich noch jemand erinnern wie ich zu meinem Chat-Nick „Dachs13” kam

Ich bin nicht wirklich sicher, aber ich meine Du seist mal ziemlich hierdrauf abgefahren, und da es immer nur 12 (manchmal auch nur 11) sind, hast Du Dich zum 13. auserkoren. So in der Art jedenfalls, kann aber auch sein, dass ich daneben liege.

Grüße,
Olli


#15, RE: Das Internet
Geschrieben von Sarion am 13-Apr-10 um 13:19 Uhr

>So in der Art jedenfalls, kann aber auch sein, dass ich daneben liege.

Ja so in der Art. Es ging um einen kleinen Streit, wie viele Dachse es seien. Ich habe immer behauptet es seien 13.

*AAARGH, SNAKE* *SNAKE* *SNAKE* *UUHHH it's a SNAKE*!

Gruß, Stefan

Mitglied der Initiative zur Verbreitung seltener Satzzeichen


#5, RE: Das Internet
Geschrieben von Wutwi am 13-Apr-10 um 08:25 Uhr

Hui... ich kann mich noch an ein 14.4er Modem erinnern, mit dem ich mich in ein Portal namens Stadtnet einwählte, mich freute, wenn ich auch ein 14.4er Modem auf der anderen Seite erwischte und dann chatten konnte. Ich nannte damals einen hypermodernen 386er mit einer überdimensionierten Festplatte von 150 MB mein Eigen...

Stadtnet hatte in ein paar Lokalen in München auch ein Terminal aufgebaut, mit denen man auch chatten konnte und so erfuhr, wer alles im Lokal war.

Online ging ich hier 1994, mein Nick war damals wie heute Wutwi (Wolfgang UnThomas WInkler)

Kosten waren wie ein normales Telefongespräch; wenn ich mich recht erinnere, 23 Pfennig für 12 Minuten...

Und dann kam auch bei mir die böse AOL CD. Natürlich musste irgendwann ein 56k Modem her, ich glaube, damals für den Schnäppchenpreis von 171,- DM bei Expert...

Und endlich kam ISDN und dann DSL. Die jeweiligen Umstiege weis ich noch, wie oft bin ich in den ******* T-Punkt gefahren, um NTBA, Splitter, Router usw. auszutauschen...

Grummel. Jetzt bin ich depresiv. Ist das alles schon 16 Jahre her? Hatten wir damals noch die gute, alte DM? <seuuuufz>

Gruß Wutwi
I survived "Stadtnet" 238 times!


#6, RE: Das Internet
Geschrieben von Tron am 13-Apr-10 um 08:31 Uhr

Es ist 1996, meine Freundin ist weg und bräu.....äähm, nochmal:

Es ist 1996, die damals noch als "T-Versand" bekannte Firma "1&1" hatte ein tolles Internet-Angebot mit einem 28k8-Modem (damals war man damit schon der King in der 14k4er-Welt ) und dem berühmten T-Online und BTX-Zugang.
Zunächst war ich nur im BTX unterwegs und stellte fest, dass es sich bei diesem System um den wohl teuersten Videotext der Welt handelte, denn Bankgeschäfte hatte ich seinerzeit nun wirklich noch nicht zu erledigen und ansonsten gab es nicht sonderlich viele Informationen.
Nachdem mein Blick im T-Online-Programm dann auch recht schnell auf "Internet" fiel, eröffnete sich mir dann die große weite Welt des Internets... Und ein wenig hat mir dabei auch das schicke "Wie geht Internet"-Büchlein von 1&1 geholfen. Dort wurden (überhaupt nicht) gängige Internet-Floskeln und Emoticons erklärt, garniert mit einer Auswahl der "interessantesten" Webseiten (wie zum Beispiel die des Weißen Hauses, welche damals noch so aussah ).

Über meinen Cousin erfuhr ich dann von einer Mailbox namens "Tindrum" im Nachbarort, wo ich mich erstmalig im Fidonetz und dem Cybernet (damals war man gaaanz kreativ bei der Namensfindung für Mailbox-Netzwerke ) bewegte. Doch bei der Tindrum hielt es mich nicht lange, so dass ich zur damals größten Mailbox Deutschlands, der Vobis BBS, gewechselt bin und mich dort rege an den Diskussionen und stundenlangen Chats beteiligte.

Schon damals war mein Nickname "Tron", nach dem Disney-Film aus meinem Geburtsjahr (und lustigerweise - wie ich dann auch recht schnell feststellte - dem GWBASIC-Befehl für das Einschalten des Tracemodus ) und habe ihn bis heute beibehalten. (Später bemerkte ich dann, dass ich auch noch einen recht berühmten Namensvetter hatte, was sich heute darin zeigt, dass der Nickname "tron" auf den meisten Websites bereits belegt ist. Aber mit "tron" gibt's ja viele Kombinationen, die man dann halt ersatzweise nehmen kann.

Doch gehen wir wieder zurück in die Vergangenheit...

Irgendwann - so 1998 - kam dann ISDN und ich konnte mich im Internet oder Mailboxen aufhalten, ohne dass meine Eltern telefonlos waren. Doch 1998 begann auch meine Ausbildung und die Zeit für die Vobis Mailbox wurde knapper. Ich bin bis heute noch traurig darüber, dass ich die Abschaltung zu Silvester 1998/1999 nicht live mitgemacht habe.

Doch seit 1999 bewegte ich mich dann hauptsächlich im Internet. Meine damaligen Stamm-Sites waren quasi nicht vorhanden, ich habe das Netz eigentlich nur zum Suchen von Informationen für meine Ausbildung und fürs Emailen (hauptsächlich Mailinglisten und ein bisschen auch im Usenet) benutzt. Online ging ich damals über eine AOL-Freistunden-CD, dem Klassiker sozusagen.

Nach der ersten Flatrate im Jahr 2000, damals von "Sonne" (welche in den Niederlanden unter dem Namen "ZonNet" gestartet waren), habe ich das Internet - wenn man denn mal nach den zahlreichen Einwahlschwirigkeiten endlich drin war - eigentlich nicht mehr verlassen und es war auch recht schnell die erste Homepage gebastelt. Ja, so richtig eklig mit animierten Gifs und knallbunten Hintergrundbildern. Damals noch mit einem Halb-WYSIWYG-Halb-Texteditor für HTML-Seiten, wodurch ich mir dann auch gleich nach BASIC und TurboPascal die Dritte "Programmiersprache" angeeignet habe.

Ende 2000 war dann das muntere Flatraten über Sonnet vorbei und die T-Online-Flatrate kam Gott sei dank recht schnell danach. Seit 2001 gab es dann auch im Raum Aachen endlich T-DSL mit Flatrate, so dass ich als einer der ersten Nutzer dorthin gewechselt bin. 1 Mbit. Wuuuah.

Zu FZPW bin ich - wenn ich mich recht erinnere - im Jahr 2002 gekommen, als sich mein Freizeitpark-Hobby immer weiter entwickelte und ich auf der Suche nach Gleichgesinnten war. Kurz vorher habe ich mir übrigens gedacht, dass es sowas bestimmt noch nicht gibt, und eine eigene Community mit dem Namen "ThemenParX" gestartet...

- Tobi
FKF, ich mag Dich!

My Life Would Suck Without You!

#7, RE: Das Internet
Geschrieben von WP am 13-Apr-10 um 09:08 Uhr

>Es gab eine Zeit, da gab es kein Internet.
Sie war nicht schlecht, aber ich kann es auch schlecht beurteilen.<

Irgendwie war die Zeit damals schon ruhiger (gemütlicher), allein schon dadurch, weil man nicht so viele Infos verarbeiten musste. Man traf sich persönlich viel öfter, plauderte mehr. Ob die verbale Kommunikation sinnvoller oder intelligenter war als im Internet - will ich nicht behaupten, aber eine Diskussion im Angesicht zu Angesicht, hat schon einen höheren Mehrwert als schnell mal ein dämliches Posting.

Und wenn ich mich heute mit meinen „alten“ Bekannten treffe, die teilweise keine Internetfreaks geworden sind, die gerade mal ein wenig in ebay surfen, dann merke ich schon das die irgendwie ein anderes Leben leben. Ich will nicht werten, wie alles im Leben gibt es immer zwei Seiten, Vorteile und Nachteile – aber was ich damit aufzeigen will: Ohne Internet war das Leben gemütlicher und mit dem Internet verändert sich eigentlich das Leben schon gewaltig.


#8, RE: Das Internet
Geschrieben von BuzzDee am 13-Apr-10 um 09:59 Uhr

Schönes Thema.

Das Internet lernte ich durch einen Freund kennen (so 1999?), der direkt ISDN hatte. War noch was gan besonderes damals, wenn man irgendwo eine www-Adresse gesehen hat, hat man die gleich eingetippt. Manchmal saßen wir vorm Rechner und fragten uns "Hmm, was kann man denn noch so suchen". Bei uns zuhause gab es dann auch etwas später ein Modem - und eine AOL-CD dazu Ich hab dann teilweise immer versucht sehr effizient zu surfen, weil ja eben nach Zeit abgerechnet wurde. Also mehrere Seiten mit längerem Text geladen, dann ausgeloggt, und in Ruhe offline gelesen.

Freizeitparkweb war dann das erste Webforum, wo ich mich angemeldet hatte. Und damit dann auch die erste regelmäßige Web-Anlaufaufstelle abseits von E-Mail.

Bei meinen Eltern hatte ich aber auch noch keinen eigenen Rechner (es gab eben einen "Familiencomputer" im Büro), und dazu halt nur das Modem. Dadurch hat das Internet nicht besonders meinen Alltag geprägt. Geändert hat sich das dann im Herbst 2002, als ich mit dem Studium begonnen habe, und das Internet zunehmend meinen Alltag prägte - und die Grenzen zur Sucht fließend wurden. Da kamen aber eben bei mir zwei Dinge zusammen: Erste eigene Wohnung, ein neuer Lebensabschnitt, ich gestalte meinen Tag nun eigenverantwortlich usw. Und ich hatte zum ersten Mal einen eigenen Computer in meinem Zimmer (Wohnheim-Einzimmer-Appartement) und dazu noch eine Standleitung. Ich kann deshalb auch nicht wirklich sagen, wie mein Leben ohne INternet aussehen würde/ausgesehen hätte. Denn die Zeit davor war eben sowieso ein "anderes Leben" als Schüler, der bei seinen Eltern wohnt.

Das web 2.0 kam dann irgendwie - mit dem ganzen Social Network KRam kann ich aber bis heute wenig anfangen. Am Anfang war StudiVZ noch witzig, als man bekannte Leute gesucht hat. Aber "nutzen" tue ich das nicht. Ich hab da halt einen Account - das war es. Gleiches bei Facebook, da spiel ich nur MAfia WArs... Für mich persönlich sehe ich da kein großen Nutzen drin. Irgendwelchen von meinen 80 "Freunden" Geburtstagsgrüße auf die Pinnwand zu schreiben, finde ich oberflächlich und dämlich, wenn ich ihnen sonst auch nicht gratuliert hätte. Generell habe ich z.B. zu den Leuten aus meinem Abijahrgang, die meine StudiVZ "Freunde" sind, nicht mehr Kontakt als ohne StudiVZ. Wenn ich konkret mit jemanden Kontakt aufnehmen will, dann gibt es Mail. Und für meine beiden Freundeskreise in Lünen und Düsseldorf haben wir eigene Foren/Gästebücher angelegt, über die wir kommunzieren.

Chat ist übrigens auch etwas, mit dem ich nie was anfangen konnte. Das Interesse am Freizeitparkweb ist mit der Zeit auch zurückgegangen, dafür verbringe ich viel Zeit (auch aktiv, also schreibend) auf www.musiker-board.de. Da hatte ich mich temporär mal sogar verabschiedet und eine bewusste Auszeit genommen (und vom Netz allgemein, aber das Musiker Board war der Hauptgrund, warum ich soviel Zeit online verbracht habe), weil ich merkte, dass das zuviel wurde. Und ich mit meiner Diplomarbeit nicht weiterkam...

Ein Leben ohne Internet könnte ich mir zumindest hier nicht mehr vorstellen. Aber einfach schon aus praktischen Gründen, es ist ja heutztage alles auf Netz ausgelegt. Man braucht es halt für vieles. Umso faszinierender finde ich es, dass eine ehemalige Mitbewohnerin von mir tatsächlich keinen Internetanschluss hat. Als wir noch zusammengewohnt haben, hat sich sich auch erst sehr spät überhaupt einen eigenen Computer gekauft (so vor zwei Jahren). Sie macht das aber nicht irgendwie aus Überzeugung oder dergleichen, sie sitzt auch auf der Arbeit am PC und hat da Internet. Aber zushause vermisst sie es wohl nicht; da sie einen passenden Handytarif hat, hat sie sich gar keinen Festnetztelefonaanschluss gekauft. Und somit auch kein Internet. Da habe ich dann gemrekt, dass ich heutztage doch davon ausgehe, dass jeder zuhause Zugang zum Internt hat - und selbst wenn es nur ein alter PC über Modem ist. Wenn ich sie z.B. besuche so würde ich schon davon ausgehen, dass ich bei ihr mal eben nachschauen kann, wie denn die Busse zurückfahren. Aber geht halt nicht, da würde ich dann blöd dastehen.

Sebastian
Nein, ich spiele kein Basketball


#9, RE: Das Internet
Geschrieben von Flyo am 13-Apr-10 um 10:00 Uhr

HI!
Hach, das waren noch Zeiten. Erstes Mal Internet hatte ich in der FH in Emden, Anno 1993. Die gesammte FH teilte sich einen(!) ISDN Anschluss... Aber es klappte. Dann gabs irgendwann die Möglichkeit sich in FH Netz einzuwählen und so auch ins Internet zu kommen. Mein erstes Modem: 9600 Baud (rätäääää). Selbst Morsen war schneller...
Und wie Sarion schon schrieb: Internet und Windows 3.11 (würg). Mir fällt da spontan noch "Winsock" als Schlagwort ein.
Aber war toll. Hab dann irgendwann Win95 von Disketten installiert. 38 Stück, 8 Stunden arbeit. Auch das IRC hab ich damals entdeckt. Den Kanal #Spass auf irc.noc.belvue.de . War da mal sogar auf einem Channel Treffen in Bochum(?). Mein Nickname war sehr einfallsreich damals: _dirk_. Naja..

Oh, mann ich merk grad ich werd alt...

Gruß
Dirk


#12, RE: Das Internet
Geschrieben von Keng am 13-Apr-10 um 10:47 Uhr

>Damals gab es zwar BTX, aber das konnten eh nur die Junior-Kengs dieser Welt bedienen.

BTX... neumodisches, buntes Zeugs... TELNET! VT100!

>Wie seid ihr eigentlich in das Internet abgetaucht? Gibt es da lustige Anekdoten?
>Es ist die einzige Sache, die uns verbindet. Und vielleicht wäre das ja auch etwas für
>kengslair.de.

Sehr schönes Stöckchen, ich feature das im Bälde auch gerne auf Keng's Lair. Aber im Moment habe ich noch 2-3 andere Dinge in der Pipeline, und dann so ungeplante Dinge wie heute beim Aufreißen einer Hähnchenschnitzelpackung

Für den Moment muss reichen: Das Internet ist exakt eine Woche älter als ich. nuff said

http://leenio.de - Dein Freizeitradio
GAM!NG IS NOT A CRIME - http://kengslair.de


#16, RE: Das Internet
Geschrieben von MarcelR am 13-Apr-10 um 15:16 Uhr

Ich habe das Internet eigentlich immer für überflüssig gehalten - schon Anfang der 90er waren wir im Bekanntenkreis regelmäßig in Mailboxnetzwerken unterwegs, und das war für unsere Zwecke eigentlich ausreichend: "Demoware" ziehen, nach Cracks suchen und Nachrichten austauschen. Bei der Bundeswehr habe ich dann DatexP und -L kennengelernt, und fand Netzwerkkram technisch hochspannend, aber für privat fürchterlich langweilig.

Erst als ich 1996 dann bei meinem ersten Schwager die Onlinewelt "AlphaWorld" sah, wollte ich auch Internet haben. Dafür dann gleich mit ISDN und der verfluchten Teledat dingsbums 2a/b, Cityweb als Provider und einer ersten Telefon- und Nutzungsrechnung von 600DM für einen Monat. Das war Anfang 1997. Ende des Jahres dachte ich wirklich, ich hätte das komplette Internet gesehen, bzw den Teil, der mich interessierte, da ich so ziemlich jede Zeitschrift "Die besten Internetadressen" mit ihren kryptischen, abzutippenden Links der Bauart http://www.einkomischercommunityanbieter.com/nochkomischererunterabschnitt/~5678q_ua.html durchgeackert hatte.

1998 habe ich dann den Metropolis-Chat Unterchannel 1984 gefunden, dem ich lange treu geblieben bin. Dort war ich als JackD unterwegs, weil JohnD (von John Doe) schon vergeben war. Im gleichen Jahr habe ich dann "html" gelernt, eine erste Webseite gebaut (ich wollte auch immer in eine der Zeitungen). Aber eigentlich wars das dann auch. Und wäre 1998 nicht Half-Life erschienen und hätten wir damals beim ReFü nicht endlich das alte Datex-Modem schon längst an die öffentliche Telefonleitung gefrickelt und für die manchmal nächtelangen Lan-Sessions ein Glasfasernetzwerk aufgebaut, ich glaube, ich wäre heute noch davon überzeugt, dass kein Mensch das Internet braucht.

Tja, dann habe ich ab 1999 ein paar Jahre bei AOL gearbeitet, hatte kostenfreien Webzugang mit einem stylischen SecureID, einer PCMCIA-Fritzcard im Laptop und überhaupt kam das Internet langsam in Schwung. Dazu eine erste kleine Radiosendung, Webcam-Chats mit irgendwelchen Techniknerds zum Thema "Ausnutzung der Bandbreite durch neue Protokolle" und ab ca 2000/01 auch Phanta- bzw Freizeitparkweb. Und spätestens seit dem gehört "Internet" ganz normal zum Leben.

Allerdings habe ich all der Zeit die meisten Menschen doch ganz normal im Reallife kennengelernt durch Eishockey, Dartspielen, normale Wochenendaktivitäten, Freizeitparks, Arbeit usw. Und ich gehe auch nicht mehr oder weniger vor die Tür als "früher" - die Netzzeit ist bei zu 100% zu Lasten der Nutzung anderer Medien gegangen. Radio höre ich überhaupt nicht mehr, Zeitung lese ich online (bis auf die 11Freunde, die ich analog bevorzuge) und Fernsehen gibts eigentlich auch nur noch selten - jedenfalls seltener als früher.
___________________________________
Gruß Marcel
Radio: tba | Aktuelle Fotos: Phantasialand


#18, RE: Das Internet
Geschrieben von Edward Hyde am 15-Apr-10 um 15:35 Uhr

Letzte Bearbeitung am 15-Apr-10 um 15:39 Uhr ()
>1998 habe ich dann den Metropolis-Chat Unterchannel 1984 gefunden, dem ich lange treu
>geblieben bin. Dort war ich als JackD unterwegs, weil JohnD (von John Doe) schon
>vergeben war.

Interessant, ich war von 1997 - 1999 auch Stammgast im 1984, damals als "propper". Dein Nick ist mir allerdings nicht so in Erinnerung. Allerdings war ich auch eher in der Tagschicht, da ich privat noch kein Internet hatte aber auf der Arbeit quasi Dauer-Online war. 1984 war eindeutig der beste Metropoliskanal.

Mein erster Kontakt zum Internet muss so 1995 gewesen sein als wir mit der Klasse ein Internetcafe besichtigten. Hatte ein Heftchen mit ein paar Internetadressen dabei und fand das ganze stinklangweilig. Bei Yahoo konnte man noch eine Zufallsseite abrufen, ich bin auch einen hawaiianischen Schachclub gestossen, das war noch das beste Erlebnis. Als ich dann jedoch ab 1997 regelmäßigen Zugang hatte war es doch recht schnell um mich geschehen, gerade durch das Chatten.


#17, RE: Das Internet
Geschrieben von McMac83 am 14-Apr-10 um 22:30 Uhr

Wirklich nettes Thema.

Zum Internet bin ich selber auf die gesammte Zeitrechnung gesehen recht spät gekommen. Ein Bekannter von mir hatte damals richtig was investiert und hatte sie ISDN von der Telekom zugelegt. Mensch, was haben wir davor gesessen! Aber selber haben wollte ich das nicht.
Allerdings hatte ich bereits einen eBay und web.de Account noch bevor ich mein eigenes Internet hatte! Von dorther kommt auch mein Nickname. Ist eine wirre Mischung der McDoof Silbe, meines Namens und meines Geburtsjahres. Erfreulicher weise ist dieser Nick zu 99% immer frei.
Der erste gekaufte Artikel war überigens eine Single von der Band "Die Ärzte" mit dem Titel "Der Ritt auf dem Schmetterling".
Doch dann kam das erste DSL Angebot der Telekom, damlas noch 768kbit! Das wollte ich dann mein eigen nennen! Eigene PCs hatte ich ja schon lange, angefangen bei einem 286er mit Dos Shell.
Viel genutzt habe ich das Internet eigentlich nur fürs Chatten damals. Knuddels war so die erste richtige Chatseite, wo ich lange intensiev aktiv war. Den Account habe ich heute noch, gehe aber seltenst on.
Das erste Onlinegame war damals Farcry. Damit fing meine Onlinegaming Phase an. Counterstrike und später auch Source, dann Battlefield 2. Dann endete diese Phase wieder.

Hat das Internet mein Leben verändert? Definitiv ja. Leider verbringe ich meist mehr Zeit drinnen als es mir lieb wäre, meistens mit Lesen verschiedenster Themen.
Manchmal wünschte ich mir das Internet einfach mal weg. Es gibt so viele andere Dinge die man tun kann anstatt seine Freizeit hier zu verbringen. Aber immerwieder zieht es einen vor den Monitor. Ich freue mich immer wieder auf die wenigen Tage Urlaub im Jahr, wo ich komplett auf Internet und PC verzichte und ich bin jedesmal erstaunt, dass der Tag auch so rum geht.

LG Marc


#19, RE: Das Internet
Geschrieben von Georges am 19-Apr-10 um 16:33 Uhr


das war so 1992, hab damals miterlebt wie die .lu Registrierung erstellt worden ist. Wir wollen also die top level .lu gründen. OK, please send an email to ...
email? Wir haben doch gar kein netz! Ah, oh... fax
Ei-Henne Problem in echt.

War lustig. Auch die schnellen Leitungen. Upgrade von der 9600er auf 64k war ein Meilensprung. Wie gesagt für's ganze Land.


#20, RE: Das Internet
Geschrieben von svenwbusch am 23-Apr-10 um 13:19 Uhr

uiuiui - Internet!

Fing bei mir mit der 5. Klasse an - 1996 muss dass gewesen sein. Gegenüber meiner Realschule gab es eine Stadtbücherrei und in dieser Stadtbücherrei konnte man mit seinem Bücherreiausweis eine halbe Stunde am Tag ins Internet. Jeden Tag nach der Schule war ich also dort und schrieb meine Texte in einem Forum namens "Laberboard". Noch heute ist meine ICQ-Liste mit Leuten aus diesem Forum gefüllt. Das Forum selbst gibt es leider nicht mehr.

Als das Laberboard dem Untergang geweiht war, wollte ich direkt selbst eins aufmachen. Ausserdem interessierte mich die Spieleporgrammierung sehr. Nach meinem ersten Textadventure "The Kindergärtner" - sehr legendär übrigens - welches komplett in BASIC geschrieben war habe ich mir den RPG-Maker2000 besorgt. Daraus startete ein großes Projekt - im Nachhinein zu groß für einen Achtklässler - Bushtown!

Die Idee war simpel - ich habe ein Forum ins Netz gestellt und es Bushtown genannt. Ein jeder der in diesem Forum war, sollte mir die Vorstellungen seines Lebens im mittelalter per PN posten. Ich habe dann versucht diese Vorstellungen in eine große RPG-Stadt zu quetschen, durch die man als Spieler später durchgehen und sein alter Ego treffen kann.

Ich den ersten 3 Wochen meldeten sich dank geschickter Werbung in 3 RPG-Maker-Foren direkt 20 Leute an. Ich war total überfordert und hab nach einem halben Jahr und 13 Häusern aufgegeben.

Dann gab es immer mal wieder ein "Bushtown"-Forum, jedoch ohne festes Ziel. Ich hatte immer vor Augen ein Laberboard zu basteln - doch mir wurde erst später klar, dass das Internet schon voll von "themenlosen Foren" war.

Dann wurde Bushtown ein wenig zur Spielwiese - es war mal ein Browsergame - mal ein Forum mit Rollenspielerweiterungen (man bekam für postings Geld welches man für Ausrüstung ausgeben konnte) - und jetzt ist es "leer". Die URL www.bushtown.de zeigt auf einen Strato-Webspace der leer ist.

Dafür habe ich derzeit mehrere andere URLs, von denen ich aktiv nur 2 betreibe. Zum einen svenwbusch.de - zur Selbstdarstellung und befriedigung des Egos - und mygamesnet.de - wo ich einen Haufen Flashgames hingelegt habe falls mir im Büro mal langweilig ist.

Gespielt habe ich nebenher mal Ragnarök Online (knapp 1 Jahr) - dann Ultima Online (4 Jahre! und ich komme wieder!!!) - und jetzt eigentlich gar nichts.

Mein erster Nick war "Mr. Showtime" - der leider nur in seltensten Fällen funktionierte, weil ein Sonderzeichen und ein Leerzeichen drin waren. So wurden daraus "mastershowtime" und "showtime". Einmal sogar "sendezeit" weil ich als Showtime gebannt wurde.

Mittlerweile heiße ich oft eigentlich nur "sven" oder "svenwbusch" - je nach Lust und Laune.

Im Internet habe ich auch meine Freundin & Verlobte kennen gelernt - sie war in einem der unzähligen Bushtowns angemeldet und bald darauf auch in meinem ICQ! Auch einen Freund aus Thüringen konnte ich so kennen lernen udn einmal im Jahr besuchen wir uns für jeweils eine Woche gegenseitig.

Ich kann sagen dass in meinem Freundeskreis das Internet DAS Kommunikationsmittel überhaupt ist. Vielleicht liegt es daran dass wir damals alle keine Handys von unseren Eltern bekommen haben. Jedenfalls schreibe ich eher jemanden im ICQ an, als ihn anzurufen. Anrufen ist mittlerweile auch kostenfrei - aber man hat es sich seinerzeit so angewöhnt, wa?

Tja ansonsten fällt mir dazu jetzt nicht mehr so viel ein - ausser dass ich gerade wieder RIESEN-Lust habe etwas mit dem RM2K zu machen... Bushtown war schon ne geile Zeit ^^